Nun, da ist was dran, dass ein Hersteller auf "eigene Faust" auch "eigene Qualität" vertreiben kann. Im speziellen Fall ging es um elektronische Bauteile, die so weit reduziert wurden, dass die Herstellerspezifikationen "gerade so" noch erreicht werden. Aber bei Ersatzteilverkauf kann man dann als Hersteller ja hergehen und die Teile wesentlich teurer im Einzelhandel verkaufen, daher ist der Kostendruck ja auch nicht so hoch. Die Entwicklung/Test sind ja schon passiert, und man kann als Hersteller ein paar Bauteile, die z.B. zur Haltbarkeit beitragen wieder hinzufuegen, weil der Preisdruck nicht so hoch ist.
Ich rede von dem Fall, dass der Original-Hersteller gleich dem Ersatzteilhersteller ist, wie z.B. beim Auspuff SAAB/Bosal vs. Bosal (Wobei natuerlich Auspuffanlagen auch meist nur aus Standardteilen zusammengeschweisst werden, wenn man mal von den modernen Paßformtöpfen absieht.)
Was Du beschreibst, scheint mir fuer einen Dritthersteller (=Entwicklung light) zu gelten, oder ?
/To
Ja, gilt für Dritthersteller.
Allerdings habe ich selten erlebt, daß ein Lieferant ein Teil von sich aus verbessert damit es länger hält.
Da scheidet er sich ja ins eigene Fleisch.
Da muss es schon triftige Gründe geben um an einem bestehenden Produkt was zu ändern = Druck vom Automobilhersteller/Kunden nötig oder z.B. hohe Garantiekosten.
Man muss sich mal vor Augen halten, was eine Änderung für Auswirkungen hat. Bleiben wir mal bei Elektronik: ich stelle also ein Steuergerät her und will eine verbesserte Version für mehr Geld parallel anbieten. Dazu muss ich einige Teile hinzufügen. Ich muss also z.B. meine Platine ändern, weiterhin vielleicht das Gehäuse damit alles reinpasst. Ein neues Werkzeug kann schon mal 100.000 € kosten. Dann muss das ganze ja produziert werden.
Geht das auf der bestehenden Anlage oder sind Modifikationen nötig? Wenn eine neue Anlage scheidet sicherlich aus Kostengründen aus.
Produziere ich dann einen Tag die "schlechten" und am anderen die "guten" Geräte? Wie lange dauert es, die Anlage umzurüsten und was kostet dies (Personal, Produktionsausfall wegen Umbau...). Weiterhin muss sichergestellt sein, daß die Dinger auch korrekt funktionieren (Thema Erprobung). Da kann ich nicht einfach ein paar Teile hinzufügen und hoffen, daß es schon funktioniert. Muss man das ganze Programm wieder abspulen incl. EMV ect.
Dann noch Logistik, die Dinger müssen ja schliesslich gelagert werden ect..
Wieviel kann ich denn von den verbesserten Dingern absetzten bzw. muss ich absetzen damit sich der Aufwand lohnt? Ist der Kunde bereit, diesen Preis zu zahlen? Dann setze ich noch weniger Teile ab, weil die verbesserten ja länger halten.
Stickwort Werbung: Schliesslich muss ja der potentielle Kunde wissen, daß es ein besseres Bauteil gibt. Wie sieht denn so eine Werbung aus? "Hier unser verbessertes Fensterheber-Steuergerät, es sieht aus wie das originale von uns, macht das gleiche, geht aber erst nach 4 Jahren kaputt, unser anderes Teil hält nur 2 Jahre.
Und dann erkläre ich noch den Automobilhersteller warum ich ihm denn die tolle verbesserte Version nicht von selbst zum gleichen Preis anbiete.
Und der ganze Aufwand obwohl ich ein Produkt habe, was funktioniert?
Kann ich mir nicht vorstellen, nur wie oben erwähnt durch Druck.
Da verkaufe ich doch mein Ersatzteil so wie ich es an den OEM ausliefere auch an den Einzelhandel.
Die Ersatzteilpreise sind sowieso absolute Phantasiepreise wenn man weiss, was ein OEM für das Zeug zahlt.
ATU kauft sowas doch auch nur bei Walker/Bosal, etc. oder hab ich mich beim Blick ins ATU Lager verguckt ? ;)
/To
Kann sein, wer weiss wo die kaufen. Hatte halt damals die "Eigenmarke" und die war scheisse.