Das Märchen vom Schwedenstahl....

Zu Beschwichtigung, der Saab war wohl ewig im tiefsten Schweden gelaufen bei Schnee und Eis.
...
Etwas schlimmeres kann man ja keinem Auto antuen.
Wieso? Sofern oberhalb der Salz-Grenze, ist doch wieder alles schick und sicher besser als jeder Einsatz auf (insbesondere süd-)deutschen Straßen.
 
Also Leute, wenn Ihr mich in diesem Fred schon so ausführlich zitiert, misch ich mich zum Thema des Gammels bei aktuellem Blech-Elend auch noch mal ein.

Alleine entscheidend hierfür ist das zunehmende Verbot einiger Werkstoffe zur Oberflächenbehandlung...
Im Klartext: Zinkchromat und ähnliches ist - genau wie schon früher die gute alte Bundesbahn-Bleimennige (...ihr kennt doch wohl noch die dunkelrote Pampe auf den alten Güter-Waggons...?) - zum Umwelt-Teufel ernannt worden. Zugegeben, bei laienhafter Anwendung ist beides hochgradig giftig...
Auch lösungsmittelhaltige Lacke tragen nicht den Umwelt-Michel des typisch biologisch abbaubaren deutschen "Wir-retten-die-(Um)welt"-Images.

Statt dessen werden Tünchen auf Wasser-Plörre halbherzig mit einem Hauch diffusem Klarlackes überzogen.
Dauerhaft beständig ist dieses Elend... - nun, ja... tendenziell weniger.
Mechanisch ist das Ganze schon schon eine traurige Angelegenheit, schaut Euch mal einen Neuwagen an, nachdem er durch eine der alten Waschstraßen mit Bürsten gefahren ist.
Obwohl monatelang beim Händler in der prallen Sonne gestanden, also Lack ausgehärtet, ist die Oberfläche eine einzige Kratzerlandschaft. Mechanisch beständig ist in meinen Augen etwas anderes...
Und ganz besonders wenig hält der Murks an den eh schon kritischen Stellen, wie den Börtelkanten und Schweißflanschen, weil dort die Lackdicke eher eine Lackdünne ist. Da hätten selbst Fahrzeuge mit verzinkten Blechen manch ein Problem, wenn die Rohkarosse vor dem "Einfärben" nicht noch zusätzlich im Werk elektrolytisch nachbehandelt würde.

Folge der ganzen hirnverbrannt übertriebenen Umweltschutz-Angelegenheit ist, daß einem heutzutage die Karren wieder - wie zu besten Hopp-Und-Weg-Zeiten unterm Arsch weggammeln. Und das in Rekordzeit. Mit Glück hält die Sache bis zum Ablauf von Instandsetzungsansprüchen gegenüber dem Hersteller oder Händler.

Meistens aber nicht.

Dafür landet der Gammel dann umso häufiger vorzeitig auf dem Schrott, zumindest die betroffenen Teile, soweit austauschbar - oder es muß bei Kundenbeanstandung mit noch erheblicherem Aufwand nachbehandelt werden. Und schon ist die schöne Umweltbilanz wieder im Arsch. Nur merkts keiner, oder kümmert sich drum - und der Hersteller ist fein raus...
Schließlich sind die Produkte ja sooooo umweltfreundlich und recyclingfähig.

Wer sich also ein aktuelles Fahrzeug zulegt, welches weder Vollverzinkt ist noch über eine Leichtmetall-Karosserie verfügt, sollte *unbedingt* sofort und augenblicklich eine umfassende Hohlraum- und Kantenversiegelung in Angriff nehmen.

Dies zu wissen ist natürlich *nicht* im Interesse der Automobil-Industrie. Die würden sich eher das Maul zutackern als ihre Kunden darüber informieren, daß der allerneueste Messe-Schnuller mit Hightec-Halligalli-Surround nach kürzester Zeit gammelt wie ein AlfaSud aus den Siebzigern...
Es soll einem ja möglichst früh der Nachfolgewagen aufgeschwätzt werden. Und was Fahrverbote durch die Feinstaub-Verarschungs-Plaketten oder Abgasnorm Sieben bis Vierundsechzig in Verbindung mit Konsum-Verweigerungs-Strafsteuer nicht schaffen, das schafft dann halt der Rost...

Nun, ich bin NICHT die Automobil-Industrie.
Deshalb kann ich Euch die Hintergründe einfach *so* stecken...
Sollte also jemand von Euch einen Wagen neuerer Bauart besitzen, der nicht vollverzinkt ist oder eine Leichtmetall-Karosse hat, dann knallt die Karre mit Korrosionsschutz voll. Hohlräume, Falze, Kanten... - jede Ecke, die sich nur irgendwie erreichen lässt.
Das volle Programm. Schlecht erreichbare Hohlräume aufbohren und fluten. Öffnungen für Trauf- und Kondenswasser überprüfen. Fahrwerk nicht vergessen. Sonst findet die Freude am Neuwagen ein jähes Ende. Ein seeeeehr jähes...
 
Wer hat denn was vom langlebigen Auto ? Nur der Kunde, allerdings meist die dritte bis fünfte Hand ... interessiert also NIEMAND. Allerdings glaub ich eher, daß die zunehmende Elektronik und deren mangelnde Reparierbarkeit sowie die ständig steigenden Energiepreise der aktuellen Neufahrzeuggeneration den Garaus machen werden.
 
Mechanisch ist das Ganze schon schon eine traurige Angelegenheit, schaut Euch mal einen Neuwagen an, nachdem er durch eine der alten Waschstraßen mit Bürsten gefahren ist.
Obwohl monatelang beim Händler in der prallen Sonne gestanden, also Lack ausgehärtet, ist die Oberfläche eine einzige Kratzerlandschaft. Mechanisch beständig ist in meinen Augen etwas anderes...

.... hat aber auch sein Gutes.

Es hat den Industriezweig der Wagenaufbereiter geschaffen, die den Kratzern - zumindest bei Weiterverkauf - mit völlig ungiftigen :saint:
Pflegemittelchen zu Leibe rückt.

Das der Wagen dann nach 2-3 Wäschen wieder so aussieht wie vor der Behandlung, stört im Allgemeinen nur den Käufer.
 
Statt dessen werden Tünchen auf Wasser-Plörre halbherzig mit einem Hauch diffusem Klarlackes überzogen.
Dauerhaft beständig ist dieses Elend... - nun, ja... tendenziell weniger.
Mechanisch ist das Ganze schon schon eine traurige Angelegenheit, schaut Euch mal einen Neuwagen an, nachdem er durch eine der alten Waschstraßen mit Bürsten gefahren ist.

Deswegen werden bei den 'Premiumherstellern' auch Nanolacke und Nanoversiegelungen angeboten:rolleyes:

Das mit dem Rost bei Neuwagen kann ich so nicht bestätigen. Das mit den Kratzern schon. Dies aber nicht nur bei Neuwagen, sondern auch bei Autos die mittlerweile schon 15 Jahre auf dem Buckel haben und die Waschstraßenkratzer seit 10 Jahren zu sehen sind. Da wurde, so weit ich weiß, noch kein Lack auf Wasserbasis verwendet.

Gruß,
Daniel
 
Zurück
Oben