Klima und Flugverkehr

Sorry, aber dann verstehe ich auch in diesem Fall nicht, was dies mit (D)einem (Lancia-)Club zu tun hat.
Gibt es darin noch Mitglieder mit namensgebenden Fahrzeugen?
Da das OT ist, erkläre ich es Dir gern mal per PN.
 
Naja. Deutlich daneben würde ich aber nicht sagen. Deutlich besser als das Auto allerdings.

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Quelle: https://www.lufthansagroup.com/de/verantwortung/klima-umwelt/treibstoffverbrauch-und-emissionen.html
Das ist ja ganz nett, aber: Wie steht es um den Verbrauch der vielen Billig-und Unterpremium-Airlines, die den Fuhr/Flugpark von LH und anderen Premiumanbietern aufschlurren? Was ist mit den Cargofliegern, die weltweit und auch über Deutschland tlws. mit Material aus den glorreichen 70ern fliegen? Da wird mit Sprit gesaut, bis die Heide wackelt und die Biester sind höllenlaut.
 
Deutlich besser als das Auto auch nur unter der Annahme, dass dieses nur mit dem Fahrer besetzt ist.

Ich hab als Werkzeug einen alten Passat, der ist selbst mit 4 Personen besetzt überland nur fahrlässig über die 6l-Marke zu prügeln. Ansonsten lässt er es sommers mit Klima auf der AB bei genau 5l bewenden.
 
Ja und nein. Ich finde die relative Abweichung deutlich und hoch. Zumal sie zu einer hohen absoluten Abweichung führt. In dem Zusammenhang ist S.44 unten aus dem LH Balance Report interessant. Doppelte absolute CO2 Emission vgl.[...]
Der von Dir als falsch kritisierte Wert war aber der spezifische Treibstoffverbrauch bezogen auf den Passagier. Dieser Wert war korrekt angegeben. Daß Du jetzt mit völlig anderen Werten ums Eck kommst, ist schon ein eigenartiger Diskussionsstil.

Natürlich muß man heute jedes Verkehrsmittel hinterfragen und seine Nutzung optimieren. Aber das Flugzeug ist nicht so schlecht, wie es gerne gemacht wird. Zumal es in vielen Fällen nicht einmal Alternativen gibt.

Ich hab als Werkzeug einen alten Passat, der ist selbst mit 4 Personen besetzt überland nur fahrlässig über die 6l-Marke zu prügeln. Ansonsten lässt er es sommers mit Klima auf der AB bei genau 5l bewenden.

Damit ist MEIN Auto effizienter als ein Flieger, zumal ja irgendwie stillschweigend vorausgesetzt wird, dass
das Flugzeug immer vollbesetzt auf die Reise geht.

Das ist ja alles gut und schön. Aber man vergleicht eben nicht EIN Auto mit EINEM Flugzeug, sondern alle. Und natürlich geht die prozentuale Auslastung in eine solche Rechnung mit ein. Sogar die Treibstoffbeschaffung wird mit eingerechnet. Als Hinweis mal einen sehr alten Artikel aus der FAZ, der aber verdeutlicht, welche Rechnung für einen wirklich fairen Vergleich aufgemacht werden muß.

https://www.faz.net/aktuell/wissen/...ahn-noch-eine-unbequeme-wahrheit-1488587.html
 
Der von Dir als falsch kritisierte Wert war aber der spezifische Treibstoffverbrauch bezogen auf den Passagier. Dieser Wert war korrekt angegeben. Daß Du jetzt mit völlig anderen Werten ums Eck kommst, ist schon ein eigenartiger Diskussionsstil.

Ok. Das war wohl ein MIssverständnis. Ich bezog mich auf "weniger als 3l /100pkm". Das ist halt der absolute Bestwert, trifft aber im Mittel mit z.B. 3,65 l/100 pkm nicht zu. Für mich sind ca. 22% Abweichung da halt deutlich. Aber evtl. war ich da auch zu vorschnell in meiner Einschätzung und die entsprechende Aussage von mello83 stimmt, wenn man es pi mal Daumen sieht.

Die anderen Werte dienen der Verdeutlichung der Entwicklung der absoluten Emissionen. Die sollte man wie ich finde nicht aus dem Blick verlieren... nach dem Motto "die Menge machts".

Aber Du hast natürlich recht: Wenn man sich mit den Zahlen beschäftigt rückt das das gefühlte Meinungsbild ein Stück zurecht.

Dazu hier ein Überblick mit aktuellen Daten (die Vorkette ist angeblich berücksichtigt):
https://www.umweltbundesamt.de/date...auch-energieeffizienz-des-verkehrs#textpart-5
 
Zuletzt bearbeitet:
> Aber man vergleicht eben nicht EIN Auto mit EINEM Flugzeug, sondern alle.

Das kann man so und so sehen. Auto gegen Flugzeug in der Gesamtbetrachtung (wobei auch die Herstellung der Flugzeuge vs. Autos einfließen sollte).

Aber auch als Beispiel für das Verhalten Einzelner: Was ist umweltfreundlicher? 4-köpfige Familie fährt mit dem Auto von A nach B oder
nimmt den Zug (incl. An- und Wegfahrt von den Bahnhöfen zum Ziel und wieder heim) oder mit dem Flieger (auch mit der jeweiligen Fahrt zum
Flughafen und zum Ziel und wieder heim).

Schließlich wird ja gerade von der Politik laut darüber nachgedacht, wie sich der Bürger am besten von A nach B bewegen soll.
Lt. Umweltministerium sei die Bahn innerhalb von Deutschland deutlich besser als der Flieger. Vom Auto reden die natürlich nicht,
denn das ist ja irgendwie Konkurrenz gegenüber der Bahn, die der Politik so am Herzen liegt. Auf dem Papier ist aber alles etwas
anders als in der Praxis. Hier Streiks, da sehr häufige Verspätungen, beim Auto auch Staus.
Aber, durch Wahl der Route und Zeit kann man beim Auto auch vieles vermeiden. Beim Flieger und der Bahn ist man machtlos.
 
30.07.2019
„Fridays for Future“-Kongress
Wer sind wir, wo stehen wir und wohin geht‘s? Diese Fragen wollen Schüler und Studenten der klimapolitischen „Fridays for Future“-Bewegung auf einem fünftägigen Sommerkongress in Dortmund diskutieren. Mehr als 1400 Aktivisten haben sich angemeldet. Das Treffen sei das größte dieser Art in der Geschichte der noch jungen Bewegung, hieß es vorab.

„Wir treten als geeinte Bewegung mit riesiger Wirkmacht auf, haben uns aber noch nie außerhalb von Whatsapp-Chats und Telefonkonferenzen gesehen“, erklärte Aktivist Jakob Blasel die Grundidee des Treffens. Seit Monaten demonstrieren weltweit vor allem Schüler und Studenten freitags, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen.

„Vier Tage lang Luft holen“

Nach inzwischen acht Monaten Arbeit in Deutschland in einer wachsenden Zahl von Ortsgruppen sei es zudem wichtig, sich bei dem Kongress gegenseitig zu bestärken, ergänzte Mitstreiterin Ragna Diederichs. Sie wollten „gemeinsam vier Tage lang Luft holen“, um den notwendigen langen Atem zu haben, den die Bewegung brauche, so Blasel. Die beiden 18 Jahre alten Abiturienten gehören zu den Initiatoren des Kongresses und zur vielköpfigen Organisationsgruppe, die den Kongress seit dem Frühsommer plant und auf die Beine gestellt hat. Ab Mittwoch reisen die Teilnehmer an, von Donnerstagfrüh bis Sonntagmittag gibt es ein dichtes Programm aus Arbeitsgruppen und Podien. Für den Freitag ist zudem eine noch geheime Aktion geplant. Die jungen Aktivisten – es haben sich meist Minderjährige und Studenten angemeldet – wollen sich gemeinsam mit den Forderungen der „Fridays for Future“-Kampagne und den dahintersteckenden Argumenten auseinandersetzen, aber auch methodisches Rüstzeug bekommen. Es gibt etwa Argumentationstrainings und Referenten zur Frage, wie man eine gute Rede hält oder bei Youtube möglichst viele Menschen erreicht.

Tipps von den Profis

Zudem erklären Naturwissenschaftler und erfahrene „Fridays for Future“-Protestler wichtige Grundlagen für die klimapolitischen Forderungen der Schüler und Studenten. Eingeladen sind auch Umweltlobbyisten oder Vertreter anderer Institutionen wie Gewerkschaften oder Verbände. Sie sollen Einblicke und Anregungen geben, welche politischen Aktionsformen möglich und potenziell erfolgreich sind, erläuterten die Organisatoren. Das Kongressgelände ist in einem Park einige S-Bahn-Stationen von der Innenstadt entfernt. Die Aktivisten schlafen in Zelten oder Turnhallen. Bei dieser Art Sommerlager-Feeling geschehe der notwendige Austausch untereinander wie von selbst, glauben die Organisatoren: „Das meiste passiert beim Mittagessen“, sagte Blasel. „Es ist einfach auch mal ein gutes Experiment, 1400 Aktivisten auf einen Haufen zu werfen und mal zu gucken, was passiert.“ (dpa)

 
Da bin ich mal neugierig wie groß der Einweg. -becher- dosen -Mc. Don. u.s.w Berg wird.
Wenn Sie es wirklich ernst mit ihrer Zukunft meinen, sollten sie komplett auf Einwegmaterial verzichten. Ebenso ihren Internet Konsum einschränken, da der einer der aller größten Klimaschädlinge ist.
Ständig alle weltweit online verursacht ungeheuer viel Co2. Auch nicht jedes Jahr ein neues Smartphone u.s.w. u.s.w. Und vor allem sollten sie sehr gut aufpassen, damit Google, Amazon und Co ihnen nicht unbewusst ihr Leben diktieren und sie zu willenlosen Konsummarionetten degradieren. Um beim Thema zu bleiben , nur den Flugverkehr zu reduzieren und Bäume zu pflanzen wird nicht reichen. Zudem die Abholzung des Tropenwaldes munter weiter geht.
weezle
 
Und natürlich reisen alle klimaneutral mit dem Fahrrad an....
 
Und schon gibt es mehr als 1400 neue Klimaexperten im Land die uns sagen wo es lang geht.
 
......und greta geht nach amerika, co2neutral per segeljacht derer von monaco


.....wahrscheinlich wird geprueft, wie man co2neutrale wasserwege für atomkraftwerksschiffe auslotet........
 
Radfahren ist ja auch nicht CO2-neutral. Je mehr Du Dich anstrengst ... :confused:
 
Und wenn man sich etwa für einen Ausgleich zwischen Arm und Reich einsetzt, darf man natürlich nur altes trockenes Brot essen und Leitungswasser trinken und hat bitteschön ansonsten jeden Cent abzugeben, hmm?

Es ist ein bisschen komplexer zu sehen und selbst die Ansicht "ich ändere nichts, solange es nicht alle tun und arbeite dafür, dass alle etwas ändern" wäre schon mal erheblich besser als in eigener Bequemlichkeit bestimmte Ideen ohne sie sachlich überhaupt an sich heranzulassen abzuwerten, weil man sich zum Beispiel in seiner Eigenheit als Autoliebhaber auf den Schlips getreten fühlt.

Es gibt weißgott wichtigeres als irgendjemandes Bequemlichkeit für immer und ewig zu erhalten. Veränderungen sind notwendig, und es sollte jeder zumindest darüber nachdenken, welchen Teil er selbst beitragen kann und möchte.

Wer sich zuvorderst moralisch bevormundet fühlt, sieht vermutlich insgeheim diesen Kontext. Doof finden darf jeder was er möchte, jedoch wennmöglich in Ehrlichkeit.
 
Das derzeitige (seit einigen Jahren) Problem ist der blinde Aktionismus.
Für jede Sau, die durchs Dorf getrieben wird, muß man einen Stall bauen, die "Lösung" jedes Problems ist den Bestand entweder komplett auszutauschen oder aufwändig zu sanieren.
Als Beispiele in Kurzfassung:
Wenn ich meine Fassade "anfasse", bin ich zur Dämmung verpflichtet. Kann in den 20-30 Jahren Lebensdauer einer typischen EPS-Dämmung der "Fußabdruck" der Erzeugung durch Heizemmisionsersparnis getilgt werden? Mit viel Glück ja (also pari-pari, rote Null), aber jetzt sitze ich auf einem Riesenberg von giftigem Sondermüll, dessen Entsorgung führt die Aktion ad absurdum. Nicht berücksichtigt sind evtl auftretende Themen die Bausubstanz betreffend (Schimmel innen und außen - gegen letzteren wird in WDVS-Putzen relativ großzügig die chemische Keule eingebaut, welche sich nach und nach in der Umgebung verteilt). Als weiterer Denkanstoß zu diesem Fall könnte man mal Brandschutz nennen.

Ich darf mit Euro4-Dieseln nicht mehr in alle Innenstädte, die dazu passende Sau ist NOx. Nun stoßen die allermeisten Euro4 davon garnicht soviel aus, da hier nicht so stark auf Magerverbrennung (heiß) gezüchtet wurde, sondern auf ein "rundes" Gesamtpaket. Klar, das ergibt (lokal) etwas mehr CO2, aber ein heutiger Neuwagen muß lange Jahre laufen, um den Produktions-Fußabdruck durch seinen (vergleichsweise geringen) Minderausstoß wettzumachen. Natürlich sollte man die "notwendige" Neuproduktion, also die KFZ, welche eines "natürlichen Todes" gestorben sind, bestmöglich ersetzen, künstliche Lebensdauerverkürzungen durch Nutzungsuntersagung sind halt sinnfrei.

Ich darf und kann keine AGL mehr kaufen, sogar Leuchtstofflampen sollen gestrichen werden. Neben Komforteinbußen (Lichtfarbe und -qualität, Dimmbarkeit) sehe ich zB ein Mehr an Schadstoffen (tw auch gesundheitsschädlich), die versprochenen Lebenszyklen werden auch nicht immer zuverlässig erreicht und schon "rechnet" sich das tolle, neue Leuchtmittel auch nicht mehr wirklich (Erzeugung, Entsorgung, Rohstoffe).

Windkraft ist auch ein schönes Beispiel, ein "verlebtes"/verschlissens Rad (20-30 Jahre) zu entsorgen ist aufgrund der "Hightech"-materialien ein großer Aufwand, auch die Baulichkeiten (große Höhe, Zugänglichkeit der Standorte) fordert Tribut. Und: Es "fehlen" diverse Insekten, bzw sind in der Anzahl stark zurückgegangen. Dafür gibt es Windräder, welche mehrmals pro Jahr beklettert werden müssen, um Insektenleichen von den Rotoren zu entfernen (funktionserhaltende Reinigung, die Unwucht wird zu groß).

Bei nahezu jeder "Lösung" stelle ich fest, daß diese ein Invest beinhaltet. Kein Problem, uns gehts ja gut. Aber jedes Invest bedeutet ein Produkt, welches hergestellt, vertrieben, transportiert werden muß, ggf kommen noch Montage, Wartung und Entsorgung hinzu. Im Grunde würde ich jeden hieran beteiligten Unternehmer beglückwünschen, ich gönne die Umsätze und Gewinne, auch den Mitarbeitern gönne ich die Arbeitsplätze. Aber die Problematik bleibt, wird nur verlagert. Der globale Ausstoß steigt, die Heuschrecken werden gefüttert und wir erweisen der Welt einen Bärendienst.

Sehr viele aktuelle Produkte sind absichtlich auf Kurzlebigkeit hin konstruiert und ausgelegt, um die Nachfrage zu erhalten.
(Um mal was aus der beruflichen Vergangenheit einzubringen:)
"Kinos von Bauer sind Werte auf Dauer" - Stimmt, viele Bauer-Projektoren waren seit den 50er/60er Jahren bis zur Digitalisierung (ab 2009) im täglichen Einsatz, da geht einfach nix kaputt, bzw wenn ein Federchen bricht, dann gibts das als Normteil für Kleingeld neu, alle 20 Jahre mal ne Schalt- oder Wickelrolle, jährlich neues Öl. Diese Qualität hat die Firma Bauer zugrunde gerichtet, es fehlte einfach die Nachfrage (wurde von Bosch aufgekauft und dann liquidiert) . Als sich die Ansprüche in den 70ern änderten und plötzlich vollautomatischer Betrieb gefordert wurde (Stichworte No-Rewind (Filmteller) und Objektivrevolver), konnte die Entwicklung nicht mehr geleistet werden und so wurde Kinoton (Ex Philips) Marktführer. Hier war der Verschleiß von Hause aus größer und von daher mehr Cashflow vorhanden (dafür gabs die Maschinen günstiger). Saab erlitt mMn ein ähnliches Schicksal, aus ähnlichen Gründen.

Der derzeitige Ansatz läßt sich mMn mit "Substitution" beschreiben. Was nötig wäre, ist eine Therapie, die komplette Herangehensweise müßte sich ändern, es braucht einen Sytemwechsel.
Auch hierzu mal ein Beispiel:
Aufgrund steigender Spitzentemperaturen erhöht sich die Nachfrage nach Kälteerzeugern. Diese sind idR strombasiert und bringen noch so blöde Probleme wie Kältemittel mit.
Dh es wird mit Verlusten (Abwärme) thermisch Strom erzeugt (idR fällt dabei auch noch CO2 an, meist auch noch schlimmeres), dieser treibt eine Kompressionskältemaschine an, diese transportiert stark verlustbehaftet (wieder Abwärme) Energie/Wärme aus Gebäuden nach draußen. Es wird also in die sowieso schon sehr warme Situation (des Gesamtsystems) noch erheblich Wärme eingebracht. Gleichzeitig entstehen Lastspitzen, die auch in Kraftwerkskapazitäten dargestellt werden müssen. Technisch möglich wäre auch, Wärme als Antrieb zur Kältegewinnung zu nutzen (Ad-/Absorptionskältemaschine). Diese (schon vorhandene) Wärme könnte über Solarthermie "eingesammelt" werden (ja, auch die Kollektoren müssen produziert werden), schöner Nebeneffekt wäre die perfekte Synergie, der größte Energieintrag korrelliert ganz gut mit dem größten Kühlungsbedarf (da nur wenig elektrische Energie erforderlich ist, sinkt der Eintrag ins Gesamtsystem). Gibt es so leider nicht von der Stange zu kaufen. Hat eben wenig Potential, einmal verbaut tut so ein Sytem lange ohne Eingriffe oder Ersatzteile (ja, mal hier und da ein Pümpchen...), das ist für Hersteller und Wartungsfirmen nicht rentabel, weil Folgeaufträge ausbleiben. Also wird solche Technik schlicht nicht produziert und angeboten.
Alles derzeitig "neue" ist mMn zu kurz gesprungen, es muß sich grundlegend was tun.
Zwei Gegenargumente: Umbau im laufenden Betrieb ist schwer, aber viel entscheidender: Gier frißt Hirn!
 
Zuletzt bearbeitet:
Betreffend # 269 bis 273: Was sind denn das für neue Töne hier in dem Fred. Bitte etwas mehr Ernsthaftigkeit bei dem Thema. Es geht ja schließlich um unser aller Zukunft. :biggrin:

Lets make the Planet greta again.
:party:
 
Das derzeitige (seit einigen Jahren) Problem ist der blinde Aktionismus.
Für jede Sau, die durchs Dorf getrieben wird, muß man einen Stall bauen, die "Lösung" jedes Problems ist den Bestand entweder komplett auszutauschen oder aufwändig zu sanieren.
Als Beispiele in Kurzfassung:
Wenn ich meine Fassade "anfasse", bin ich zur Dämmung verpflichtet. Kann in den 20-30 Jahren Lebensdauer einer typischen EPS-Dämmung der "Fußabdruck" der Erzeugung durch Heizemmisionsersparnis getilgt werden? Mit viel Glück ja (also pari-pari, rote Null), aber jetzt sitze ich auf einem Riesenberg von giftigem Sondermüll, dessen Entsorgung führt die Aktion ad absurdum. Nicht berücksichtigt sind evtl auftretende Themen die Bausubstanz betreffend (Schimmel innen und außen - gegen letzteren wird in WDVS-Putzen relativ großzügig die chemische Keule eingebaut, welche sich nach und nach in der Umgebung verteilt). Als weiterer Denkanstoß zu diesem Fall könnte man mal Brandschutz nennen.

Ich darf mit Euro4-Dieseln nicht mehr in alle Innenstädte, die dazu passende Sau ist NOx. Nun stoßen die allermeisten Euro4 davon garnicht soviel aus, da hier nicht so stark auf Magerverbrennung (heiß) gezüchtet wurde, sondern auf ein "rundes" Gesamtpaket. Klar, das ergibt (lokal) etwas mehr CO2, aber ein heutiger Neuwagen muß lange Jahre laufen, um den Produktions-Fußabdruck durch seinen (vergleichsweise geringen) Minderausstoß wettzumachen. Natürlich sollte man die "notwendige" Neuproduktion, also die KFZ, welche eines "natürlichen Todes" gestorben sind, bestmöglich ersetzen, künstliche Lebensdauerverkürzungen durch Nutzungsuntersagung sind halt sinnfrei.

Ich darf und kann keine AGL mehr kaufen, sogar Leuchtstofflampen sollen gestrichen werden. Neben Komforteinbußen (Lichtfarbe und -qualität, Dimmbarkeit) sehe ich zB ein Mehr an Schadstoffen (tw auch gesundheitsschädlich), die versprochenen Lebenszyklen werden auch nicht immer zuverlässig erreicht und schon "rechnet" sich das tolle, neue Leuchtmittel auch nicht mehr wirklich (Erzeugung, Entsorgung, Rohstoffe).

Windkraft ist auch ein schönes Beispiel, ein "verlebtes"/verschlissens Rad (20-30 Jahre) zu entsorgen ist aufgrund der "Hightech"-materialien ein großer Aufwand, auch die Baulichkeiten (große Höhe, Zugänglichkeit der Standorte) fordert Tribut. Und: Es "fehlen" diverse Insekten, bzw sind in der Anzahl stark zurückgegangen. Dafür gibt es Windräder, welche mehrmals pro Jahr beklettert werden müssen, um Insektenleichen von den Rotoren zu entfernen (funktionserhaltende Reinigung, die Unwucht wird zu groß).

Bei nahezu jeder "Lösung" stelle ich fest, daß diese ein Invest beinhaltet. Kein Problem, uns gehts ja gut. Aber jedes Invest bedeutet ein Produkt, welches hergestellt, vertrieben, transportiert werden muß, ggf kommen noch Montage, Wartung und Entsorgung hinzu. Im Grunde würde ich jeden hieran beteiligten Unternehmer beglückwünschen, ich gönne die Umsätze und Gewinne, auch den Mitarbeitern gönne ich die Arbeitsplätze. Aber die Problematik bleibt, wird nur verlagert. Der globale Ausstoß steigt, die Heuschrecken werden gefüttert und wir erweisen der Welt einen Bärendienst.

Sehr viele aktuelle Produkte sind absichtlich auf Kurzlebigkeit hin konstruiert und ausgelegt, um die Nachfrage zu erhalten.
(Um mal was aus der beruflichen Vergangenheit einzubringen:)
"Kinos von Bauer sind Werte auf Dauer" - Stimmt, viele Bauer-Projektoren waren seit den 50er/60er Jahren bis zur Digitalisierung (ab 2009) im täglichen Einsatz, da geht einfach nix kaputt, bzw wenn ein Federchen bricht, dann gibts das als Normteil für Kleingeld neu, alle 20 Jahre mal ne Schalt- oder Wickelrolle, jährlich neues Öl. Diese Qualität hat die Firma Bauer zugrunde gerichtet, es fehlte einfach die Nachfrage (wurde von Bosch aufgekauft und dann liquidiert) . Als sich die Ansprüche in den 70ern änderten und plötzlich vollautomatischer Betrieb gefordert wurde (Stichworte No-Rewind (Filmteller) und Objektivrevolver), konnte die Entwicklung nicht mehr geleistet werden und so wurde Kinoton (Ex Philips) Marktführer. Hier war der Verschleiß von Hause aus größer und von daher mehr Cashflow vorhanden (dafür gabs die Maschinen günstiger). Saab erlitt mMn ein ähnliches Schicksal, aus ähnlichen Gründen.

Der derzeitige Ansatz läßt sich mMn mit "Substitution" beschreiben. Was nötig wäre, ist eine Therapie, die komplette Herangehensweise müßte sich ändern, es braucht einen Sytemwechsel.
Auch hierzu mal ein Beispiel:
Aufgrund steigender Spitzentemperaturen erhöht sich die Nachfrage nach Kälteerzeugern. Diese sind idR strombasiert und bringen noch so blöde Probleme wie Kältemittel mit.
Dh es wird mit Verlusten (Abwärme) thermisch Strom erzeugt (idR fällt dabei auch noch CO2 an, meist auch noch schlimmeres), dieser treibt eine Kompressionskältemaschine an, diese transportiert stark verlustbehaftet (wieder Abwärme) Energie/Wärme aus Gebäuden nach draußen. Es wird also in die sowieso schon sehr warme Situation (des Gesamtsystems) noch erheblich Wärme eingebracht. Gleichzeitig entstehen Lastspitzen, die auch in Kraftwerkskapazitäten dargestellt werden müssen. Technisch möglich wäre auch, Wärme als Antrieb zur Kältegewinnung zu nutzen (Ad-/Absorptionskältemaschine). Diese (schon vorhandene) Wärme könnte über Solarthermie "eingesammelt" werden (ja, auch die Kollektoren müssen produziert werden), schöner Nebeneffekt wäre die perfekte Synergie, der größte Energieintrag korrelliert ganz gut mit dem größten Kühlungsbedarf (da nur wenig elektrische Energie erforderlich ist, sinkt der Eintrag ins Gesamtsystem). Gibt es so leider nicht von der Stange zu kaufen. Hat eben wenig Potential, einmal verbaut tut so ein Sytem lange ohne Eingriffe oder Ersatzteile (ja, mal hier und da ein Pümpchen...), das ist für Hersteller und Wartungsfirmen nicht rentabel, weil Folgeaufträge ausbleiben. Also wird solche Technik schlicht nicht produziert und angeboten.
Alles derzeitig "neue" ist mMn zu kurz gesprungen, es muß sich grundlegend was tun.
Zwei Gegenargumente: Umbau im laufenden Betrieb ist schwer, aber viel entscheidender: Gier frißt Hirn!
Ich kann deine Punkte verstehen, allerdings machst du den Fehler den viele machen: Du setzt Klimaschutz mit Umwelt-/Naturschutz gleich. Kleines Beispiel: Wenn du dein Altöl einfach auf die Wiese in deinem Garten kippst, ist das dem Klima egal, der Umwelt nicht. Wenn du ein emissionsfreies Auto fährst ist das gut für das Klima, wenn für die Herstellung irgendwo Raubbau an der Natur betrieben wird ist da dem Klima egal (Voraussetzung: dabei werden keine Emissionen frei).
 
Die Themen sind schwer trennbar, die Mechanismen / der Aktionismus ist identisch.
Wenn ich den Schwerpunkt nach A lege, wird B problematisch groß und umgekehrt.
 
Na ja, hängt doch zusammen. Wenn Du Natur zerstörst, bekommt das auch dem Klima nicht gut.
Eine intakte Natur kann auch einiges ausgleichen. Der Wald, der CO2 aufnimmt, ist wichtig.
Zerstörter Wald hinterlässt wüsten- oder steppenähnliche Landschaften, die auch das Klima
beeinflussen. Regenwald-Abholzung oder aktuell die riesigen Waldbrände in Sibirien, nicht
löschbar, Flächen so groß wie Hessen, Auftauen des Permafrostbodens, Russablagerungen auf
Eis, die die Sonneneinstrahlung verstärken usw. Das kann man nicht trennen!
 
Heute wurde mein persönliches Vorurteil - mal wieder - bestätigt. Vor uns ein Audi RS6 mit einem Aufkleber auf der Stoßstange: Fuck You Greta. Audi - Die rücksichtslos-arrogante Betrugsmarke für Autobahn-Hooligans.

Audi-Arschloch.jpg
 
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