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Eigentlich war ich auf der Suche nach einem CC 2,0i Steilschnauzer mit TÜV und Klima. Eigentlich. Aber das Angebot bewegte sich irgendwo im Niemandsland zwischen dürftig und nicht vorhanden. Oder die Farbe passte nicht. Also tat sich nichts, bis @ST 2 mich auf eine Anzeige in Forum Auto hinwies, die nicht ganz dem Suchraster entsprach, aber dafür ihren ganz eigenen Charme hatte - inseriert war ein CC, der "schon länger in der Garage" stand und "mit Hilfe eines Abschleppwagens herausgezogen" werden müsse. Als das Garagentor sich widerwillig knirschend öffnete, stand da ein CC in Chenillerot Metallic - und zwar ganz offensichtlich tatsächlich schon etwas länger:

Der Zustand der Karosserie wirkte erstaunlich gut. Kotflügel makellos, Türkanten lediglich angerostet, Scheibenrahmen ohne Verdachtsmomente (auch bei Druck auf die Plastikabdeckung knirschte nichts), ein Radlauf vollständig unversehrt, der andere mit kleinen Bläschen und Endspitzen, für die man lediglich eine Drahtbürste braucht. Die einzige Ausnahme waren die hinteren Radkästen:

Der Innenraum sah sehr gut aus, kein Schimmel, unverblichene Hutablage - und ein historischer Kindersitz:

Beiger Stoff, braunes Plastik, alles unversehrt. Eine Zeitkapsel.
Die Motorhaube ging nur einen Spalt weit auf, bevor der Zug riss. Aber weit genug, um an die Schrauben des Kühlergrills zu kommen, ihn abzunehmen und so an die losen Enden des Seilzugs. Darunter verbarg sich, nun ja, nennen wir's Patina. Oder Panade.

Das Kupplungspedal ließ sich nicht durchtreten, die Gänge aber durchschalten. Der Schaltknüppel stand auf erstem Gang, Handbremse war nicht abgezogen. Himmel hing.
Im Gespräch mit den Besitzern kam folgende Historie zutage: EZ 09/87 auf Saab Deutschland. 02/88 Verkauf an einen Ingenieur, 06/89 mit ca 25.000 km an die aktuellen Besitzer. 06/97 wurde das Auto mit 253.000 km in die Garage gestellt und abgemeldet, weil ein neues Auto angeschafft wurde, aber man sich vom Saab nicht trennen mochte. Und da stand er nun und war sehr staubig, aber nicht sehr rostig. Denn das Garagentor war auf der Unterseite kräftig eingebeult und die Rückwand hatte einen ordentlichen Riss, so dass die Luft gut genug zirkulieren konnte.
Also: sehr gute Karosserie, tolle Farbe, gutes Interieur, 23 Jahre Standschäden inklusive Kupplung, Motor ungewiss, kein Klima. Ich sagte den Besitzern, dass ich darüber noch Mal nachdenken müsste und fuhr erstmal wieder nach Hause.
Dort dachte ich viel über Vernunft und Wahnsinn nach, sprach mit meinem Schrauber und dann war @StRudel mit leerem Hänger in der Gegend unterwegs...

In den Garagen saßen Rentner, tranken Bier, sparten nicht mit Ratschlägen und wollten viel von StRudel wissen. Vor allem, ob das denn wirklich kein polnisches Kennzeichen sei. Die festen Bremsen hatte ich vorab mit WD40 getränkt, beim vierten Mal Anziehen gewann StRudels 9-5.



Der Zustand der Karosserie wirkte erstaunlich gut. Kotflügel makellos, Türkanten lediglich angerostet, Scheibenrahmen ohne Verdachtsmomente (auch bei Druck auf die Plastikabdeckung knirschte nichts), ein Radlauf vollständig unversehrt, der andere mit kleinen Bläschen und Endspitzen, für die man lediglich eine Drahtbürste braucht. Die einzige Ausnahme waren die hinteren Radkästen:


Der Innenraum sah sehr gut aus, kein Schimmel, unverblichene Hutablage - und ein historischer Kindersitz:


Beiger Stoff, braunes Plastik, alles unversehrt. Eine Zeitkapsel.
Die Motorhaube ging nur einen Spalt weit auf, bevor der Zug riss. Aber weit genug, um an die Schrauben des Kühlergrills zu kommen, ihn abzunehmen und so an die losen Enden des Seilzugs. Darunter verbarg sich, nun ja, nennen wir's Patina. Oder Panade.

Das Kupplungspedal ließ sich nicht durchtreten, die Gänge aber durchschalten. Der Schaltknüppel stand auf erstem Gang, Handbremse war nicht abgezogen. Himmel hing.
Im Gespräch mit den Besitzern kam folgende Historie zutage: EZ 09/87 auf Saab Deutschland. 02/88 Verkauf an einen Ingenieur, 06/89 mit ca 25.000 km an die aktuellen Besitzer. 06/97 wurde das Auto mit 253.000 km in die Garage gestellt und abgemeldet, weil ein neues Auto angeschafft wurde, aber man sich vom Saab nicht trennen mochte. Und da stand er nun und war sehr staubig, aber nicht sehr rostig. Denn das Garagentor war auf der Unterseite kräftig eingebeult und die Rückwand hatte einen ordentlichen Riss, so dass die Luft gut genug zirkulieren konnte.
Also: sehr gute Karosserie, tolle Farbe, gutes Interieur, 23 Jahre Standschäden inklusive Kupplung, Motor ungewiss, kein Klima. Ich sagte den Besitzern, dass ich darüber noch Mal nachdenken müsste und fuhr erstmal wieder nach Hause.
Dort dachte ich viel über Vernunft und Wahnsinn nach, sprach mit meinem Schrauber und dann war @StRudel mit leerem Hänger in der Gegend unterwegs...

In den Garagen saßen Rentner, tranken Bier, sparten nicht mit Ratschlägen und wollten viel von StRudel wissen. Vor allem, ob das denn wirklich kein polnisches Kennzeichen sei. Die festen Bremsen hatte ich vorab mit WD40 getränkt, beim vierten Mal Anziehen gewann StRudels 9-5.


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