Viren in der Autosoftware

gerald

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schöne neue Welt ... Guckst Du HIER

Was ich immer sage : "neumodisches Klumpat" :biggrin: !
 
Und Saab hätte - wenn es besser für die Firma gelaufen wäre - einer der ersten Hersteller sein könen, die potentiell betroffen gewesen wären.
Deren System "IQon" basierte auf Android.


Gruß
Martin
 

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Was ich immer sage : "neumodisches Klumpat" :biggrin: !

Es muß ja nicht gleich ein "Virus" sein.

Die Bord-Diagnosesysteme "moderner" Fahrzeuge beinhalten schon eine Schnittstelle, um vom Fahrer unbemerkt Daten anzuzapfen. Werkseitige Änderungen und Updates wären somit ebenfalls grundsätzlich zu jeder Zeit möglich. Mit minimalstem Aufwand sind "Funktionserweiterungen" möglich. Genutzt wird dies bereits von den Fahrzeugherstellern, um im Falle von Garantieleistungen oder Gewährleistungsansprüchen der Kunden deren Fahrstil auszuspähen, um garantieausschließenden Missbrauch der Karren nachzuweisen. Vermieter nutzen schon immer die Telemetrie, um Bewegungsprofile zu erstellen. Es interessiert das Nutzungsverhalten der Kunden sowie versicherungsrelevante Aspekte, wie das Verlassen von genehmigten Regionen. Als Vorwand wird Diebstahlschutz und Optimierung an Kundenbedürfnisse vorgeschoben.

Auch der bereits in vielen Fahrzeugen implantierte "Sheriff-Code" sollte allgemein bekannt sein. Hierdurch lässt sich ein Fahrzeug durch ein simples Transpondersignal deaktivieren. Noch nicht im Straßeneinsatz, aber die technischen Voraussetzungen sind bereits vorhanden - Künftig dürften also die lustigen Verfolgungs-Jagden auf amerikanischen Highways der Vergangenheit angehören. Außerhalb jeglicher Rechtsvorschriften stehende "Dienste" eines Staates werden sich erst recht wie die Geier auf die neuen Möglichkeiten stürzen.

Wo ein Weg, da auch ein Anreiz, ihn zu nutzen - glaubt es mir einfach mal. Bekanntlich scheißen Behörden in selbst "unserem" Land auf gesetzliche Vorgaben - wie Datenschutz oder Wahrung der Privatsphäre. Nicht umsonst kommen immer wieder mal kleinere Skandälchen ans Tageslicht, bei denen Ermittlungsbeamte über das Ziel hinausgeschossen sind und ohne richterliche Verfügung Daten angezapft oder abgehört haben. Wartet also ab, was geschehen wird, wenn Fahrzeuge, welche derartige Möglichkeiten bieten, sich erstmal flächendeckend verbreitet haben.

Glaubt also bitte blos nicht, der Elektronik-Firlefanz wäre künftig nur eine Spielwiese für die minderjährigen Lümmelchen, die nur mal eben Nachbars Karre "hacken" wollen um ihm dann statt Beethoven den neuesten HipHop-Scheiß auf die Audioanlage zu dröhnen, denn da gibt es - wie eben angedeutet - noch deutlich *andere* mögliche Nutzer und Mithörer sowie Datenmanipulateure, die in sehr absehbarer Zeit ihr Unwesen treiben werden.

Frohe neue Elektronik-Welt...
 
Genauso ist es! Die Autohersteller haben diese Missbrauchmöglichkeit ja indirekt zugegeben, da sie ihre Elektronikfuzzies aufgefordert haben dafür zu sorgen, dass nicht fremde Firmen, z.B. freie Werkstätten, über diese Überwachungsgimmicks den Kunden bessere Angebote für Inspektionen, Reparaturen usw. unterbreiten können. Absicht ist ganz klar, dass man den Kunden überwachen will, ein Bewegungs- und Nutzungsprofil erstellen möchte und ihn dann wegen echter (oder erfundener?) gefährlicher Mängel in die Werkstatt locken kann. Dass dies grundsätzlich funktioniert, kennt man von den Telemetriedaten in der Formel 1. Autoversicherer haben sich mit großem Interesse auf das Thema gestürzt und hätten auch gern Zugriff. Natürlich werden edelste Beweggründe vorgeschoben. Sicher kommt bald ein EU-Kommissar und legt eine dubiose Berechnung vor, dass mit diesem System 10.000 Menschen pro Jahr das Leben gerettet werden kann. So wie mit der Verkürzung der TÜV-Intervalle (übrigens, Lob an den Bundesrat, der diesem Ansinnen eine Abfuhr erteilt hat). Es ist doch ganz klar, dass keiner auch nur ein Menschenleben retten möchte. Es gibt drei Hauptgründe:

Autohersteller, Werkstatt: zusätzliche Geschäfte
Versicherung: Profilerstellung und danach Prämienerhöhung
Staat: Überwachung generell

Dazu kommt möglicher Missbrauch durch kriminelle Elemente. Was die Verfolgungsjagden in den USA angeht, werden die Gangster auch aufrüsten. Dann bleibt evtl. das Polizeiauto stehen, weil die Gangster über die raffiniertere Technik verfügen.

Zum Glück ist es kaum möglich, derart komplizierte Technik nachzurüsten. Wieder ein Grund mehr, ältere Autos zu fahren.
 
Es gibt immer ein Backdoor...
 
wird lustig, wenn der Brems-Assistent dann fragt :

"Wollen Sie jetzt wirklich eine Notbremsung einleiten ?"
 
Autohersteller, Werkstatt: zusätzliche Geschäfte
Versicherung: Profilerstellung und danach Prämienerhöhung
Staat: Überwachung generell
Stimmt alles, der Werkstatt für zusätzliche Geschäfte gibt es aber auch die Infos für potentiell zuverlässigere Autos und zuverlässigere Wartung.
Versicherungen werden auch dann ebenso im Preiskampf stehen wie heute, sprich, was es für den Raser teurer wird, wird es für den Cruiser billiger.
Und die staatliche Überwachung? Stimmt auch und ist generell abzulehnen, doch ob hier sehr viel mehr Verwertbares anfällt als von Handy-Bewegungsprofilen und Mautbrücken, die auch jeden 901- und 9k-Fahrer ständig überwachen, da würde ich mal ein Fragezeichen machen!

Dasselbe mit dem Sheriff-Code, ein Transponder muss technisch bedingt dem Fahrzeug ähnlich nahe kommen wie eine Nagelkette oder Krähenfüße und sowohl durch Behörden wie durch Schelme ausgebracht, finde ich da die elektronische Lösung nicht unbedingt die schlimmere Alternative.

Das einzige was wirklich eine echte "Einengung" und zusätzliche Überwachung wäre, ist die immer wieder mal geplante "Black-Box" zur Aufzeichnung von Verkehrsverstößen. Doch wenn die kommt (respektive die gerichtsverwertbare behördliche Auslesung der Fahrzeugcomputer zu diesem Zweck), dann muss die mit Sicherheit auch wieder in 901 und 9k nachgerüstet werden (respektive gibt es ohne Box enorme Aufschläge auf Steuer und Versicherung), denn dank gps braucht es dazu ja vom Fahrzeug lediglich einen Stromanschluß und wäre in entsprechenden Stückzahlen problemlos für weniger als 50 Euro herzustellen.

Das eigentliche Thema, Viren, ja, übel, doch für mich als Fahrer wirklich sooooviel mehr an Bedrohung als wenn eine zu klein dimensionierte vordere Feder bricht und mir bei 200 auf der Bahn den Reifen aufschlitzt, sich bei 200 die fehlkonstruierten Laufbuchsen absenken oder dank schmorgelnder Zündkasette von jetzt auf nachher ohne Vorankündigung gar nichts mehr geht?
 
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