Gewissensfrage: wie lange kann man mit einem kaputten Ausgleichwellenlager fahren?

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Guten Abend zusammen,

ich hatte länger keinen Grund mehr, hier im Forum Fragen zu stellen, mein 96er lief recht problemlos in der letzten Zeit. Auch einen Urlaub nach DK hat er problemlos durchgehalten.
Doch heute hat sich tatsächlich das Ausgleichswellenlager verabschiedet: zuerst ist mir aufgefallen, daß seit vielleicht August desöfteren mal die Öldrucklampe kurz aufleuchtete. Das war aber immer nur, wenn ich direkt von der Autobahn längere Zeit vor einer roten Ampel warten mußte. Die Karre war dann immer kurz vorm absterben, wenn man drei Minuten warten mußte, wahrscheinlich wegen der Dampfblasen. Da mußte ich schon immer mal mit dem Gas spielen, damit der Motor nicht aus ging (Ich bin ziemlich häufig mit dem Auto die 25km zur Arbeit gefahren). Da ging dann auch mal die rote Leuchte an.
Heute morgen ging die Öldrucklampe dann allerdings direkt an, als ich von der Autobahn runter bin, und das sehr deutlich. Der Motor lief dabei ganz problemlos.
Ich bin dann noch wieder nach hause gefahren und wollte alles durchprüfen. Als erstes ist mir tatsächlich das Spiel in der Riemenscheibe der Ausgleichswelle aufgefallen. Das war ganz deutlich. Vor drei Jahren habe ich neue Stirnräder eingebaut, da war definitiv noch nix davon zu spüren. Auch letztes Jahr nach dem Urlaub war noch alles okay.

Wie auch immer: ich werde das jetzt aus Zeitgründen nicht in Angriff nehmen, aber leider habe ich erst Mitte nächster Woche wieder ein anderes Auto zur Verfügung. .
Wie kritisch ist es, mit der Kiste herumzufahren? Ich habe eine Garage bei der Arbeit, d.h. die 25km müßte er schon noch schaffen, wenn's geht. Da kann er auch erstmal bleiben. Allerdings muß ich morgen eigentlich noch woanders hin und bräuche auch das Auto dafür, was nochmal ca. 50km wären.

Was ist Eure Meinung? Die Karre sofort komplett stehen lassen? Oder kann man es riskieren, nochmal 75km hinter einem LKW herzufahren?
Wie gesagt, der Motor läuft sehr gut und es klappert nichts auffälliges.

Schönen Abend noch,

Thomas
 
Auf keinen Fall damit fahren!

Wenn du ganz viel Glück hast, überleben die noch recht neuen Stirnräder das noch. Mir ist allerdings schleierhaft wie man eine leuchtende Öldrucklampe so lange ignorieren kann.
 
Hallo erik,

naja, wie gesagt: die Öldrucklampe ging nur an, wenn der Motor deutlich kurz vor Absterben war. Das kenne ich von anderen Autos auch so und beunruhigt mich eher nicht. Nur heute Morgen war's auffällig anders.

Gruß, Thomas
 
Das würde ich nicht verharmlosen!!! Abgesehen von der Ausgleichswelle kann auch ein (oder mehrere) Nockenwellenlager defekt sein. Bei einem von mir betreuten Auto gab es genau die Symptome die du oben beschrieben hast. Da waren zwei Nockenwellenlager hin. Die Ausgleichswellenlager lassen sich zudem leicht überprüfen. Keilriemen runter und an der Riemenscheibe wackeln. Wenn so lange gewartet wird bis die Ausgleichswelle in den Block einläuft ist es zu spät. Wenn wir Erik schrieb die Stirnräder mitmachen ist das durchaus möglich. Da das Klappern langsam zunimmt bekommt man davon nicht unbedingt etwas mit.
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Bei meinem letzten (und einzigen) finalen Ausgleichswellenlager-Schaden hat es nur ca. 15km gedauert von "läuft normal" über "man hört Geräusche" bis "irreparabel". Ausgleichswelle war dann so in den Block eingelaufen, daß man den nicht mehr benutzen konnte. Der Schrotthändler hat sich über das Gewicht gefreut.
Selbstverständlich waren neben dem Motorblock auch die Ausgleichswelle und die Stirnräder allesamt Schrott.

Ich würde bei bekannten Problemen keinen Meter mehr fahren!
 
Okay, okay, okay: Lektion verstanden!!
Ich habe meine Fahrten heute anders organisiert und sehe nun, daß der 96er wohl auch nicht mehr aus eigener Kraft die 20km in die Garage fahren sollte. Ich habe ja gestern mal an genau der Riemenscheibe wie im Video gewackelt, da war ein eindeutiges Spiel, aber längst nicht so heftig! Das ist ja schonmal gut. Und die Geräusche vom laufenden Motor waren eigentlich wie immer. Von daher wird vielleicht nicht soo viel kaputt gegangen sein.
Aber wie auch immer: da muß man wohl den Motor überholen. Das wird aber wohl erst frühestens nächstes Jahr passieren. Das Auto werde ich dann wohl in die Garage schleppen müssen und mich bei Gelegenheit drum kümmern.
Danke allen für die sachdienlichen und sehr schnellen Hinweise hier! Das hat den Motor möglicherweise gerettet, denn ich wäre bestimmt nochmal die paar km damit gefahren..

Beste Grüße,

Thomas
 
die Köpfe sind ja gerade neu und Probleme mit Kolben oder Kurbelwelle höre ich nirgends raus, man könnte sich also statt einer Motorüberholung durchaus auf das Ersetzen der defekten Lager beschränken.
 
Schlau ist es, dann gleich ein Instrument für den Öldruck einzubauen, ein defektes Lager kündigt sich durch immer geringer werdenden Öldruck an.
 
Da hat jemand aufgepaßt :)
In der Tat: die Köpfe sind frisch überholt worden. Der Motor läuft sonst auch super, finde ich. Irgendwie geklappert hat er immer schon im Leerlauf, das hatte ich hier im Forum auch schonmal nachgefragt, aber da habe ich sogar den Eindruck, daß das in letzter Zeit besser geworden ist.
Aber, wie auch immer, der Motor muß raus und, zumindest teilweise, zerlegt werden. Was dann alles kaputt ist, wird man dann sehen. Und, klar, ein Öldruckinstrument kann man gleich nachrüsten. Wie gut so ein Druckschalter mit Lämpchen funktioniert, weiß man ja auch nie..

Thomas
 
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