Antrieb Achsmanschetten

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SAAB
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FPT
Wollte gerade neue Achsmanschetten bestellen, und bin etwas verwirrt ob der Vielzahl der Varianten bei den verschiedenen Teilehändlern, und keine passt so richtig. Bei mir handelt es sich um einen B234L mit Automatikgetriebe, Modelljahr 1996. Die Achsen haben einen Durchmesser von gemessenen 28mm. Mit Automatik - nachdem was ich gelesen habe - müsste das entsprechende Auto sowohl rad- wie auch getriebeseitig die großen Töpfe bzw Gelenke haben. Richtig? Aber schon beim Achsdurchmesser geht es los. Bei Motointegrator ist der größte, den ich finden kann bis(!) 26mm. Bei Skandix gibt es 19-28mm und 28-40mm. Passen dann beide? Und dann gibt es "Heavy Duty", was immer das bei Achsmanschetten genau heißen mag. Aber klingt nach größerer Haltbarkeit. Doch große Durchmesser von 56-110mm kann ja nur heißen, dass man die Manschetten irgendwie zurechtschneiden muss. Hat jemand damit Erfahrungen? Halten die wirkich mehr bzw länger? Oder wo bestellt Ihr Achsmanschetten? Der letzte Kauf - so die Erinnerung - warf keine Fragen auf... :rolleyes:
 
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Für den B234L ist es laut EPC die 8993685 - egal ob Automatik oder Schalter. Unter der Nummer gibt es etliche Angebote. Ich würde die von GKN Löbro nehmen (Löbro 300435). Die werden bei S__edenteile als OEM bezeichnet und auch bei esaabparts.com. Kosten auch nur knapp 12 Euro. GKN Löbro war auch der OEM Hersteller für die Tripodensterne, sollte also eher gute Qualität sein.
 
Die Löbro hat bei mir rechts außen 4 Jahre gehalten. An allen Falten gealtert/rissig und an einer Stelle undicht. Nur Sommerbetrieb, ca. 30-40Tkm insgesamt.
 
Das ist mir von SKF bis Noname schon bei vielen passiert - ist wohl Glückssache.
Wirklich lange halten, wenn sie einmal ordentlich verklebt sind, die Klebemanschetten von hippo red, bestellbar bei https://www.maiers-parts.de/category/achsmanschetten
Für die ganz schnelle Notreparatur zwischendurch hab ich davon immer einen Satz liegen - und wenn die einmal drin sind, halten die ewig.
 
Ich habe noch "alte" gebrauchte.
Habe die schon 2 Mal eingebaut und die sind seit 6 Jahren drin und dicht.

Aber auch eine von Spidan ist schon lange drin...
 
Aber auch eine von Spidan ist schon lange drin...
Spidan gehört inzwischen zu GKN, genau wie Löbro. Die Teile werden vermutlich eh von irgendwelchen Zulieferern der Zulieferer gefertigt, je nachdem wo GKN sie gerade am billigsten kaufen kann. Eine äußere Manschette von Löbro aus 2017 hält bis heute. Die Löbro auf der anderen Seite von 2023 ist schon rissig. Von der aus 2023 hatte ich ein paar mehr gekauft - weil sehr billig. Aber das nützt wenig, wenn die keine 4 Jahre halten.

Viel mehr stört mich, das auch GKN für Außen und Innen exakt die gleichen Fettbeutel dazulegt. Da gehören eigentlich verschiedene Fette in die Gelenke. Das erhöht die Lebensdauer der Gelenke sicher nicht.
 

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..die ganz schnelle Notreparatur zwischendurch..

Faulheit darf ja gerne auch mal etwas Positives bewirken, weshalb ich mir diese eklige und immer zur Unzeit auftauchende Arbeit etwas einfacher gemacht habe. Ohne Demontage der :thefinger: Nabe oder gar des :thefinger: Rades. Hier eine kurze Beschreibung, weil ich das bisher nirgends so gelesen habe:

- Klemmschraube "K" raus und schauen ob der Traggelenkzapfen lose ist bzw. diesen gängig machen (muss später nach unten raus).

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- Die Gegend reinigen, die alte Manschette wegschneiden.

- Irgendwas auf die Welle klemmen, woran dann gehebelt werden kann. Zwei Gripzangen gegenüber taten das gut.

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- Sicherungsring im Gelenk spreizen und mit Hebel in der anderen Hand die Welle ein Sück rausdrücken. Gerade so weit, dass der Sicherungsring sicher entsichert ist aber nicht so weit, dass der Tripod im inneren Gelenk in Bedrängnis kommt. Zum Spreizen hatte ich mal eine alte Sicherungsringzange (für Außenringe) modifiziert.

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- Dreieckslenker nach unten schwenken bis der Traggelenkzapfen raus ist. Für das Schwenken habe ich ein längeres Rohr, welches ziemlich genau in das Loch des Dreieckslenkers passt (nicht das abgebildete). Ein immer wieder gern genutzter Kraftverstärker zur Demontage des Traggelenkes.

- Das Rad nach außen drücken und mit der anderen Hand und dem Hebel die Welle ganz rausdrücken. Achsschenkel so am Traggelenk abstützen:

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- Tiefentspannt die neue(n) Manschette(n) drauf, alles zurückstecken, Klemmschraube "K" mit 59 Nm anziehen und den Rest des Tages sinnvoll gestalten.
 
Am Schraubstock ist es doch etwas bequemer. :smile:
 

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Faulheit darf ja gerne auch mal etwas Positives bewirken, weshalb ich mir diese eklige und immer zur Unzeit auftauchende Arbeit etwas einfacher gemacht habe. Ohne Demontage der :thefinger: Nabe oder gar des :thefinger: Rades. Hier eine kurze Beschreibung, weil ich das bisher nirgends so gelesen habe:

- Klemmschraube "K" raus und schauen ob der Traggelenkzapfen lose ist bzw. diesen gängig machen (muss später nach unten raus).

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- Die Gegend reinigen, die alte Manschette wegschneiden.

- Irgendwas auf die Welle klemmen, woran dann gehebelt werden kann. Zwei Gripzangen gegenüber taten das gut.

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- Sicherungsring im Gelenk spreizen und mit Hebel in der anderen Hand die Welle ein Sück rausdrücken. Gerade so weit, dass der Sicherungsring sicher entsichert ist aber nicht so weit, dass der Tripod im inneren Gelenk in Bedrängnis kommt. Zum Spreizen hatte ich mal eine alte Sicherungsringzange (für Außenringe) modifiziert.

Anhang anzeigen 284315Anhang anzeigen 284308

- Dreieckslenker nach unten schwenken bis der Traggelenkzapfen raus ist. Für das Schwenken habe ich ein längeres Rohr, welches ziemlich genau in das Loch des Dreieckslenkers passt (nicht das abgebildete). Ein immer wieder gern genutzter Kraftverstärker zur Demontage des Traggelenkes.

- Das Rad nach außen drücken und mit der anderen Hand und dem Hebel die Welle ganz rausdrücken. Achsschenkel so am Traggelenk abstützen:

Anhang anzeigen 284311


- Tiefentspannt die neue(n) Manschette(n) drauf, alles zurückstecken, Klemmschraube "K" mit 59 Nm anziehen und den Rest des Tages sinnvoll gestalten.

Geht schneller, unkomplizierter und gründlicher, wenn ich die ausbaue.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe, vor etlichen Jahren, "teilbare Manschetten", damals mit Gleitverschluss, ohne Kleben, in meinem VW - Bus verbaut. Ursprünglich als "schnelle Notlösung". Ca 40.000 Km später habe ich, nach zweimaligem TÜV, den Bus verkauft.
 
"teilbare Manschetten", damals mit Gleitverschluss, ohne Kleben
Das klingt interessant. Hast du eine Quelle parat?
Wenn es mit der hippo mal Probleme gibt, dann legt es doch an einer nicht richtig erwischten Klebestelle.

@eisensturm:
Das erscheint mir doch recht aufwändig.
Meine zweit"faulste" Variante ist die mit den SKF Spreizmanschetten nebst dazugehörigem "Kraken". Die erspart zwar nicht das Lösen der Achsmutter und das Herausklappen des Achsschenkels, aber den Ausbau der ganzen Welle und das Trennen des Gelenks von der Welle.

Und für das Heraushebeln des Traggelenkzapfens aus dem Achsschenkelgehäuse nehme ich seit geraumer Zeit immer einen Spanngurt, der in einer Schlinge um den Querlenker gelegt wird und so lang ist, dass ich bequem mit einem Fuß hineintreten und den QL so weit hinunter drücken kann, dass der Zapfen gerade frei wird, und beide Hände bleiben auf diese Weise frei, um das Achsschenkelgehäuse zur Seite zu bewegen.
 
... das Trennen des Gelenks von der Welle.
Das tue ich mir für den reinen Manschettentausch schon seit Jahren nicht mehr an.
Da ziehe ich lieber schnell den Tripodenstern und seine Manschette runter.
Viel mehr stört mich, das auch GKN für Außen und Innen exakt die gleichen Fettbeutel dazulegt. Da gehören eigentlich verschiedene Fette in die Gelenke. Das erhöht die Lebensdauer der Gelenke sicher nicht.
Jein.
Die Anforderungen sind beim äußeren Gelenk höher. Daher spart der Hersteller gern innen an den Töpfen und verwendet normales Fett.
Solange in den Tütchen schönes anthrazitfarbenes MoS2-Fett ist, wäre ich damit zufrieden.
 
@pattataya


Leider nein - war Anfang der 90er. Der Händler war damals "Fassnacht" in Nürnberg, den gibt es schon lang nicht mehr.
 
Am Schraubstock ist es doch etwas bequemer. :smile:

Geht schneller, unkomplizierter und gründlicher, wenn ich die ausbaue.

Das erscheint mir doch recht aufwändig.

:hmmmm:
Kann ich nicht gut nachvollziehen. Gegenüber dem Ausbau werden einige unschöne Arbeitsschritte eingespart, ohne dass zusätzliche nötig sind. Am Achszapfen könnte man mit Hausmitteln sogar ganz scheitern. Eine neue Mutter und ein großer Drehmomentschlüssel würden benötigt.

...einen Spanngurt, der in einer Schlinge um den Querlenker gelegt wird und so lang ist, dass ich bequem mit einem Fuß hineintreten...
Danke, gute Methode! Beide Hände frei - den merke ich mir. Hoffentlich bin ich dafür nicht zu leicht, ist ja doch gut Spannung drauf dort.
 
Frage noch:
Wie trennt ihr die Welle vom äußeren Gelenk (im Schraubstock)? Kann mich erinnern, dass da immer eine Hand zum Klopfen fehlte.
 
Frage noch:
Wie trennt ihr die Welle vom äußeren Gelenk (im Schraubstock)? Kann mich erinnern, dass da immer eine Hand zum Klopfen fehlte.
Passender Schraubendreher (8mm) mit Schlag-Griff.
Damit Sicherungsring spreizen und Gelenk mit Hammer lösen.
Klappt immer.
 
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