Lambdasonde sitzt bombenfest, welche als Ersatz?

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SAAB
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Turbo
FPT
Es geht weider mit meinem B234 Motor, diesmal ist es die Lambdasonde.

Nachdem ich die Schraube am Krümmer nur lösen konnte, als ich den Turbo zusammen mit dem Kat ausgebaut habe, sind mir die angegammelten Kabel an der Lambdasonde aufgefallen und wollte die auch gleich durch eine neue ersetzen.

Aber die Sonde sitzt bombenfest im Kat und lässt sich selbst im Schraubstock mir moderater Kraft nicht lösen. Bevor ich jetzt hier nach was am Kat beschädige wollte ich erst mal nur bei euch nachfragen, wie ich hier wiederkommen könnte. In den Beiträgen liest sich das immer so, als ob sich die Sonde problemlos rausdrehen lässt.

Bei der Gelegenheit wollte ich noch zwei weiter Fragen loswerden.
1. Sonde hat 4 Kabel. Kann ich da bedenkenlos jeden Hersteller nehmen der hat jemand einen Link mit einer empfehlenswerten Sonde für den 2,3 LPT Motor für mich.
2. Sollte man im Bereich des Turbos die Schrauben mit einem speziellen Mittel behandeln, damit die Muttern nicht so festbacken?
 
einfach das gute Ballisto oder anderes säurefreies ÖL "Nähmasch." einwirken lassen.
Das Rohr mittels Luft erwärmen, dann kann es besser einziehen. Heißluftpistole oder Fön, der geht auch.
Dann wird es schon gut möglich sein.
Das Kabel kann auch leicht mittels Verbindern an der Stecker + Sondenseite erneuert werden. Dann brauchst du keine neue kaufen
 
Viel Hitze..und hoffen. Leider kommt in solchen Fällen das Gewinde gleich mit
 
Und was mach ich dann wenn das Gewinde mit ausgerissen ist?
 
Entweder mit passendem Gewindeschneider nachschneiden oder -falls komplett zerstört- neues Sondengewinde einschweissen.

EDIT: Ein einfacher Gewindeschneider von BGS (65590) kostet 10-12 EUR.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann kann man entweder versuchen es mit einem passenden Gewindeschneider nachzuschneiden (was mir bisher nie gelungen ist). Oder man schweißt einen neuen Gewindering ein. Gibt es problemlos zu kaufen.
 
Gewindeschneider M18x1,5 wäre entsprechend- den hat ja auch nicht jeder zur Hand. Frag einfach mal in einer Kfz-Werkstatt. die so was am ehestens da u. musst nicht gleich einen kaufen. Schweißen ist ja auch ok, aber das Gewinde sicherheitshalber nachschneiden.
Wenn das 1. Nachschneiden geht kannst du auch die Sonde ins beschädigte Gewinde schrauben. Ist ja ohne Funktionseinfluss wenn das Gewinde nicht mehr zu 100% vorhanden ist. es muss ja nur die Sonde dort festhalten u. hat keine besondere Dichtheitsfunktion, die sich im Betrieb von selbst ausreichend abdichtet u, ja nur die Sonde an der Stelle verbinden muss.
 
Zu 2.
Ich verwende die Weicon Anti-Seize Pinseldose. Immer reichlich an allen Abgasverschraubungen.
 
dazu muss die vorhandene erst mal raus. Weicon ist eine vorbeugende Maßnahme, die die Industrie nicht so gern macht
 
Lambdasonde raus: das Gewinde richtig heiß machen! Also du musst dort mit offener Flamme ran (Autogen), nicht nur Fön!
Bei zusammen gebautem/funktionierendem Motor fahre ich vorher "ordentlich" bzw. lasse ihn im Stand min. 2Minuten bei erhöhter Drehzahl laufen. Geht dann zu 95%. Es gibt auch mittlerweile Rostlöser (SuperCrack) die zum einen Keramik dabei haben und außerdem Kältespray. Das dann auf die Sonde und ihr Gewinde bringt die restlichen 5% :top:

Beste Grüße
steini
 
Es ist geschafft, die Lambdasonde ist draußen. (Geht aber nicht zerstörungsfrei)

Aber für jeden mit dem gleichen Problem in der Zukunft, mal alles der Reihe nach.
Ich musste ja den Kat zusammen mit dem Turbo ausbauen, um die untere Schraube in dem Knie raus zu bekommen. Als das erledigt war, wollte ich die Gelegenheit nutzen und mich endlich auch mal um die Lambdasonde kümmern. Das ist ja noch immer die allererste aus 1997 und hatte fast 300Tkm hinter sich. Aber die war wie eingeschweißt.

Ich habe die Sonde von außen und innen mehrmals mit WD40 gesprüht, dann die Lambdasonde in einen stabilen Schraubstock eingespannt und versucht mit einer Heißluftpistole zu erwärmen. Mangels Brenner ging es halt nicht anders, aber das hat auch nichts gebracht. Durch den Druck des Schraubstocks und meine ständigen Drehversuche, ist dann irgendwann mal das Oberteil mit den Kabeln abgebrochen. Das war dann der Moment, wo ich mir überlegt habe, wie ich richtig Druck nach innen auf das Gewinde der Lambdasonde geben kann. Erst habe ich es mit vorsichtigen Hammerschlägen gegen den Reststummel von der Sonde versucht. Bei der verbauten Sonde war dieser Teil doch sehr massiv mit einer Wandstärke von mehr als 2mm. Immer ein paar Schläge und wieder Kriechöl dazu. In der Zwischenzeit kam noch eine große Rohrzange zum Einsatz, aber das Drecksteil hat sich nicht bewegt.

Die nächste Stufe war dann der große Muttersprenger, aber damit habe ich nur den äußeren Teil eindrücken können, das Material im Bereich des Gewindes war einfach zu stark.

Das ist so eine Situation, bei der man schon verzweifeln kann. Aber aufgeben war nie eine Option, sondern immer nach alternativen Lösungen suchen. Durch die Hammerschläge war jetzt keine Keramik mehr in der Restsonde, es war nur noch Metall zu sehen.

Dann kam mir zu Glück die Idee, das ich die Wandstärke vom Gewinde so weit reduzieren musste, wie es mit meinen Mitteln geht. Die Sonde war ja von außen frei, an den inneren Teil kommt man nicht so leicht ran, was auch gar nicht notwendig war.

Um sicher zu sein, dass sich im vorderen Bereich der Sonde keine weitere Keramik befindet, habe ich die sichtbare Metallhülle von außen nach innen mit einem Durchtreiber durchstoßen. Dann kam die Bohrmaschine zum Einsatz und ich habe in kleinen Schritten dann die innere Bohrung bis auf 13mm aufgebohrt. Das war mein größter Metallbohrer, damit war noch eine Wandstärke von 1,5mm bis zum Gewinde vorhanden. Wer passende Bohrer hat, der kann auch bis 16mm aufbohren, bei einem Kernlochdurchmesser von 16,5mm.

Auch hier immer wieder kleine Hammerschläge auf die Resthülle und Kriechöl in Richtung Gewinde. Aber noch immer kein Erfolg, dazwischen kam auch mal ein kleiner, scharf geschliffener Meisel zum Einsatz, alles mit dem Ziel, das sich endlich mal ein bisschen Kriechöl ins Gewinde verirrt.

Stress pur, ich musste einfach den Druck der sich durch den Rost aus mehr als 20 Jahren gebildet hat, aus den Gewindegängen wegbekommen. Immer im Hinterkopf behalten, es waren noch so 2cm Material außerhalb vom Gewinde, da konnte man auch noch gut mit der Rohrzange anfassen.

Und dann kam mir die finale Idee, die schließlich auch zum Erfolg geführt hat. Das „Zaubermittel“ war meine Bosch-Stichsäge mit einem neuen und sehr guten Metallsägeblatt.

Die Gefahr war ja real, dass ich ins Gewinde säge, daher habe ich das Blatt so gehalten, dass erst Material innen abgetragen wurde, und immer nur kurz gesägt, dann kleine Schläge mit dem Meisel, einmal um das Gewinde nach innen zu lockern und dann in Ausdrehrichtung.

Kaum hatte ich eine Nut von ca. 1mm gesägt, gab die Sonde ihren Widerstand auf und mit hörbarem Ächzen, hat sich der Rest mit der Zange dann ausdrehen lassen. Notfalls hätte ich eine zweite Nut ca. 90° versetzt gesägt, bis die Innenspannung weg ist.

Das Gewinde im Rohr selbst war nicht beschädigt, aber als ich das Gewinde nachgeschnitten habe, war mir auch klar, dass ich die Sonde niemals mit dem üblichen Werkzeug hätte ausdrehen können. Selbst das nachschneiden war ein Kraftakt.

Also SAAB-Freunde, wer immer mal das gleiche Problem mit der Sonde haben sollte, Kat ausbauen, Kriechöl, Hammer, Meisel, Rohrzange, Bohrer und Stichsäge besorgen und dann viel Erfolg.

Als neue Sonde habe ich mir jetzt diese von Bosch bestellt. Bosch Lambdasonde Universal, Nr.: 0 258 986 505
 

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Was für ein Kampf!
Ich habe die Sonde von außen und innen mehrmals mit WD40 gesprüht
Nur so als Anmrkung: das ist nur eine Option für Sonden, die definitiv nicht wieder verwendet werden sollen/können, bzw. sind sie anschließend Schrott.

dann die Lambdasonde ... versucht mit einer Heißluftpistole zu erwärmen.
Liest es sich nur missverständlich, oder hast du wirklich die Sonde selbst erwärmt?
Richtig ist, so wie zuvor geschrieben, das Rohr ringsum zu erhitzen. Dass die Sonde sich dabei mit erwärmt, ist kaum zu verhindern, aber man kann mit dem ebenfalls schon erwähnten Eisspray anschließend die Sonde selbst kühlen, um einen mögichst großen Temperaturunterschied zu erzielen. Mehrfach angewendet, ist das oft erfolgversprechend.
 
Die Sonde war mit dem Sechskant im Schraubstock, dann bin ich mit der Heißluftpistole von innen auf die Sonde und das Gewinde. Hat die aber nicht wirklich beeindruckt.
Und klar, wenn man die Sonde normal raudrehen kann, dann sollte die auch in Odrnung sein. Aber ich wollte die ja sowieso tauschen und nicht abwarten, bis ich nicht mehr durch die AU komme.
 
Liest es sich nur missverständlich, oder hast du wirklich die Sonde selbst erwärmt?
Richtig ist, so wie zuvor geschrieben, das Rohr ringsum zu erhitzen. Dass die Sonde sich dabei mit erwärmt, ist kaum zu verhindern, aber man kann mit dem ebenfalls schon erwähnten Eis Spray anschließend die Sonde selbst kühlen, um einen möglichst großen Temperaturunterschied zu erzielen. Mehrfach angewendet, ist das oft erfolgversprechend.
da kann ich dir nur zustimmen, Ralph.
Als noch alle Kabel über Masten geführt wurden konnte man was du schreibst super sehen. Wärme dehnt aus- so hingen die Kabel im Sommer durch + waren im Winter straff.
Das im Foto gezeigte Rohr, wo man in die Muffe schaut, genau dort muss erwärmt werden- außen. Den Sechskant der Sonde dabei im Schraubstock eine gute Idee, wenn man kein Kältespray hat. So erwärmt sich die Sonde weniger wie das Rohr m. Gewinde u. das Öl zieht ein.
Dann mit einem Schlüssel die Sonde aus dem eingespannten Rohr herausdrehen. Eine Verlängerung auf den Schlüssel kann man ja auch aufstecken zum lösen. Das Erwärmen mit der Heißluftpistole geht auch- aber es dauert länger- so kann auch beobachtet werden ob es sich löst. Zum Lösen hilft auch es zu versuchen etwas fester anzuziehen u. dann wieder zurück, danach immer etwas hin u. her- dabei auch etwas Öl eintropfen, sie etwas erwärmen. So kriecht es besser hinein, da dünnflüssiger. WD4 habe ich überhaupt nicht mehr da der enthaltene Alkohol (ist ja kein Rostlöser) nur schnell verdunstet- hab da Balisto oder das "Alte" Caramba, das immer eine gute Hilfe ist.
Hab meine festsitzende Sonde heraus gedreht u. konnte die dann auch wieder verwenden.
 
Das Gewinde im Rohr selbst war nicht beschädigt, aber als ich das Gewinde nachgeschnitten habe, war mir auch klar, dass ich die Sonde niemals mit dem üblichen Werkzeug hätte ausdrehen können. Selbst das nachschneiden war ein Kraftakt.
..
Sicher, dass der Gewindeschneider die korrekte Steigung hat? Das Nachschneiden sollte -mit etwas Öl- problemlos sein.
 
Keine Sorge, als gelernten Feinmechaniker achte ich da schon sehr genau darauf. Es gibt an der Stelle ja nicht schlimmeres, als ein falsch nachgeschnittenes Gewinde.

Das Gewinde der Lambdasonde ist M18x1,5 aber der Gewindeschneider ist schon etwas älter. Ich werde den mal nachschleifen lassen.
Meistens muss man ja auch nicht richtig nachschneiden, sondern nur das Innengewinde vom Rost befreien.

Aber falls es jemand interessiert, ich habe mir da was gebaut, damit ich hier mir einer 19er Nuss arbeiten kann. Ist besonders hilfreich, wenn man das Gewinde am eingebauten Kat bearbeiten möchte.
 

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Ich vermute mal, dass bei den meisten von uns, die keine halb-professionelle Werkstattausstattung vor Ort haben, bei vergleichbaren Situationen immer etwas fehlt. Bei mir wäre es der Brenner und dann noch das Kältespray. Da muss man halt mit dem arbeiten was verfügbar ist. Also eine typische „Apollo 13-Situation“.
Daher freue ich mich auch über jeden Beitrag, der eine neue Idee mit einbringt.

Ich werde am Ende der gesamten Aktion rund um die ZKD dann dort auch eine Liste einstellen, über alle Teile die ich bestellt und eingebaut habe.
Aus dem anderen Beitrag habe ich dann das mir bisher unbekannte „Wundermittel“ mit übernommen.
https://saab-cars.de/threads/mutter...t-sich-nicht-brauche-hilfe.86748/post-1733131
 
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