Es ist geschafft, die Lambdasonde ist draußen. (Geht aber nicht zerstörungsfrei)
Aber für jeden mit dem gleichen Problem in der Zukunft, mal alles der Reihe nach.
Ich musste ja den Kat zusammen mit dem Turbo ausbauen, um die untere Schraube in dem Knie raus zu bekommen. Als das erledigt war, wollte ich die Gelegenheit nutzen und mich endlich auch mal um die Lambdasonde kümmern. Das ist ja noch immer die allererste aus 1997 und hatte fast 300Tkm hinter sich. Aber die war wie eingeschweißt.
Ich habe die Sonde von außen und innen mehrmals mit WD40 gesprüht, dann die Lambdasonde in einen stabilen Schraubstock eingespannt und versucht mit einer Heißluftpistole zu erwärmen. Mangels Brenner ging es halt nicht anders, aber das hat auch nichts gebracht. Durch den Druck des Schraubstocks und meine ständigen Drehversuche, ist dann irgendwann mal das Oberteil mit den Kabeln abgebrochen. Das war dann der Moment, wo ich mir überlegt habe, wie ich richtig Druck nach innen auf das Gewinde der Lambdasonde geben kann. Erst habe ich es mit vorsichtigen Hammerschlägen gegen den Reststummel von der Sonde versucht. Bei der verbauten Sonde war dieser Teil doch sehr massiv mit einer Wandstärke von mehr als 2mm. Immer ein paar Schläge und wieder Kriechöl dazu. In der Zwischenzeit kam noch eine große Rohrzange zum Einsatz, aber das Drecksteil hat sich nicht bewegt.
Die nächste Stufe war dann der große Muttersprenger, aber damit habe ich nur den äußeren Teil eindrücken können, das Material im Bereich des Gewindes war einfach zu stark.
Das ist so eine Situation, bei der man schon verzweifeln kann. Aber aufgeben war nie eine Option, sondern immer nach alternativen Lösungen suchen. Durch die Hammerschläge war jetzt keine Keramik mehr in der Restsonde, es war nur noch Metall zu sehen.
Dann kam mir zu Glück die Idee, das ich die Wandstärke vom Gewinde so weit reduzieren musste, wie es mit meinen Mitteln geht. Die Sonde war ja von außen frei, an den inneren Teil kommt man nicht so leicht ran, was auch gar nicht notwendig war.
Um sicher zu sein, dass sich im vorderen Bereich der Sonde keine weitere Keramik befindet, habe ich die sichtbare Metallhülle von außen nach innen mit einem Durchtreiber durchstoßen. Dann kam die Bohrmaschine zum Einsatz und ich habe in kleinen Schritten dann die innere Bohrung bis auf 13mm aufgebohrt. Das war mein größter Metallbohrer, damit war noch eine Wandstärke von 1,5mm bis zum Gewinde vorhanden. Wer passende Bohrer hat, der kann auch bis 16mm aufbohren, bei einem Kernlochdurchmesser von 16,5mm.
Auch hier immer wieder kleine Hammerschläge auf die Resthülle und Kriechöl in Richtung Gewinde. Aber noch immer kein Erfolg, dazwischen kam auch mal ein kleiner, scharf geschliffener Meisel zum Einsatz, alles mit dem Ziel, das sich endlich mal ein bisschen Kriechöl ins Gewinde verirrt.
Stress pur, ich musste einfach den Druck der sich durch den Rost aus mehr als 20 Jahren gebildet hat, aus den Gewindegängen wegbekommen. Immer im Hinterkopf behalten, es waren noch so 2cm Material außerhalb vom Gewinde, da konnte man auch noch gut mit der Rohrzange anfassen.
Und dann kam mir die finale Idee, die schließlich auch zum Erfolg geführt hat. Das „Zaubermittel“ war meine Bosch-Stichsäge mit einem neuen und sehr guten Metallsägeblatt.
Die Gefahr war ja real, dass ich ins Gewinde säge, daher habe ich das Blatt so gehalten, dass erst Material innen abgetragen wurde, und immer nur kurz gesägt, dann kleine Schläge mit dem Meisel, einmal um das Gewinde nach innen zu lockern und dann in Ausdrehrichtung.
Kaum hatte ich eine Nut von ca. 1mm gesägt, gab die Sonde ihren Widerstand auf und mit hörbarem Ächzen, hat sich der Rest mit der Zange dann ausdrehen lassen. Notfalls hätte ich eine zweite Nut ca. 90° versetzt gesägt, bis die Innenspannung weg ist.
Das Gewinde im Rohr selbst war nicht beschädigt, aber als ich das Gewinde nachgeschnitten habe, war mir auch klar, dass ich die Sonde niemals mit dem üblichen Werkzeug hätte ausdrehen können. Selbst das nachschneiden war ein Kraftakt.
Also SAAB-Freunde, wer immer mal das gleiche Problem mit der Sonde haben sollte, Kat ausbauen, Kriechöl, Hammer, Meisel, Rohrzange, Bohrer und Stichsäge besorgen und dann viel Erfolg.
Als neue Sonde habe ich mir jetzt diese von Bosch bestellt. Bosch Lambdasonde Universal, Nr.: 0 258 986 505