... bei Sparlampen nach ihrer tatsächlichen Umweltwirkung. Das sind alles Dinge, welche nur nach Analyse ihrer einzelnen Aspekte eine Wertung zulassen. So finde ich echte (!) Energiesparlampen natürlich toll. Aber dazu gehört halt nicht nur der zeitbezogene Verbrauch je Helligkeit, sondern auch die zur Herstellung aufgewandte Energie und die Rohstoffe, sowie atürlich auch ihre Entsorgung und ggf. davon, oder bereits im Betrieb, ausgehende (Umwelt)Gefährdungen. Nur Nutzungszeiträume, ohne das davor und danach zu beachten, stellt ja auch Hybridautos immer wieder toll da, obwohl deren tatsächliche (Öko)Bilanz ein reines Fiasko ist ...
Also meine Sparbirne ist ja eine LED-Leuchte in Glühbirnenform. Von den Gebrauchseigenschaften habe ich schon berichtet, bin perfekt zufrieden. Haltbarkeit kann ich noch keine Aussage treffen, aber wenn nur die Hälfte der versprochenen 25.000 Stunden (!) eintrifft wäre ich schon entzückt - Erfahrungen mit anderen LEDs lassen eine hohe Lebensdauer ja zumindest plausibel erscheinen. Wie der Öko-Impact bei der Herstellung und Entsorgung aussieht, weiß ich leider nicht.* Gibt es da Hochrechnungen, Meinungen, Hinweise ?
Mit den "normalen" Energiesparlampen habe ich auch eher mäßige Erfahrungen gemacht:
Erstmal finde ich es nervig, daß es dauernd andere Typen gibt und man die Dinger kaum mischen kann. In einer Deckenlampe mit drei Fassungen kann man nur drei identische Energiesparlampen reinschrauben - zu oft ist sonst die Lichtfarbe oder Leuchtkraft abweichend und das sieht echt besch ... eiden aus. Wenn eine der drei Birnen abraucht, kann man wieder drei gleiche holen und die verbliebenen zwei auf andere Leuchten verteilen. Genau die gleiche Type kriegt man eh nicht wieder, die hat jetzt leider eine andere Bezeichnung, technische Daten, whatever ...
Zweitens enttäuschen die Dinger in der Leuchtkraft. Viele "60W-äquivalente" Energiesparlampen funzeln derart müde vor sich hin, das sieht eher aus wie ein 40 Watt-Äquivalent oder gar noch weniger.
Drittens macht die "Warmlaufphase" von den Dingern sie für viele Einsatzzwecke ungeeignet. Im Treppenhaus brauch ich sofort volle Helligkeit, nicht erst in einer halben Minute ! Zugegeben: Es gibt da bessere uns schlechtere Exemplare. Aber das "an-und-voll-da" bringt keine.
Viertens sind vor allem die stärkeren Vertreter dieser Gattung leider recht großvolumig, in manche Leuchten passt keine dieser Energiesparbirnen rein.
Fünftens und zu guter letzt: Trotz offiziell relativ guter Lebensdauer halten viele der "normalen" Energiesparlampen grad mal so lange wie eine Glühbirne. Negativrekord hält eine Philips, die hielt ziemlich genau 15 Minuten, bis sie elektrisch stinkend abrauchte. Umtausch zwecklos - ist ausgeschlossen. Danke auch.
Mit den LED und anderen Leuchten ist das wie bei jeder technischen Neuerung: Zuerst verteufelt, verlacht und bekämpft --- aber irgendwann hat das breite Publikum auch damit umgehen gelernt, dann wird es ganz normales Standardprodukt.
Kann mich noch gut an die "drohende Katastrophe" erinnern, als geregelte Katalysatoren vorgeschrieben wurden. Volkswirtschaftlicher Schaden durch höhere Autopreise und höhere Verbräuche wurde prophezeit, nach faulenden Eiern riechende Abgasschwaden wurden befürchtet. Kastration potenter Sportmotoren durch Katalysatoren schreckten die Autoliebhaber und Sportfahrer auf. In der Umstellungsphase war manches davon sogar richtig (es gab nur 91 Oktan bleifrei und dadurch mußten die Motoren zunächst mit etwas niedrigerem Verdichtungsniveau abgestimmt werden) => aber irgendwann hatte auch der letzte gemerkt, wie gut ein Auto damit fährt - und den Choke vermisst heute auch keiner mehr, oder ? Und im Gegenteil zu den Prognosen - Autos werden eher billiger und der Verbrauch ist eher gesunken (genauere Zumessung des Kraftstoffs).
Warum müssen wir also immer die Voll-Reaktionäre geben, anstatt an Neuerungen positiv heranzugehen und schauen, wie man sie sinnvoll einsetzen kann ?
Grüße Hardy
* Im Bereich Computer / IT / Kommunikationstechnik wird bestimmt erheblich mehr Elektronikschrott produziert, warum regt sich darüber keiner auf ? Alle zwei Jahre ein neues Handy ...