88er 900 T16v B202L? Neue Ventile oder nicht

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SAAB
900 I
Baujahr
88
Turbo
FPT
Moin,

nun hat mich mein gutes Stück, mit einer undichten Zylinderkopfdichtung mal wieder um etwas mehr Aufwerksamkeit gebeten.
Hierbei hab ich nun festgestellt, dass die Ventile ziemlich viel Ablagerungen haben.
Nicht nur "aussen" sonder auch "innen".
Also ganz Dicht waren sie ggf. eh schon nicht mehr, obwohl das gut möglich auch von etwas undichten Ventilschaftdichtungen kommt?
Na auf jeden fall wollte ich diese Ablagerungen weg haben, sind ja sicher nicht gut, wenn es um das Klopfverhalten geht... aber egal was ich mir chemisches besorgt hab, mit einer Messingbürste gingen die dann noch immer nicht weg.
Also wurde das "Dremelartige" Werkzeug mit schleifpapier bestückt, dann war das schwarze Zeug endlich weg.
Aber wie ich im Kopendium lese, ist das keien gute Idee, wohl insbesondere bei den Auslassventilen?
Mit gehärtetem Metall beschichtet... nun wohl nicht mehr so ganzheitlich?

Also sollte ich die Ventile auf jeden Fall tauschen?
Sind ja nicht gerade günstig, wenn ich die üblichen Quellen, die noch welche verfügbar haben prüfe...

Noch ne frage, bzgl. Einschleifen, geht das ganz normal, oder eher nicht?


Grüße,

david
 
Moin David, Ventile und Ventilsitze kann man nachschneiden. Hab´s gerade beim 9-5er bei einem Motoreninstandsetzer machen lassen, und war überrascht wie günstig das war. Dafür stelle ich mich nicht nochmal hin und schleif die ein. Der hat in dem Zuge auch gleich das Spiel der Ventilschäfte geprüft, und natürlich die Ventilschaftdichtungen mit gewechselt. Ventile tauschen ist, solange die nicht krumm sind nicht notwendig.
 
Zylinderkopf ist zerlegt und auf der Werkbank?
Dann die Ventil-Führungen auf Spiel prüfen. Wackeln die Ventile im geöffneten Zustand? Oder gegenüber der Einlass-Ventile gleich?
Zylinderkopf mal mit einem Lineal abgezogen? Kopf ist nicht krumm/verzogen?
...
@joerg augustin How much cost the fish? :biggrin:
Kopf planen, neue Ventilführungen, alles wieder mit neuen Ventilschaftdichtungen zusammenbauen?
Da sind die Preise inzwischen auch reichlich gestiegen. Daher sind meine Preis-Einschätzungen von vor 3 Jahren völlig daneben.
Ich kenne noch komplette Kopfüberholungen für 500,-DM. Dann 500,-€, und dann auch 900,-€
Da würde ich den nackten Kopf zum Zylinderschleifer bringen und den Kopf planen lassen, die Ventilführungen aus und ein pressen...und den Rest selber übernehmen.
Ventile von Belägen reinigen...in einer Stand-Bohrmaschine und Schleifpapier...bis die Beläge weg sind...ist ja kein Hexenwerk.
Im Schaftbereich wird es keine Beläge durch Ölkohle geben.
...
Motorenbauer...mit denen ich fast 40 Jahre zusammengearbeitet habe, taugen heute nicht mehr. Ein Kegelbruder von mir musste vor 2 Jahren eine echt bittere Pille schlucken. Mit seinem Volvo V70 Diesel.
Diagnose der Volvo-Vertragswerkstatt "Motorschaden". Ich habe den Wagen gefahren und eher einen Turboladerschaden als wahrscheinlich angesehen.
Erhöhter Ölverbrauch und keine Leistung.
Ich habe ihm dann empfohlen, eine Werkstatt in Holland zu besuchen. Die kennen sich mit Motorschäden bestens aus.
Motorschaden...nicht festzustellen...wird der Turbolader sein.
Der wurde dann erneuert...aber keine Verbesserung.
Eine Erklärung dafür gab es nicht, aber eine fette Rechnung.
...
Mein Kumpel nahm es sportlich. Ich persönlich wollte da ein Faß aufmachen.
Seitdem ist für mich diese Firma für mich nicht mehr empfehlenswert.
Mitarbeiter wechseln oder gehen in Rente oder fallen aus Krankheitsgrünen langfristig aus. Gelegentlich verstirbt ja auch jemand frühzeitig. Aber wenn der Ruf der Firma darunter leidet, sollte sich die Geschäftsführung mal Gedanken machen.
 
Moin,

nun hat mich mein gutes Stück, mit einer undichten Zylinderkopfdichtung mal wieder um etwas mehr Aufwerksamkeit gebeten.
Hierbei hab ich nun festgestellt, dass die Ventile ziemlich viel Ablagerungen haben.
Nicht nur "aussen" sonder auch "innen".
Also ganz Dicht waren sie ggf. eh schon nicht mehr, obwohl das gut möglich auch von etwas undichten Ventilschaftdichtungen kommt?
Na auf jeden fall wollte ich diese Ablagerungen weg haben, sind ja sicher nicht gut, wenn es um das Klopfverhalten geht... aber egal was ich mir chemisches besorgt hab, mit einer Messingbürste gingen die dann noch immer nicht weg.
Also wurde das "Dremelartige" Werkzeug mit schleifpapier bestückt, dann war das schwarze Zeug endlich weg.
Aber wie ich im Kopendium lese, ist das keien gute Idee, wohl insbesondere bei den Auslassventilen?
Mit gehärtetem Metall beschichtet... nun wohl nicht mehr so ganzheitlich?

Also sollte ich die Ventile auf jeden Fall tauschen?
Sind ja nicht gerade günstig, wenn ich die üblichen Quellen, die noch welche verfügbar haben prüfe...

Noch ne frage, bzgl. Einschleifen, geht das ganz normal, oder eher nicht?


Grüße,

david
Glasperlstrahlen ist die gängige Reinigungsmethode für Ventile.
Einschleifen ist nur bedingt geeignet, da meist die Sitze bereits zu breit sind und durch´s Schleifen noch breiter werden, Sitz fräsen ist besser
 
Danke schonmal für das Feedback.
Also ist das mit der Beschichtung der Ventile nicht so tragisch?

Ja, der Kopf war ordentlich beim "planen".
Anbei mal ein Photo..
Bei all den APC Klopf-Diskussionen schien mir der Selbstzündungseffekt der Verbrennungsrückstände nie in Betracht gezogen worden zu sein?

Das Ventilspiel schien mir tadellos.
Von dem her, bin ich sehr zuversichtlich, dass ein Tausch der Schaftdichtungen ausreicht.

Ich frag den Kopfplaner mal, ob das Einschleifen von Ventilen gemacht werden kann.
Aber auch das macht dann nicht mehr Sinn mit neuen Ventilen?

Das, was da so in der Sonnenblende steht, man möge nach längerem Turbobetrieb, weil alles glüht, den Motor nicht gleich abschalten, muss der Gute nicht mehr ertragen.
Bin ja auch eher von der gemütlichen Sorte..
Von dem her, Hochleistung muss nicht sein, lief eigentlich gut, bis Dampfwolken entstanden...


Gruß,

david
 

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Nein, die Ventile müssen nicht zwingend neu. Sofern sie keine Schäden aufweisen, kann man auch gebrauchte Ventile wieder verwenden. Das macht an sich keinen Unterschied vom Vorgehen.
 
sofern neben dem Kopfdichtungsschaden keine weiteren Symptome vorliegen , prüfe ich vor dem Planen die Dichtigkeit der Ventile. Wenn die dann dicht sind bleibt das so. Keine Ermittlung ohne Anfangsverdacht

(und ob Verbrennungsrückstände in einer Diskussion über Sebstzündungseffekte Erwähnung finden oder nicht, hängt auch davon ab WER diskutiert )
 
Danke schonmal für das Feedback.
Also ist das mit der Beschichtung der Ventile nicht so tragisch?

Ja, der Kopf war ordentlich beim "planen".
Anbei mal ein Photo..
Bei all den APC Klopf-Diskussionen schien mir der Selbstzündungseffekt der Verbrennungsrückstände nie in Betracht gezogen worden zu sein?

Das Ventilspiel schien mir tadellos.
Von dem her, bin ich sehr zuversichtlich, dass ein Tausch der Schaftdichtungen ausreicht.

Ich frag den Kopfplaner mal, ob das Einschleifen von Ventilen gemacht werden kann.
Das Bild ist aber vor dem Planen, oder?
Und wenn der Kopfplaner ein Motoreninstandsetzer ist, und nicht einfach eine Werkstatt mit Fräsbank, dann kann der auch Ventile checken (abdrehen) und die Sitze fräsen. In dem Zug, da die Ventile ja draussen sind, natürlich auch neue Schaftdichtungen einbauen.
 
Klar, das Bild ist vor dem "planen"
Guter Punkt, ich prüfe mal die Dichtigkeit und schau dann weiter.
Aber schonmal gut zu lesen, dass mein Abschleifen der Rückstände, die Ventile nicht, per se, unbrauchbar gemacht hat.
 
Das Foto zeigt einen typischen Zylinderkopf, wo Korrosion die Dichtung zwischen Wasserkanal und Zylinder undicht gemacht hat.
Da sind am 4. Zylinder ziemlich grobe Spuren an den Wasserkanälen zu erkennen. Wenn diese nach maximal 0,04mm Planen nicht verschwunden sind, gibt es neue Probleme.
Da sich die Kompression dann erheblich ändert, muß der Ladruck angepasst werden. Eventuell auch die Software.
SAAB hatte mal irgendwann 0,04mm als maximales Maß raus gegeben.
Ich kann mich an einen Fall erinnern, wo 0,08mm abgenommen wurden. Der Motor lief. Aber jenseits von Gut.
Kernschrott vom Kopf.
Kopf planen und gucken, wie es aussieht.
Gibt es immer noch Fraßspuren an den Wasserkanälen...ist der Kopf Kernschrott.
(oder man ist mutig als privater Schrauber)
...
Ventile aus und wieder einbauen erfordert ein par spezielle Werkzeuge. Wenn vorhanden, kann man sich den Motorenbauer sparen. Ventile abschleifen...(sind vermutlich die härtesten Bauteile vom Motor) ...und anschließend neu einschleifen. Bis die Sitze wieder sauber tragen.
Von Hand eine Fleiß-Arbeit.
Vom Einschleifen mit Maschienen halte ich nix. Das Ventil muß dabei immer wieder angehoben werden und versetzt geschliffen werden.
Und jeweils neu mit Schleifpaste versehen.
Kann ein bißchen dauern. :smile:
...
Ventilsitze schneiden und neue Ventile einsetzen...da müssen die Teile auch angepasst werden.
Das würde ich freiwillig nicht nochmal machen. Das kann ein Motorenbauer schneller. Vielleicht sogar besser.
...
Ist, wie immer, eine Frage des Vertrauens und der Kosten. Und des eigenen Hobbies.
Wer gerne selber schraubt...spart ein paar Taler.Aber bei größeren OP am Motor hört es ja oft auf. (hatte ich so gedacht) :biggrin:
 
Mittlerweile gibt es ja auch neue Möglichkeiten wie Material auflasern. Da kann solche Frass-Spuren ggf. auch so kompensieren, daß man nur minimal planen muß und innerhalb der Soll-Maße bleibt.
 
Vor 25 Jahren habe ich auch Flüssig-Metall zum Auffüllen benutzt.
Geht auch. :smile:
Gab es aber vor 30 Jahren nicht. :eek:
 
zum einen hast Du Dich um eine Zehnerpotenz vertan, beim Planen geht´s um Zehntel, nicht um Hundertstel
Zum anderen wird der Kopf auf dem Bild mit max 2 Zehnteln sauber


Ventilsitze schneiden und neue Ventile einsetzen...da müssen die Teile auch angepasst werden.

wenn man das kann nicht
Ventil wird 45° geschliffen, Sitz 44,5° gefräst, das ist auf Anhieb dicht und hat nach 5 Minuten Betrieb die Sollbreite
 
@hft Eine Null ist nix. :biggrin:
Aber es geht um Zehntel Millimeter...da gebe ich Dir recht, mein Fehler.
...
Aber den Ventilsitz nur passend schneiden/fräsen und die Ventile kloppen sich selbst passend ein...bei gebrauchten Ventilen?
Oldschool ist das nicht.
 
doch so macht man das.....seit mindesten 35 Jahren
Never.
Niemals
Gebrauchte Ventile müssen immer eingeschliffen werden. Wenn nicht...nenne ich es halben Kram.
Wenn da auch noch Ventilführungen erneuert wurden, aber die Ventile weiterhin drin bleiben sollen.
Sorry. Da bin ich etwas feinfühliger.
 
die Ventile werden selbstverständlich gestrahlt und 45° geschliffen...hatte ich ja geschrieben...aber die Alten

ähm, sorry ist umgekehrt, Sitze 45°, Ventile 44,5° - ändert aber nix am Prinzip
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun hab ich mal nachgesehen und ein foto des "geplanten" Kopfes gemacht.

Hab auch gleich wieder ein paar Fragen..

Wie prüfe ich eigentlich am besten, ob die Ventile dicht sind?
Einfach etwas Wasser bei Auslass/Einlass reinkippen?
Zwingend mit Federdruck, oder sollte es reichen, mit den Fingern die Ventile zu zu drücken?

Hab mal etwas die Ventile eingeschliffen, wodurch bei den Einlassventilen ein paar Stellen auffallen, die wohl nicht dicht sein können?
Wie können die entstanden sein?
Rost?
Krieg ich die Weggeschliffen?
Ventilsitze sehen gut aus.
 

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schmeiß weg.
Der gehärtete Ring ist beschädigt, kann man nicht mehr verwenden.
 
Nun hab ich mal nachgesehen und ein foto des "geplanten" Kopfes gemacht.
.
Ich bin jetzt kein Motorenbauer als solches, aber ich hätte den Kopf mit solchen verbliebenen Macken auf der Fläche nicht wieder montiert. Hab leider kein Bild von meinem aktuellen Projekt (und ist schon alles zusammengrschraubt), aber als Beispiel wie der Kopf beim Motor davor aussah. Das finde ich i.O.
 

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