Oder ist der Stoff das Maß der Dinge?
Nicht der Stoff, also die Sichtschicht ist das eigentliche Thema, sondern die Kaschierung.
Billiges Dachhimmelmaterial ist fast immer mit einem grobporigeren und wesentlich weniger elastischen Schaumstoff versehen.
Dieser ist häufig auch nicht so dauerhaft mit der Sichtschicht verklebt.
Mit etwas Gefühl lässt sich das Material durchaus verarbeiten, aber mit zwei Einschränkungen:
Erstens - Der Schaumstoff saugt zu frischen oder zu dick aufgetragenen Kontaktkleber recht heftig auf. Bei darauf folgend zu heftigem und vor allem punktuellem Andrücken federt der Schaumstoff nicht mehr zurück, es entstehen Dullen - Man sieht im schlimmsten Falle jede einzelne Fingerkuppe dauerhaft und bekommt bekommt die verdrückten Stellen auch ums Verrecken nicht mehr korrigiert.
Zweitens - Wer naß in naß arbeitet, also den Kontaktkleber nicht anziehen lässt, versucht erfahrungsgemäß an Kanten und Vertiefungen noch etwas zu korrigieren oder zu spannen. Wenn der frisch aufgebrachte Kleber noch nicht gezogen hat, geht das auch durchaus. Dumm nur, wenn sich bei billigem Material dann die Sichtschicht vom Schaumstoff löst, weil der ab Hersteller verwendete Kleber halt nicht so hochwertig ist und auf dem grobporigen Schaum auch nicht so eine gute Haftfläche hat - somit der frisch aufgetragene noch nicht abgebundene Klebstoff schon eine höhere Haftung hat, als die Klebeschicht zwischen Schaum und Stoff.
Wer unbedingt sparen möchte und das Billigmaterial verwenden, sollte folgende Verarbeitungsmethoden beherzigen:
Erstens - Niemals, ich sagte NIEMALS mit der Hand anDRÜCKEN sonden statt dessen flach festSTREICHEN. Das geht mit einer weichen Schuhbürste wunderbar-prächtig. An Kanten und Vertiefungen ebenfalls NIEMALS mit den Fingern pressen, sondern statt dessen verschieden große Stoffbeutel mit kleinen Styroporkügelchen füllen und damit andrücken. Dadurch verteilt sich die Druckkraft automatisch und es gibt keine Dullen oder Tapsen.
Zweitens - Nicht naß in naß arbeiten, der überschüssige Kleister würde sonst vom Billigschaum wie von einem Schwamm aufgesogen. Statt dessen Kontaktkleber verwenden. Kleber einseitig auf die Dachpappe auftragen und dann das Bezugsmaterial mit der Schaumschicht kurz auf den frischen Kleber drücken, dadurch wird der Schaum gleichmäßig dünn beschichtet. Sofort wieder lösen und umschlagen. Hinreichend ablüften lassen und erst dann andrücken. Niemals zu große Flächen gleichzeitig bearbeiten, von der Mitte her umlaufend Streifen von 10-20 cm einkleistern dort sofort das Bezugsmaterial nach dem Ablüften in der endgültigen Position anbringen. Keine Korrekturversuche, das reißt den Stoff vom Schaum. Ihr habt jeweils nur einen Versuch, also übt an den kleinen Blenden der Dachsäulen.
Hope, it helps...