Voll o.t. | Vermögensausgleich bei Scheidung | Schwarzgeldermittlung wie?

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Hallo Forumsalle.

Nein, nicht ich lasse mich scheiden.
Es gibt also kein Cabrio günstig aus der Ausgleichsmasse zu erwerben.

Gesetzt den Fall, eine meiner näheren Verwandten wollte sich scheiden lassen. Da die Dame über die Jahre der Ehe hinweg völlig unbedarft war und sie sich nicht um finanzielle Dinge gekümmert hat, hätte sie nun absolut keine Ahnung, welche Vermögenswerte existieren.

Der abscheidende Ehepartner erklärt bei den Ausgleichsverhandlungen, es sei kaum Vermögen vorhanden. Daran sind aber Zweifel angebracht. Die meine Verwandte vertretende Rechtsanwältin scheint das so akzeptieren zu wollen, leider aber sind die finanziellen Verhältnisse meiner Verwandten alleine eher schlecht. Der wegen einer verschuldeten Immobilie beteiligte Notar hat den Bislangehemann auf seine Offenlegungspflicht hingewiesen.

Welche Freistellungsaufträge existieren, weiß nur der bisjetzige Ehepartner, Einkommenssteuerbescheide hat die Dame nie gesehen.
Wie also kann sie feststellen, welche Vermögenswerte vorhanden sind?

Hat da jemand Erfahrungen oder kann einen Hinweis geben, ohne daß gleich eine Rechtsberatung draus wird.

Danke und viele Grüße
Ralf
 
Die beiden haben den gesetzlichen Güterstand (Zugewinngemeinschaft)?
 
Beide Ehepartner sind zur Offenlegung verpflichtet.

Hat einer der Partner eine Firma, kann von der anderen Partei eine Unternehmensbewertung verlangt werden. Kostet aber dann auch richtig Geld, weil die Gutachter und Anwälte daran reich werden, nicht aber die direkt Beteiligten.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Ehefrau gar nichts über die finanziellen Verhältnisse weiß. Ihre Anwältin sollte daher den gegnerischen Anwalt anschreiben, sofern beide aus Kostengründen nicht nur diese eine Anwältin nutzen (Kostet dann auch nur die Hälfte). Dann sollte die Anwältin den Ehepartner direkt ansprechen.

Bei dem Scheidungstermin kann die Ehefrau der Scheidung nicht zustimmen, weil sie die Vermögensverhältnisse für nicht vollständig geklärt ansieht. Das Gericht kann dann von dem Ehepartner eine vollständige Offenlegung verlangen bzw. verfügen (Z.B. ein Gutachten über die Vermögenswerte).

Problem dabei sind immer mehrere Gerichtstermine, die jedes Mal Geld kosten. Je mehr Vermögen im Spiel ist, umso höher sind die Anwaltssätze und was sonst noch anfällt. Die Gesamtkosten des Verfahrens werden zuerst von der Scheidungsmasse abgezogen - Gericht und Anwälte kriegen immer ihr Geld. Der Rest, der während der Dauer der Ehe angehäuft wurde (Zugewinngemeinschaft), wird geteilt. Das gilt aber auch für die Schulden, die z.B. aus dem gemeinsamen Haus erwachsen. D.h heißt aber auch, das, was beide vor der Eheschließung schon besaßen, gehört jedem einzelnen auch .

Rentenansprüche ergeben sich aus der Zeit der Ehe (Bis zum Zeitpunkt der Trennung). Hat der Ehemann während der Ehedauer einen Rentenanspruch von 250 € erwirtschaftet, die Frau nur 100 €, werden die restlichen 150 € durch zwei geteilt. Gleiches gilt für Lebensversicherungen und die betriebliche Altersversorgung.

Also Vorsicht: Mit solchen Äußerungen schadet man ggf. nicht nur dem Partner, sondern auch sich selbst. Das solltest Du Deiner Verwandten nahelegen. Sie sollte sich auch fragen, was sie selbst zur Ehe beigesteuert hat, auch wenn dies rechtlich bei einem Entscheid durch das Gericht nicht relevant ist. Die eigenen Nerven wird es auch schonen.

Am Besten setzt sie sich mit ihrem Ex-Partner nochmal an einen Tisch. Das ist für Beide günstiger.
 
....Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Ehefrau gar nichts über die finanziellen Verhältnisse weiß.......

.......Mit solchen Äußerungen schadet man nicht nur dem Partner, sondern auch sich selbst..........

......Am Besten setzt sie sich mit ihrem Ex-Partner nochmal an einen Tisch. Das ist für Beide günstiger.

Danke für die schnelle Antwort.

Wenn man die beiden kennt, wundert man sich nicht mehr, daß die Ehefrau keine Ahnung von den Verhältnissen hat.

Ich habe nicht ganz verstanden, welche schädlichen Äußerungen du ansprichst.

Eine gütliche Einigung ist sicher anstrebenswert und ich halte die auch für möglich. Aber es ist sicher sinnvoll, gut vorbereitet in die Verhandlungen zu gehen.

Viele Grüße
Ralf
 
.....
Eine gütliche Einigung ist sicher anstrebenswert und ich halte die auch für möglich. Aber es ist sicher sinnvoll, gut vorbereitet in die Verhandlungen zu gehen.

Viele Grüße
Ralf

Abwarten.

Erfahrungsgemäß erkennt man die Leute erst dann, wenns eng wird.

Gütlich klappt so gut wie nie (vor allem wenn sich herausstellt, dass Dinge nicht klar sind..)


Ich könnte ja jetzt wetten, dass es unter Garantie Probleme eben deswegen geben wird. Oder Deiner Bekannten ist alles egal und will ohne Rücksicht auf Finanzen einfach nur geschieden werden....
 
Abwarten.

Erfahrungsgemäß erkennt man die Leute erst dann, wenns eng wird.
.....

Das ist richtig.

Die finanzielle Lage meines Ex-Schwagers bei der Scheidung (als Leiter der Radiologe einer Schweizer Klinik)
nach 8 Ehejahren (mit 2 Eigentumswohnungen, einem Hausneubau und mehrere Neuwagen, das Ferienhaus in Spanien war bereits in Planung) treibt mir noch heute Tränen in die Augen ......:cool:

Immerhin schafft er es, meiner berufstätigen Schwester den Mindestunterhalt für die gemeinsame Tochter zu bezahlen.
:mad:
 
Tja, hinterher ist man immer schlauer. Ein Ehevertrag ist wohl heutzutage ein muß.

Braucht man ihn nachher nicht, um so besser. Wenn es doch kriselt, klärt das doch einiges... :redface:
 
Tja, hinterher ist man immer schlauer. Ein Ehevertrag ist wohl heutzutage ein muß.
...

Hilft auch nicht wirklich, wenn es hart auf hart kommt.

1) Menschen, die sich nicht streiten (wollen), brauchen keinen Ehevertrag.

2) Menschen die streiten (wollen), schaffen das auch blendent mit Ehevertrag.

Leider gehören über 90% der Menschen zur zweiten Kathegorie.....:frown:

Ich habe damals direkt Post vom besten Anwalt meiner Region bekommen. Da gabs vorher nichtmal ein Gespräch.....direkt die Atombombe aus der Tasche ziehen....
 
Ich habe nicht ganz verstanden, welche schädlichen Äußerungen du ansprichst.

Ganz einfach, das hat finanzielle, verhaltenstechnische und auch seelische Gründe:

Die Kosten des Verfahrens können sich sprunghaft erhöhen. Andere werden dadurch reicher, aber nicht das scheidende Paar.

- Das Verfahren wird unnötig lange in die Länge gezogen, was einen Neuanfang verzögern kann.

- Man kann das Vergangene nicht loslassen, was einen Neuanfang und eine neue Chance verhindert.

- Dem Nervenkostüm tut es nicht gut, was Krankheiten fördert.

- Die Beteiligten können sich nicht mehr in die Augen sehen, also eine Respektsfrage (Besonders unangenehm, wenn die Örtlichkeiten erhalten bleiben).

- Mit Neid und Haß wächst die Boshaftigkeit im Menschen und verändert ihn zu seinem Nachteil.

Letztendlich ist es doch nur so, dass die Emotionen füreinander nicht mehr da sind. Und das sollte man eigentlich noch nicht einmal persönlich nehmen (Tut man aber, leider).

Sie soll sich zwar keine Unfairness gefallen lassen, aber eben solche Punkte für sich berücksichtigen.
 
Treffend formuliert.

Meistens geht es nur darum, dem anderen eins reinzuwürgen....und das zeugt von nicht loslassen wollen/können....

Eigentlich ein schizofrenes Verhalten...:tongue:
 
.......
Gütlich klappt so gut wie nie (vor allem wenn sich herausstellt, dass Dinge nicht klar sind..)
Ich könnte ja jetzt wetten, dass es unter Garantie Probleme eben deswegen geben wird.....

Würde mich jetzt schon interessieren, wie sich meine Frau und ich trennen würden. Ob sie sich wohl auch als Wolf entpuppte?

Ganz einfach, das hat finanzielle, verhaltenstechnische und auch seelische Gründe:.......

Sie soll sich zwar keine Unfairness gefallen lassen, aber eben solche Punkte für sich berücksichtigen.

Sieht so aus als ob, wenn man nicht durch die Scheidung allein ruiniert wird, man durch die Honorare der vielen Berater ruiniert wird, die man braucht bis man alles hinter sich hat. Offensichtlich genügt ja ein Jurist nicht, einen Psychologen sollte man zumindest auch haben.

Augenblicklich neigt sie dazu, um des lieben Frieden Willen schnell klein beizugeben; was sie sich aber eigentlich nicht leisten kann.

Treffend formuliert.
Meistens geht es nur darum, dem anderen eins reinzuwürgen....und das zeugt von nicht loslassen wollen/können....

Muß nicht mal boshaft sein, aber manche Menschen sind besser in der Lage ihre Interessen durchzusetzen als andere.

Das ist wohl ihr Problem.

Das ist richtig.
Die finanzielle Lage meines Ex-Schwagers bei der Scheidung (als Leiter der Radiologe einer Schweizer Klinik)
nach 8 Ehejahren (mit 2 Eigentumswohnungen, einem Hausneubau und mehrere Neuwagen, das Ferienhaus in Spanien war bereits in Planung) treibt mir noch heute Tränen in die Augen ......:cool:
Immerhin schafft er es, meiner berufstätigen Schwester den Mindestunterhalt für die gemeinsame Tochter zu bezahlen.:mad:

Wir hatten hier schon länger keine caritative Sammlung mehr......


In angenommenem Fall geht es immerhin glücklicherweise nur um Zugewinnausgleich, nicht um Unterhaltsleistungen. Oder gibt es die nach neuem Scheidungsrecht nicht mehr? Aber das ist eigentlich nebensächlich, im Mittelpunkt steht die Frage nach dem Vermögen.

Danke an alle
Ralf
 
Warum heißt das wohl "Rosenkrieg"?

Sich *respektvoll* zu trennen, den gemeinsamen Lebensabschnitt wertschätzend, gelingt nur Wenigen.

Niederlagelose Konfliktlösungsstrategie - wie kann mann bzw. frau das lernen?!?

Da fällt mir ein:
"... das ist im Leben hässlich eingerichtet,
dass bei den Rosen gleich die Dornen steh'n ..."

:cool:
 
Das einzige, was ich Dir dazu sagen kann, ist, dass Du Deinen Partner von einen auf den anderen Tag nicht mehr wieder erkennst.

Richtiiiiiiich.

Zum Glück ist das Sprichwort "für die lege ich meine Hand ins Feuer" nicht wörtlich zu nehmen. Sonst würden einige mit mind. 1 verkohlten Hand rumlaufen...(mich incl...):tongue:
 
Sich *respektvoll* zu trennen, den gemeinsamen Lebensabschnitt wertschätzend, gelingt nur Wenigen.

Niederlagelose Konfliktlösungsstrategie - wie kann mann bzw. frau das lernen?!?

Dafür MUSS man den Lebensabschnitt schätzen UND sich selbst reflektieren können.

Ansonsten hilft wohl nur Kommunikation und gegenseitiges Verständnis.

Fehler macht nicht nur einer allein. Man muss es noch nicht mal als Fehler sehen. Man verändert sich auch einfach im Laufe seines Lebens.... und auf einmal laufen die Schienenstränge nicht mehr parallel.

Wenn man die "Schwächephase" nicht früh genug erkennt, kommt auf einmal jemand neues in das unerfüllte Leben, der einem das gibt, wonach man sich so lange gesehnt hat (Respekt, (Neues) Selbstwertgefühl, Sex, materieller Überfluss - was auch immer). Ob der-/diejenige es dann ist, sei mal dahingestellt. Aber die (Alte) Beziehung ist meist zerstört.

Viele Erfahrungswerte, wie es Dir mal ergehen wird, bekommst Du übrigens, wenn Du mal hinterfragst, wie die früheren Beziehungen Deines Partners auseinander gegangen sind.

Niederlagelose Könfliktlösungsstrategie - guter Begriff. Die Grundlage dafür dürfte heissen: "Völlig emotionslos" sein. Dann sind die Erfolgsaussichten bestimmt gut.
 
Das schaffen leider die meisten nicht.
Traurig. Wäre es wenigstens 50/50. Aber weit gefehlt....

Tja dafür muß man über seinen eigenen Schatten springen und sein Ego mal in die 2. Reihe stellen....

...und genau das schaffen die wenigsten....
 
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