Wie die eigene Fahrzeugversicherung vor „überzogener“ Reparaturrechnung bewahren?

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SAAB
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Neulich parkte ich aus und touchierte dabei einen 900er, der hinter mir stand. Also ausgestiegen und nachgesehen: Die Hängerkupplung hat sich mit ihrer stumpfen Unterseite auf den Stossfänger des Geradschnautzers geschoben. Nach dem Sauberwischer des Stossfängers wurde eine leichte Schramme sichtbar, eigentliche mehr eine Verfärbung der Gummihaut. Also gut, weil 100 Meter eine Saabwerkstatt ist, die immer 900er auf der Bühne hat, lag die Vermutung nahe, hier den Besitzer des „ramponierten“ Fahrzeuges ausfindig machen zu können. Und richtig, Meister Mxxxx kam sogleich mit, besah sich Auto, den corpus delicti und wiegte mit dem Kopf „Ohhhh, der Besitzer ist ein ganz pingeliger“ seine Bedenken, „ich will mit ihm sprechen, was wir da machen“. Immerhin, die Kampfspuren von 25 Autojahren trug dieses Auto mit Stolz und Anstand – ich persönlich fand, dass die neuerliche Berührung einfach nur dem auffiel, der sich verursacht hatte, nämlich mir. Und ich als geschädigter Besitzer hätte dem Verursacher für seine Ehrlichkeit gedankt und genauso ehrlich gesagt, dass der Stossfänger bereits so stark zerkratz ist, dass es nicht weiter auffallen würde. Und ich bin auch ein ganz Pingelinger... Im Glauben, dass unter Saabfahrern, Saabschraubern und Unfallbekennern (der sich als Saabfahrer und Nachbar geoutet hat) dies ein Konsens sein könnte, hörte ich einige Tage nichts. Dann der Anruf von Meister Mxxxx, gegen EUR 150 würde er eine gebrauchte Stossfängerhaut aufziehen. Ich war irgendwie sprachlos und dachte insgeheim, warum nur habe ich keine wilde Fahrerflucht mit quietschenden Reifen, Sturmhaube auf und aus dem Fenster schießend gemacht. Wo bitte liegt die Verbesserung, wenn eine gebrauchte Stossstange aufgezogen wird? Ein zu offensichtliches Manöver und, da es bei mir um einen Dienstwagen handelte, habe ich mich nach kurzem überlegen für die Versicherungsvariante entschieden. Daraufhin hat Meister Mxxxx, der sich übrigens auch Peugeot und Elektromobile auf die Fahne schreibt, den Einwurf gemacht, dass das doch nur die Versicherungsprämie in die Höhe treiben würde und das wäre doch zu meinem Nachteil. Mir egal – wenn schon denn schon, dann fechte ich das eben aus, auch wenn es sich nicht wirklich lohnt. Lieber darf Meister Mxxxx ein Neuteil an das 300.000 km Auto nageln, als dass ich mich auf so einen Lumpendeal einlasse. Denn dieses Gebahren finde ich ziemlich arm (ob der Besitzer überhaupt davon in Kenntnis gesetzt wurde? Keine Ahnung, aber ein Schelm, der da böses denkt).

Lange Rede, kurzer Sinn: Ist es sinnvoll, der eigenen Versicherung von meinen arglistigen Vermutungen zu erzählen, bzw. darauf Aufmerksam zu machen, dass die Stossstange bereits mehrere und deutlich schlimmere Kratzer hat und der entstandene „Schaden“ in keinem Verhältnis steht?

Auf jeden Fall ärgert es mich, dass Ehrlichkeit derart ausgenützt wird. Ich habe in einem ähnlichen Fall selbst auf eine Reparatur verzichtet, als ein älteres Ehepaar mit einer Reisetasche einen leichten Kratzer in die Tür gemacht hatte. Die Polizei hat den „Unfall“ aufgenommen und mich informiert. Mit etwas anschleifen und polieren für einen Heiermann war der Fisch damals schnell geputzt. Und so glaubte ich, würden es auch andere Verkehrsteilnehmer handhaben...
 
Ich würde erstmal darauf bestehen, mit dem Besitzer des Wagens persönlich zu sprechen, um zu klären ob er wirklich so ein "Pingeliger" ist. Wenn er mit der 150€-Nummer nicht einverstanden ist, dann ist das Thema Versicherung ja eh bei dir bereits auf dem persönlichen Radarschirm.
 
Verstehe Deine Empörung nicht. Du hast ein Auto angefahren und den Schaden gemeldet. Das ist anständig. Dass der Geschädigte sich mit einer gebrauchten Haut zufrieden gibt, zeigt Entgegenkommen. Evtl. findest Du ja eine im Forum für 80? Dann hast Du 70 gespart und eine Heraufstufung vermieden. Womöglich aber den Spieß umzudrehen und dem Geschädigten und seiner Werkstatt gegenüber der Versicherung Arglist zu unterstellen, ist keine feine Art.

Und: Vorherige "Feindberührung" hin oder her - allein schon die Tatsache, das Thema nebst persönlichen Angaben (Cannstätter Werkstatt) hier in dieser Weise auszubreiten, finde ich nicht gut.
 
Ich würde auch drauf bestehen mit dem Halter des Fahrzeuges zu sprechen !
Aus Deiner Schilderung geht ja nicht hervor, dass der Halter Kunde der Werkstatt ist und das Fahrzeug grad zur Reparatur dort hat und der Werkstattbesitzer es auf der Strasse abgestellt hat :confused:
Was sagst Deiner Versicherung wer der "Unfallgegener" war? Der Werkstattbesitzer?
Vielleicht war das nur eine "Geschäftsidee" von ihm den Besitzer danach abzufangen und ihm die Reparatur anzubieten?
Sehen wir es mal so krass:
Ich richte Schaden an an einem Zaun, kommt grad jemand vorbei und bietet an den Zaun zu reparieren für 150€, da er den Besitzer des Grundstückes kennt und schon hat er 150€ verdient und ist weg!
NEEEE !!!!
Na Name und Anschrift des Eigners ist wohl immer erforderlich!! Danach kann die gütliche Einigung erst beginnen :smile:
So denke ich das jedenfalls :biggrin:

Ach und das mit Versicherung erzählen ... hast Fotos gemacht? Wenn der behauptet die Stoßstange wäre erst neu kannst auch nicht das Gegenteil beweisen:redface:
 
Die Versicherung zahlt ja nicht einfach so aus ...

Der Schaden wird von einem Gutachter beurteilt und je nachdem wird ev. nur ein Teil bezahlt. Wenn Vorschäden da sind bekommt er nur einen Teil der Reparatur bezahlt.

Ich würde mit dem Besitzer ein Schadensprotokoll ausfüllen und einschicken.

Der Rest soll die Versicherung erledigen.
 
Nun, mir ist völlig klar, dass ich hierdurch keine neuen Freunde gewinne, aber bleiben wir mal bei der Frage ganz am Anfang, die da lautete:

"Wie die eigene Fahrzeugversicherung vor „überzogener“ Reparaturrechnung bewahren?"


Dazu möchte ich die Gegenfrage stellen:

"Legt Deine Versicherung in irgend einer Weise Wert darauf, Dich vor überzogenen oder unverschämten Erhöhungen der Versicherungsprämie zu schützen?"


Nein? Nicht?
Na, siehste...
 
Die technischen Grundvoraussetzungen, um besagten Schaden bildlich zu dokumentieren, erfüllt meine Diga-Kamera nicht.
 
Das kann ich mir gar nicht vorstellen...Du kannst ja auch einen fehlenden Schaden dokumentieren. Nützen wird es alles nichts. Gutachten gibts bei derartigem Blödkram natürlich nicht (höchstens einen Kleinschadensbericht), normalerweise wird repariert und eine Rechnung eingereicht.
Gerechtigkeitssinn oder ähnliches sollte man in dem Fall mal ausschalten. Nützt eh nix.
 
Das kann ich mir gar nicht vorstellen...Du kannst ja auch einen fehlenden Schaden dokumentieren.

Na gut, ich präzisiere: die ausrangierte und nicht verliehene Digi Kamera gibt es nicht her...:-) Tja, dann lass ich es laufen und sparen meine Fechtkunst für Wichtiges auf. Nein, dazu zählt nicht S21!
 
Ich würde das die Versicherung regeln lassen.
Es gibt schließlich noch das Gebot der "zeitwertgerechten" Reparatur. Und vielleicht ist es eben genau das, was der Meister scheut.
Desweiteren ist es auch immer wieder die Frage des Kosten/Nutzen Aufwandes. Und nun rechne mal schön was es kostet, wenn sich ein hochbezahlter Versicherungsmensch zu lange mit den 150 oder sogar 500€ rumschlägt.
 
Was denn?

150€ und ne gute gebrauchte Stoßstangenhülle ist doch i.O. Der Gegner könnte doch auch ein furchtbares Faß aufmachen, ne neue Stoßstange fordern, läßt dann dann verbogene Stoßstangenaufnahmen entdecken uswusf...
 
Du glaubst doch nicht, dass nach Zahlung der 150 Euro irgendwas getauscht oder repariert wird?
 
Solange man einen Nachweis darüber hat - und die Sache damit vom Tisch ist - ist das völlig egal.
 
Du sagst es.

Vermutlich werden heutzutage häufiger solche kleinen Parkrempler auf dem "kleinen Dienstweg" geregelt.
Gegen Zahlung eines Schmerzensgeldes wird die Sache vergessen, das spart viel Rennerei und die Höherstufung bei der Versicherung.

Ob man sich auf so ein Geschäft einlässt, bleibt jedem selbst überlassen...
 
Nutzlose Diskussion hier. Ein Schaden ist ein Schaden ist ein Schaden. Er muss bezahlt werden. Was der Empfänger der Ausgleichssumme mit dem Geld macht, hat den Schadenverursacher nicht zu interressieren. Ich frage mich, in welcher Welt mache leben. Vor allem aber frage ich mich, wie manche reagieren würden, wenn ihnen das selbst passierte...
 
Vermutlich werden heutzutage häufiger solche kleinen Parkrempler auf dem "kleinen Dienstweg" geregelt.

nein, man fährt einfach ohne was zu sagen/melden ... meine 3 monate alte stoßstange hinten hat auch schon wieder nen kratzer ... :mad:
 
Du glaubst doch nicht, dass nach Zahlung der 150 Euro irgendwas getauscht oder repariert wird?

... und das wäre noch harmlos. aber die geschichte geht viel tiefer als oben beschrieben und macht mich mittlerweile mehr als ärgerlich. es ist fast so wie in einem b-movie: den moralischen machen und staub aufwirbeln oder es laufen lassen und keinen stress haben. gemein ist beiden, dass sie mich nichts kosten.
 
Sagen wir mal so: Die Versicherung würde den Schaden sicher gern regulieren, da der Schaden mit Sicherheit unter den in den Folgejahren duch die Hochstufung erzielten Mehreinnahmen liegt.

Anders herum sind Rechnungen an Versicherungen, zumal bei Haftpflichtfällen, IMMER überzogen.
Denn so umfangreich und gründlich, wie es der Gutachter und damit die Versicherung zulassen, würde es zumindest ein privater Halter nur überaus selten auf eigenen Kosten erledigen lassen. Und wenn, dann keinesfalls, ohne am Preis zu drehen. Und wenn der Kunde mit dem kleinen Heckschaden vorher eine Beule in 'ner Tür hatte, wird die quasi gratis mit raus gemacht. Die Luft ist in dem Listenpreis vom Rest allemal drin. Denn er soll beim nächsten Rempler wiederkommen und auch Freunde und Nachbarn in ähnlichen Fällen hin schicken. Denn Versicherungsschäden, insbesondere Haftpflicht, sind für eine Werkstatt immer wie ein kleiner bis mittlerer Lottogewinn.
Anders sieht es natürlich bei den bei bestimmten Verträgen von Versicherungen gesteuerten Schäden aus. Insbesondere wenn diese über bestimmte Vermittler gehen. Da gab es letzten Winter schon ein kleines 'S21', weil es sich für die Werkstätten wirklich nicht mehr gerechnet hat.

Und ja, ein Schaden ist ein Schaden ist ein Schaden. Und jeder hat gefälligst die Einer in der Hose zu haben, auch dazu zu stehen.

Die aufgerufenen 150 halte ich, so sie denn der Fahrzeugeigner bekommen würde, nach den Zustandsschilderungen für fair. Alles andere ginge insbesondere für den Verursacher nach hinten los. Allein die Einschätzung von Vorschäden wäre nur über einen Gutachter möglich, was allein die 150 sofort deutlich überspringen würde.
Ansonsten sei einfach froh, dass das Ding Vorschäden hatte. Denn ich denke, eine neue Hülle könnte bei 350,- -400,- liegen, sofern nicht längst NLS. Und fdas Wechseln liegt, wenn ich das im STM richtig gesehen habe, auch bei über einer Stunde. Da sind meiner Ansicht nach die Leisten nicht einmal mit dabei. Ohne besagte Vorschäden wären wir also hier, OHNE jegliche weitere Beschädigungen, sofort bei 500,-.
Denke also, dass 150 hierbei wirklich einen sehr guten Interessenausgleich darstellen.
 
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