Architekten unter uns?

Das ist das Problem mit dem Preisvergleich ohne konkrete Angebote einzuholen. Die Baugrube ist fast immer aussen vor, weil die örtliche Situation und die Beschaffenheit des Bodens sehr unterschiedlich sein kann. Die Baugebnehmigung meist auch, genauso wie die Erschließungskosten. Viele Häuser werden ja auch ohne Keller angeboten.

Am besten fragst Du die Kosten nach Deiner Konfiguration ab, dann kannst Du verglleichen: Ohne Aushub und Baugrube, inkl. Keller ab Sauberkeitsschicht, ohne Ausbau der Badezimmer und ohne öffentliche sowie private Erschließung (Kanal, Wasser, Strom etc.).
Danke für die Hinweise.
Alleine das Thema Keller/Bodenplatte ist ja schon ein Thema für sich. Manchmal ist die Bodenplatte im Preis dabei, manchmal nicht. Manchmal kann man sie über den Anbieter bauen lassen manchmal nicht und manchmal hat man die Wahl. :confused:
Manche Bauherren sind froh alles aus einer Hand zu bekommen (was wohl teurer ist) und manche suchen sich dann lieber selbst Firmen aus der Region für solche Arbeiten. Fertigkeller sind ja auch noch eine Option...
 
So, Folge 1 unserer Vorgehensweise:

Was bauen wir:
Ein Fertighaus KfW45 plus ohne Keller mit ca. 170 qm Wohnfläche als Fastfertighaus mit Kniestock 2,25m + verlängerter Garage + Carport.
EG: Wohn-Essbereich, Küche, Büro, Gästebad, Speisekammer, Technikraum + Flur + Windfang.
OG: 3 Zimmer, Abstellraum, Bad mit Dusche und Wanne. Und ein Spitzboden.
Beim Haus haben wir uns für einen mittelständischen Fertighausanbieter entschieden (wird später verraten). Den Rest beziehen wir gesondert.

Das Haus hat ein Satteldach und auf der Rückseite eine Terrasse mit einem Vordach. Nahezu alle Räume sind mit Parkett geplant oder Fliesen. Laminat ist nur im Abstellraum + Speisekammer.
Weitere beauftragte inklusive Leistungen wie z.B.:
  • Bodenplatte (lassen wir mal weg, warum wir diesmal keinen Keller gewählt haben)
  • Kaminofen mit Wärmerückgewinnung
  • Netzverkabelung in vielen Räumen (CAT 7)
  • SAT Verkabelung dito (ohne SAT Anlage und Schüssel)
  • Luft-Luft Heizung
  • PV Anlage mit 22 qm Panels und Batteriespeicher
  • Einbruchschutz im EG
  • Elektro Rolladen
  • Erdkabel Vorbereitung für Ladestation Garage
  • Elektrik recht komfortabel (kein Smart Home) über den Standard hinaus
  • Malervlies und diverses mehr.
Preis Haus: knapp 410 TE ohne Küche = Festpreis mit Preisgarantie

Wie haben wir unsere Vorplanungen gemacht:
  • Monatelang Kataloge gewälzt, ob im Internet oder Katalog von Anbietern.
  • Diverse Fertighausanbieter in den bekannten Ausstellungen kontaktiert und/oder nur die Häuser angeschaut. Die erste Bieter-Vorauswahl wurde getroffen.
  • Gegrübelt, wie unsere ideale Raumaufteilung sein sollte. Huch, das gab viele Diskussionen. :-)
  • Einen Grundrissentwurf gezeichnet, der unsere prinzipielle Raumaufteilung wieder spiegelt und die ungefähre Hausgröße angibt, eben ca. 9 x 11 m. Wobei wir bei den Maßen nicht starr waren, sondern Abweichungen nach oben oder unten für möglich hielten, also nur prinzipiell.
  • Dann haben wir uns Gedanken über die Basisausstattung gemacht, eben, wollen wir Parkett oder Alurolladen (keine Aluhüte!) oder wo wollen wir Fliesen, etc. Daraus entstand ein Leistungskatalog unserer Wünsche.
  • Mit unserem Grundriss und unserem Wunschkatalog haben wir uns drei aussagekräftige Angebote eingeholt. Für Positionen, die noch nicht genau spezifiziert werden konnten, haben wir uns Einzelpreise nennen lassen, wie z.B. was kostet eine Steckdose, etc., eben für bestimmte Ausstattungen. Der Anbieter wusste, dass wir bei den Maßen nicht starr waren und, dass wir für Anregungen offen waren.

So, das war die Folge 1, falls mehr Interesse besteht, gibt es auch eine Folge 2.

Baufortschritt:
  • Erdarbeiten erledigt
  • Bodenplatte gelegt.
 
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Hallo Rabe,

danke für deine Mühe alles so detailliert aufzuführen. Eigentlich deckt sich das fast 1:1 mit dem was wir vorhaben, auch wenn es durchaus 10-20qm weniger Wohnfläche sein darf.

Zum Verständnis: im Hauspreis waren Garage und Carport mit drin? Wie sieht es bei den Bodenbelägen aus, sind die inkludiert oder kommen die noch dazu? Welche Arbeiten musst du selbst durchführen bei "Fast fertig"?
Wenn ich dich recht verstehe, habt ihr das Haus auf einem weißen Blatt geplant und kein Typenhaus übernommen oder nur leicht abgeändert. Ich gehe davon aus, dass das noch mal etwas kostenintensiver sein dürfte als einfach ein Beispielhaus unverändert (Grundriss) oder nur leicht abgeändert zu bauen. Hast du da Erfahrungswerte?

Ansonsten bin ich gerne auf Folge 2 inkl. dem Anbieternamen gespannt:smile:
 
Bin auf dem Sprung. Preis = Haus ohne (Garage + Carport). Sonst alles drin.

Bei mit Keller kann das Haus aus unserer Sicht kleiner sein. Haben wir auch durchdacht.
 
Ich schreibe mal eine Folge 2 - Thema Preisfindung, Preisvergleich: (ich bleibe bei Fertighaus)

Da liest es sich so schön in Prospekten und auf den Webseiten der Anbieter mit attraktiven Preisen. Schaut man tiefer rein, merkt man, dass da doch noch Einiges fehlt. Wir haben ein Typenhaus mit Varianten genommen. Und ein bisschen wurde auch auf unsere Wünsche bezogen auf den Grundriss eingegangen und etwas geändert. So starr sind Typenhäuser/ Aktionshäuser doch nicht. Man muss nur insistieren! Das war super. Aktionspreis + unsere Ausstattungpreise komplett (ohne Erdarbeiten, Erschliessung, etc.) in der Gesamtsumme für das Haus ergeben Mehrkosten zum Aktionpreis von knapp 60%. Lassen wir mal ein paar Sonderwünsche von uns weg, so ergäbe sich immer noch ein Mehrpreis zum beworbenen Aktionspreis von knapp 50%. In unserem Fall ist das ok, weil wir im Vorfeld sehr viele Einzepositionen abgefragt hatten und kalkulieren konnten.

Das Wissen um mögliche Kostenansätze ist wichtig, um überhaupt vergleichen zu können. Leider ist das recht schwierig in Erfahrung zu bringen. Nicht jeder rückt im Vorfeld alle Postionen raus. Und die wichtigste Grundlage, eben eine Bauleistungsbeschreibung (BLB) erhält man - unsere Erfahrung - nur bei einem konkreten Angebot gegen Unterschrift. Dadurch fielen bei uns automatisch einige bekannte Anbieter raus, da die Handelsvertreter uns auch mündlich keine konkreten Antworten geben wollten/ durften/ konnten. Die haben wir einfach aussortiert, wegen "fehlender Kundenorientierung" - wie wir es nannten.

Erst eine BLB lässt mich Positionen vergleichen. Dann weiß ich, was im Werkvertragspreis enthalten ist oder nicht. Erst dann kann ich eine Vollkostenkalkulation fortschreiben.

Nun, hat man Angebote und eine BLB vorliegen, beginnt die eigentliche Arbeit des Vergleichs. Nicht einfach, weil viele in ihrem Angebot zwar Einzelpositionen aufführen, aber jeder eine Leistung so oder so beschreibt oder so oder so abgrenzt.

In unserem Fall - und auch für uns ein wichtiges Entscheidungskriterium - haben wir Glück gehabt bzw. der Handelsvertreter hat gut auf unsere Fragen reagiert. Alle angefragten Position wurden preislich beantwortet!

So, das war Folge 2. Falls doch noch Interesse besteht, kommt noch eine Folge 3. Der Beitrag soll ja nicht zu lang werden.
 
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