Ich nehme an, Dich dürstet nach einer Erläuterung. Bittesehr, hier ist eine:
Das Motoröl muß ja nicht nur Schmutzpartikel aufnehmen und zum Filter transportieren, sondern zuallererst muß es schmieren. Dabei ist es verschiedensten Belastungen ausgesetzt. Zum einen werden die Molekülketten in den Lagern regelrecht "zermahlen", was mit der Zeit zu einer Verschlechterung der Eigenschaften des Öles führt.
Was kann ein Filter, und mag er noch so feine Partikel filtern, dagegen tuen?
Genau, nix.
Zweitens altert das Öl mit der Zeit. Es oxidiert. Selbst wenn Du ein Auto nach dem Ölwechsel nur noch fünf Kilometer bis zur Garage gefahren hast und sonst nie mehr berührt hast, solltest Du das Öl nach einem Jahr wechseln. Weil es sich zersetzt, von ganz alleine, einfach so.
Drittens wird das Öl während des Betriebes stark erhitzt. Das liegt in der Natur der Sache, bei einem Turbobenziner ganz besonders (so ein Turbolader in artgerechter Haltung leuchtet im Dunkeln. Mindestens rot, manchmal auch gelb. Ja, die Dinger glühen. Und ja, das Öl muß auch den Turbolader schmieren - und kühlen.
Das Öl fängt also fröhlich an zu reagieren - mit sich selbst und allem, was gerade so zur Verfügung steht. Danach ist es garantiert nicht mehr das, was Du beim Ölwechsel reingekippt hast, sondern im Extremfall ein zäher brauner Schlamm. Nicht gut.
Und was kann ein Filter, und mag er noch so fein filtern, dagegen tuen?
Genau, nix.
Was aber dagegen tuen?
a) beim 9-5: sicherstellen, daß die richtige Variante der Kurbelgehäuseentlüftung verbaut ist.
b) bei allen Turbos: nicht nur vorsichtig warmfahren, bevor der Wagen belastet wird, sondern auch genauso wieder "kaltfahren" und den Motor noch eine gewisse Zeit im Stand nachlaufen lassen (bei gemütlichem Landstraßenbummeln einige Sekunden, wenn man aus einem Vollgasritt runterbremst um die Autobahntanke zu erwischen, sollte man sich aber einige Minuten Zeit nehmen). Warum: Erstens rotiert der Turbolader mit einer sechsstelligen Drehzahl. Jetzt stellst Du ihm mit dem Motor auch die Ölpumpe ab. Nicht gut. Also laß ihm Zeit, mit der Drehzahl wieder in gesunde Regionen zurückzukommen. Zweitens: Der Turbolader ist verdammt heiß. Im Betrieb ist das Öl immer nur kurz darin, weil es ja von der Ölpumpe durchgepreßt wird, es entwischt also, bevor es zu brutal wird. Bei stehendem Motor bleibt das Öl, wo es ist - und verkohlt. Macht sich aber in den Lagern eines mit sechsstelligen Drehhzahlen rotierenden Präzisionsinstrumentes schlecht, wenn da Kohle die Ölzufuhr verstopft. Direkt ausstellen mag der Turbolader also gar nicht (und das Öl auch nicht.)
c) grundsätzlich, ausnahmslos und immer: REGELMÄSSIG ÖL WECHSELN.
Nein, die Vorgabe von Saab ist für die Füße. 20.000 sind viel zu lang.
Nach spätestens 10.000km fliegen Öl und Filter raus.
Lerne diese Regeln auswendig. Sag sie morgens nach dem Aufstehen auf, und Abends wenn Du zu Bett gehst (ob vor oder nach dem Vaterunser ist egal.)
Rezitiere sie, bevor Du den Wagen startest, und bevor Du ihn abstellst. Beachte Sie, richte Dein Leben an ihnen aus, laß sie deinen Tagesablauf bestimmen.
So wird Dein Saab ein langes und glückliches Leben haben.