Interessanter Fund im Motorraum

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......zum Vergleich: "Marderlosung" auch Kacke genannt!!:rolleyes:
 
Also hier die kleine Marderkunde:

Der Steinmarder (Martes foina) ist ein echtes Raubtier und gehört zu den Marderartigen wie Wiesel, Nerz, Hermelin, Dachs, Vielfraß usw. Ist also kein Nagetier. Deshalb hat er andere Instinkte als ein Nagetier (wo es auf die Flucht ankommt). Der Steinmarder ist ein Kulturfolger, der sich wie Füchse, Wildschweine und die eingeschleppten Waschbären mit der Zivilisation des Menschen arrangiert und anpasst. Alle anderen Marderarten ziehen sich zurück und sind auch vom Aussterben bedroht, wenn ihnen der Lebensraum ausgeht.

Als relativ kleines Raubtier geht der Marder auf Vögel, Ratten, Mäuse und anderes Kleingetier. Gerade bezüglich der Ratten ist der Marder sehr nützlich, da Katzen zu sehr mit Dosenfutter jagdentwöhnt werden. Der Marder hat genetische Informationen, die den Geruch von Feinden Alarm auslösen lassen. Bär, Hund, Wolf, selbst wenn es keine Bären gibt, funktioniert der Geruch. Also sind ganz speziell komponierte Duftstoffe wirksam, da der Marder von seiner Natur her der offenen Konfrontation aus dem Weg geht. Aber nur, wenn man vorher mit peinlich genauer Motorraumwäsche plus Radhäuser, Unterboden seine Duftmarken beseitigt hat. Denn sein Revierverteidigungsinstinkt ist stärker als die Angst vor Konfrontation. Demnach bedürfen Duftstoffe und Ultraschallgeräte immer der Beseitigung der Duftmarken. Es ist sogar so, dass es Ignoranten gibt, die "es erst mal so probieren". Da geht der Schuss nach hinten los. Der Marder geht erst recht ins Auto, ist dann schon aggressiv und beginnt zu wüten. Dabei frisst er nichts von den Sachen, die er kaputt macht. In der Paarungszeit (so um den Mai herum) kommt noch Imponiergehabe hinzu. Jeder Marder hat seine Vorlieben. Der eine zerbeißt Zündkabel, der nächste perforiert Schläuche und Achsmanschetten, andere zerkratzen Dämmmatten. Selten (zum Glück) gehen sie an Bremsschläuche. Kabel und Schläuche kann man mit geriffelten Schutzummantelungen aus Kunststoff bzw. Alu versehen. Durch die Riffelung kann er nicht richtig zubeißen. Duft und Ultraschall helfen fast immer, wenn ... s.o. Allerdings wirkt Ultraschall nicht in der Umgebung hochfrequenter Töne. Wer Schicht in einer Metallfabrik arbeitet, kann trotz Ultraschall eine böse Überraschung erleben. Bei Drehbänken usw. entstehen permanent hohe Töne, die den Marder quasi abhärten. Wirklichen Schutz bietet deshalb das kombinierte Ultraschall-Hochspannungsgerät. An zwei Strängen sind je 3 Kontaktplatten befestigt, zusätzlich gibt es eine Litze, die man um einen Schlauch wickeln kann. Die Montage sollte ein Fachmann durchführen. Bei so viel Elektronik im Auto geht man kein Risiko ein! Achtung! In modernen Autos sind Wasserschläuche leitfähig. Bevor eine Litze herumgewickelt wird, muss man den Schlauch mit Isolierband umwickeln. Die Aufladung erfolgt über Kondensatoren, weshalb die Batterie kaum belastet wird. Ist sie am nächsten Morgen leer, wurde etwas falsch angeschlossen. Das wäre es im Großen und Ganzen. Das Wichtigste: Die Wäsche! Ohne geht es niemals. Der Erfolg ist nur statistisch erfassbar. Wir haben zwar schon Marder mit Nachtsichtgeräten und Spezialkameras beobachtet, aber das ist sehr schwer, zumal im Motorraum. Der oft beschworene Erfolg von Hundehaaren ist nicht zu beweisen. Der Geruch hält nur wenige Tage an. Ob und warum der Marder wiederkommt oder nicht, hängt von vielen Umständen ab. Vielleicht glaubt man an die Hundehaare oder Klosteine, aber das Tier wurde gerade vom Auto überfahren.

Noch etwas: Der Marder ist sehr nützlich. Jagen, Fallenstellen, absichtlich überfahren kann teuer werden. Mit den richtigen Mitteln hält man ihn fern. Auch die High-Voltage-Anlage schädigt ihn nicht, hinterlässt aber einen bleibenden Eindruck. Künftig macht er einen großen Bogen um das Auto.

Wer noch Fragen hat, einen Lieferantennachweis benötigt, bitte per PN. Führt hier sonst wirklich zu weit.

Gruß Frank
 
Geile Erklärung und Ausführung!!

Das Tierchen hab ich so noch nie betrachtet!!

DANKE
 
Spuren von Katzenbissen

Bei uns bissen die auch die Fahrzeuge voll. :biggrin:
Besonders ärgerlich: ein neuer, mehrlagiger Überzug fürs Moped wurde sogleich von 'nem Kater "markiert" -
den Geruch kriegt man wohl nicht mehr raus.
Ich habe schon über das Installieren von Gitterrosten am Boden nachgedacht - die Pfoten von Katzen und Mardern dürften ja ähnlich sensibel sein.
 
Hallo Frank,

vielen Dank für die ausführliche und interessante Ausführung. Ich parke jetzt erst mal wieder in der Garage, danach sehen wir weiter.


Gruß,
Dirk
 
Jagen, Fallenstellen, absichtlich überfahren kann teuer werden.

Ausgenommen Lebendfallen... nur wohin mit dem Tier. Das kommt ja auch aus großen Entfernungen (irgendwann) wieder zurück... Und das Tierheim wird den auch nicht wollen...


Aber wie aus Marderkreisen zu hören ist, hat die Qualität der Nahrung schon unheimlich nachgelassen - "...die ganze Billisch-Elegtronig aus Schiena, billisch, billisch" :

[video=youtube;qB5E8u6Q6jk]http://www.youtube.com/watch?v=qB5E8u6Q6jk[/video]
 
Hier hat mal jemand den Förster gerufen. Der stellte eine Falle auf, der Marder ging rein, der Förster brachte den Marder zum Waldrand und am Abend war er wieder da (der Marder, nicht der Förster).

Interessant ist auch, dass der Marder aus irgendwelchen Gründen bestimmte Autos meidet. Im Lancia hatte ich noch nie Probleme. Aber beim Ford des Nachbarn hat er die Zündkabel in kleine Stücke zerbissen. In einem Uralt-Golf hat er die Motorhaubendämmung total zerstört. Bei uns ging jeden Abend genau um 23.45 Uhr ein Marder auf Kontrollgang. Im Zickzack die Straße entlang, unter jedes Auto, aber nur für Sekunden. Plötzlich geht er in diesen Golf und es hört sich an, als ob einer mit der Faust auf's Blech haut. War kein Auto von hier, wahrscheinlich die Freundin eines Nachbarn. Am nächsten Morgen kam die gerade, als ich wegfahren wollte. Ich sagte, sie solle mal die Motorhaube aufmachen. Da war ein Berg "Wolle" aus der zerstörten Dämmmatte direkt über der WaPu. Die hätte garantiert nach wenigen Metern blockiert und wenn das Fräulein es nicht schnallt, wäre die ZylKoDi durch gewesen. - Beim Ford Galaxy Turbodiesel sind lt. KBA ca. 70 ausgebrannt. Marder hatten das Material so zusammengescharrt, dass es zum Brennen kam. Das KBA hat dann sogar eine Rückrufaktion gestartet. Beim Sharan ist es nicht passiert. Irgendetwas war da anders.
Wir hatten einen Mercedes-Kunden, da hat der Marder 3 mal in einer Woche alle Zündkabel geshreddert. Kostete bei Mercedes jedes Mal DM 450,-- !!! Die haben nur den Schaden behoben, aber nichts unternommen. Er ließ dann bei uns das High-Voltage-Gerät einbauen und gut war's.
 
Hier hat mal jemand den Förster gerufen. Der stellte eine Falle auf, der Marder ging rein, der Förster brachte den Marder zum Waldrand und am Abend war er wieder da (der Marder, nicht der Förster).

Vielleicht sollte er über eine Umschulung nachdenken (der Förster, nicht der Marder)
 
Hallo, Frank, das interessiert mich auch.

Ich kenne es bisher so, dass ein Marder kein Problem darstellt. Der zweite, der denselben Motorraum besucht und den Konkurreten riecht, zerbeißt wütend, was ihm unter die Zähne kommt.

Saubermachen hilft m. E. n. durchaus. Die "Hausmittel", die Du anführst, kenne ich auch als wenig effektvoll (also auch, den Motorraum selbst zu "markieren" :tongue:). Maschendraht hingegen war bisher bei mir und bei Freunden effektvoll. Maschendraht auf einen Rahmen aufgezogen, der die gesamte Länge des Autos aufnimmt und zwischen die vier Räder (von hinten nach vorne oder umgekehrt) geschoben wird, verhindert, dass die Marder als sog. Ballenläufer den Motorraum weiter besuchen.

Zusätzlich hatte ich auch so einen "Hochfrequenzfiepser", der den Viechern wohl auch die Laune verdorben hat.

Mir beim Spazierengehen ebenfalls - geh mir bloß weg mit dem Zeugs!

(meine Saabs mögen sie, zumindest seitdem die bei mir weilen... egal an welchem täglichen und nächtlichen Standort, egal aus welchem Vorbesitz, egal welches Modell mit welchem Dämmstoff etc. pp.)
 
Also wenn Du das beim Spazierengehen hörst, müsstest Du ein außergewöhnliches Gehör haben. Diese Frequenzen liegen normalerweise weit oberhalb des menschlichen Hörbereichs. Und beim Spazierengehen? Ein professionelles Gerät wirkt bestenfalls bis 1 m um das Auto herum. Ich gehe nicht davon aus, dass Du Dich unter fremde Autos legst. Der Grund: Es reicht, wenn der Marder diese Töne direkt beim Auto als unangenehm empfindet. Würde man mit großer Reichweite arbeiten, würden Katzen und Hunde verrückt spielen. Es gibt da auch gesetzliche Vorschriften. Ich weiß nicht, was Du da hörst. Aber vermutlich haben sich da die Leute irgendetwas gebastelt. Und wenn es piepst oder pfeift, sind das keine hochfrequenten Töne.
 
Also ich lief regelmäßig an einem silberfarbenen GolfPlus (Rentnerfahrzeug!?) vorbei, der bspw. dieses unschöne Geräusch bzw. diese unschönen Geräusche von sich gab. Das war allerdings weder ein Piepsen oder Pfeifen, sondern mehr so ein Jaulen, zumindest vom Geräuschablauf her (wüii, wüii, wüii) - und das hörte ich im gewöhnlichen Vorbeilaufen am geparkten Fahrzeug (Abstand/Wahrnehmbarkeitsumkreis so ca. max. vier Meter?!).
Mit dem Gehör ist's ja wohl auch so, dass mit steigendem Alter die Empfindlichkeit bzw. konkret die Wahrnehmbarkeit höherer Frequenzen abnimmt - ich kann mich noch gut an eine Vorführung unserer Physiklehrerin erinnern (sie hat sich aber auch wirklich manchmal vorgeführt, und wurde das nicht nur...), die da an einem Gerät, das solche hochfrequenten bzw. höherfrequenten Töne erzeugt, eindrucksvoll bewies, dass wir jüngeren Schüler das deutlich eher wahrnahmen als sie selbst ("jetzt hört man noch nichts" "oaaah, doooch, Frau...." "Ihr hört schon was?" "Jaaa, ausmachen, bitte!").
 
Irgendein A*sc*l**h bei uns in der Nachbarschaft hat auch so ein tolles Piepsding. Bringt garantiert nix, aber nervt für 10.

Das Einzige, was bei den Viechern helfen würde, wäre ne schöne 12/70 oder von mir aus auch ne 20/70. Aber das darf man ja wieder nicht.
 
Also ich lief regelmäßig an einem silberfarbenen GolfPlus (Rentnerfahrzeug!?) vorbei, der bspw. dieses unschöne Geräusch bzw. diese unschönen Geräusche von sich gab. Das war allerdings weder ein Piepsen oder Pfeifen, sondern mehr so ein Jaulen, zumindest vom Geräuschablauf her (wüii, wüii, wüii) - und das hörte ich im gewöhnlichen Vorbeilaufen am geparkten Fahrzeug (Abstand/Wahrnehmbarkeitsumkreis so ca. max. vier Meter?!).


Mit dem Gehör ist's ja wohl auch so, dass mit steigendem Alter die Empfindlichkeit bzw. konkret die Wahrnehmbarkeit höherer Frequenzen abnimmt - ich kann mich noch gut an eine Vorführung unserer Physiklehrerin erinnern (sie hat sich aber auch wirklich manchmal vorgeführt, und wurde das nicht nur...), die da an einem Gerät, das solche hochfrequenten bzw. höherfrequenten Töne erzeugt, eindrucksvoll bewies, dass wir jüngeren Schüler das deutlich eher wahrnahmen als sie selbst ("jetzt hört man noch nichts" "oaaah, doooch, Frau...." "Ihr hört schon was?" "Jaaa, ausmachen, bitte!").

Das Gerät meines Kunden macht nicht wüii wüii, es gibt weder einen Dauerton noch eine Tonfolge ab, sondern variiert den Ton mittels Modulator in einem extrem hohen Frequenzbereich. Und - wie gesagt - beim Vorbeilaufen an einem Auto hört man absolut nichts, unabhängig vom Alter. Das wird nicht mit menschlichen Ohren, sondern mit entsprechenden Geräten gemessen.

Vielleicht ist diese Piepsmaschine ein ähnlich blöder Gag für geistig Tiefergelegte wie blaues Licht unter'm Auto usw.
 
Also dieser hochfrequente Dauerton ist mir auch schon beim einen oder anderen Fahrzeug in der Nachbarschaft aufgefallen. Ich nehme aber auch an, daß dies dann ein Zeichen dafür ist, ein qualitativ minderwertiges Produkt verbaut zu haben. Normalerweise sollten die Dinger nur in für das menschliche Gehör nicht wahrnehmbaren Bereichen agieren. Aber auch das wäre mir unsympathisch, denn ich kann schließlich nicht beurteilen, wie Haustiere das empfinden. Und die möchte ich schließlich nicht quälen...

Das mit dem unter-Strom-Setzen des Motorraumes sollte ausreichen...
 
Aber auch das wäre mir unsympathisch, denn ich kann schließlich nicht beurteilen, wie Haustiere das empfinden. Und die möchte ich schließlich nicht quälen...
Eben. Und allein deshalb muß die Frequenz weit, weit oberhalb der menschlichen Schwelle liegen.
 
Eben. Und allein deshalb muß die Frequenz weit, weit oberhalb der menschlichen Schwelle liegen.

Aber Saab_owl möchte seine anderen Vierbeiner (Hund, Katze, Maus) ja auch nicht quälen. Hunde können bis 50 kHz hören, Katzen sogar bis 100 kHz. Mehr kann ein Marder garantiert auch nicht. Wenn du das Piepding also so einstellst, dass es über 20 kHz liegt und extrem laut ist, so dass Marder das nicht abkönnen, dann ist das auch für die anderen Vierbeiner schmerzhaft laut.
Ne selektive Bombe haben wir ja auch noch nicht erfunden. A la: Nur-böse-Jungs-Bombe, nene, die Civs werden auch zerlegt
 
Ich glaube, Du hast meine Ausführungen nicht richtig gelesen. Korrekt eingestellte Geräte stören schon deshalb kein Haustier, weil die Lautstärke so geregelt ist, dass das Tier nur in unmittelbarer Nähe des Gerätes damit behelligt wird. Wenn Hund und Katze dadurch vom Auto auch ferngehalten werden, ist das ja nicht falsch. Aber hier wird es so dargestellt, als würden ganze Straßenzüge beschallt. Und selbst einstellen kannst Du garnichts. Das trifft bestenfalls auf Elektronikbasteleien zu.

Und nochmal: Bei aller berechtigter Wut eines Geschädigten sollte man nicht vergessen, dass der Steinmarder einen sehr wertvollen Beitrag dazu leistet, dass die Ratten und Mäuse nicht überhand nehmen. Damit ist er nützlicher als manche Katze im städtischen Bereich, die dank Dosenfutter viel zu bequem zum Jagen ist. Es gibt ja probate Mittel, um den Marder von Autos fernzuhalten.
 
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