Eine weitere Autolegende stirbt ...

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Lancia stand, bis zur Übernahme durch Fiat, für sehr gut verarbeitete Autos. Diese hatten dafür natürlich auch ihren Preis. Dazu kamen ungewöhnliche technische Lösungen. Daas erste was unter Fiat wegfiel, war wohl die hochwertige Verarbeitung. Dann wurde Fiat-Technik mit Luxusmäntelchen unter dem Namen Lancia verkauft.

Manche Leute kaufen Autos einer bestimmten Marke wegen traditioneller Eigenheiten dieser Marke. Wenn diese Eigenheiten durch Badge-Engineering eines Großserienherstellers wegfallen, dann geht für diesen Kundenkreis halt die "Seele" dieser Marke verloren.

Dass dieser Kundenkreis offensichtlich (leider) nicht ausreicht um das Überleben dieser Marken zu sichern, ist offensichtlich. Aber anscheinend reicht alleine der Name allein auch nicht aus das wirtschaftliche Überleben einer Marke zu sichern, wenn dieser wegbleibt, weil die ihm wichtigen Eigenschaften weggefallen sind. Für diese Kunden sind das dann halt keine "richtigen" Saab, Lancia oder was auch immer.
 
So ist es! Mit der Fiat-Übernahme wurde dank schnellrostender Betas der gute Ruf (mindestens der Mercedes Italiens zu sein) innerhalb weniger Wochen zerstört. Vergleicht man "echte" Lancias mit den Mercedes-Konkurrenten des selben Baujahrs, war Lancia sogar besser verarbeitet, aber vor allem innovativer. Man muss zwar zugeben, dass man sich auch unter Fiat wieder verbessert hat und ein paar interessante Autos entstanden sind: Stratos, Integrale, Thema-Baureihe, aber danach ging es wieder steil bergab. Der Kappa war ein Flop, der Thesis rekordverdächtiger Superflop, die Modellpolitik katastrophal usw. Mit der Übernahme von Alfa warf man alles im Sport erarbeitete Image über Bord und baute fortan langweilige Autos. Im Detail blitzt vielleicht mal etwas auf, aber das reicht nicht. Dazu kommt eine seltsame Ersatzteilpolitik und ziemlich unkulantes Verhalten bei Reklamationen. Ich bin nun mit der Marke enger verbandelt, da ich 1990 den Club mitgegründet habe und seither leite. Aber als mich selbst begeisternde Marke starb Lancia 1969, zuckte noch bis 1975 durch den Weiterbau von Fulvia und Flavia/2000.

Ob nun Lancia als Marke total verschwindet oder nicht, spielt für die Fans der alten Autos keine Rolle. Da geht es uns wie den Borgward-Fans. Wer später über Delta, Dedra, Thema hinzu kam, hat nun keine schlechten Autos gekauft, muss aber einiges an Nachteilen schlucken. Interessant ist aber, dass sich nun Thesis- oder New Delta - Fahrer am meisten aufregen. Dabei wird der Fiat-Konzern doch systematisch demontiert. Mit der Chryslerübernahme macht man ganz gute Gewinne, obwohl die Fiat-Auto-Sparte ca. 250 - 300 Mio. EUR Verlust pro Quartal einfährt. Da dies eher noch schlimmer wird, dürften die Leute hinter Marchionne lieber heute als morgen alles ins Ausland verlagern. In italienischen Fabriken regieren mafiöse Banden und oft gleich mehrere Gewerkschaften. Da kann ich verstehen, dass man das Weite suchen möchte. So könnte manche als totale Fehlentscheidung gescholtene Aktion auch Methode sein, Alibi, um ein Werk nach dem anderen zu schließen. Die Produktivität in Polen und Brasilien ist um Welten besser als in Italien, auch die Qualität der Autos. Es wird vielleicht in einigen Jahren nur noch ein paar Exotenhersteller in Italien geben. Europa ist als Markt derart rückläufig, dass man hier nur noch Geld verliert. EU und EURO-Gedöns haben sicher ihren Anteil an der Misere.
 
Also wenn wir da ein paar Details anpassen, können wir in Deinem Text Lancia auch durch SAAB ersetzen:
Aber als mich selbst begeisternde Marke starb SAAB 1993, zuckte noch bis 1998 durch den Weiterbau des 9000
Ob nun SAAB als Marke total verschwindet oder nicht, spielt für die Fans der alten Autos keine Rolle. Da geht es uns wie den Borgward-Fans. Wer später über 902, 9³, 9-5 hinzu kam, hat nun keine schlechten Autos gekauft, muss aber mit dem Opel-Image und dessen Nebenwirkungen leben.
 
Es ist doch immer wieder das gleiche -> hätte, wäre, sollte usw. es ist aber so gekommen wie es gekommen ist.

Wäre Saab nicht von GM, wäre Lancia nicht von Fiat, wäre Rover nicht von BMW übernommen worden -> ja dann wäre viel früher das Licht ausgegangen. Ob es besser gewesen wäre?

Ich denke nicht!

BMW hat bei Rover "geübt" und bei Mini alles richtig gemacht, GM hätte was lernen können.
 
Auch wenn Lancia schon lange nicht mehr das ist was es (ganz früher) mal war und ich absolut die Freunde der alten, traumhaft eleganten Teile aus der Vor-Fiat-Zeit verstehen kann, schade ist es allemal.

Das Traumauto meiner Jugend war der Lancia Beta HPE, ganz sicher ein Gesicht in der Menge, aber auch das wunderschöne Gamma Coupe, der erste Thema, das Kappa Coupe und der schräge Thesis waren Autos auf die ich immer mal wieder einen Blick geworfen habe und das eine oder andere Mal fast schwach geworden wäre. Hätte, könnte, wäre, wenn........wurde halt Saab-Liebhaber:smile:.

Vorbei wohl leider und den "amerikanischen" Abgesang hat auch die Marke Lancia der Fiat-Jahre wirklich nicht verdient.

Aber wer weiß, vielleicht sehen wir demnächst einen Alfa-166-Nachfolger im, sagen wir mal, Toyota-Design............:puke:
 
Nein, aber einen Alfa Spider made by Mazda. Der neue Alfa soll mit Heckantrieb gemeinsam mit dem MX5-Nachfolger entwickelt werden.

@ SAAB-Pampersbomber: Wir haben NICHT beklagt, dass SAAB, Lancia, Rover etc. von Großkonzernen übernommen wurden. Es ging lediglich um den ehemaligen Geist der Marke und was letzten Endes zerstört wurde. Im Falle Lancia war es die Genialität, Innovation, Super-Qualität und Exclusivität - leider reichte dies nicht, um in einem immer härter werdenden Konkurrenzkampf zu überleben. Dazu kamen gewisse Managementfehler und eine Fehleinschätzung des Marktes. Trotzdem kann man sagen, die Traditionsmarke mit dem sehr guten Ruf wurde durch die Übernahme auch etwas zerstört, in die Reihe der anderen "rostenden Italiener" zurückgeholt, zur Ausstattungsvariante von Fiats degradiert (es gab ein paar Ausnahmen wie Gamma und Thesis, aber die Umsetzung war eher auf Fiat-Niveau. So war der Gamma mit diversen Fehlern bestückt, fast sogar Fehlkonstruktionen.). Trotzdem haben auch diese Autos ihren Reiz, vor allem wenn Liebhaber das nachholten, was der Hersteller versäumt hatte.
 
Die Kenner der Marke Lancia sind ja sowieso der Ansicht, dass echte Lancia seit Übernahme durch Fiat nicht mehr gebaut werden.
Ich wüsste vor allem schon seit längerem nicht mehr, wo ich einen kaufen sollte. Das wird für viele kleinere Marken zunehmend zum Problem weil eben nicht mehr jede Dorfwerkstatt alles machen kann. Bei meinen Eltern bekommt man von PSA nur noch Citronen als Nebenmarke. Ausstellungsfahrzeuge Fehlanzeige. Fahrzeugkenntnis der Werkstatt beschränkt sich bei fahrzeugspezifischen Dingen auf das WIS-Equivalent.

Falls Fiat es schafft, wenigstens Alfa am Leben zu halten und deren Tradition wie Heckantrieb wiederzubeleben, dann wäre das ein Erfolg.
Na wenn selbst BMW das bei den kleinen und nun auch bei der unteren Mittelklasse aufgibt, ...

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(i7, >200er SSD, 8G bis mind 16 aufrüstbar, Auflösung in der Höhe >1000)
Und ich dachte schon ich wäre alleine damit. Wenn ich so ein Feinkost Albrecht Ding vor mir habe komme ich immer ins Fluchen. 768 Pixel, da hatte mein erster 16"er mehr! Ich will auf dem Ding keine Filme schauen. Wann muss man schon mal quer scollen, vertikal permanent. Und beim Lappi kann ich auch den Monitor so schlecht hochkant drehen. Auf dem Desktop ist das ja ganz OK.
 
ot ... :smile:
Und ich dachte schon ich wäre alleine damit. Wenn ich so ein Feinkost Albrecht Ding vor mir habe komme ich immer ins Fluchen. 768 Pixel, da hatte mein erster 16"er mehr! Ich will auf dem Ding keine Filme schauen. Wann muss man schon mal quer scollen, vertikal permanent. Und beim Lappi kann ich auch den Monitor so schlecht hochkant drehen. Auf dem Desktop ist das ja ganz OK.
Ja, irgendwann sind die 'Monitore' 10 Pixel hoch und 1,5Mio Pixel breit ...
Keine Ahnung, was der Schwachsinn soll. 4:3 war ok und mit 5:4 konnte man noch leben. Aber die Kiste hier hat jetzt 16:9 (1920x1080) und gehört damit schon zu de Ausnahmen. Alles andere ist noch weiter flach gequetscht.
 
@ René: Es gibt kein Monopol auf Schwachsinn. Der zieht sich durch alle Branchen.

@ Flemming: Mit Alfa ging es bergab, als man vom alten Konzept abging: HA + eigene, tolle Motoren. Dafür verzieh man schlechte Verarbeitung und diverse Zickereien. Irgendeiner der vergangenen Alfa-Topmanager sagte, es sei doch einem Alfa-Fahrer sch...egal, was da für ein Motor drin ist. Was für ein Unsinn! Der Mann hätte noch am selben Tag entlassen werden müssen. Mit Holdenmotoren + Frontantrieb bekamen sie die Quittung. Als Sportwagen war der letzte Spider eine Lachnummer. Der "glänzte" nur durch hohen Spritverbrauch und extrem geringe Zuladung. In D verkauft Alfa zwar deutlich mehr Autos als Lancia, aber bei allen Marken des Fiat-Konzerns spielt immer noch die Musik in Bella Italia. Ob man nun 300 oder 900 Autos hierzulande pro Monat absetzt (minus Händlerzulassungen und Geschenke an Promis und Dienstfahrzeuge), ist nun wirklich egal. Auf jeden Fall rechtfertigen die Absatzzahlen nicht mal die Gehälter der NL Frankfurt. Deshalb war es nicht falsch, zumindest den künftigen Spider wieder auf HA umzustellen und die Entwicklung einer Firma zu überlassen, die das offenbar versteht. Allerdings könnte auch das nichts mehr retten. Irgendwie haben die Fiat-Manager einiges verschlafen, die Franzosen aber auch. Also sind alle großen Ankündigungen für Alfa und Maserati auch nur reines Wunschdenken. Ich bin überzeugt, dass Alfa Lancia folgen wird. Und wenn die Krise in Europa anhält und evtl. auch auf andere Märkte durchschlägt, werden Fiat, PSA, evtl. Renault und Opel von der Bildfläche verschwinden. R.I.P.
 
Und wenn die Krise in Europa anhält und evtl. auch auf andere Märkte durchschlägt, werden Fiat, PSA, evtl. Renault und Opel von der Bildfläche verschwinden. R.I.P.

Sehe ich auch so, und um so weniger verstehe ich die Zurückhaltung der Automobilfirmen in Bezug auf Elektrofahrzeuge. Hier böte sich in meinen Augen die Chance, sich auf einem neu entstehenden Markt zu platzieren. Statt dessen werden althergebrachte Konzepte engstirnig weiter verfolgt und versucht, die Kosten durch Qualitätsreduktion immer weiter zu drücken, um noch konkurrenzfähig zu bleiben.
 
Ich gehe davon aus, dass die Elektromobilität von den Autoherstellern als Irrweg angesehen wird. Sie sagen es nur nicht, weil unsere Politiker die als Vorzeigeprojekt in Sachen Klimaschutz favorisiert. Also macht man gute Miene zum bösen Spiel. Wer will sich schon gegenüber der schlecht informierten Masse als Umweltsau hinstellen lassen. Wir haben ja schon darüber diskutiert, dass es Rohstoffprobleme gibt, dass vor allem mehr Abhängigkeit von China die Folge wäre (ein unzuverlässiger Partner wie man im Streit mit Japan sieht) und dass diese Art der Mobilität alles andere als umweltfreundlich ist, wenn man Herstellung und Entsorgung nicht unter den Tisch kehrt. Alle als positiv dargestellten Kriterien wurden aus dem großen Zusammenhang gerissen und isoliert bewertet. Gleiche Masche wie beim E10.

Renault hat sich relativ stark engagiert. Was hat es genützt? Nichts. Citroen hat sogar mangels Nachfrage die Produktion ausgesetzt. Und Mitsubishi war so genial, das Auto so zu nennen, dass man es hierzulande als Mief ausspricht. Alles ziemlich unausgegoren.
 
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