Auch wenn das schon ein altes Thema ist. Es betrifft vermutlich alle 900, 9000, 9-3 und 9-5. Der Zündschlüssel lässt sich nur hakelnd drehen oder lässt sich nicht abziehen. Das Schloss mit z.B. Ballistol ölen oder spülen bringt keine Abhilfe wenn Schüssel und Schoss Verschleiß haben. Soweit schlecht, aber mit ein wenig Geschick lässt sich das beheben.
Grund für das Hakeln sind die Schließplättchen, die durch den abgenutzten Schüssel bzw. den Schlüsselnocken (die gewellte Bahn auf dem Schlüssel) nicht mehr weit genug zurückgezogen werden. Dadurch stehen sie auch bei gestecktem Schlüssel immer noch ein Wenig aus dem drehbaren Zylinder vor und greifen immer noch in die Nuten des feststehenden Zylindergehäuses. Der innere Schließzylinder lässt sich dann nicht drehen.
Abhilfe: Schoss ausbauen wie im WIS beschrieben.
danachch: Achtung : Der Schlüssel sollte die ganze Zeit im Schloss stecken bleiben. Bei herausgezogenem Innenzylinder und herausgezogenem Schlüssel aus dem Innenzylinder besteht sonst Gefahr, dass einzelne Schließklinken verloren gehen.
1.untere Plastikabdeckung samt Feder und Scheibe vorsichtig vom Außenteil abhebeln (zwei Haken)
2. Schloss zerlegen, indem der untere Sperrstift gegen seine Feder eingedrückt wird und gleichzeitig der Schlüssel weitergedreht wird. Dadurch gelangt der Sperrstift zu einem "Fenster" und kann gezogen werden.
3. Ist der Sperrstift gezogen kann nun der Schlüssel samt inneren Schließzylinder aus dem Außenzylinder gezogen werden. Achtung, oben gibt es eine kleine Sperrklinke, die samt Feder rausfällt (bei der Montage das Einsetzen von Klinke und Feder nicht vergessen, die Position ist unverwechselbar vorgegeben)
4. die vorstehenden Plättchen ( aus dem inneren Zylinder), ich glaube es sind pro Seite jeweils 5 Stück, bei vollständig eingeschobenen Schlüssel abschleifen mit feiner Körnung. Plättchen schleifen bis sie bei gestecktem Schlüssel nicht mehr über den Radius des Zylinders hinausragen. Hochdrehendes Schleifwerkzeug verwenden, da die Plättchen bei Druck zurückweichen.
5. die Innenseite des äußeren Zylinders kontrollieren, ob die Kanten der Sperr-Nuten bereits durch die hakelnden Plättchen und vorangegangene Gewalt aufgeworfen wurden. in diesem Fall die Aufwerfungen wegschleifen oder feilen.
6. Schlossinnenteil mit gestecktem Schlüssel probehalber in den Außenzylinder einführen und auf Leichtgängigkeit prüfen. Evtl. nachschleifen.
7. das unteren Ende (dünnerer Zylinderbereich) des inneren Zylinders polieren. Läuft dieser Teil nicht leichtgängig durch die Bohrung des äußeren Zylinders, kann das Schloss sich nicht in Längsrichtung bewegen. (Es schnellt normalerweise nach oben durch die unter 1. entfernte Feder (Federkraft gegen die Plastikabdeckung).
8. Schmieren und Zusammensetzen von Innen- und Außenteil des Schließzylinders, dabei die obere kleine Sperrklinke vorher in ihren Spalt samt Feder stecken (Schraubenfeder ca. 1mm Durchmesser x 8 mm Länge). Danach den Innenzylinder vollständig in den Außenzylinder schieben. Die Position von Innen- zu Außenzylinder so wählen, dass der unter 2. entfernte Stift durch das "Fenster" eingeschoben werden kann. Danach den Sperrstift eindrücken und über den Anschlag in seine Normalbahn führen. (klingt kompliziert aber ist selbsterklärend wenn man das Schloss in der Hand hat)
9. untere Plastikabdeckung (s. 1.) aufschnappen, vorher erst Scheibe, dann Feder auf die Welle schieben. Position der Plastikabdeckung ist eindeutig, da die Plastikhaken unterschiedlich lang sind.
Schloss wieder ins Fahrzeug einbauen.
Ich habe ca. 1,5 Stunden für die Arbeit gebraucht und das Schloss funktioniert wie neu.