Wie der regelmäßige Leser dieses Forums inzwischen weiß, hab ich mich ja eingeschossen auf Grundlagenforschung zum Thema Original-Fahrwerk ;-)))
Hier meine neuesten Gedanken, die auch ganz interessant für die "Sportfahrwerkfraktion" sein könnten.
Ich hab ja u.a. dieses Nachvibrieren bzw. leichte Erregbarkeit hauptsächlich an der HA.
Durch mehrere "HInweise" hab ich mir gestern mal das oberen Dämpferlager der rechten HA Seite angesehen.
Es besteht ja aus zwei Hälften, eine steckt auf der Unterseite des Radhauses auf dem Dämpferstift, der andere Teil von oben, dann kommt eine dicke, nach oben gewölbte Beilagscheibe drauf und eine dicke Mutter. Wie weit die Mutter und die Scheibe das Lagerpaket zusammen drücken kann, das wird durch die Länge des Dämpferstifts vorgegeben.
Was mit gleich auffiel: wenn ich mich in die Reserveradmulde stellte und wippte, sah man, wie sich der Stoßdämpfer in dem Lager ziemlich nach oben und unten bewegte (ca. 0.5-1cm).
Noch extremer war es, als ich das obere Lagerteil abbaute, das ergab beim Wippen einen riesigen Hub (> 2 cm). Das muß doch einen Einfluß haben, dachte ich mir...
Ich überlegte, dass ja auch dieses Lager (möglicherweise aus Polyurethanschaum) dem Verschleiß und der Alterung unterliegt und was wohl passiert, wenn man das Paket weiter zusammen presst? Also eine riesige 2.5 mm dicke Belagscheibe unter die gewölbte (Innendurchmesser so, dass sie über den Stift und nicht nur das Gewinde geht) und kleine Probefahrt. Und siehe da, aus diesem Eck des Fahrzeugs kamen jetzt keine Vibrationen mehr!
Schlußfolgerung: als nächstes mal beide Dämpferlager duch neue Originalteile ersetzen.
Was passiert da?
Es ist ja so, dass die Dämpferlager den oberen Aufhängepunkt der Stoßdämpfer nochmal federnd lagern, inkl. einer zusätzlichen Dämpfung.
Werden nun die Lager weich mit der Zeit, kann der Dämpfer seiner Aufgabe bei kleinen Auslenkungen eigentlich nicht mehr gerecht werden, weil ihn ja seine eigene Dämpfkraft nur das ELastomerdämpferlager zusammen drücken lässt, sich der Kolben im Dämpfer aber dadurch nicht oder kaum bewegt, damit der Dämpfer aber auch nicht dämpfen kann! Dies ist nicht so ein Problem beim Dämpfen der Aufbauschwingungen, weil hier die Dämpfergeschwindigkeiten ziemlich gering sind und lt. Kennlinien damit auch die Dämpfkräfte (somit auch die Bewegung im Dämpferlager). Auch sind Aufbauschwingungen tendenziell eher größer (z.B: überfahren einer Bodenwelle), damit ist das Verhältnis Amplitude im Dämpferlager zu Amplitude des Dämpferkolbens günstiger.
Blöd wird es bei den Achsschwingungen, diese haben geringere Amplituden und höhere Dämpfergeschwindigkeiten. Bei höheren D.Geschwindigkeiten sind die Dämpfkräfte aber auch deutlich höher (nach Kennlinie), die Amplitude aber auch geringer. Blöd, denn jetzt bewegt sich der Dämpfer praktisch nur noch im Lager, der Kolben bewegt sich nicht mehr im Dämpfer, die Dämpfung besteht praktisch nur noch aus der Eigendämpfung des Elastomers.
Leider wird auf diese Problematik nirgends verwiesen. Immer ist nur von neuen Dämpfern die Rede, aber von den Dämpferlagern spricht keiner! Ich bin in dieser Hinsicht aber auch argwöhnisch geworden, weil im Saab EPC nur Dämpferkits verkauft werden, keine Dämpfer einzeln. Wahrscheinlich eben deswegen, weil mit nachlassender Dämpferwirkung die verbrauchten Lager nicht so auffallen, aber bei neuen Dämpfern (wie bei mir) diese einen recht deutlichen negativen Effekt haben.
Und hier der Hinweis bzw. eine Frage an die Sportfahrwerkfraktion: Ist jemand bekannt, ob Hirsch, Heuschmid etc. bei ihren Fahrwerken härtere Dämpferlager einbauen? Dies wäre nämlich dringend angeraten, weil nämlich die Dämpfkraft in den Sportdämpfern erheblich höher ist als in den Normaldämpfern, damit aber auch die Kraft auf das Lager und damit das Lager bei kleinen Amplituden/hohen D.geschwindigkeiten viel stärker bwegt wird, der Dämpferkolben aber noch weniger, er damit aber auch schlechter dämpfen kann!
Hab übrigens auf einer BMW Tuningseite (Pfui!!) gelesen, dass dringend zu härteren Dämpferlagern geraten wird beim Einbau von Sportdämpfern (allerdings ohne Begründung, jetzt versteh ich es).
Es gibt dafür möglicherweise eine einfache Lösung: Die Hälften des Lagerpakets etwas kürzen und die Kürzung durch dicke Belagscheiben (z.B. aus Alu gesägt) gleicher Dicke ausgleichen oder diese Beilagscheiben nehmen, unter die obere Lagerhälfte packen und damit das Lager stärker komprimieren. Da könnte man dann auch wunderbar spielen bis man eine gute "Einstellung/Härte" hat.
Bin gespannt auf andere Meinungen.
Gruss, gp.
Hier meine neuesten Gedanken, die auch ganz interessant für die "Sportfahrwerkfraktion" sein könnten.
Ich hab ja u.a. dieses Nachvibrieren bzw. leichte Erregbarkeit hauptsächlich an der HA.
Durch mehrere "HInweise" hab ich mir gestern mal das oberen Dämpferlager der rechten HA Seite angesehen.
Es besteht ja aus zwei Hälften, eine steckt auf der Unterseite des Radhauses auf dem Dämpferstift, der andere Teil von oben, dann kommt eine dicke, nach oben gewölbte Beilagscheibe drauf und eine dicke Mutter. Wie weit die Mutter und die Scheibe das Lagerpaket zusammen drücken kann, das wird durch die Länge des Dämpferstifts vorgegeben.
Was mit gleich auffiel: wenn ich mich in die Reserveradmulde stellte und wippte, sah man, wie sich der Stoßdämpfer in dem Lager ziemlich nach oben und unten bewegte (ca. 0.5-1cm).
Noch extremer war es, als ich das obere Lagerteil abbaute, das ergab beim Wippen einen riesigen Hub (> 2 cm). Das muß doch einen Einfluß haben, dachte ich mir...
Ich überlegte, dass ja auch dieses Lager (möglicherweise aus Polyurethanschaum) dem Verschleiß und der Alterung unterliegt und was wohl passiert, wenn man das Paket weiter zusammen presst? Also eine riesige 2.5 mm dicke Belagscheibe unter die gewölbte (Innendurchmesser so, dass sie über den Stift und nicht nur das Gewinde geht) und kleine Probefahrt. Und siehe da, aus diesem Eck des Fahrzeugs kamen jetzt keine Vibrationen mehr!
Schlußfolgerung: als nächstes mal beide Dämpferlager duch neue Originalteile ersetzen.
Was passiert da?
Es ist ja so, dass die Dämpferlager den oberen Aufhängepunkt der Stoßdämpfer nochmal federnd lagern, inkl. einer zusätzlichen Dämpfung.
Werden nun die Lager weich mit der Zeit, kann der Dämpfer seiner Aufgabe bei kleinen Auslenkungen eigentlich nicht mehr gerecht werden, weil ihn ja seine eigene Dämpfkraft nur das ELastomerdämpferlager zusammen drücken lässt, sich der Kolben im Dämpfer aber dadurch nicht oder kaum bewegt, damit der Dämpfer aber auch nicht dämpfen kann! Dies ist nicht so ein Problem beim Dämpfen der Aufbauschwingungen, weil hier die Dämpfergeschwindigkeiten ziemlich gering sind und lt. Kennlinien damit auch die Dämpfkräfte (somit auch die Bewegung im Dämpferlager). Auch sind Aufbauschwingungen tendenziell eher größer (z.B: überfahren einer Bodenwelle), damit ist das Verhältnis Amplitude im Dämpferlager zu Amplitude des Dämpferkolbens günstiger.
Blöd wird es bei den Achsschwingungen, diese haben geringere Amplituden und höhere Dämpfergeschwindigkeiten. Bei höheren D.Geschwindigkeiten sind die Dämpfkräfte aber auch deutlich höher (nach Kennlinie), die Amplitude aber auch geringer. Blöd, denn jetzt bewegt sich der Dämpfer praktisch nur noch im Lager, der Kolben bewegt sich nicht mehr im Dämpfer, die Dämpfung besteht praktisch nur noch aus der Eigendämpfung des Elastomers.
Leider wird auf diese Problematik nirgends verwiesen. Immer ist nur von neuen Dämpfern die Rede, aber von den Dämpferlagern spricht keiner! Ich bin in dieser Hinsicht aber auch argwöhnisch geworden, weil im Saab EPC nur Dämpferkits verkauft werden, keine Dämpfer einzeln. Wahrscheinlich eben deswegen, weil mit nachlassender Dämpferwirkung die verbrauchten Lager nicht so auffallen, aber bei neuen Dämpfern (wie bei mir) diese einen recht deutlichen negativen Effekt haben.
Und hier der Hinweis bzw. eine Frage an die Sportfahrwerkfraktion: Ist jemand bekannt, ob Hirsch, Heuschmid etc. bei ihren Fahrwerken härtere Dämpferlager einbauen? Dies wäre nämlich dringend angeraten, weil nämlich die Dämpfkraft in den Sportdämpfern erheblich höher ist als in den Normaldämpfern, damit aber auch die Kraft auf das Lager und damit das Lager bei kleinen Amplituden/hohen D.geschwindigkeiten viel stärker bwegt wird, der Dämpferkolben aber noch weniger, er damit aber auch schlechter dämpfen kann!
Hab übrigens auf einer BMW Tuningseite (Pfui!!) gelesen, dass dringend zu härteren Dämpferlagern geraten wird beim Einbau von Sportdämpfern (allerdings ohne Begründung, jetzt versteh ich es).
Es gibt dafür möglicherweise eine einfache Lösung: Die Hälften des Lagerpakets etwas kürzen und die Kürzung durch dicke Belagscheiben (z.B. aus Alu gesägt) gleicher Dicke ausgleichen oder diese Beilagscheiben nehmen, unter die obere Lagerhälfte packen und damit das Lager stärker komprimieren. Da könnte man dann auch wunderbar spielen bis man eine gute "Einstellung/Härte" hat.
Bin gespannt auf andere Meinungen.
Gruss, gp.