Die in letzter Zeit häufiger zu bemerkende Art und Weise der pauschalen und aus meiner Sicht nicht ausreichend begründeten Ablehnung und Diffamierung kotzt mich an und verdirbt mir Freude und Motivation für dieses Forum, dessen Sinn ich im Erfahrungs- und Wissensaustausch mit Ziel der Problemlösung für ALLE Beteiligten verstanden hatte und sehr schätzte. Selbstverständlich hat jeder eine andere Sicht der Dinge. Behauptungen ohne stichhaltige Argumente tragen jedoch nicht zur Problemerörterung bei.
Auch wenn es schwer fällt hierfür noch Zeit aufzubringen; das Thema interessiert mich weiterhin:
Vergiss es einfach und lass dir auf TK Basis ne neue Scheibe einbauen.
Klar. Wenn's nichts kostet ist eine neue Scheibe immer die beste Wahl. Wichtig ist nur (wurde ja bereits berichtet) dass der Scheibenprofi den Lack nicht beschädigt.
Zitat aus anderem Forum:
"klar geht das, aber auf keinen Fall bei ATU! Mit denen will ich nix zu tun haben. Ich finde es nicht wirklich prickelnd eine Scheibe tauschen zu lassen. Der Scheibenrahmen nimmt gerne Schaden bei solchen Aktionen. Da musst du neben stehen bleiben und sofort die Lackbeschädigungen ausbessern. Habe da schon leidvolle Erfahrungen mit gemacht. Ich sag ja, das ist die letzte der Möglichkeiten."
Es schlicht und ergreifend nicht möglich die Scheibe so gleichmäßig zu polieren das ein gleichmäßige Oberfläche entsteht. Das heißt du erzeugst eine Wellenförmige Oberfläche auf der Scheibe, hast du schon mal versucht durch eine wellige Folie zu gucken (leicht übertriebener Vergleich aber im Prinzip das gleiche).
Ja, die Oberfläche wird wellig, das kann niemand abstreiten. Man spricht dann u.a. von Transmission, Verzerrung, Ablenkung, Doppelbild (Physikbuch?). Hierzu schreibt der Gesetzgeber vor, dass durch die Scheibe eine klare und verzerrungsfreie Sicht vorhanden sein muss (u.a. ein gern genutztes Pauschalargument der Scheibenprofi's). Es sei nun jedem freigestellt dem Profi zu vertrauen, Sicherheit geht immer vor, dagegen ist nichts einzuwenden.
In Anbetracht der vom Profi erzielten Gewinnmargen sei es dem kritischen Betrachter jedoch ebenso freigestellt, die Sache zu hinterfragen:
"Verzerrungsfreie Sicht" ist duch keine Scheibe möglich, das sollte jeder Physikbuchbesitzer nachvollziehen können. Allein durch die designbegründete Biegung der Scheibe und die fertigungstechnologisch bedingten Unebenheiten der Oberfläche ist dieser Traum des Gesetzgebers nicht mal theoretisch erreichbar. Hinzu kommen die Qualitätsabstriche der Billighersteller. Durch das manuelle Abschleifen würde die Verzerrung natürlich noch verstärkt. Bei einem großflächig gleichmäßigen Abtrag von wenigen Mikrometern stellt sich allerdings die Frage, ob dieses Sicherheitsrelevant bzw. überhaupt bemerkbar wäre (man nehme den billigsten, offensichtlich verformten Taschenspiegel aus dem untersten Regalfach des 1-Euro Ramschladens und beurteile die Sicherheitsrelevanz der Verzerrung). Dann müsste wohl eher das Tragen von billigen Sonnenbrillen verboten werden.
"Klare Sicht" ist dann schon eher relevant, wenn auch genauso dehnbar. Kratzer verursachen wie auch Regentropfen unerwünschte Reflexionen (Streulicht) die bei ungünstigen Lichtverhältnissen gefährlich sind. Diese gehören nicht auf die Frontscheibe, und darum geht's ja hier. Da den meisten die Sicherheit wichtig ist, nicht jeder eine TK abgeschlossen hat und eine neue Scheibe oft den Wert des Wagen's überschreitet, finde ich die Frage nach Alternativen nach wie vor erörternswert. Neben den Warnungen der Scheibenprofi's habe ich u.a. Folgendes ergoogelt:
"Hallo toto,
Es gibt, ich glaube von Sonax eine Scheibenpolitur, diese habe ich vrgangenen Sommer mal ausprobiert. Das Ergebnis, alle Schlieren und Laufspuren der Wischer waren weg, die Wischer liefen wieder ruhiger und die Sicht war wieder o.K.
MfG"
"Moin,
natürlich kann man die Kratzer aus dem Glas polieren.Da geht man zum örtlichen Glaser und fragt ihn dann nach etwas Cerium-Pulver(sollte er haben und vielleicht gratis abgeben,wenn man lieb fragt).Dieses Pulver wird mit etwas(sehr wenig) Wasser zu einer Paste angerührt.Diese trägt man dann auf die Scheibe auf und poliert sie ein(kann man auch mit einer Bohrmaschine und Polierscheibe mit niedriger Drehzahl machen).Nach etwas trocknung mit viel Wasser die Scheibe säubern.Das funktioniert aber nur bei leichten bis mässigen Kratzern,und ist sehr billig.Ich weiss das weil ich 4 Jahre Glas ver- und bearbeitet habe.
Gruß"
Berichte über mühselige und erfolglose Versuche sowie kritische Betrachtungen sind ebenfalls zu finden. Von einem missratenen Versuch mit dem Ergebnis einer Verschlechterung habe ich bisher nichts gesehen.
Abschließend möchte ich noch mal betonen, dass hier niemand das Polieren der Frontscheibe empfohlen hat. Es geht um die Erörterung einer preisgünstigen Möglichkeit. Insbesondere die Wahl eines ungeeigneten Schleifmittels oder die Durchführung ohne erforderliche Sorgfalt und Sachkenntnis können durchaus das Ergebnis verschlechtern und damit die Sicherheit beeinträchtigen.
Dazu vielleicht noch eine Anregung:
Vom Scheibenprofi wird eine Streulichtmessung angeboten, die an Hand objektiver Messwerte eine Beurteilung zulässt. Wenn man diese nun vor und nach der Behandlung durchführen lässt, sollte sich das Sicherheitsproblem in den Griff bekommen lassen.
Für mich persönlich gibt es bisher keinen Grund, es nicht zu versuchen. Werde natürlich berichten, falls es irgendwann so weit ist. Vielleicht geht's ja dann doch schief ;o)
Gruß und gute Nacht,
Andreas