Holz-Applikationen aufarbeiten

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SAAB
900 I
Baujahr
1983
Turbo
FPT
Liebe SAAB-Gemeinde

Im Zusammenhang mit der Aufarbeitung unseres neuen SAAB 9000 bin ich auf ein Problem gestossen. Einige Holz-Applikationen befinden sich nicht mehr in einem schönen Zustand (vergleiche Bilder).
Kennt jemand einen Betrieb, der solche Holz-Applikationen aufarbeitet?

Beste Grüsse
 

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Da ist es evtl. günsitger, sich gebrauchte Teile in gutem Zustand zu kaufen.

Das muß schon ein Spezialist sein, da die verdammt dünn sind. Da ist kein Platz für Fehler. Etwas zu viel geschliffen und das Holz ist weg.
 
Das hatte ich auch schon mal überlegt.
Das wird extrem teuer, da sehr viel Handarbeit nötig ist sagte man mir.
Der alte Klarlack muß runter das Holz muß bleiben.....und zwar unbeschädigt!
Dann wieder lackieren schleifen lackieren schleifen lackieren schleifen lackieren...

weezle
 
Folgendes, wie es auch Möbelrestaurateure auf furnierten (also dünnen) Holzflächen machen, könnte evtl. gehen: Das Holz mit Stahlwolle 000 und beigegebenem Ölivenöl schleifen. Die Oberfläche wird dadurch sehr schön.
Wie man sie allerdings dann entfettet, um matten Klarlack aufzubringen, weiß ich nicht, weil das in der Restaurierungsbranche nicht vorkommt. Klarlack (Bootslack) muß aber deswegen sein, weil er als einziger einen UV-Schutz enthält. Sonst wird das Holz grau.
Eventuell könnte man statt Olivenöl auch eine Mischung aus Leinöl und Terpentinöl (kein Terpentinersatz aus dem Baumarkt!) nehmen. Gibt es im Handel für Kunstmaler. Leinöl und Terpentin vernetzen sich und bilden eine stabile Oberfläche. Unsere Vorfahren haben auf diese Weise ihre Fenster, Türen und Dielen bearbeitet.
Viel Erfolg, DanSaab
 
Voooorsischt, Freunde...

Wer einmal Öl aufgetragen hat, kann sich jegliche Lackierversuche sparen - das wird dann auf immer und ewig nichts mehr.

Das Ergebnis des "Olivenhain-Experimentes" führt außerdem dazu, daß Öl durch die Risse des vorhandenen Klarlackes wandert, sich in die hauchdünne Holzschicht zieht - und diese zudem leicht aufquellen lässt. Das führt zum einen zu einer Farbveränderung des Holzes - dort wo der Riß ist, wird das Holz dunkler, danach sieht die gesamte Fläche aus, als wenn Spyderman Malunterricht gehabt hätte. Zusätzlich unterwandert das Öl noch von den Rißrändern her beginnend den noch intakten Lack. Dieser verliert hierdurch zunehmend seine Haftung auf dem Holzuntergrund. Weil das Öl auch nicht mehr verdunstet, ziehen sich die Holzfasern auch nicht mehr zusammen. Das war's dann...

In der Tat ist die Furnierschicht unglaublich dünn. Konventionelle Runterschleif-Versuche, wie bei einem "ollen Briten" führen unweigerlich zu kapitalen Schäden. Stahlwolle hinterlässt eine Unmenge von kleinsten Metallpartikeln, die sich in den Rissen festsetzten - Bringt also auch eher nichts.

Was empfehle ich Euch also, wenn Ihr den Aufwand und vor allem die Kosten einer Aufarbeitung durch einen fähigen Modelltischler vermeiden wollt...?

Nun, es ist ganz einfach. Versucht es erst einmal mit sanftem Aufhübschen. Verwendet ein Schleifmittel, welches keinen Abrieb hinterlässt, außer der abgetragenen oberen Schicht des schadhaften Klarlackes. Bevor es losgeht - GANZ WICHTIG - Probiert es erst einmal an einer am wenigsten auffallenden Stelle, bevor Ihr Euch an die seltenen Teile wie Türzargen oder Türöffnermulden wagt.

Womit also...?

Nehmt die handelsüblichen Schmutz-Radierschwämme, wie sie für kleines Klimpergeld in jedem Supermarkt erhältlich sind. Dazu eine Mini-Mini-Menge stinknormales, sauberes Wasser. Tragt das Wasser nicht auf die zu schleifende Oberfläche auf, sondern tränkt einen sauberen Baumwoll-Lappen in einer flachen Schale, so daß er gut feucht, aber nicht naß ist. Drückt den trockenen Putzschwamm auf den feuchten Lappen und beginnt Euer Werk. Immer parallel zu der Holzfaserrichtung mit leichtem Druck vorarbeiten. Ein Großteil des Schmodders in den microfeinen Rissen des Klarlackes werdet Ihr nach kürzester Zeit im Putzschwamm wiederfinden.

Häufig reicht diese Aktion. Die Oberfläche wird dabei leicht mattiert, aber der Lack nicht abgetragen - und schon gar nicht bis auf das Holz durchgeschliffen. Nur dann, wenn bei dieser Aktion schon nicht mehr auf dem Holz haftende größere Lackschichten abblättern, solltet Ihr über eine *richtige* Aufarbeitung nachdenken. Aber vorher nicht, sonst wimmelt es bald in der elektronischen Bucht nur so von ruinierten Holzverkleidungen...

Lackiert und ausgebessert wird übrigens, wenn immer möglich, *grundsätzlich* mit einem wenn eben identischen Lack wie der originale. Dies verhindert, daß große Mengen des Lösungsmittels in das Holz eingeschwemmt werden und dieses Quellen lassen - oder im schlimmsten Falle die Verklebung zwischen Holz und Trägermaterial beschädigen. Grundsätzlich wird vielen, vielen hauchdünnen Schichten gespritzt, aber niemals gepinselt - damit erstens der Lack so schnell wie möglich wegschlägt und zweitens die Auftragsdicke nicht so dick und ungleichmäßig wird, daß nach dem Lackieren immer wieder zu stark geschliffen werden muß. Glaube zudem kaum, daß Ihr den Orignal-Klarlack in der Garage habt...

Begnügt Euch auch hierbei am besten erst einmal mit der Minimal-Lösung - Arbeitet nicht auftragend, sondern nur spaltfüllend, um lediglich die Risse im vorhandenen Lack zu stabilisieren. Nehmt ein fusselfreies Tuch, tränkt es mit etwas Lack und wischt zügig mit mäßigem Druck über die gereinigte Oberfläche. Tischler verwenden für das Auftragen einen Ballen, sieht aus wie ein übergroßer Tupfer - somit heißt die Technik auch "Ballenmattierung" - In früheren Zeiten mit Schellack und schnell flüchtigen Alkohol-Lösungen.

Egal, was Ihr versucht - Überschätzt nicht Euer Können und Eure Möglichkeiten. Den alten Lack entfernen und mehrfach hauchdünn flächiges Spritzen ist zwar definitiv die bessere Lösung, aber auch wenn Ihr glaubt, Lackieren sei einfach - Als Erstlingswerk sind die empfindlichen Echtholzapplikationen definitiv das ungeeignetste Experimentierfeld, welches ich mir denken könnte.

Hope, it helps...
J.R.
 
Das ist wirklich Holz! Auch wenn der sog. "Checker" auf einem privaten TV-Sender mal meinte, dass es sich um Plastik handeln würde...
 
Da splittert ja zum Teil nur der Oberflächenlack, aber selber machen sieht nachher nach gar nichts aus--> deshalb so wie der Schreiner kann´s keiner. Sollte "professionell" ganz fein abgeschmirgelt (nur Oberflächenklarlack) und nachfolgend mehrmals überlackiert werden.
 
Da splittert ja zum Teil nur der Oberflächenlack, aber selber machen sieht nachher nach gar nichts aus--> deshalb so wie der Schreiner kann´s keiner. Sollte "professionell" ganz fein abgeschmirgelt (nur Oberflächenklarlack) und nachfolgend mehrmals überlackiert werden.

Nur alleine die Worte "Schreiner" und "abschmirgeln" in einem Satz ziehen mir die Socken aus.

Jeder Schreiner oder Tischler weiss - Beim "Schmirgeln" werden die oberflächlichen Holzfasern losgerissen - das gibt dann eine rauhe Fläche. Zudem kann niemand so fein und gleichmäßig an gewölbten Flächen den alten Lack "abschmirgeln" ohne an einigen Stellen auf das Trägermaterial durchzuschleifen. Wenn überhaupt, dann wird der alte Lack mit einer Scherbe oder Ziehklinge entfernt. Bedeutet allerdings in beiden Fällen einen komplett neuen Lackaufbau.

Kleinere Lackabbplatzer, wie auf den Bildern, rechtfertigen übrigens nicht einen kompletten Neulack. Vorsichtig die Schadstellen austupfen und dann egalisieren. Das erforderliche Material hierfür gibt es allerdings *garantiert* nicht im Baumarkt...
 
Mir hat ein wirklich fähiger Autolackierer in einer sehr unscheinbaren, kleinen Leipziger Werkstatt die Holzteile wirklich super nachlackiert.
Er erzählte was von Lackaufbau mit einem bestimmten Grad Härter, nicht zu hart, damit´s nicht wieder reisst. Dabei hat er mit sanft getöntem Klarlack sogar die Farbunterschiede der unterschiedlich alten und aus unterschiedlichen Fahrzeugen stammenden Teile perfekt angeglichen. Alles in allem eine wirklich tolle Arbeit!

Das ganze ist etwa drei Jahre her, und der Lack sieht aus wie am ersten Tag. Auch an der Stelle wo der Fahrer seinen Ellenbogen gewöhnlich auf der "Holzplanke" der Fahrertür ablegt... :rolleyes:

Vizilo
 
Wie ist das bei den gezeigten Türgriffschalen bezüglich echtem Holz?
Ich habe solche mal bei Ebay eingestellt gesehen aber in keinem SAAB Zubehörprospekt, ist wahrscheinlich kein Originalzubehör. Ich weiss auch von anderen Zubehörteilen die nur auf Holzoptik machen: Lenkrad, AT-Schaltgriffeinlage und Scheibenschalterabdeckung (95-98)
Daniel
 
Wie ist das bei den gezeigten Türgriffschalen bezüglich echtem Holz?
Ich habe solche mal bei Ebay eingestellt gesehen aber in keinem SAAB Zubehörprospekt, ist wahrscheinlich kein Originalzubehör. Ich weiss auch von anderen Zubehörteilen die nur auf Holzoptik machen: Lenkrad, AT-Schaltgriffeinlage und Scheibenschalterabdeckung (95-98)
Daniel

In Belgien und Italien gabs das als "Original" Zubehör. Haben wohl die jeweiligen Importeure organisiert. In B habe ich schon ein paar damit gesehen. Kein Plastik....
 
Hab die auch drinnen seit ich in der Bucht mal seeehr viel Glück hatte! :proud:
Ist Echtholz und von der Qualität her identisch mit den anderen Teilen.

Vizilo
 
Nadel im Heuhaufen....sage ich da nur :biggrin:

Es sei denn Du findest in der Bucht denjenigen, der die Griffschalen als Neuanfertigung in Kunstschreinerarbeit anbietet. Der wollte aber 400,- € haben - nur für die vier Griffschalen...

Vizilo
 
Es sei denn Du findest in der Bucht denjenigen, der die Griffschalen als Neuanfertigung in Kunstschreinerarbeit anbietet. Der wollte aber 400,- € haben - nur für die vier Griffschalen...

Vizilo

Tja, ist die harte Reralität.....das hat damals als Aufpreis auch nicht weniger gekostet.

Ich habe hier Teile vom Wurzelholzwurm liegen. Das ist einfach gute Arbeit. Dünne Holzschicht, dann ein dünnes Alublech und darauf das Wurzelholz. Rundum sehr gut verarbeitet und ein Klarlack drauf, der absolut perfekt ist....das muß man halt bezahlen. Besser als eine Plastikfolie à la Ford MOndeo Look für 20 € pro Griffschale....
 
Die für 400.00 auf eBay hab ich eben auch gesehen, darum mein obiger Einwand. Ich will aber nur echtes und originales in meinen, darum suche ich nach der Nadel.
Daniel
 
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