Antrieb Kupplung trennt nicht, Pedal kaum Widerstand

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Hallo,

bei meinem Saab 9-5 Kombi, BJ 1998, 125 KW, manuelles Getriebe ist von einem Tag auf den anderen ein Fehler bei der Kupplung aufgetreten.

Symptome:

Die Kupplung trennt nicht mehr. Das Pedal lässt sich mit sehr geringem Widerstand niedertreten, hierbei ist aber zu keinem Zeitpunkt die Kupplung getrennt, Das Pedal wird korrekt wieder nach oben geführt, wenn ich den Fuß von dem Pedal nehme,

Fragen:

1) Was ist die wahrscheinlichste Ursache?

2) Befindet sich der Kupplungsnehmerzylinder innerhalb der Kupplungsglocke?

3) Kann der Kupplungsgeberzylinder mit wenig Aufwand gewechselt werden?

Gruß
Claus
 
"Wahrscheinlich" sind alle drei Ursachen.

Hast du mal in den Motoraum nach Flüssigkeitsverlust geschaut und im Bremsflüssigkeitsbehälter den Stand kontrolliert?
Gibt es im Fahrerfußraum Ölspuren?

Leitung und Geberzylinder sind einfach zu wechseln, für den Nehmerzylinder in der Kupplungsglocke muss das Getriebe raus.

In dem Zuge, wenn auch sie nicht der Grund sein sollte für den Ausfall, trotzdem die Leitung gegen Stahlflex (F. Spiegler) tauschen.
 
Vielen Dank für die Rückmeldung!

Aktuell komme ich nicht dazu nach Leckagen zu suchen, da das Auto nicht in meiner Nähe ist. Ich versuche aber dieses bald zu erledigen.
 
Heute hatte ich Zeit einen genaueren Blick auf die Kupplungsbetätigung zu werfen.

Ergebnis:
  • Im Fußraum unter den Pedalen keine Flüssigkeitstropfen
  • Kupplungsgeberzylinder-Teil im Fußraum ist trocken
  • Kupplungsgeberzylinder-Teil im Motorraum ist trocken
  • Verbindungsstück Kupplungsgeberzylinder - Hydraulikschlauch ist trocken
  • Schlauchanschluss an der Getriebeglocke ist trocken
  • Schlauch am Getriebe, soviel man davon sehen kann, ist trocken
  • Boden unter dem Auto keine Flüssigkeitstropfen
  • Stand der Bremsflüssigkeit im Vorratsbehälter zwischen Min und Max
  • Flüssigkeitsstand ändert sich, auch bei mehrfacher Betätigung der Kupplung, nicht
  • Beim Betätigen der Kupplung bewegt sich der Schlauch am Getriebe um ein paar Millimeter
Ich vermute, dass jetzt als nächste Möglichkeit nur noch das Ausbauen des Getriebes zur Kontrolle des Kupplungsnehmerzylinders und der Ausrückmechanik bleibt, oder habt ihr noch einfachere Fehlerquellen, die ich vorher überprüfen sollte?

Welche Kosten sind zu erwarten für eine Instandsetzung, wenn das Getriebe ausgebaut werden muss?
Müsste ja ungefähr vergleichbar mit den Kosten für den Ersatz der Kupplungsscheibe sein? Weiß jemand hierfür den Preis?
 
Ja, scheint so, denn wenn du eine Bewegung des Schlauchs beim Treten der Kupplung erkennen kannst, scheint der Geber ja was zu machen. Möglich wäre zwar immer noch, dass das nur eine minimale Bewegung der Flüssigkeitssäule ist ohne echten Druckaufbau, der für die Betätigung der Kupplung ausreichend ist.
Mir fehlt zwar die Menge der Erfahrung bei solchen Fehlern, und oft ist ja Flüssigkeitsverlust am Nehmer ein Zeichen für seinen Defekt - wie wahrscheinlich ein innerer Defekt ohne diesen Austritt ist, kann ich nicht beurteilen. Dagegen habe ich dieses Durchfallen ohne Flüssigkeitsverlust bei defektem Geber schon erlebt - ebenso aber auch mit Flüssigkeit unter den Pedalen.
 
Sicher, daß die separate Kammer für die Kupplung auch noch gut gefüllt ist?

Man übersieht gerne, daß die separat ist und nur vom vorne auf den Behälter gucken erkennt man es nicht.
 
Wurde die Hydraulik bereits testweise gespült und entlüftet ?
 
Vielen Dank für die vielen Hinweise! Toll.

Ich werde, sobald ich wieder Zeit habe, einmal schauen wie Flüssigkeit (vom Geber) gefördert wird, wenn ich unten an der Getriebeglocke entlüfte. Dadurch sollte man abschätzen können, ob bis dahin alles ok ist. Ist dies der Fall, bleibt nur noch der Ausbau des Getriebes zur weiteren Fehleranalyse.

Ich berichte dann weiter, das kann aber 2 Wochen dauern.
 
Gestern bin ich nun endlich dazu gekommen weiter zu machen.

Ich habe vor 2 Wochen nicht schlecht gestaunt, als ich das Auto weiter diagnostizieren wollte, da die Kupplung plötzlich wieder funktionierte. Trotzdem muss der Ausfall einen Grund gehabt haben. Für mich am wahrscheinlichsten ist, dass der Kupplungsgeberzylinder zeitweise keinen Druck aufbauen kann, z.B. weil die Dichtung nicht mehr einwandfrei ist.

Hinzu kommt, da der Kupplungsnehmerzylinder im Getriebe sitzt, ist der Aufwand für den Wechsel des Kupplungsgeberzylinders wesentlich geringer. Also wurde gestern auf Verdacht der Kupplungsgeberzylinder gewechselt. Das Auto fährt ohne Probleme und ich hoffe, das es so bleibt.
 
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