Liebe Saab-Gemeinde,
nun hat Alex alias Saabär wieder Internetzugang und kann selber ein paar Sätze zum plötzlichen Kupplungstod im 97er 9000 CSE 2.3t Anniversary schreiben.
Erst mal DANKE an euch alle für eure Hilfsvorschläge - besonders an Mathias alias Vizilo für den Hilferuf im Forum! Einen solchen konnte ich zum Notstands-Zeitpunkt nicht selber absetzen.
Kurz zum Tathergang:
Mir ist durchaus bewusst, dass selbst eine Saab-Kupplung nach mehr als 300.000 km mal sterben muss. Allerdings hat es meinen
sportlichen Ehrgeiz herausgefordert, rauszufinden, wie weit man tatsächlich mit der ersten Kupplung fahren kann.
Ich hatte damit gerechnet dass sie irgendwann anfangen würde durchzurutschen. Dass sie plötzlich nicht mehr trennen könnte - daran hab ich nicht gedacht.
Passiert ist das Ganze am Mittwoch in der Nähe von Erlangen auf der A73. Das Pedal trat sich schwer (noch schwerer als sonst) und der fünfte Gang ließ sich nicht rausnehmen. Es war ein merkwürdiges Gefühl das Pedal zu treten - als ob man in eine Kiste voll mit losen Metallteilen reintritt... Meine vier Mit-Dienstreisenden und ich konnten uns noch aus Saab-eigener Kraft bis zum Gewerbegebiet am Wolfsmantel retten - wo auch unser Meeting stattfand. Die letzten Meter haben wir im ersten Gang zurückgelegt (ersten Gang bei ausgeschaltetem Motor eingelegt und dann gestartet).
Nach euren Hinweisen und einigen Telefonaten habe ich mich für den Saab Vertragspartner (Kellermann) in Erlangen entschieden.
Im Vorfeld hatte ich auch mit Ska****ort telefoniert. Nach deren Aussage von gibt es große Probleme mit der Qualität der Kupplungsnehmerzylinder (KN 1585). Ska****ort hat die seit einiger Zeit aus dem Programm genommen, da es viele Reklamationen gab. Saab Erlangen wusste auch um dieses Problem.
Der ADAC-Service Barth hat den Patienten dann Mittwoch Nachmittag huckepack nach Erlangen/Büchenbach gebracht.
Seit Freitag Nachmittag ist das Schätzchen wieder fahrtüchtig - und Kuppeln ist ein ganz neues Gefühl! Was früher schwergängig war und fast keinen Übergangsbereich zwischen ein- und auskuppeln hatte tritt sich jetzt angenehm leicht. Man könnte ständig nur schalten - die Gänge gehen so flutschig rein und raus... :-)
Was wurde repariert? Die Rechnung liest sich folgendermaßen:
Getriebe aus und eingebaut
Nehmerzylinder überholt
Simmerring hinter Schwungrad erneuert
Gebersylinder erneuert
Dichtungssatz (4904561)
Kupplungssatz (8781692)
Hauptzylinder (4384079)
Dichtung (55557240)
Bremsflüssigkeit
Reinigungsspray
Fett
Insgesamt hat der Spaß etwas über tausendfünfhundert Euronen gekostet.
Ich habe bei Abholung noch etwas mit Herrn Kellermann Senior geplaudert und unter anderem nachgefragt, warum sie die Hydraulikleitung nicht mit gewechselt haben (ich hatte bei Auftragserteilung darum gebeten). Er sagte, sie hätten die Leitung gespült und sie wäre völlig in Ordnung - kein Grund sie zu wechseln.
Beim abschließenden Rundgang durch die Werkstatt hat mir einer der Mechaniker noch das Corpus Delicti gezeigt. Die Scheibe war fast völlig verschlissen. Ürsache des Übels war eine der vier Federn, die sich verklemmt (oder verselbstständigt?) hatte. Nach 309.632 km...
Viele Grüße
Alex alias Saabär