Bremssattel kaputt?

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Danke
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SAAB
9-3 I
Baujahr
2002
Turbo
LPT
Moin!
Bräuchte einmal dringend fachkundigen Rat:
Gestern ist mir ein selten dämliches Mißgeschick passiert:
Beim Kupplung-Entlüften (´91er CV) habe ich im Eifer des Gefechts einen Denkfehler gemacht, für einen Moment nicht aufgepaßt, und dann ist beim Bremssattel vorne links der Kolben komplett ´rausgeflutscht!
Zum besseren Verständnis: derzeit sind beide vordere Bremssättel noch demontiert; ich hatte alles zerlegt zwecks Motorüberholung, umfassende Rostprävention im Motorraum, Antriebswellen bekommen neue Manschetten, neue Traggelenke usw...
Der Kolben hatte beim Pumpen also keinen Widerstand. Als ich nachschauen wollte, wieso ich Unmengen an Bremsflüssigkeit durchpumpen kann, ohne daß sich etwas ändert, sah ich die Sauerei; Kolben weitgehend rausgeflutscht und Bremssattel und unterer Querlenker komplett benetzt mit Bremsflüssigkeit. Der Kolben stand ca. 6 cm weit draußen und war dabei leicht gekippt. Ich konnte ihn problemlos mit der Hand wieder gerade reindrücken; die letzten 3 cm dann mit Hebelwerkzeug reingedrückt. Ging auch problemlos.
Leider weiß ich nicht genau, wie dieser Bremssattel von innen aufgebaut ist; kann das Ding durch den Vorfall Schaden genommen haben? Oder ist nur entscheidend, daß keine Verunreinigungen eingedrungen sind?
 
Solange kein Dreck reingekommen ist, kann da normalerweise nichts passieren. Ggf. mögen es aber die (alten) Dichtungen nicht besonders oder nehmen ggf. Schaden beim wieder reinschieben des Kolbens.

Da solltest du einfach kritisch testen, bevor du wieder mit dem Auto fähjrst. Oder auf Nummer sicher gehen und einen neuen Dichtsatz verbauen, sofern der Kolben noch in Ordnung ist.
 
Solange kein Schmutz drin ist eher unbedenklich, nochmal entlüften halt.
Und zum entlüften der Kupplung schön das ganz linke Pedal benutzen.


posted mit Tapatalk, bitte Rechtschreibfehler verzeihen ;)
 
Vielen Dank!
Ja, das hatte ich zunächst auch versucht, mit dem Kupplungspedal zu entlüften, hat aber nicht funkioniert. Geber und Nehmer sind in Ordnung. Nur war das ganze System vollkommen leer.
Die alte Kupplungsleitung hatte ich ausgebaut, zum einen, weil die wirklich nicht mehr gut aussah, und zum anderen, weil die bei meinen Motorraumrostpräventionsmaßnahmen im Weg gewesen wäre.
"Neue" Leitung sowie Nehmer, Druckplatte und Mitnehmerscheibe stammen aus einem Schlachtwagen, der stets von einer bekannten Hamburger Saab-Werkstatt gewartet wurde. Es waren beim Kauf des Spenderwagens (viel, viel Rost) zahlreiche Rechnungen vorhanden, aus denen hervorgeht, daß kurz zuvor eine nagelneue Kupplung reingekommen ist. Bei der Überführungsfahrt des Spenders war die Kupplungsfunktion denn auch tadellos. Also habe ich diese dann gestern ins CV eingebaut.
Die alte Kupplung des CV habe ich nicht wieder eingebaut. Der Vorbesitzer des CV behauptete zwar, in Eigenregie eine neue Kupplung verbaut zu haben (funktionierte auch tadellos), aber beim Zusammenbau ist dermaßen rumgepfuscht worden, daß es mir echt die Sprache verschlagen hat! Überhaupt hat man sich in der Vergangenheit derart stümperhaft an dem Wagen zu schaffen gemacht (beispielsweise waren die Verschraubungen Hosenrohr-Kat sowie ein Befestigungsbolzen des Lenkgetriebes nur handfest angezogen!!! :eek: ), so daß ich mir in den letzten zwei Monaten richtig viel Zeit genommen habe, um alles sorgfältig zu überprüfen und weiteren Pfusch zu eliminieren. Bot sich auch an, da Motor und Getriebe eh draußen waren. Aber aufgrund der zahlreichen unsachgemäß ausgeführten Arbeiten des Vorbesitzers hatte ich irgendwie kein Vertrauen mehr in die verbauten Kupplungsteile und habe aus diesem Grunde die fast neue Kupplung des Schlachtwagens verbaut. Soviel zum Hintergrund.
Also mit dem Kupplungspedal hat es nicht funktioniert. Da erinnerte ich mich daran, wie wir das früher mal gemacht hatten, nämlich umgekehrt von unten nach oben, sprich über den linken Bremszylinder zu entlüften. So gelang es mir immerhin, Bremsflüssigkeit ins Kupplungssystem zu bringen.
Zwischendurch passierte mir dann das Mißgeschick mit dem Bremskolben.
Im weiteren Verlauf konnte ich nach und nach Druck mit dem Kupplungspedal aufbauen. Entlüftungsschraube an Bremse zu, Schlauch stattdessen in Auffangbehälter, und mit Kupplungspedal gepumpt. Immer schön von oben nachgefüllt, dann Pedal mit langem Kantholz arretiert und Entlüftungsschraube zugedreht. Dann Funktionstest gemacht, scheint jetzt zu funktionieren. Werde aber heute trotzdem mal eine Hilfsperson hinzuziehen, welche das Pedal tritt, während ich beobachte, was sich an der Kupplung tut.
Ansonsten untersuche ich nochmal den Bereich zwischen Bremskolben und Manschette auf Verunreinigungen. Ansonsten habe ich noch mehrere Bremssättel auf Lager.
Ich berichte weiter.
 
Mit dem Pedal entlüften klappt eigentlich nie. Wie man die Kupplung (und auch Bremse) entlüften kann, wurde hier im Forum schon oft und in aller Breite erklärt. Ich mache es nur noch "von oben" mit Entlüfterdeckel mit Druck auf den Behälter.
 
...einerseits das bestreben, einen technisch einwandfreien stand zu erreichen, dann aber eine gebrauchte kupplungsleitung einzubauen geht - zumindest für mich - nicht zusammen... wenn der ganze motorraum eh ausgeräumt ist, warum dann die kupplungsleitung nicht gleich auf stahlflex umbauen?... ist sogar noch preiswerter als eine neue original-leitung...
 
...einerseits das bestreben, einen technisch einwandfreien stand zu erreichen, dann aber eine gebrauchte kupplungsleitung einzubauen geht - zumindest für mich - nicht zusammen... wenn der ganze motorraum eh ausgeräumt ist, warum dann die kupplungsleitung nicht gleich auf stahlflex umbauen?... ist sogar noch preiswerter als eine neue original-leitung...

Aha, das wußte ich garnicht, daß es die auch als Stahlflex gibt. Kannst du mir da eine Bezugsquelle nennen?
 
Aha, das wußte ich garnicht, daß es die auch als Stahlflex gibt. Kannst du mir da eine Bezugsquelle nennen?

...ich glaube "fertig" gibts die auch nicht... aber man kann sie sich ja konfektionieren... ich glaube erik hatte das schonmal gemacht...??? er hatte meines erachtens nach auch die bezugsquellen für die teile gepostet...
 
Es gibt - laut einem Beitrag, den die Suche unter dem Suchbegriff "Stahlflex" auswirft - fertig konfektionierte Leitungen zu kaufen. Alternativ kann man aber auch, wie ich es gemacht habe, bei ISA-Racing oder vgl. Einzelteile bestellen und sich die Leitung gemütlich selbst zusammen bauen.

Als 3. Möglichkeit kann man, sofern nur der Schlauchteil marrode ist, ein neues Stück Schlauch bei einem Hydraulik-Dienst auf die Leitung pressen lassen. Bei einem unserer 900er seit gut 2 Jahren problemlos im Einsatz.
 
Hier der von mir 2012 zuletzt gepostete link:

http://www.fabian-spiegler.de/de/auto-kits.php

Wenn nicht aufgeführt, anrufen !

Er vertickt die auch in der Bucht.

Er hat und er kann liefern, bei mir sind die Brems- und Kupplungsleitungen beim 9K und 901 (bei den 2-Rädern sowieso) seit längerem Stahlflex als drin, vom Saab-Guru eingebaut.

Unterschiede merke ich nicht, aber es beruhigt auf Dauer ungemein.
 
Eidesstattliche Erklärung:

Auch beim 2-Rad kein Unterschied spürbar !

Nur als extemes, aktuelles Beispiel:

CB 750 K1 (42 Jahre alt): Trotz nachgerüsteter Eckert-Doppelscheibe Bremswirkung mit und ohne Stahlflex oldtimermäßig sehr mäßig. Kannst Du ab Oktober wieder gern nachvollziehen
(nur noch Winter-Motorrad, trotz Scheiß-Ramsauer- M&S- Pflicht).

Ducati Hailwood Replica Mille (letzte Königswelle) Bremswirkung Brembo ausgezeichnet,
aber kein bißchen besser besser als mit den ollen Gummischläuchen,
Einfluß der Beläge (Sinter gegen organisch) wesentlich größer !
 
Vielen Dank für eure informativen Beiträge!
Heute habe ich meinen Nachbarschrauber mal das Kupplungspedal treten lassen, während ich vorne geschaut habe, ob sich da was tut.
Und ob sich da was tut!:smile:
Schaut richtig gut aus!
Mittlerweile ist alles soweit zusammengebaut, daß ich heute den Motor das erste Mal starten konnte; auskuppeln und Gänge durchschalten ging ohne Probleme!:smile:
Dann hat meine Methode ja funktioniert, also zunächst von unten nach oben entlüften und dann, als genügend Bremsflüssigkeit im System war, mit Kupplungspedal zuende entlüftet. Geht also doch, ohne daß von oben Druck auf den Behälter ausgeübt wird!
So, und morgen beginnt dann die Strippenzieherei; dann wird der Troll zum Vollturbo, freu!
 
Bitte ned bös sein,

meine Methode funktioniert, also zunächst von unten nach oben entlüften und dann, als genügend Bremsflüssigkeit im System war, mit Kupplungspedal zuende entlüftet. Geht also doch, ohne daß von oben Druck auf den Behälter ausgeübt wird! freu!
aber ebenso könntest Du dir auch die Hose mit der Beisszange anziehen... :biggrin:
Grüßle Gerd
 
Eidesstattliche Erklärung:
Auch beim 2-Rad kein Unterschied spürbar !
Ich meinte auch keinen Unterschied in der schlussendlichen max. Bremsleistung. Da können nur z.B. andere Scheiben und/oder Klötze etwas ändern.

Was ich aber bei Stahlflex als überaus deutlich angenehmer empfinde, ist das Ansprechverhalten und die Dosierbarkeit. Gerade vorn beim Zweirad ja doch ein nicht so ganz unwesentliches Aspekt. Dies vor allem, da meine Trude zwar schon elektrisch Licht, aber sonst zum Glück eher nur rudimentäre Elektrik und eben auch kein ABS hat.
 
Da bitte nochmal kritisch drüber nachdenken... :rolleyes:
Hmm, ...
Klar, andere Zylinder usw. ohnehin. Ging mir auch eher darum, dass ein Tausch der Leitung an der Stelle nichts ändert.
Oder was meinst Du genau?
 
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