Das ganze ist irgendwie ziemlich bizarr: So als wenn HC Strache sich zur ruhe setzt, nachdem die FPÖ die absolute erreicht hat... Oder Hofer das Amt an Van der Bellen abtritt, nachdem er im zweiten Wahlgang mit 5 Stimmen Vorsprung gewonnen hat...
Da kämpfen die Politiker jahrelang für ein Ergebnis, und wenn es dann eintritt, will keiner die Verantwortung übernehmen und die Zeit danach mitgestalten....
Bei Farage ist es eigentlich logisch. Er hat keine Chance, in die Komission zu kommen, die den Ausstieg Großbritanniens verhandelt. (Er selbst ist nur MdEP, er ist kein Abgeordneter im House of Commons, er hat keinen Posten n der Regierung, UKIP hat nur einen einzigen Abgeordneten im Parlament). Er kann also in Sachen Brexit jetzt nichts wirklich bewirken. Aber er ist prominent, er ist eines
der Gesichter des Brexit, hat sich extrem unbeliebt gemacht, sowohl in Großbritannien wie in der EU, und er wäre eine wunderbare Zielscheibe für Allen Ärger, der aufkommen wird, wenn es mit dem Brexit nicht so hinhaut wie von Leave versprochen.
Jetzt duckt er sich weg, nimmt etwas Druck aus dem Kessel, und wenn es dann doch nicht so ganz hinhaut mit dem Brexit oder Großbritannien doch drin bleibt, dann wird er wieder aus der Deckung hervorkommen und die wunderbare Vorlage "Ihr habt dafür gestimmt, und jetzt seht Euch an was den Politikern Euer Wille wert ist!" annehmen und weitermachen. Den zwischenzeitlichen Schlammassel hat ja dann die britische Vehandlungskomission, die EU, und die eigene Regierung zu verantworten, und er, Farage, könnte mit neuem Elan weitermachen...
Kurz: Farages Rücktritt als Chef von UKIP hätte niemanden überraschen sollen. (Und genauso sollte ein Rücktritt vom Rücktritt in zwei bis drei Jahren auch niemanden auf dem falschen Fuß erwischen.)
PS: Eine alternative Erklärung bietet meine Quelle im Bundesamt für Chemtrailfragen, besondere Aufbauorganisation "Aluhut": demnach hätten freundliche Herren in grauen Anzügen Herrn Farage an seinen Flugzeugabsturz im Jahre 2010 erinnert...