Geht's noch ? ..oder wie schädigt sich die europ. Wirtschaft selbst am effektivsten..

Saab Stock Car

Schrotti / 9k Stock-Ente
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Danke
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ist es wirklich gut, dass für Flugzeuge kein Crashtest vorgeschrieben ist ? :frown: :redface: :mad:

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/386478

jedenfalls Gratulation an die Airbus-Führungsriege, :mad::mad::mad:
nach dem "Jiangling Landwind" (=Opel Frontera Nachbau) Desaster beim Crashtest
(http://www.adac.de/Tests/Crash_Tests/jiangling_landwind/default.asp)
werden nun unter anderem sogar Tragflächenkomponenten in China produziert....:confused:

kurz wurde Boeing an der Spitze der Flugzeugbauer abgelöst, schon legt man sich selbst ein Mega-Ei.
Das Dankschreiben dafür aus der Boeing-Zentrale wird sicher in Kürze eintreffen.....

neues Motto :

"die Förderungen holen wir uns in der EU, aber produziert wird in Tsching FU"

was haltet Ihr eigentlich von solchen Gewinnmaximierungsversuchen ?
 
Las mich das mal aus der Sicht von jemandem sagen, der weiß wovon er spricht:

1.) Über die Subventionen kann man streiten. Ist' n zweischneidiges Schwert.

2.) Ich darf Dir hier und auf der Stelle hoch und heilig versprechen, das im Airbus bereits über viele Jahre schon Teilkomponenten aus China und Japan herumfliegen. Im A320 zum Beispiel, sind die Türen und Notausstiege zum Teil aus Chengdu. Ein Subcontractor von Eurocopter. Und das die Türen funktionieren, sieht man ganz herrlich nach dem Bauchklatscher im Hudson River. Und wenn Du dir nun die Frage stellst, ob so'ne China-Airbus-Kabinentür überhaupt was taugt, dann frag mal die Kollegen von Lufthansa-Technik im Bezug auf den Vergleich Material- und Verarbeitungsqualität Airbus vs. Boeing. Die Antwort dürfte eindeutig sein und über jeden Zweifel erhaben.
Ich jedenfalls habe keine qualitativen Defizite erkennen können. Ich könnte Dir jetzt diverse Anekdoten und Details nennen, weshalb die Sorge um Chinateile im Flugzeugbau und den möglichen Know-Howtransfer mehr oder minder unbegründet sind, aber das würde hier den Rahmen sprengen.


Es ist ja nicht so, das die Chinesen da irgendwas zusammenzimmern und der Kram ungeprüft eingebaut wird. Wenn im Automobilbau so geprüft werden würde, wie im Flugzeugbau, dann wäre das ein Quantensprung im Qualitätsmanagement und in der Zuverlässigkeitsstatistik. Mit oder ohne Chinateile.
 
2.) Ich darf Dir hier und auf der Stelle hoch und heilig versprechen, das im Airbus bereits über viele Jahre schon Teilkomponenten aus China und Japan herumfliegen. Im A320 zum Beispiel, sind die Türen und Notausstiege zum Teil aus Chengdu.

Danke für die Darstellung, nur warum beruhigt mich das nicht ???

Bei einem meiner letzten Flüge bin ich nämlich direkt an der Tür gesessen und hab mir dann von der Flugbegleiterin eine Decke bringen lassen, da die Knie durch den eiskalten Luftzug aus der klappernden Verkleidung schon sehr kalt geworden waren.....:frown:
die Flugbegleiterin wusste schon um diesen "Mangel", die Techniker wären auch schon verständigt....:confused:

Dass Tragflächenkomponenten als sicher noch wesentlich höher beanspruchte Bauteile als Türen aus industriellen Entwicklungsländern geholt werden müssen, um den Gewinn zu maximieren, ist eigentlich ein Armutszeugnis...

Ich kenne aus "meiner Branche" div. Waren aus diesem Teil der Welt, die hätte man bei uns schon vor 50 Jahren als Ausschuss in die diversen Recycling-Container werfen müssen, die werden aber frisch und munter verkauft, als ob das alles so gehören würde....

Aber noch eine Frage :
wird da eigentlich das Grundmaterial (Blech/Formrohr usw.) dort angeliefert und bearbeitet oder werden da in Fernost erzeugte Rohstoffe verwendet ?
 
Auch unsere Saabs haben mit Sicherheit schon einen kleinen FernOst-Anteil.

An diesen Angeboten kommt kein Einkäufer vorbei - leider.
 
Aber noch eine Frage :
wird da eigentlich das Grundmaterial (Blech/Formrohr usw.) dort angeliefert und bearbeitet oder werden da in Fernost erzeugte Rohstoffe verwendet ?

Keine Sorge, die Rohstoffe werden mit ehemals deutschen Maschinen/Anlagen produziert......
 
Danke für die Darstellung, nur warum beruhigt mich das nicht ???

Bei einem meiner letzten Flüge bin ich nämlich direkt an der Tür gesessen und hab mir dann von der Flugbegleiterin eine Decke bringen lassen, da die Knie durch den eiskalten Luftzug aus der klappernden Verkleidung schon sehr kalt geworden waren.....:frown:
die Flugbegleiterin wusste schon um diesen "Mangel", die Techniker wären auch schon verständigt....:confused:

Das ist kein Qualitätsmangel sondern einfach konstruktiv bedingt. Die Türen sind ein Isolationsschwachpunkt. Es gibt dort durch den Türrahmen keine vernünftige Isolation. Die Tür und der Rahmen selber sind intern mit viel mehr Spanten und sogenannten Stringern verstärkt als die normale Aussenhaut, so das Du viel "kaltes und kühlendes" Metall hast und wenig Fläche für Isolationsmaterial. Erschwerend kommt hinzu, das die Verriegelungsmechanik viel Platz benötigt. Die klappernde Verkleidung ist nur einem etwas luschigen Mechaniker zu verdanken, der während 90 Minuten Stops schnell was nachjustieren musste oder etwas ausgetauscht hat.

Und: Du hast im Türbereich eine schlechtere Warmluftzirkulation. Vor allem im Bodenbereich. Klimatisch ist der Sitz bei der Tür immer mies. Egal wo Du im Flugzeug sitzt und egal welcher Hersteller.
Der verständigte Techniker wird da nicht viel ausrichten können.

Dass Tragflächenkomponenten als sicher noch wesentlich höher beanspruchte Bauteile als Türen aus industriellen Entwicklungsländern geholt werden müssen, um den Gewinn zu maximieren, ist eigentlich ein Armutszeugnis...

Es werden eben nur Komponenten gefertigt. Die Qualität ist zumindestens bei Airbus sehr hoch.
Die Qualität ist immer so gut wie nötig und nicht so gut wie möglich! Das Workshare ist meist eine politische Angelegenheit und man ist damit auf der Arbeitsebene auch nicht glücklich. Aber die Qualität für den Endkunden ist trotzdem erstklassig.


Ich kenne aus "meiner Branche" div. Waren aus diesem Teil der Welt, die hätte man bei uns schon vor 50 Jahren als Ausschuss in die diversen Recycling-Container werfen müssen, die werden aber frisch und munter verkauft, als ob das alles so gehören würde....

Aber noch eine Frage :
wird da eigentlich das Grundmaterial (Blech/Formrohr usw.) dort angeliefert und bearbeitet oder werden da in Fernost erzeugte Rohstoffe verwendet ?

Rohmaterial für den Flugzeugbau darf nur durch behördlich qualifizierte Hersteller hergestellt, angeboten und verkauft werden. Dazu gehört eine Nachverfolgbarkeit bis fast zum Abraumgebiet! Kein Witz....Fliegerei besteht aus 90% Papier- und Dokumentationsarbeit. Der Rest ist des Fliegen selber.
 
Keine Sorge, die Rohstoffe werden mit ehemals deutschen Maschinen/Anlagen produziert......

hoffentlich auch mit den richtigen Legierungsbestandteilen und dem nötigen Know - How ? :redface:

Und: Du hast im Türbereich eine schlechtere Warmluftzirkulation. Vor allem im Bodenbereich. Klimatisch ist der Sitz bei der Tür immer mies. Egal wo Du im Flugzeug sitzt und egal welcher Hersteller.
Der verständigte Techniker wird da nicht viel ausrichten können.

der Luftzug war allerdings so stark, dass eine Feuerzeugflamme dadurch ausgeblasen wurde....:redface:

Rohmaterial für den Flugzeugbau darf nur durch behördlich qualifizierte Hersteller hergestellt, angeboten und verkauft werden. Dazu gehört eine Nachverfolgbarkeit bis fast zum Abraumgebiet!

das dachte wahrscheinlich der Einkäufer der I-Träger für den Erweiterungsbau von einem Fussball-Stadion ebenso, :confused:

die aus Fernost gelieferten Träger waren allerdings (gottseidank ?) so stark in sich gedreht, dass eine Montage nicht möglich war......:mad:
 
@stockcar: Woher nimmst Du plötzlich das Flugzeugbau-Detailwissen?
 
Gegenfrage :

woher nimmst DU immer die "schlauen" Bemerkungen ? :biggrin:
 
womit Du nun auch Deine "Frage" selbst beantwortet hast......:tongue:
 
hoffentlich auch mit den richtigen Legierungsbestandteilen und dem nötigen Know - How ? :redface:

Vorgefertigtes Material wie Profile werden meist von Herstellerlieferanten angeliefert und nicht in China hergestellt.
Dafür werden keine neuen Extraverträge geschlossen.


der Luftzug war allerdings so stark, dass eine Feuerzeugflamme dadurch ausgeblasen wurde....:redface:
Möglich. Je nach Alter der Türdichtungen, kann ein unangenehmer Luftzug entstehen. Das soll natürlich nicht sein. Die Türdichtungen selber sind mit kleinen Öffnungen zur Kabinenseite versehen. Die Kabine selber wird mit Druck beaufschlagt. Durch den unterschiedlichen Luftdruck innerhalb und ausserhalb der Kabine bläht sich die Dichtung auf und dichtet so die Kabine ab. Wenn die Tür beschädigt wurde und über Nacht schnell getauscht werden musste, dann bleibt für die Justage wenig Zeit. Daher kann es passieren, das man einen Luftzug spürt, da auch die Tür in ihre Anschläge gepresst wird. Sind die "Doorstops" nicht gut eingestellt, dann kann es passieren das die Dichtung nicht gut anliegt.

Anderenseits werden Kabinen auch mal in ihrer Konfiguration geändert. Dazu gehört auch die Veränderung der Klimarohre. Damit über die Klimarohre gleichmäßig die Luft verteilt werden sogenannte Restriktoren in die Rohre geklebt. Das sind Lochplatten, die den Luftdruck und das Luftvolumen in den Rohren regulieren.
Welche Lochplatten wohin gehören, wird über einen "Air Calibration Test" erprobt. Dieser Test ist aufwendig und zeitintensiv. Diesen Test schenken sich die Airlines/Wartungsbetriebe gern, wenn sie die Sitzkonfiguration ändern. Dabei zählen schon kleinste Veränderungen, wie Vorhänge, Trennwände, Sitzreihen, Küchen und wo diese stehen, welche Sitzplatzauslastung du hast, und und und.....

Die Klimatisierung der Kabine ist eine Wissenschaft für sich. Ingenieure arbeite und entwickeln da teilweise mehrere Monate dran herum. Teilweise sogar bis zu zwei Jahre und mehr, geht es um einen neuen Flugzeugtypen.

Bei Umrüstungen dauert es einige Monate bis man das richtige Verhältnis hat. Die ganze Umrüstung inkl. Teile, welche in der Regel vom Flugzeughersteller entwickelt werden dauert einige Wochen. Manche Airlines rüsten allerding nur die Kabine um und gehen garnicht so ins Detail und ändern auch die Belüftung. Dann kommt es eben zu solchen unangenehmen Effekten wie Zug.


das dachte wahrscheinlich der Einkäufer der I-Träger für den Erweiterungsbau von einem Fussball-Stadion ebenso, :confused:

die aus Fernost gelieferten Träger waren allerdings (gottseidank ?) so stark in sich gedreht, dass eine Montage nicht möglich war......:mad:

Die Audits die in der Luftfahrtindustrie gehalten werden sind genau und streng. Für eine Zulassung als Hersteller für luftfahrtzugelassenes Material muß man verdammt viel Geld in die Hand nehmen. Diese Zulassung kann man sehr schnell wieder verlieren. Und das will keiner unnötig riskieren.


Nichts desto Trotz: Mit der Qualität der in China hergestellten Teile für Airbus hat das rein garnichts zu tun.
 
@ kevin :

jedenfalls Danke für die "beruhigenden Worte" :frown: .... hoffentlich ist bzw. bleibt es so !! :redface:

nichtsdestotrotz entzieht sich mir noch immer der tiefere Sinn solcher Auslagerungen,
vom zusätzlichen Imageverlust des Auftraggebers mal ganz abgesehen......

Es sind doch schon so viele renommierte Firmen aus den Billiglohnländern mit hängendem Kopf und blutiger Nase reumütig ins Stammwerk zurückgekehrt, das sollte sich eigentlich schon herumgesprochen haben.....
 
Auch wenn ich nicht alles gutheiße was aus China kommt, so sollte man sich rechtzeitig daran gewöhnen, dass man sehr bald China als wichtigen Partner für die Herstellung von Bauteilen und Gütern anerkennen sollte.

Je früher man sich daran gewöhnt, umso besser. Vor allem tut man gut daran, so früh wie möglich die eigenen Interessen zu stärken und Personal zu qualifizieren. Aber es wird noch ein paar Jahre dauern, bis man mit denen tatsächlich was anfangen kann. Das merken wir selber jeden Tag. Ohne westliche Regie funktioniert da noch garnichts! In keinem Industriezweig, der ernsthaft Qualität liefern will. Auch das konnte ich aus erster Hand erfahren. Sowohl vor Ort, als auch hier.

Ich jedenfalls mache mir noch keine Sorgen, von den "Billig-Chinesen" überrannt zu werden. Jedenfalls nicht in meiner Branche!
 
...Ich jedenfalls mache mir noch keine Sorgen, von den "Billig-Chinesen" überrannt zu werden. Jedenfalls nicht in meiner Branche!

Ich würde mich nicht so entspannt zurück lehnen.

Selbst wenn Ihr direkt nicht betroffen seid, eure Kunden sind es zum Teil garantiert. Und das merkt Ihr dann auch...
 
Die Chinesen sollten einem keine zu große Angst machen.

1) In vielen Bereichen bringen sie einfach die Qualität nicht

2) Bei denen steigt die Nachfrage nach "luxusgütern" auch. Und zwar in so einem rasanten Maße, dass die bald damit beschäftigt sind gerade mal ihre wachsende Nachfrage zu stillen

3) Wenn es nicht gerade wirklich sehr Arbeitsintensive Produkte sind, sind die Preisunterschiede (bei gleicher Qualität) nicht so astronomisch....
 
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