Auto Lackieren

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SAAB
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Hallo zusammen!

Vorab, ich habe bereits ein paar eigene Erfahrungen mit der Lackierung von Fahrzeugen, möchte hier aber gerne eure Erfahrungen hören, wenn es ums Lackieren geht.

Da ich demnächst wohl einen Saab 99 für Rallyes aufbauen werde und diesen dann auch neu in "Kriegsbemalung" :biggrin: lackieren möchte, muß ich die Kiste natürlich dazu vorbereiten.
Bisher habe ich immer die zu lackierenden Flächen von Hand angeschliffen (600er nass geschliffen mit Klotz, teilweise mit Schleifpads von 3M). Da das aber eine sehr mühselige Arbeit ist und man dabei sehr oft schlecht zugängliche Stellen nicht richtig erreicht, besteht immer die Gefahr, daß der Lack dann nachher an manchen Stellen nicht richtig hält. Ich benutze immer Silikonentferner aus dem Lackierer-Bedarf, damit die Oberfläche sauber ist. Trotzdem hatte ich immer mal wieder Stellen, speziell in Nieschen, wo sich früher oder später der Lack punktuell gelöst hat.

Gibt es irgendeine Möglichkeit, den Lack aufzurauhen, damit der anschließende Auftrag von neuer Farbe gut hält?
Vielleicht irgendwas in der Art wie Sand- oder Eisstrahlen, aber weniger aggressiv, so daß der originale Lack nicht abgetragen wird...

Freue mich über eure Beiträge!

Gruß,
Erik
 
Wenn es da etwas brauchbares gäbe - warum, glaubst Du, hätten dann nicht schon alle Lackierer dieser Welt ihre pressluftgetriebenen Eierscheiben in die Ecke geworfen ?

Im Industriebereich, also Modell- oder Formenbau, werden Oberflächen von ansonsten unzugänglichen Stellen übrigens genau so behandelt, wie in der Dentalmedizin - mit einem KCP.
Das ist nichts andeses als ein Miniatur-Strahlgebläse, als Strahlgut dienen Metalloxyde.

http://www.dentalkompakt-online.de/42_produktliste.html
http://www.dental-links.de/lexikon/pulverstrahltechnik-pulverstrahlgeraete.htm

Und wenn Du schon dabei bist, kannst Du ja mal im Bekanntenkreis rumfragen, ob da jemand gerade ein neues Gebiß braucht...

*wegduck*
 
Ok, danke für den Tip mit den Mini-Strahlgeräten.
Hatte schon überlegt, mir sowas zuzulegen, gibt da deutlich billigere Geräte aus dem Modellbaubereich. Habe ja noch andere Hobbys außer Saab, da könnte ich es dann auch gebrauchen... :smile:

Hm. Sonst gibbet nix brauchbares? Also doch weiterhin schleifen-schleifen-schleifen? *grummel*
 
Trotzdem hatte ich immer mal wieder Stellen, speziell in Nieschen, wo sich früher oder später der Lack punktuell gelöst hat.

Ich stehe ja im Dauerverhandlungsaustausch mit einem Lackierer, der (noch diesen Winter?) meiner No.3 ein neues Kleid verpassen soll, so die Karre endlich vom Karosseriebauer zurückkehrt... Und der Lacker sagt, es hapert meist an zwei Dingen: 1. Fettrückstände auf der zwar angeschliffenen, aber eben nicht fettfreien Oberfläche 2. Unverträglichkeiten zwischen alten (lösungsmittelhaltigen) und neuen (wasserlöslichen) Farben. Nur auf absolut planen Stellen kann man beim Anschleifen gewährleisten, dass Grundfarbe oder eben Klarlack (2d) einheitlich an-, ab- oder durchgeschliffen werden. Da scheint das Problem mit der Haftung des Neulacks zu liegen.

Tipp zur Fettfreiheit: gut bewährt hat sich Ochsengalle. Gibt's im Künstler- vs. Graphikbedarf und ist nicht teuer. Aber um's manuelle anrauhen / schleifen wirst du nicht rumkommen. Viel Spaß :tongue:
 
Naja, die Fettrückstände sollte normalerweise der Silikonentferner mit weghauen. Zumal ich üblicherweise vorher noch mit Bremsenreiniger und sauberen Tüchern alles sauber mache.
Ich denke eher, daß es bei mir an der schlecht oder gar nicht angeschliffenen Altlackschicht/-Oberfläche liegt, an die man beim Schleifen schlecht ran kommt. Eben in Ecken usw. ...

Tja, scheint so, daß mir dann wohl doch nichts anderes bleibt, wenn es soweit ist mit dem bösen 99er, alles sehr sorgfältig vorzubereiten und anzuschleifen... :rolleyes:

Gruß,
Erik
 
Naja, die Fettrückstände sollte normalerweise der Silikonentferner mit weghauen. (...) Ich denke eher, daß es bei mir an der schlecht oder gar nicht angeschliffenen Altlackschicht/-Oberfläche liegt, an die man beim Schleifen schlecht ran kommt.

1. wenn du erst schleifst und dann entfettest, ja. Sonst nein.
2. Nein. Es ist die Folge davon, dass der Neulack (Farbe, nicht Klarlack - und eben in der Regel nur noch wasserlöslich zu bekommen) teilweise eine Verbindung mit dem Altlack eingeht, und an anderen Stellen mit den Resten des Klarlacks verbinden muss. Diese unterschiedlichen Untergründe verursachen unterschiedliche Haftergebnisse, das heißt, an den weniger gut zugänglichen Stellen hängen noch Reste von Klarlack. Ist vom Nicht-Profi nach Augenmaß kaum feststellbar.
 
Tja, scheint so, daß mir dann wohl doch nichts anderes bleibt, wenn es soweit ist mit dem bösen 99er, alles sehr sorgfältig vorzubereiten und anzuschleifen... :rolleyes:

Obwohl meine eigenen Auto"lackierungen" schon viele Jahre zurückliegen, habe ich in meinem Job doch regelmässig mit dem Lackieren unterschiedlichster Materialen und Oberflächen zu tun.

Ohne vernünftigen Lackaufbau erhält man kein gutes Ergebnis.

Nach dem Entfetten, Schleifen (trocken 400/nass 600) und wieder Entfetten ( Silikonentferner genügt) ist die Grundierung der wichtigste Faktor.
Für Altlackierungen genügt hierzu ein Füllprimer, bei grossflächig blankem Blech ein Reaktiv-Haftprimer, diese Schicht muss nach dem Schleifen (nass 600-800 ) noch vollständig sein, ansonsten nochmals Nachfillern und Schleifen.

Ich verwende gerne Standox-Produkte (von Herberts), wobei leider wie o.g. im Profibereich seit Jahresbeginn nur noch Wasserlacke verwendet werden dürfen.

Im Reparaturbereich (oder eben nicht/semi-professionellem Bereich) kann man aber immer noch Zweikomponenten Acrylharze bekommen und verwenden.
Damit ist man nicht auf die Klarlack-Decklackierung wie bei Wasserlacken angewiesen.
 
Also am Klarlack kann es nicht liegen, da die Altlackierung ein Unilack ohne Klarlacküberzug war. :tongue:

Habe immer mit 600er nass angeschliffen, anschließend mit Silikonentferner gesäubert. Dann Füller drauf, geschliffen + gesäubert mit Silikonentferner.
Den Lack habe ich dann in mehreren Schichten aufgetragen.

Wie gesagt, ich denke, daß bei mir das Problem am schlechten Anschliff des Altlacks an den schlecht zugänglichen Stellen in den Ecken und Kanten liegt. Nur da ist der Lack stellenweise später wieder abgegangen.

Achja, habe 2k-Lack von Mipa verwendet, ebenso die restlichen Produkte wie Füller etc. - nix Wasserlack. Von letzterem lasse ich die Finger, da mir ein Lackierer im Bekanntenkreis davon als Hobby-Lackierer abriet. Es gibt da wohl viele Kleinigkeiten zu beachten, wodurch man sich schnell die ganze Arbeit versauen kann. :rolleyes:

Bin mittlerweile für das fragliche Projekt am überlegen, ob ich es nicht mal mit diesen Folien versuchen soll. Ist zwar nix zum selbermachen, aber kostet auch nicht die Welt.
Habe das neulich mal in einer ausführlichen Reportage im TV gesehen. Das Ergebniss war erstaunlich gut und kostet als "Komplettlackierung" je nach Schwierigkeitsgrad der Karosserieform so um 800 bis 1000 Euronen.

Na, schaun wir mal! :biggrin:
 
... ich häng mein Anliegen mal hier ran

Bei meiner No.3 (Kastanienbraunmetallic) sind die Karosseriearbeiten abgeschlossen und nächste Woche geht's zum Lacker. Wir haben uns auf 3 Schichten Lack (Wasserbasis) und 5 Schichten Klarlack geeinigt. Nun erzählt er mir, seit einiger Zeit gäbe es ein neues Produkt, nämlich absolut KRATZFESTEN KLARLACK. Hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht? Hallo, Mr.X vielleicht? Wie sieht es mit dem UV-Schutz aus? Reichen dann, wie erhofft, zwei Schichten?
 
... und 5 Schichten Klarlack geeinigt. ...?

3 Lackschichten und 5 Schichten Klarlack? Mit Zwischenschliff??...wow!
Das wird ja eine Materialschlacht.

Und wie bereitet er den Wagen vor?
Nur mit Spritzspachtel und Füller?
 
Lackierung

Hej Erik, ich habe gerade erst einen Aufruf gestartet, an welchem ich ein Workshop für das Lackieren anbiete. Gedacht war diese Aktion in Verbindung mit einem Forumtreffen. Das wäre für Dich doch auch was und ich würde Dich dann auch mal auf diese Art treffen können. Gruß Detlef
Ps.: um das Schleifen wirst Du leider nicht drum herum kommen
 
Und wie bereitet er den Wagen vor?
Nur mit Spritzspachtel und Füller?

Keine Ahnung - er will halt nur, dass es meinen Ansprüchen genügt :rolleyes: Er hat gerade 'ne Lackiererei übernommen, und es ist das erste Restaurationsprojekt für ihn. Da liegt der Anspruch der Perfektion natürlich nahe, und ich werde (hoffentlich) davon profitieren. Und da ich mit Vollrestaurationen (Lack) noch nicht so die Erfahrung habe - schaun'mer mal :smile:
 
Klarlack

Die Anzahl der Klarlackschichten zeigen sich natürlich nur bei einem jeweiligen Zwischenschliff mit 1200 Nassschleifpapier darin, daß eine größere Tiefenschärfe/Tiefenwirkung erreicht wird. Bei Effektlacken wie perlmutt zum Beispiel ist daß unumgänglich, was die Angelegenheit natürlich wieder verteuert. Glasomax von Glasorit hat was farbtontechnisch zwecks Abweichungen den besten Namen auch die Qualität ist erste Sahne. Von Wasserlacken halte ich nichts, in verschiedenen Ländern wie in der Schweiz ist man auch meiner Meinung und verwendet wieder 2K Lacke. Nun zum kratzfesten Klarlack: also ich kann da die Tage noch nachhaken, was die Hersteller versprechen und was geboten wird sind schon 2 Welten. Aber ich kümmer mich darum und gebe Bescheid. Aber wenn, gehen wir mal von kirschroter Lackierung aus, ein Klarlack zusätzlich und dann noch in mehreren Schichten mit Zwischenschliff aufgetragen wird, dann sieht es ehrlich schon cool aus und hat einen Spitzenglanz, aber die Karre wird ja auch sauschwer und eignet sich nicht für Erik und co sowie Schnellfahrer:biggrin:. Aber durch den Glanz wird er ja windschnittiger und somit dann wieder schneller - trotz Gewicht - lol:tongue:. Nein , Blödsinn, es sind ja nur ein paar Mü die da drauf kommen. Trollige Zeit noch:smile::smile::smile:
 
... Da liegt der Anspruch der Perfektion natürlich nahe, und ich werde (hoffentlich) davon profitieren. Und da ich mit Vollrestaurationen (Lack) noch nicht so die Erfahrung habe - schaun'mer mal :smile:



...dann gib ihm genügend Zeit, VOR ALLEM zwischen Aufbau des Lackuntergrunds bis zur letzten Füllerschicht und der eigentlichen Lackierung.
 
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