Fernlicht reagiert träge und hat Schaltprobleme.

Fehler liegt (und beginnt wenn aussen sichtbar auch) Innen
 
Hallo,
gerade heute habe ich einen solchen Defekt an meinem 98er 9000CS Lichtrelais erfolgreich repariert:
Das große rote Relais hat im Innern elektronische Teile und viele kleine Lötstellen aber auch im Bereich des Fußes ein paar große. An diesen großen Lötstellen war offensichtlich schon beim Lötprozess in der Herstellung zu wenig Hitze angekommen, sie waren sichtbar offen. Die kleinen Lötstellen und vor allem die Halbleiterbauteile können nicht soviel Hitze vertragen, wie die grossen Anschlüsse gebraucht hätten.

Das Relais lässt sich mit Uhrmacherschraubendrehern oder ähnlich spitzem Werkzeug öffnen, die Lötstellen konnte ich leicht durch Zugeben von etwas Elektroniklot (dünnes rundes von der Rolle, min. 60% Zinn) nachlöten ohne vorher etwas abzusaugen. Das Flussmittel aus dem neuen Lot reicht, um auch die alte Lötstelle wieder fliessen zu lassen.
Es kann durchaus sein, dass durch den Unfall sich eine solche schlechte Lötstelle gelöst hat.
Das Relais schaltet übrigens beide Seiten gleichzeitig, aufgeteilt für rechts und links wird erst in dem Kleineren orangefarbenen Relais daneben. Dort habe ich bei der Gelegenheit auch zwei kalte Lötstellen gefunden. Hatte bei mir vorher auch 10 Jahre klaglos funktioniert. Das Ding geht aber nur richtig auf, wenn man eine Rastnase wegschneidet.

Fröhliches Löten aber nix verkokeln! :rolleyes:
 
Hallo und willkommen,

Die Loecher in den dicken Loetstellen der Relais sind mE richtig, wenn maschinell geloetet wird, werden solche grossen Loecher in der Platine nicht benetzt, was davon zeugt, dass nicht zuviel Lot an die Loetstelle gekommen ist.

Das Lot sollte im Optimalfall gar nicht die elektrische Verbindung herstellen, sondern nur die bestehende zwischen Draht und Leiterbahn "festhalten".

Nachloeten, ohne vorher zu entzinnen ist keine gute Idee, denn dann fuegt man 1.) mehr Lot hinzu und 2.) vermischt man altes mit neuem Lot, ich hoffe Du hast das alte nicht-umweltfreundliche benutzt.
Wenn man keine Entloetpumpe/-litze hat, kann man das weiche Lot auch vorsichtig ab"schlockern". Ansonsten kann Du moeglicherweise schnell wieder Probleme mit den Loetstellen bekommen.

Gruss,
Tomas
 
ganz schlechte Idee mit Lötzinn irgendetwas festhalten zu wollen, es dient m.E. auschließlich der elektrischen Kontaktierung und 'fleißt' bei mechanischer Belastung.
 
Was ich meinte ist, dass der Abstand zwischen den Kontaktflaechen so gering wie moeglich sein sollte!

Der Optimalfall ist Kupfer auf Kupfer, also den geringstmoeglichen elektrischen Widerstand und eine mechanische Verbindung der zu verbindenden Bauteile. (Das ist u.a. am Beispiel der Relaiskontake in der Baugruppe prima erkennbar, die Kontakte sind durch die Platine gesteck und dann verdreht worden so dass optimaler elektrischer Kontakt entsteht und eine feste mech. Verbindung!)

Das eigentliche Loeten ist dann nur noch eine Art "Versiegelung" im mech. sowie im elektrischen Sinne.

Lot hat keinen sonderlich guten spez. Widerstand und ist mech. nicht sonderlich Belastbar.

/To
 
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