Ersatzteilpreise bei Saab! Geht´s noch!?

Teile

Weiss gar nicht was Ihr wollt: schon mal versucht Teile zu bekommen für ein Auto Bj. 59 von dem nur 363 Stück gebaut wurden ?
 
mein geilstes erlebnis bei saab in hamburg waren ein paar bolzen+muttern für die hinterachse, u.a. der für den panhardstab usw, insgesamt waren es 13 bolzen+13 muttern, saab wollte von mir 163€ inkl mwst haben :eek:

hab denen dann den scheiss um die ohren geschmissen und mir die sachen in der schlosserei fertigen lassen für noch nicht mal die hälfte!!!

super waren auch 2 achsmanschettensätze aussen 72€!
kriegt man überall sonst für max 24€

die sind alle verrückt...:frown:
 
also kann euch beruhigen bei ford wo ich arbeite is das alles kein funken besser . Wischerblätter für focus oder mondeo zwischen 45-60 Euronen .
War übrigens vorgestern bei saab und dachte hole dir ma nen neuen Pollenfilter als er mir den Preis von 77 € an den kopf haute war mir schon ganz übel , also was heisst das wir gehen im internet shoppen :-)
 
Diese Mentalität führt dazu, dass die Ersatzteile ausgehen. Wer soll denn mit Leuten wie Madass noch Geschäfte machen wollen? Ein Geschäft muss sich rentieren. Und zwar für Hersteller und Zwischenhandel. Tut es das nicht, weil die Zielgruppe ausschließlich aus oberschlauen Sparfüchsen und Geizkragen besteht, die für jedes Originalteil irgendeine billige Alternative zurechtfriemeln, dann werden Neuteile mangels Kaufbereitschaft eben nicht mehr hergestellt.

Dann aber wird geschimpft, wenn wieder irgendwas aus dem Regal verschwindet!

Ich frage: Warum soll es billiger sein, einen seltenen 900er zu fahren, als einen oft verkauften 3er BMW oder 124er Benz ? Ein hochwertiges, etwas komplexeres, noch dazu seltenes Auto kostet nun einmal Geld im Unterhalt. Kleine Stückzahl muss immer teurer bezahlt werden. Wer es sich nicht leisten kann, kauft sich nen alten Peugeot 306 oder kauft sonst irgendeine Karre, die an jedem Wegesrand für 50 Euro steht.

Klar, deren Ersatzteile sind billiger, oder aber in den Schlachthäusern der Republik in rauen Mengen vorhanden.
Oder nimmt das Rad oder den ÖPNV.

Aber Mobilität zum Super-Spartarif in einem Saab ist nunmal ein Wunschtraum, den ich nicht träume!
:mad:
 
Wenn die Preise vernünftig und einigermaßen nachvollziehbar wären, dann würde der Themenstarter ja auch klaglos bei Saab kaufen. Macht der durchschnittliche Altmercedeseigner ja auch.


Achja: und ein dem 900 im Alter vergleichbarer 3er ist in der Tat ein recht wirtschaftliches Auto. Ein w124 sowieso. :cool:
 
Fakt ist, dass die kleine Saab-Fangemeinde recycelt, was das Zeug hält. Das ist ökologisch korrekt, nachvollziehbar und nicht dumm. Töricht wird es jedoch, wenn man sich folglich beklagt, dass kein Unternehmer mehr bereit ist, für die wenigen Kunden, die noch Neuteile kaufen würden, ein günstiges Angebot zu entwerfen. Eben weil er es nicht kann.

Frage: Stellt man sich mit seinem mobilen Kiosk an die romantische Bucht mit max. 5 Besuchern, die alle das Picknick selbst mitbringen und nur mal nach dem Salzstreuer fragen, oder an den fetten Strand mit 2000 Badegästen, die einfach Durst und Hunger haben und nicht motzen, wenn das Becks Gold 3 Euro kostet...?
 
Wer soll denn mit Leuten wie Madass noch Geschäfte machen wollen? Ein Geschäft muss sich rentieren. Und zwar für Hersteller und Zwischenhandel.
:mad:

Richtig! -Ein Geschäft muss sich rentieren, soweit stimme ich dir zu! ABER, wer seinen Kunden derartig weltfremde Preise präsentiert, dem ist ist ganz einfach wirtschaftliche inkompetenz vorzuwerfen!

A B E R, solange es genug einfältige Menschen gibt, die klaglos diese Preispolitik mit tragen, geht das Konzept auf UND solange ist dieses Geschäft - so stimme ich dir zu - rentabel.

dass kein Unternehmer mehr bereit ist, für die wenigen Kunden, die noch Neuteile kaufen würden, ein günstiges Angebot zu entwerfen. Eben weil er es nicht kann.

FALSCH! Andere können es auch! Selbst für universelle Standartware verlangt Saab diese horrenden Preise! Da kann es also nicht an der Extravaganz der Teile liegen!

Hier mal ein Beispiel zu Saabpreisen aus einem anderen Thread:

die wollten doch tatsächlich 485 euro, ja 485 euro, aber nur für den 2,1 l mit dem motor b 212.

für den 2,0 l mit und ohne turbo immerhin noch 285 euro.

bei bosch gibt es den leerlaufregler für meinen saab (2,1 l, motor b 212) für 198 euro statt 485 euro.

den leerlaufregler für den 2,0 l gibt es bei bosch für 155 euro.
 
Das beste Beispiel ist wohl der Meter U-Schlauch.
 
Komisch. Die Saab-Apotheke wollte irgendwas um die 10 Euro pro Meter.

Da hab ich mich auch nur noch umgedreht und bin gegangen.
Bei ISA hab ich dann für 6 Meter Silikonschlauch 23,99 bezahlt.
 
Komisch. Die Saab-Apotheke wollte irgendwas um die 10 Euro pro Meter.
..

Eine kleine Handelsspanne kannst Du notleidenden Wirtschaftszweigen doch zugestehen.
Hattest Du früher schon mal deren Dienste beansprucht?
 
Nö.

Ist das Vorraussetzung, um nicht abgezockt zu werden?
Kundenbindung sieht anders aus.
 
sehe ich anders:

1. 900I sind meiner meinung nach keine seltenen fahrzeuge, natürlich nicht vergleichbar mit golf 2 etc aber ganz sicher nicht selten, sehe ich jeden tag in hamburg zu dutzenden! sie sind einfach haltbarer bei entsprechender pflege als gleichaltrige autos, daher sind sie nicht so oft auf schrottplätzen vertreten...:biggrin:
2. 9000I dagegen sind selten, habe in 10 monaten und ca 15000km fahrt durch hh nur 3 exemplare gesehen und als ich auf der suche nach teilen war hatte kein schrottplatz innerhalb von 100km rund um hamburg auch nur ein 9000I exemplar da (noch nicht mal kiesow!!)


meiner meinung nach sollten die 9000er zu klassikern aufsteigen:cool:

*schnellweghier*:tongue:
 
andere können es wesentlich billiger anbieten und überleben trotzdem...
 
Diese Mentalität führt dazu, dass die Ersatzteile ausgehen. Wer soll denn mit Leuten wie Madass noch Geschäfte machen wollen? Ein Geschäft muss sich rentieren. Und zwar für Hersteller und Zwischenhandel. Tut es das nicht, weil die Zielgruppe ausschließlich aus oberschlauen Sparfüchsen und Geizkragen besteht, die für jedes Originalteil irgendeine billige Alternative zurechtfriemeln, dann werden Neuteile mangels Kaufbereitschaft eben nicht mehr hergestellt.

Dann aber wird geschimpft, wenn wieder irgendwas aus dem Regal verschwindet!

Ich frage: Warum soll es billiger sein, einen seltenen 900er zu fahren, als einen oft verkauften 3er BMW oder 124er Benz ? Ein hochwertiges, etwas komplexeres, noch dazu seltenes Auto kostet nun einmal Geld im Unterhalt. Kleine Stückzahl muss immer teurer bezahlt werden. Wer es sich nicht leisten kann, kauft sich nen alten Peugeot 306 oder kauft sonst irgendeine Karre, die an jedem Wegesrand für 50 Euro steht.

Klar, deren Ersatzteile sind billiger, oder aber in den Schlachthäusern der Republik in rauen Mengen vorhanden.
Oder nimmt das Rad oder den ÖPNV.

Aber Mobilität zum Super-Spartarif in einem Saab ist nunmal ein Wunschtraum, den ich nicht träume!
:mad:

Blödsinn. Sooo kleine Stückzahlen hat der 900er nun doch nicht, schließlich ist das kein britischer Nischenanbieter mit dreistelligen Absatzzahlen. Und so viel komplexer als vergleichbare Autos ähnlichen Alters ist der auch nicht, gut, vielleicht die Karosseriestruktur aber da werden ja kaum Teile nachgefragt.

Aber sorry, wenn ein Satz Verdeckgummis mehr als das bundesdeutsche Durchschnitts-Monatsbrutto kostet (und so schäbig ist das nun auch wieder nicht), dann ist das Maß voll. Für eine Handvoll Gummiprofile ?!? Geht's noch ?!? Hey, würde das komplette Set 400 Euro kosten, dann würd doch jeder Cabrio-Eigner beim alle 5-10 Jahre anstehenden Verdeckwechsel die Dinger auch gleich austauschen und nicht mal ein paar Sekunden drüber nachdenken. Und der Saabsche Mondpreis hat überhaupt nix mit Produktionskosten zu tun, das ist einfach satte Abzocke. Und erzähl mir nicht, es gäb in Europa keine Lagerkapaziäten zu vernünftigen Preisen mehr ...

Genauso der Bosch-Krempel für die K-Jet vom Achtventiler. Wenn Deine Karre schlecht läuft und Dich an der Tanke auszieht ... wäre doch eine Rundumschlag "Mengenteiler, Warmlaufregler, Zusatzluftschieber, Einspritzdüsen vier mal" ein Patentrezept für Originalfunktion und würde sich bei einem marktgerechten Preis durch günstigeren Benzinverbrauch ja auch wieder amortisieren. Aber leider werden solche Teile mittlerweile in Gold aufgewogen.

Naja, vielleich kommt ja mal ein Chinese drauf ...
 
VW schlägt bis zu 400 Prozent im Schnitt auf die Ersatzteile auf

DIE WELT, 14.03.2009, Nr. 62, S. A5

Ressort: Autowelt

Björn Engel

Wie lange gibt es noch Ersatzteile?
Die gute Nachricht in der Krise: Wenn Autofirmen sterben, lebt das Material zum Reparieren noch Jahre weiter

Meldungen wie diese alarmieren potenzielle Käufer: "Opel-Zulieferer streicht zwei Drittel aller Stellen" hieß es vor Kurzem. Gemeint war die Firma Proseat aus Hessen, die 100 ihrer 150 Mitarbeiter am Standort Rüsselsheim entlassen will. Das Unternehmen ist keine Hinterhofklitsche, sondern nach eigener Auskunft europäischer Marktführer bei Formschaumteilen für Autositze. Wer in Opels neuem Insignia sitzt, der sitzt auf Schaum von Proseat. Doch wenn schon ein Zulieferer dieser Größenordnung schrumpft, wie ist es dann generell um Ersatzteile in der Autoindustrie für Insolvenz-Kandidaten bestellt?

Vonseiten des Gesetzgebers gibt es in dieser Hinsicht nur eine Verantwortung für die Verkäufer, nicht für die Hersteller. Erstgenannte müssen die Ersatzteile auch nicht vorrätig haben, sondern nur eine Bezugsquelle benennen können. Der Zeitraum dafür bezieht sich auf die geschätzte Haltbarkeit, Markenunternehmen in der Automobilindustrie sichern entsprechend eine Lieferbarkeit von zehn Jahren zu.

Nicht immer geht es dabei nur um das Gestühl im Auto. Es geht um Einspritz- und Wasserpumpen, Auspuff-Anlagen, Steuergeräte und anderes Wichtiges mehr. Teile, die längst nicht mehr alle von Opel in Eigenregie hergestellt, sondern von denen viele dazugekauft werden. Nur noch 30 Prozent der sogenannten Wertschöpfungskette - von der Stahlproduktion bis zur Endmontage - erwirtschaftet etwa das Stammwerk beim Insignia.

Was ist also bei dieser Auslagerung von der Selbstverpflichtung der Automobilindustrie für die zehnjährige Lieferbarkeit von Ersatzteilen zu halten, wenn Opel oder auch Saab nicht nur die Insolvenz beantragen, sondern auch in die Insolvenz gehen würden? "Für die nächsten zehn Jahre sehe ich bei Opel in dieser Hinsicht überhaupt keine Probleme", sagt Professor Wolfgang Meinig. "Und darüber hinaus auch nicht." Der Leiter der Forschungsstelle Automobilwirtschaft FAW in Bamberg beobachtet seit mehreren Jahrzehnten den Zulieferermarkt und erstellt entsprechende Studien und Prognosen.

Als Letztes erschien 2008 zum sechsten Mal der Zulieferer-Zufriedenheitsindex SSI (Supplier Satisfaction Index). Fazit: "Bei Opel ist die Stimmung sowohl im Beschaffungs- als auch im Absatzkanal gedrückt: Zulieferer und fabrikatsgebundene Kfz-Händler haben gleichermaßen den Glauben an die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Fahrzeuge verloren."

Auf die Versorgung mit Ersatzteilen habe das aber keine Auswirkungen. Hintergrund sind weniger Selbstverpflichtungen oder rechtliche Gründe, sondern wirtschaftliche Motivation. Zu groß ist das Geschäft, das im Handel mit jenen Tauschteilen steckt: "Wir haben uns schon lustig darüber gemacht, dass die Hersteller nicht mit der Herstellung von Fahrzeugen wirklich Gewinne machen, sondern mit dem Teileverkauf und der Autofinanzierung", sagt Meinig.

So zählt etwa die Volkswagen AG zu den stärksten Großhändlern für Teile in der Automobilbranche überhaupt. Sie beliefert ihre eigenen Vertragshändler der vier Konzernmarken VW, Seat, Skoda und Audi mit Ersatz, vergisst dabei jedoch nicht, ordentliche Preisaufschläge im Vergleich zur Erstausrüstung des Fahrzeugs vorzunehmen. Meinig kann keine aktuellen Zahlen nennen. In einer fast 20 Jahre zurückliegenden, sehr umfassenden Untersuchung seines Instituts kam jedoch heraus, dass VW bis zu 400 Prozent im Schnitt auf die Ersatzteile aufschlug - noch bevor die Vertragshändler der "unverbindlichen Preisempfehlung" selbst weitere Margen von 10 bis 15 Prozent zufügten. Meinig kann sich an ein Lenkrad eines Kleinserien-Audis erinnern, "für das im Austausch damals rund 1000 Prozent aufgeschlagen wurde".

Das ungeheure Geschäft, das hinter dem Ersatzteilhandel steht, könnte allerdings auch die Zulieferer retten. Marcus Berret, Automobilfachmann des Beratungsunternehmens Roland Berger, schätzte zwar gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", dass im Falle einer Insolvenz von GM und eines Produktionsausfalls bei Opel "etwa jeder zehnte der 400 000 Arbeitsplätze in der Zuliefererbranche wegbrechen" könnte. Doch gleichzeitig räumte Berret ein, dass die Hälfte dieser Plätze durch anderweitige Nachfrage wohl wieder aufgefangen werden würde.

Professor Meinig sieht die Versorgung mit Ersatzteilen auch aus einem anderen Grund für nicht gefährdet. Bei einer Insolvenz von Opel oder Saab, die beide zu allem Unglück in Rüsselsheim produzieren, würde es genug ökonomischen Anreiz auch für die Gründung neuer Gesellschaften geben, die die Ersatzteilversorgung übernehmen.

Selbst für längst untergegangene Fahrzeugmodelle wie den Stufenheck-PKW Isuzu Gemini, der seit neun Jahren in Deutschland vom Markt ist, findet Google 1220 Einträge bei Ersatzteilen und entsprechenden Händlern. Für 83,49 Euro gibt es etwa bei lott.de eine Zylinderkopfdichtung. Versandfertig innerhalb von 24 Stunden.

Für den Verbraucher könnte es manchmal sogar Vorteile haben, wenn der Hersteller in die Insolvenz geht: "Der größte Fisch weg ist dann weg", sagt Alexander Vorbau vom Gesamtverband Autoteile-Handel (GVA). Der Wettbewerb unter den Zulieferern würde bei einem lukrativen Markt von mehreren Millionen Autos höchstwahrscheinlich noch zunehmen, was in der Regel zu sinkenden Preisen führe. Keinesfalls sei eine Entwicklung zu erwarten, wie sie etwa bei Oldtimern gang und gäbe ist.

Wobei selbst dort der ein oder andere noch ein Schnäppchen machen kann. Professor Meinig, der unter anderem einen 50 Jahre alten Benz besitzt, bekam vor einiger Zeit Luftfilter zum Vorzugspreis für sein Schätzchen angeboten, 150 Euro das Stück. Er kaufte den angebotenen Bestand von sieben Filtern auf. "Die sind auf dem Markt 900 Euro wert."

Ob als gebrauchtes Tauschteil oder neu über den Vertragshändler: An Antriebswellen jeglicher Couleur wie hier im Bild herrscht jedenfalls kein Mangel
Foto: pa/ZB

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