und ich hatte mit so auf Josefs Kommentar gefreut....
Wo sollte da etwas zu kommentieren sein...?
Aber wenn Ihr Euch so darauf gefreut habt...
In D ist auch bei Unternehmen aller Bereiche die Geiz-Ist-Geil-Mentalität ausgebrochen.
Es wird einfach nicht mehr das gezahlt, was die Arbeit wert ist.
Oder das, was die Arbeit wert sein muß, damit derjenige der arbeitet davon ein hinreichendes Auskommen erwirtschaften kann.
Weil dem aber nicht ist - oder sein soll, wird gejammert, daß keine hochqualifizierten Fachkräfte mehr verfügbar wären, die bereit sind, sich zum Taschengeld-Tarif den Arsch für's jeweilige Unternehmen aufzureißen. Deshalb werden diese im Ausland angeheuert, oder der Arbeitsplatz direkt dorthin verlagert.
Hochpreisiger Markt Deutschland mit weltführenden Arbeitnehmer- und Verbrauchersteuersätzen - gerne...
...aber künftig gefälligst Billigst-Löhnig.
Für Unternehmer ein Schlachtfest. Früher nannte man es Hire-And-Fire, Mann kaputt - der nächste bitte.
Heute heißt es eher Billigster Subunternehmer, Firma kaputt - die nächste bitte.
Kaufmännisch absolut nachvollziehbar, aber dafür werden die Unternehmen ohne eigenes unmittelbar im Unternehmen selbst angesiedeltes Stammpersonal immer profilloser, quasi untereinander austauschbar.
Die Unternehmensleistung wird durch Sub-Sub-Sub-Vergabe und Stückelung gar nicht mehr selbst erbracht, damit meine ich *nicht* nur die Fertigung, sondern auch Forschung und Entwicklung sowie nicht ortsgebundene Dienstleistungen.
Leider frisst jeder in dieses Abzweiger-Konstruktes etwas von der ursprünglichen Kostenstelle weg - und am Schluß bleibt für die tatsächlich ausübenden Mitarbeiter am Ende der Kette nur noch ein Trinkgeld.
Führt wohl nachvollziehbarerweise zu Unzufriedenheit und Unsicherheit, dem von mir erwähnten Nörgeln, mit dem pessimistischen Blick dahingehend, daß diese Entwicklung nach wie vor forciert weitergeführt wird. Zumindest bei uns, wo ja gerade der Aufschwung auf blühende Landschaften gefallen ist...
Glücklicherweise gibt es doch hie und da das eine oder andere Unternehmen, daß durchaus noch Wert auf ein eigenes Profil legt. Und seeeeeehr viele Unternehmen, insbesondere im benachbarten Ausland, die unseren deutschen Wirtschafts-Suizid mit argwöhnischen Augen betrachten, dabei großen Wert darauf legen, diese Fehler nicht selbst zu reproduzieren.
Dies ist dann wohl auch der Grund, warum ich mich mit meiner technisch beratenden Tätigkeit eher im Ausland aufhalte. Tendenz zunehmend. Nicht die Gesamtzeit, aber die Häufigkeit. Was zur Folge hat, daß ich zeitweilig immer mal wieder unterwegs bin - und dabei auch seeeehr viele *nicht*-deusche Unternehmen von innen sehe.
Und ich muß sagen - häufig geht es dort im Vergleich zu unserem typisch deutschen Karteikarten-Formblattausfüll-DinA4-Denken noch recht menschlich zu. Und nicht nur in den Methoden des Sichtens der Kandidaten für mögliche Einstellungsgespräche, sondern einfach im alltäglichen Umgang miteinander...