Ich war vorhin bei einem "Auto+Technik"-Betrieb, um die Fehlercodes auslesen zu lassen. Die netten Jungs dort haben sich alle Mühe gegeben, um die Schnittstelle für ihr Diagnosegerät zu finden, aber ohne Erfolg. ...
Das kann ich nachvollziehen, schrecklich, so ganz ohne OBDII- Schnittstelle...
Da ich den Fehlerspeicher eines 1990er SAAB 900i16 gerade eben "ausgelesen" habe , gebe ich Dir einen kurzen Über- bzw. Einblick:
Der
Diagnosestecker der Bosch LH 2.4 findet sich beim 900 CC
unter der Rücksitzbank ungefähr in der Mitte, abgedeckt durch einen rechteckigen Deckel.
Falls kein Saab-Diagnosegerät vorhanden ist, lassen sich die Fehler relativ einfach "ausblinken", das dazu nötige "Tool" ist sehr einfach
Man braucht ein einadriges Kabel von ca. 2 Metern Länge, auf der einen Seite wird ein 6,3 mm Flachstecker/female auf der anderen Seite z.B. eine kleine Krokodilklemme angebracht. Dazwischen setzt man einen einfachen Schalter (An/Aus
).
Der
Stecker kommt auf PIN 2 des o.g. Diagnosesteckers, für die Klemme sucht man sich einen geeigneten Massepunkt, also irgendeine in die Karosse gedrehte blanke Schraube.
(Z.B. die Schrauben der Türscharniere, die bei geöffneter Tür leicht erreichbar sind.
Zum "Ausblinken" wird die
CheckEngine-Leuchte im Kombiinstrument beobachtet.
Man setzt sich also auf den Fahrersitz, einen Zettel und Stift zum Notieren der Codes in der Nähe, das Kabel mit dem Schalter in der Hand , schaltet diesen auf
AUS und anschliessend die Zündung
EIN (Motorstart ist nicht nötig, es genügt, dass die Leuchten brennen)
Sobald die CE-Leuchte angeht, schaltet man die Schalter des "Diagnosekabels" auf
AN.
Dabei erlischt die CE-Leuchte zuerst sofort und leuchtet nach einer Pause von 1-2 Sekunden
einmal auf.
Sobald das geschieht den Diagnoseschalter wieder auf
AUS.
Jetzt beginnt der erste gespeicherte Code zu blinken, z.B. 1x, dann 2x, dann 2x, dann 3x, dann 1x, also
12231.
Für diese Codes gibt es eine Tabelle mit 20-25 Positionen, die jeweils einen Fehler definieren
.
12231 bedeutet z.B. dass kein Drehzahlsignal erfasst wird. Da der Motor beim og. Test ja nicht läuft ist das nachvollziehbar und damit idR der erste angezeigte Code.
Um nun den
nächsten Fehler auszulesen, wird nach dem ersten Blinkcode der Diagnoseschalter auf
AN geschaltet und wieder kurz gewartet, bis die CE-Leuchte 1x blinkt, dann wieder auf
AUS und der nächste fünfstellige Code beginnt zu blinken (wieder 1XXXX)
Dies wird wiederholt bis die CE-Leuchte nur noch
mehrmal hintereinander 1x lang blinkt.
Damit ist der komplette Speicher ausgelesen.
Fährt man trotzdem fort, beginnt es wieder mit dem ersten o.g. Fehler.
Kurzum, man braucht das o.g. Kabel , einen Zettel und Bleistift zum Mitschreiben der Codes und die Liste mit den Fehlercodes...sonst nix.
Die Liste mit den Codes findet sich im o.g. WHB oder auch im Bentley für den 16V
Die Fehler bleibensolange gespeichtert bis die Batterie abgeklemmt wird, es empfielt sich also bei einer brennenden CE-Leuchte, den Fehler auszulesen,
bevor man den Strom unterbricht (!)