Kennfeldoptimierung

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Hallo!

Ich möchte hiermit noch einmal das Thema aufgreifen, das unter LH2.2 Editor diskutiert wurde. Hat sich bereits jemand ausgiebig mit diesem LH2.2 Editor oder überhaupt mit den LH Kennfeldern auseinandergesetzt?

Ich habe zwei Steuergeräte zur Verfügung. Einmal mit den Endziffern 538 (mein originales aus einem 88er 16S), einmal 539 aus einem 88er 9000 2.0 T
Zunächst einmal merkt man subjektiv beim Fahren kaum einen um nicht zu sagen keinen Unterschied zwischen den beiden Steuergeräten, obwohl diese jeweils recht unterschiedliche Kennfelder aufweisen. Die Applikation der verschiedenen Kennfelder dürfte ja von den Ingenieuren nicht zum Spaß durchgeführt worden sein, trotzdem wie gesagt kein Unterschied spürbar. Dazu müsste man vielleicht mal auf einen Prüfstand. Was mich besonders gewundert hat, in einem Steuergerät sind für "Control constant" und "Rev limit" 1.0 und 251 eingetragen, in dem anderen Steuergerät 0.4 und 174?! Dabei haben fast alle LH2.2 Steuergeräte von Saab 1.0 und 251. Ragnar hat mir vor einer ganzen Weile mal erklärt, man könne die control constant nutzen, um bei Verwendung von größeren Einspritzdüsen das gesamte Kennfeld zu skalieren, um nicht jeden Wert einzeln zu ändern. So hätte man eine gute Ausgangsbasis für die anschließende Optimierung.
Nun gut, ich habe mir ohnehin das eine Steuergerät nur besorgt, um darin andere Chips auszuprobieren. Habe also für meine Probefahrten ein Breitband-Lambdameter eingebaut und bin mit einer zweiten Lambdasonde die beiden Steuergeräte probegefahren. In meiner APC habe ich beide Potis auf Anschlag gedreht. Damit erreiche ich mit der aktuellen Abstimmung und meiner APC einen maximalen Ladedruck von 1,3 bar, der dann auf 0,8-0,9 abfällt - mit Wassereinspritzung versteht sich, da der Motor ansonsten vorher klopft.
Das Lambdameter misst ab Kaltstart sofort Lambda 1,0 mit Schwankungen zwischen 0,96 und 1,04. Interessanterweise wird beim Beschleunigen mit keinem der Steuergeräte ein fetteres Gemisch angezeigt. Auch nicht, wenn man das Gaspedal ganz durchdrückt, so dass zusätzlich noch die Volllastanreicherung hinzukommt. Angefettet wird ab ca. 2500 bis 3000/min, wenn auch Ladedruck aufgebaut wird. In dem Fall wird auf bis zu Lambda 0,70 angefettet. Dies gilt ebenfalls für beide Steuergeräte. Danach nimmt dann bis 6000/min das Kraftstoff/Luftverhältnis bis ca. Lambda 0,90 ab. Die Knock-LED hat auch einmal kurz aufgeleuchtet. Habe dann mit dem LH Editor die Einspritzdauern bei hoher Last und hoher Drehzahl erhöht und mir einen Chip davon brennen lassen. Den habe ich wiederum verbaut und bin probegefahren. Ich habe allerdings nun mein 538er Kennfeld modifiziert, auf einen Chip brennen lassen und in das 539er Steuergerät eingebaut. Und siehe da, läuft immer noch, trotz control constant von 1.0. Rev Limit habe ich auf 255 gesetzt (mehr geht nicht) habe aber noch nicht ausprobiert, ob das was bringt.
Das Auto lief damit bis zum 6000/min ohne Klopfen (mit Wassereinspritzung), mit Abmagern bei hoher Drehzahl bis auf Lambda 0,89. Ich denke, ich werde die Einspritzdauern noch ein wenig erhöhen und zusätzlich das Tastverhältnis der Einspritzventile messen, um zu sehen, was da überhaupt noch zu holen ist. Abgastemperatur wäre vielleicht auch nicht schlecht. Da ich aber keinen Datalogger habe, weiß ich gar nicht, wie ich die vielen Instrumente noch im Auge behalten soll?! :00000284
Auf jeden Fall kapiere ich das mit der control constant und dem rev limit nicht. Kommentare?
Was sind da im Kennfeld überhaupt für Werte angegeben? Dauern, Tastverhältnisse, oder irgendwelche fiktiven Zahlenwerte?
Viele Grüße,

Tadek
 
...moin Tadek,
sowohl die 538er als auch die 539er wurden nicht für H2O-Jet konzipiert, von daher werden die Kennfelder bei eingebauter Jet keine allzu großen Unterschiede machen, da du mit der H2o-Kühlung deutlich effektiver arbeitest. Die Unterschiede der Kennfeldprogrammierung im Chip beziehen sich zwischen 9oo und 9k auf die durch den großen LLK des 9k bedingten Werte. Ohne H2O-Jet läuft der 9oo mit der LH 2.2 des 9k (539) immer nahezu an der Regelgrenze - dafür benötigst du einen Chip mit deutlicher Gemischanreicherung über ca. 5.500 U/min. Aber wenn du mit der Aquamist bereits über dem Limit liegst, dann wirst du auch mit einer weiteren Gemischanreicherung keine Vorteile mehr erzielen. Kurzum: du bist bei der 2.2. am Limit. Sei froh dass alles hält... :00000299
 
Ja, bin auch froh, dass es hält!
Dann werde ich wohl den Ladedruck noch ein wenig zurückschrauben, die Volllastmengen ab 4500 etwas anheben (was auch die Wassermenge proportional anhebt) und zusätzlich das PWM Verhältnis auslesen.

Schade, dass keiner etwas zur control constant und zum rev limit beitragen kann.

Wie sieht es mit der Volllastmenge bei der LH aus? Ich habe schon mehrfach gehört/gelesen, bei Volllast würde die LH die Einspritzdauer nur anhand der Drehzahl bestimmen. Das kann ich mir kaum vorstellen. Insbesondere, wenn im Kennfeld scheinbar lediglich eine "Volllastanreicherung" abgelegt ist. Das heisst also, dass bei Betätigung des Drosselklappenschalters für Volllast die Einspritzdauer um einen bestimmten Betrag erhöht wird. Von einer vorgegebenen maximalen Volllastmenge ist aber nichts zu sehen, sondern diese scheint sich aus der Drehzahl und Lastabhängigen Einspritzmasse und eben der Anreicherung zusammenzusetzen.
 
Ja, genauso ist es. Zu berücksichtigen bleibt allenfalls, dass die Gesamteinspritzmenge von drei mechanischen Faktoren beschnitten wird. Erstens dem Zeitfenster bei Ventilöffnung, das sich beim 9o1 aus bekannten Gründen nicht variabel verändern läßt, zweitens aus dem max. Benzindruck und drittens aus der Charakteristik der Einspritzdüsen.
 
Huhu, bin auch an dem Thema interessiert, bin allerdings LH2.4 Fahrer... und dafür gibt's keine Eddi, oder ?

//To
 
Irgendetwas gibt es da bestimmt, wie sollten sonst BSR, Speedparts und die anderen irgendwelche Chips anbieten? Aber ob das auch jemand mit uns Saabianern teilen will? Wohl kaum.

Was ich persönlich auch interessant fand: Ich habe die LH2.2 binaries von anderen Steuergeräten (nicht Saab) mit dem Editor zu öffnen versucht, und es hat nicht geklappt. :-(
 
Klar *GIBT* es das... nur ob man auch rankommt.... /To
 
Einen graphischen LH 2.4 Editor gibt es nicht, soweit ich das weiß.

Aber wie in fast allen Fällen kann man die Eprom Binarys auch mit einem Hex Editor öffnen und verändern. Und genau das ist der Part, wo Chiptuner die Zeit und das Geld investieren, indem sie die relevanten Adressen des Binarys finden und modifizieren.
Mehr weiß ich darüber auch nicht, es wird sicher noch effizientere Methoden geben, so ein Binary zu analysieren, aber ganz allgemein läuft das so.

630050_39_full.jpg


Das Foto stammt von Eric van Speldes Cardomain Seite.
Ist von einer Tuning Session bei Sweedspeed/Beek Autoracing, wenn ich mich richtig entsinne.
 
Wie das "prinzipiell" funktioniert weiss ich, schliesslich sprichst Du hier mit einem (ex-)Cracker.

Aber genau die von Dir genannten Informationen, wo stehen eigentlich die Kennfelder und wo andere Werte, sind die, die mir Fehlen.

/To
 
Ich kann mich erinnern, daß genau dieser Sachverhalt hier schon zigmal besprochen wurde.

Diese Infos wird niemand freiwillig rausrücken!
Irgendeinen Ami (Saabmechaniker) im Saabnet hat es mehr als 1 Jahr gekostet, die relevanten Stellen in den Eproms zu finden und das "Tunen" zu erlernen. Und der hatte auch die nötigen Messinstrumente auf Probefahrten usw.

Und dann bezweifle ich (bzw. ich weiß es), daß an einem B202 Sauger mit reinem Chiptuning (also dem Erhöhen der Einspritzmengen) auch nur irgendwas an nennenswerter Leistung zu holen ist! Wie auch?
Aber auch das Thema hatten wir schon mehrfach.
 
Ich denke hier geht es doch eher darum, sich den Motor nicht kaputtzufahren...
 
Sauger kaputtfahren? Unwahrscheinlich...
 
Na und ? Es geht nicht nur um Leistung, sondern auch um Interesse!
 
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