Motor Zündkasette recht spektakulär gestorben ...

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Hallo,

ich möchte euch um eure Meinung bitten. Frage ist: hab ich etwas falsch gemacht, oder hatte ich nur Pech?

Auto: 2002er 9-5er 3.0t V6

Was passiert ist:

- Ich fahre mit dem Auto regelmäßig schnell und weit. Viele Minuten Vmax, mache ich regelmäßig. Keine Vorkommnisse bislang.

- Vor ca. einer Woche, habe ich die Kerzen bei dem Auto getauscht. Das erste mal bei dem Auto.
Verbaut, habe ich NGK BKR7ES-II. Identische waren zuvor verbaut.
- Gestern, ca. 350 km, nachdem ich die Kerzen getauscht hatte, ist mir gegen 23:00 unter Vollast auf der A2 folgendes passiert:
- ein kurzer Aussetzer, CE blinkend, Leistung total weg .... 1 km weit gabs noch 80 km/h, dann bin ich mit viel Glück und 20 km/h gehoppel, gerade so ca 2 km bis zu einer Ausfahrt gekommen. Die bin ich runtergerollt, dann war es vollkommen vorbei. Starten nicht mehr möglich.
- Das ging mit reichlich verbranntem Geruch einher.
- Es gab Fehlzündungen, sogar mal eine Flamme aus dem Auspuff (mir ist einer die letzten Meter hinterhergefahren, und hat mir das berichtet).

Ein Kollege hat mich abgeholt; heute bin ich mit neuen Zündkasetten zum Auto hin.

Fehlermeldungen ausgelesen: P1300 und P0332.

Weiter:
- Alle Kerzen nass, aber ok. Die eine Kerze der vorderen Bank, mittig, war verrust. Alle anderen blank.
- Alle Kerzen sind die "vemeintlich richtigen".
- Die vordere Zündkasette, ist am Stecker angeschmort!!! Daher ist scheins der ganze Gestank gekommen.
Es ist der Stecker der Zündkasette, sowie kabelbaumseitig die Buchse verschmort. 2 Pins sind davon betroffen, der Rest ok.

=> Vordere Zündkasette getauscht.
=> Fehler gelöscht.

Das Auto läuft, als sei nichts gewesen. Keine Fehlermeldung mehr, alles normal.

-----------------------------------------------------------

So: Meine Frage der Fragen nun:
Bin ich Schuld?
Kann ich einen Fehler gemacht haben?
(Stecker der Zündkasetten, hatte ich beim Kerzenwechsel übrigens nicht gelöst gehabt!)

Hatte einer von euch bereits soetwas?

Mich verunsichert einfach sehr,
- dass das so zeitnah zum Kerzenwechsel passiert ist,
- dass der Stecker der Zündkasette mindestens mitbetroffen war,
- dass ich nicht weiter auf den verbleibenden 3 Zylindern haben fahren können.
- dass, wenn da schon der Stecker aufgibt, keine Sicherung gekommen ist!

Wie seht ihr das?
Über Meinungen und Tipps, würde ich mich freuen.

Viele Grüße!
 
Dass die so abraucht (abrauchen kann), ist relativ normal.

Der verschmorte Stecker ist eigentlich unüblich..
 
und was die Sicherung angeht: Wenn das so schmort, dann wird da länger Leistung umgesetzt. Also kein harter Kurzschluss sondern ein ungeplanter Verbraucher, der aber problemlos unterhalb des Auslösestromes der Sicherung liegen kann. Mit Pech auch zwei defekte. Ein kurzer in der DI und ein erhöhter Übergangswiderstand im Stecker, der aber bei den normalen Betriebsströmen noch kein Problem darstellte. Sondern erst mit dem Kurzen zusammen und dabei dann den Strom so begrenzte, daß die Sicherung nicht auslöste. Ein gängiges Problem. Vielleicht jetzt nicht bezüglich DI, aber z.B. als Ursache für Gebäudebrände.
 
Das einzige das mir jetzt einfällt, wie der Kerzenwechsel "vielleicht" mit dem Abrauchen der DI zusammenhängt: Die DI wird über das Gehäuse - und die Verbindung zum Ventildeckel geerdet - wenn es da keinen sauberen Kontakt gibt, kann das zu eigenartigen Dingen führen - Weiß ja jetzt nciht, wie korrodiert der Ventildeckel/ DI Gehäuse war - würde auf ejden Fall darauf achten, dass hier nun auf jeden Fall blankes Metall auf blankes Metall trifft...
 
Hallo,

vielen Dank für die Antworten!
Dann werde ich wohl bei Gelegenheit den angegriffnen Stecker durch einen frischen ersetzen, und so weiter fahren.

Noch ein paar Nachfragen:
- Das eine einzelne Kerze "faul" ist, kann soetwas sein?
- Hätte ich etwas von diesem Schmierzeug (wie es an neuen Zündkasetten dran ist) an die Kerzen machen müssen, um dort irgendwelche Übergangswiderstände zu senken?

Habt ihr eine Idee, warum ich nicht mit einem 3-Zylinder, 1,5 l Reihenmotor nach Hause fahren konnte? (Oder wenigstens bis zu einer vernünftigen Abstellmöglichkeit)

Danke und viele Grüße!
 
Hallo,

vielen Dank für die Antworten!
Dann werde ich wohl bei Gelegenheit den angegriffnen Stecker durch einen frischen ersetzen, und so weiter fahren.

Noch ein paar Nachfragen:
- Das eine einzelne Kerze "faul" ist, kann soetwas sein?
- Hätte ich etwas von diesem Schmierzeug (wie es an neuen Zündkasetten dran ist) an die Kerzen machen müssen, um dort irgendwelche Übergangswiderstände zu senken?

Habt ihr eine Idee, warum ich nicht mit einem 3-Zylinder, 1,5 l Reihenmotor nach Hause fahren konnte? (Oder wenigstens bis zu einer vernünftigen Abstellmöglichkeit)

Danke und viele Grüße!

Das Schmierzeug sollte nur auf den Isolator, nicht aber auf den Kontakt oben gelangen. Es dient nur dazu ein Verkleben der Kerze mit dem Gummitüllen zu vermeiden und damit die Demontage zu erleichtern.
 
Das Schmierzeug sollte nur auf den Isolator, nicht aber auf den Kontakt oben gelangen. Es dient nur dazu ein Verkleben der Kerze mit dem Gummitüllen zu vermeiden und damit die Demontage zu erleichtern.
Und angeblich isoliert diese Paste ( Silikonfett ) auch und verhindert dadurch Hochspannungsüberschläge, die manche als Mit-Ursache fürs Abrauchen der DI ansehen ( so gelesen im 9000 Forum ) . Falls ich das richtig verstanden habe natürlich...
 
naja, an sich ist der Isolationsabstand groß genug. Außer der Isolator wird dreckig und/oder feucht. Und das kann die intakte Abdichtung, die so ein Fett unterstützt, verhindern.
 
Hallo,

habt ihr einen Tipp, was für ein Fett genau ich als Ersatz nehmen kann?

Danke und viele Grüße!
 
Ich glaub, die Frage ging eher in die Richtung, ob oder was aus seinem Regal als Ersatz dienen könnte. Aber ich hab an der Stelle auch nicht mit Silikon oder PTFE o.ä. experimentiert, sondern mir so eine Tube zugelegt.
 
@ Papataya: danke, so war die Frage gemeint. Mit so einer Tube wird man wohl ein Saab-Leben verbringen können, aber egal ;-)
 
Ich denke, für handelsübliche Silikongleitmittel, wie z.B. aus der Sanitärinstallation, werden die Temperaturen zum Problem. Wenn, dann könnte eher Teflon-Spray in Frage kommen - aber eine Empfehlung ist das jetzt ausdrücklich nicht.
 
Moin moin,

wenn man Krytox googelt, kommt zB das:
https://de.wikipedia.org/wiki/Perfluorpolyether
=> Perfluorpolyether (PFPE)

Wenn man ZKF01 googelt zB das hier:
http://update.carat-gruppe.de/datenblattq3/0295/01/0890300029.pdf
=> Polytetrafluorethylen 25-50%, Perfluoralkylether 50-100%

Ob das einen negativen Einfluß hat weiß ich aber auch nicht.

Es gibt auch nicht "das eine" Krytox, sondern es ist eben eine Produktfamilie:
http://www.moving-possibilities-forward.com/krytox/
Also nicht irgendein Krytox nehmen.
Im WIS hatte ich die genaue Krytox-Bezeichnung des bei Saab verwendeten Typs mal gefunden, weiß aber nicht mehr wo und was das war.

Auch im VW EOS scheint Krytox (wie anderswo hier im Forum bereits geschrieben) bekannt zu sein.
http://www.saab-cars.de/threads/warnung-schlechte-ersatzteilqualitaet.58623/page-4#post-1177193
http://www.ebay.de/itm/Original-VW-...-Gleitmittelspray-Cabrio-VW-Eos-/251920260158

Gruß, Uwe

Edit 1: hier wird was aufgeführt:
http://www.motor-talk.de/forum/was-ist-krytox-t457539.html
Produktname
Krytox GPL 205
Artikelnr.

Edit 2:
http://www.eos-forum.de/index.php?thread/115-gummipflegemittel-von-vw-krytox-vetrieb-in-deutschland/
VW Teile Nr. / Art / VW Preis / Krytox Bezeichnung
G 052 172 A1 / Öl / ca. 33,- Euro / GPL 105
G 052 172 A2 / Spray / ca. 37,- Euro / unbekannt
G 052 172 A3 / Fett / unbekannt / GPL 205

Ergänzend:
Ersatzteil-Bestell-Nummern:
OT-Nr.: G 052 172.A1 -30 ml Fluid zum Auftragen
OT-Nr.: G 052 172.A2 -100 ml Spray
OT-Nr.: G 060 172.A3 -Paste in der Tube

Ob jetzt 060 oder 052 richtig ist weiß ich natürlich auch nicht.

Edit 4:
G 060 172.A3 wurde angeblich durch G 052 141.A2 ersetzt ...
http://www.audipartssuperstore.com/Audi-Part-Number-Index-p/g-060-172-a3.htm
Jetzt muss ich dann doch mal zum FVWH.
 
Zuletzt bearbeitet:
Huhuuu,

wenn ich da als halbwegs chemisch gebildeter und drei mal reingewaschener Laborant mal einhaken darf. :ciao:

Die Gruppe der PFPE bitt nicht mit PTFE (Teflon) oder Siliconen in einen Pott werfen, das wäre genau so wie Diesel Benzin und LPG über einen Kamm zu scheren. Verbrennt ja alles irgendwie im Motor.:biggrin:

Die PFPE zeichnen sich durch eine wesentlich höhere Beständigkeit in vielerlei Hinsicht gegenüber Siliconen oder Teflon aus, bei der Entwicklung ging es auch darum ein beständiges (gegenüber Hitze und Oxydation) "Moderneres" Fluorpolymer zu entwickeln, welches Teflon eigentlich ablösen sollte. Leider stellte sich allerdings sehr schnell heraus, dass die PFPE leider nur eine sehr geringe Schmierwirkung besitzen und von daher auf festen Oberflächen an Reibungsstellen sehr hohe Abscherungen auftraten.(Kann deshalb nicht als Motoröl o.ä genutzt werden) Bei den Fetten wird zum verdicken Teflon zugesetzt, welches Sie dann auch zu Schmierstoffen macht.
Kann mich nicht mehr genau erinnern woran die Studien durchgeführt wurden, sollte auf jeden Fall auch was für die Raumfahrt werden, war auf jeden Fall sehr Interessant damals.:cool:

Die verschiedenen angebotenen "Krytox" Typen unterscheiden sich lediglich in der Fließfähigkeit ähnlich wie beim Motoröl. Das geht da von Pastös bis Wasserflüssig. :top:

Ich persönlich benutze das 105er verhält sich etwa wie 15W40 Möl und kann von daher für sehr vieles eingesetzt werden. (Kann mich nur wiederholen, ein Hauch davon beidseitig auf Gummioberflächen und die bleiben dauerhaft geschmeidig.)

Womit ich nicht sagen möchte, dass ein gutes Siliconbasiertes Fett nicht auch sehr gute Ergebnisse als Isolations.- und Fluffighaltmittel dienen kann.

Und nein ich Arbeite nicht für den Hersteller von Krytox. :biggrin::vroam:

Gruß
 
Hallo,

habt ihr einen Tipp, was für ein Fett genau ich als Ersatz nehmen kann?

Danke und viele Grüße!
diese hier von BERU: https://www.amazon.de/Beru-AG-0890300029-ZKF01-Kerzensteckerfett/dp/B003NE0P64

War das eine Original-DI? Die "preisgünstige" Hausmarke hat bei mir auch nur ein Jahr = schlappe 10.000 km gehalten. Dann gab's kleinere Aussetzer nach sportlicher Fahrweise. Und denn fing die DI auch an zu müffen, beim Riechtest. Seitdem ich die Orginal-DI drin habe, läuft's wieder.. :cool:
 
Die verschiedenen angebotenen "Krytox" Typen unterscheiden sich lediglich in der Fließfähigkeit ähnlich wie beim Motoröl. Das geht da von Pastös bis Wasserflüssig. :top:
Weißt du inwieweit PFPE-Fetter anderer Hersteller / Lieferanten austauschbar sind in der Anwendung? Ich meine wenn man nach PFPE Fett sucht, dann finden sich bekannte Lieferanten wie Fuchs, aber auch günstige (?) Angebot auf Alibaba.
 
Weißt du inwieweit PFPE-Fetter anderer Hersteller / Lieferanten austauschbar sind in der Anwendung? Ich meine wenn man nach PFPE Fett sucht, dann finden sich bekannte Lieferanten wie Fuchs, aber auch günstige (?) Angebot auf Alibaba.

Hallo,

da Fuchs selber nicht herstellt, denke ich wird es auch was von dem großen Hersteller sein. :tongue: PFPE ist PFPE kann höchstens etwas anders additiviert sein.

Bei Alibaba kannste Pech haben oder Glück, ist immer so ne Sache mit den Chinamännschen. Hatte mal 2Kg Wolframdisulfid bestellt und 2Kg Molybdändisulfid (Molykote) erhalten, war sehr ärgerlich und natürlich so gut wie nicht zu reklamieren.
Ist halt wie überall auf der Welt, überall wo Geld zu verdienen ist sind die Ganoven schnell bei der Sache. :damnmate: sollte man die .
Das schlimme an der Sache ist, dass es für den Laien absolut nicht erkenbar ist, hätte ich nicht beruflich die Möglichkeit Elementaranalysen durchzuführen, wäre es mir wahrscheinlich erst aufgefallen wenn mir das erste Getriebe ruck zuck um die Ohren geflogen wäre. Ich denke genau so wäre es wenn anstatt PFPE eine etwas modifiziertes Silicon oder ähnliches geliefert würde.
Frag doch mal bei Fuchs ein Datenblatt zum gewünschten Produkt an, dann können wir mal schauen ob es das richtige für die Anwendung ist.:top:

Gruß
 
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