Ein Held! Passant zückte die Kamera: Opel-Fahrer ermittelt

Ein aktueller fall aus meinem kollegenkreis hat mich auch zum nachdenken angeregt.
Tathergang:
BMW X5 parkt aus, beschädigt Auto von meinem Kollegen. Ein Passant meldet dies und schiebt gleich noch Kennzeichen hinterher. Also liegen auf dem Tisch: Fahrerflucht und ein Versicherungsschaden. Der unfallverursacher behauptet einfach ganz dreist am Telefon, das an seinem Auto nichts wäre. Nach einigem hin und her mit der Polizei und Beteiligten kommt es letztendlich doch zu einer Gegenüberstellung. Und siehe da: Keine Schäden sehen bei mir anders aus. Aber der Anwalt hatte ihm wohl geraten, er soll das einfach zugeben und sagen, er habe absolut nichts bemerkt. So geschehen. Jetzt muss er den Schaden bezahlen, sonst passiert nichts.

Mit anderen Worten: erstmal wegfahren "lohnt" sich. Es ist immer die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass es keiner sieht. Und wenn doch, dann kann man ja immer noch bezahlen.
 
Tja. Mir ist auch einer an einer Ampel auf den 9-3 aufgefahren und abgehauen. Nachdem ich natürlich das Kennzeichen notiert hatte, konnte er nach einer Stunde von der Polizei alkoholisiert in seiner Wohnung aufgefunden werden. Trotz eindeutiger Beweislage (Spurensicherung kam noch an dem Abend), hat er jetzt ein Jahr später seine Versicherung verklagt, daß sie nicht hätte regulieren dürfen. Nach Akteneinsicht meines Anwaltes wurde auch die Fahrerflucht, von der ich immer dachte, sie sei ein Offizialdelikt, nie verfolgt. Inzwischen ist es fast schon fahrlässig, ohne Zeugen Auto zu fahren...
 
Ich habe mal in der Werkstatt eines Bekannten am Golf gebastelt, schaute beiläufig raus und sah, wie gegenüber eine ca. 80jährige rückwärts vom Recyclinghof fuhr und mit ihrem Audi 80 gegen ein abgestelltes Kundenfahrzeug meines Bekannten ditschte. Das war mit geschätzten 10 km/h. Am BMW Scheinwerfer und Blinker kaputt und die Stoßstange eingedrückt. Die Oma muß den Anprall bemerkt haben, denn der war schon ordentlich. Sie saß dann eine halbe Minute im Auto, überlegte, was sie tun soll und suchte ihr Heil mit quietschenden Reifen in der Flucht. Ich spurtete raus, merkte mir das Kennzeichen und rief die Trachtengruppe. Die Oma (83 war sie) behauptete, sie hätte nichts gemerkt. In dem Alter die falsche Antwort. => Überprüfung der Fahrtauglichkeit => durchgefallen => Lappen weg.

An unseren Autos hatten wir auch schon mehrere Macken durch Dritte zu beklagen. Sowas wird heutzutage wohl als Kavaliersdelikt gesehen. Die letzte Verursacherin vor 4 Wochen kam allerdings nicht davon, denn da stand ich direkt daneben, als sie beim Ausparken gegenüber gegen die linke hintere Stoßstangenecke unseres Golf ditschte und 480 Euro Schaden verursachte.

Das Dreisteste war mal, als Nachts ein betrunkener Fahrer mit seiner S-Klasse den am Straßenrand geparkten Corsa unserer damaligen Nachbarstochter 30 Meter weit in den Vorgarten katapultierte und dann abhaute. Da bei dem Aufprall aber auch sein W140 nach 400 Metern aufgab, hat man ihn dann doch erwischt.
 
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich manchen Menschen wirklich glaube, wenn sie sagen, sie hätten Unfälle/Parkschäden nicht bemerkt, selbst wenn diese verhältnismässig heftig waren. Ich habe am Beginn meiner Berufskarriere bei einer Autovermietung gearbeitet, und da habe ich oft direkt nach der Fahrzeugübergabe beobachten können, wie Menschen schon überfordert waren, ein Auto auch nur 50 Meter ohne Unfall zu bewegen. Ein Highlight:

Ca. 50-jährige Frau aus Deutschland und ihre wohl etwa 80-jährige Mutter mieten einen VW Touran für die Rückfahrt nach Deutschland.
Nach einer kurzen Einweisung wird das Auto gestartet, mit eingelegtem Gang, aber natürlich OHNE vorher die Kupplung zu treten. Gut, an sich nichts Besonderes, das konnte ich jeden Tag ein paar Male beobachten. Der zweite Startversuch verläuft genauso. Auch der dritte. Gerade will ich zum Wagen gehen um der Dame zu erklären, was sie denn falsch mache, als sie den Wagen erneut startet, diesmal mit mehr Gas, und die Kiste fährt tatsächlich los, ohne abzusterben. Die Fahrerin schafft die Kurve vom Parkdeck auf die Rampe nicht, poltert über den Garagen-Randstein, streift mit der Flanke des Touran einen in der Wand eingesetzten Haken (fürs Einhängen einer Kette) und schlitzt beide Türen und den hinteren Kotflügel auf, als wäre es eine Konservendose. Sie blieb allerdings nicht mal stehen. Ich laufe ihr über die Rampe nach und finde sie oben an der Garagenausfahrt stehend, Motor aus, klar, weil man auch beim Stehenbleiben auskuppeln sollte. Ich klopfe an die Scheibe und sage ihr, sie möge bitte warten, das Auto wäre total beschädigt. Sie war ganz verdutzt, steigt aus und hatte tatsächlich NICHTS bemerkt. Die Türen waren wirklich aufgeschlitzt...man konnte von oben in die Türen hineinschauen. Das ganze war natürlich auch nicht zu überhören, aber die Dame hat es nicht mal mitbekommen.

Resultat: Da Versicherung ohne Selbstbehalt gewählt wurde, hat sie einen neuen Wagen (MB A-Klasse) bekommen und musste keinen Cent dafür abdrücken.
 
Aber wehe irgendwer fordert dann eine großflächige Fahrtüchtigkeitsuntersuchung mit eventuellem lebenslangen Verlust des Führerscheins wegen Unfähigkeit. Dann ist man entweder frauenfeindlich, Rassist, rechtsradikal, linksradikal oder sonstirgendwie gemeingefährlich. Jeder muss doch irgendwie mit 2 Tonnen Blech durch die Gegend fahren dürfen! Egal ob er kann oder nicht.
 
, steigt aus und hatte tatsächlich NICHTS bemerkt. Die Türen waren wirklich aufgeschlitzt...man konnte von oben in die Türen hineinschauen. Das ganze war natürlich auch nicht zu überhören, aber die Dame hat es nicht mal mitbekommen.

Das ist doch eine reine Schutzbehauptung, so etwas kann man nicht NICHT mitbekommen.
 
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich manchen Menschen wirklich glaube, wenn sie sagen, sie hätten Unfälle/Parkschäden nicht bemerkt, selbst wenn diese verhältnismässig heftig waren.

Das sind doch Schutzbehauptungen. Selbst kleine Ditscher machen im Auto reichlich Lärm. Ich habe mal auf einem Recyclinghof beim Rückwärtsfahren mit Schritttempo ein parkendes Mofa umgenietet, weil ich 1. das Ding übersehen und 2. die PDC wegen zu lauter Musik :redface: nicht gehört habe. Das hat ordentlich gerumst und der Ruck und Anprall mit Schrittgeschwindigkeit war im Auto trotz der lauten Musik deutlich vernehmbar.
 
Das ist doch eine reine Schutzbehauptung, so etwas kann man nicht NICHT mitbekommen.
NaJa, also wer sooooooo debil ist, die Karre 3* mit NICHT getretener Kupplung zu starten, dem (oder auch der) traue ich so einige zu.
Ein Fahrzeug sicher und verantwortungsbewusst führen zu können, gehört da allerdings sicher nicht mit dazu.
 
Ich muss auch ehrlich sagen, ich glaube nicht, dass DIESE Dame den Unfall bemerkt hat.....
Ansonsten stimmt es natürlich, dass viele Unfallverursacher zum puren Selbstschutz behaupten, sie hätten nichts bemerkt.
 
Ich muss auch ehrlich sagen, ich glaube nicht, dass DIESE Dame den Unfall bemerkt hat.....
Ansonsten stimmt es natürlich, dass viele Unfallverursacher zum puren Selbstschutz behaupten, sie hätten nichts bemerkt.

Wer einen Unfallhergang mit so einem Schadensbild nicht bemerkt, der bemerkt gar nichts mehr und gehört nicht hinter den Lenker eines Kraftfahrzeugs...
 
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