Krümmer wechseln

Registriert
03. Apr. 2011
Beiträge
20
Danke
1
SAAB
900 I
Baujahr
1992
Turbo
FPT
Hallo zusammen,

mein S 16 V hat die berühmten Risse im Krümmer zwischen Zyl. 2 und 3 sowie 3 und 4. Der erstgenannte Riss wird recht zügig länger, und bissi rausblasen tut es auch schon, drum muss ich mich jetzt mal um Ersatz (Gebrauchtteil från Sverige) kümmern.

Ich gehe doch richtig davon aus, dass zwischen B202S und B202L kein Unterschied besteht, so dass beide passen, nicht wahr? Außerdem brauche ich noch die Krümmerdichtung und die zum Turbolader. Gibt es sonst noch etwas, das ich besorgen sollte?

Nach 19 Jahren und 280Tkm stelle ich mir das Öffnen der Muttern ohne Abriss der Gewindebolzen etwas knifflig vor. Hat jemand damit Erfahrung und kann mir vielleicht auch sagen, mit welchen lustigen Überraschungen ich sonst noch zu rechnen habe?

Vielen Dank schonmal!

Jörg aus WI
 
Von den Stehbolzen reißt Dir garantiert mind. 1 ab.
 
Nach 19 Jahren und 280Tkm stelle ich mir das Öffnen der Muttern ohne Abriss der Gewindebolzen etwas knifflig vor. Hat jemand damit Erfahrung und kann mir vielleicht auch sagen, mit welchen lustigen Überraschungen ich sonst noch zu rechnen habe?

Es soll ja gelegentlich sogar Stehbolzen-Ausdreh-Esotheriker geben, die dazu seitenlang Theorien verbreiten.

Statt dessen - kurz und knapp - mein Erfahrungswert.
Wenn die Lümmel unmittelbar am Kopf wegknacken, versuchsweise Mutter aufschweißen für einen erneuten Ausdrehversuch. Sonst hilft nur HM-Bohrer und viel Geduld.

Solltest Du das Glück haben, daß die Muttern brav runterkommen und die Bolzen nach dem Abnehmen des Krümmern noch intakt sind, leih Dir einen Stehbolzenausdreher. Der klemmt den Bolzen über die gesamte Länge und stützt sich zusätzlich am Kopf ab, verhindert also in dem kritischen Augenblick des Losdrehens ein Verkanten und daraus resultierenden Bolzenbruch. Der Behelf mit zwei gegeneinander verspannten Muttern klappt nur mit extrem viel Gefühl, ansonsten verkantet man und - *knacks*

Nicht verzweifeln. Manchmal hat man sogar Glück. Hab vor nicht all zu langer zeit bei einem 9k die Muttern von 17 Jahre alten Bolzen schadlos runterbekommen und danach alle Bolzen ohne Probleme ausdrehen können.
 
Nicht verzweifeln. Manchmal hat man sogar Glück. Hab vor nicht all zu langer zeit bei einem 9k die Muttern von 17 Jahre alten Bolzen schadlos runterbekommen und danach alle Bolzen ohne Probleme ausdrehen können.

War es ein Turbo?

Beim "i" hatte ich dieses Glück schon öfters. Bei turbos nur 1 mal....
 
War es ein Turbo?

Beim "i" hatte ich dieses Glück schon öfters. Bei turbos nur 1 mal....

War ein 2,3-Turbo. Hab mich selbst ein wenig gewundert.

Beim "i" sind mir übrigens in all den Jahren bei *ich-weiss-nicht-wievielen-autos* auch nur zwei oder drei weggebrochen, diese sahen aber auch schon vorher so aus, als wenn sie nicht freiwillig "kommen" würden - Mehraufwand war also schon eingeplant.

Es liegt durchaus der Verdacht nahe, daß beim Turbo durch das zusätzliche Gewicht des Laders und die hierdurch deutlich stärkeren Kräfte bei Lastwechseln und Schwingung die Bolzen höheren Zugkräften und zusätzlich geringfügiger Biegung ausgesetzt sind und deshalb leichter brechen.
 
Hat jemand damit Erfahrung und kann mir vielleicht auch sagen, mit welchen lustigen Überraschungen ich sonst noch zu rechnen habe?



Jörg aus WI


pssssst - sonst sind´s ja keine Überaschungen mehr.

Sollte ein Bolzen abbrechen rate ich dringend zum Ausbau des Kopfes und Ausbohren auf der Standbohrmaschine oder aerodieren. Bohrversuche an einem harten Bolzen im weichen Kopf bei schlechter Sicht in Zwangsposition enden häufig eher unglücklich.....und so´ne Kopfdichtung sollte man ja sowieso mal so von Zeit zu Zeit.....
 
Es liegt durchaus der Verdacht nahe, daß beim Turbo durch das zusätzliche Gewicht des Laders und die hierdurch deutlich stärkeren Kräfte bei Lastwechseln und Schwingung die Bolzen höheren Zugkräften und zusätzlich geringfügiger Biegung ausgesetzt sind und deshalb leichter brechen.

Die höhere thermische Belastung wird da sicher auch ihren Teil beisteuern.....
 
Nach 19 Jahren und 280Tkm stelle ich mir das Öffnen der Muttern ohne Abriss der Gewindebolzen etwas knifflig vor. Hat jemand damit Erfahrung und kann mir vielleicht auch sagen, mit welchen lustigen Überraschungen ich sonst noch zu rechnen habe?
Laß Stehbolzen auf denen sich die Mutter noch einzeln lösen läßt am besten drin, geht ja schließlich nur um den Krümmerwechsel.

Letztes Jahr gingen bei mir alle Stehbolzen raus...danach wurde erstmal groß gefeiert :)
Ist mit einer der aufregenderen Momente beim schrauben!
 
Bohrversuche an einem harten Bolzen im weichen Kopf bei schlechter Sicht in Zwangsposition enden häufig eher unglücklich...

Yipp. Wer nicht ganz präzise mit einer dünnen Pilotbohrung die Mitte und den richtigen Winkel trifft - oder gar direkt von Anfang an mit einem dicken Trümmer drangeht - scheitert unweigerlich.
 
Über diese Brücke würde ich eher ungern gehen.

Klar, mir hat es auch keine Ruhe gelassen bis nicht alle Bolzen getauscht waren, aber er will ja nur einen blasenden Krümmer mal kurz tauschen. Wenn ihm da noch ein Bolzen abbricht hat er ganz andere Probleme...vom Aufwand ganz zu schweigen.
 
Ich machs kurz:
Hat geblasen, hat die Werkstatt auch festgestellt, Reparatursatz Krümmerdichtung und Bolzen bei Flenner bestellt.
Auftrag: Blasen am Krümmer beheben, evtl Dichtung tauschen.
Alle Bolzen gingen ohne / mit dem oben beschriebenen Stehbolzenausdreher gut raus , und die neuen gut rein.
Krümmer hatte keinen sichtbaren/Haarriß.
Alles schön eingebaut, alle Muttern nochmal schön nachgezogen fertig. Toll. Motor an .. Und dann ???
Bläst weiter, wenn auch leiser , mit der Hand spürbarer Luftzug.
Diagnose der Werkstatt : Da kann nur der Krümmer verzogen sein !
Und jetzt ? Mann hätte das auch vor dem Einbau feststellen können, wenn man nur daran gedacht hätte, ein Lineal anzulegen.
Jetzt fahr ich erst mal 2 Wochen , vielleicht verschließt sich ja was dadurch.
Und wenn nicht ?
 
Mann hätte das auch vor dem Einbau feststellen können, wenn man nur daran gedacht hätte, ein Lineal anzulegen.

Korrekt!
Plan B: Siehe Klaus.
Wenn du gut mit der Werkstatt kannst machens die das vielleicht, wegen ihrem Versäumnis, recht "kostengünstig"?
Ist ja schliesslich nicht Sache des Kunden darauf zu verweisen das ggf. der Krümmer verzogen sein könnte.
 
Hallo zusammen,
es ist jetzt ein sehr verspäteter Kommentar, aber ich möchte meine positive Erfahrung beim Krümmerwechsel teilen. Ich selber hatte nur Horrorgeschichten von abreißenden Bolzen gehört und hatte mächtig Angst. Trotzdem habe ich es versucht, mit Erfolg. Ich habe alles mit WD40 mehrfach eingesprüht und das etwa eine Woche lang jeden Tag. Danach kamen erst die Muttern und dann auch die Stehbolzen ohne ein Knacken ganz einfach raus. Ich habe einen Turbo, also waren die davor sicher ordentlich fest. Ich denke deshalb, mit etwas Geduld und WD40 kann man dieses Problem gut beheben und sich teure, aufwendige Reparaturen sparen.
Ich hoffe das macht ein paar die anfangen an einem Saab zu schrauben (so wie ich) Hoffnung ;)
LG
 
Lese diese Thread auch das erste Mal. Ich musste den Krümmer auch schon ausbauen und hab mir eigentlich gar keine Gedanken über die Stehbolzen gemacht. Hier kam schon mal die Frage WD40 vs. Debloc-Oil auf. Ich hatte mit der Demontage nach Behandlung mit Debloc überhaupt keine Probleme. Vielleicht taugt das Zeug doch so viel und rechtfertigt den doch recht hohen Preis in Vergleich zu WD40.

Zu den Rissen im Krümmer. Das war bei der Land Rover Gemeinschaft Dauerbrenner. An den TD5-Krümmern ist das das selbe Spiel. Dort wurde IMMER geraten, bevor die Risse auftauchen, also noch vor einer Gesamtlaufleistung von 100.000 km, Krümmer raus und planen. Das wurde gepredigt, wie das Ölwannen-Problem bei unseren Saabs.

Ich hab mit unterschiedlichen Saabs keine Erfahrung. Wie verhalten sich die Krümmer denn in der Regel? Sind die auch alle verzogen, bzw. wer prüft die von euch nach der Demontage? Wäre mal interessant.
 
Ich habe zwar noch nie meinen Krümmer ausbauen müssen, aber generell gehen Auspuffschrauben im warmen Zustand am besten auf. Beim Saab kann man die zum Glück direkt lösen, man muss nichts großartig freilegen.
 
Schwieriger ist es beim turbo oft, die vier Verbindungsschrauben zum Turbolader zu lösen.
Da finde ich es besser, zunächst den Krümmer mit Lader auszubauen um die beiden Teile anschließend zu trennen.
 
Zurück
Oben