In besagtem Artikel wird aus eine Fraunhofer Studie zur Produktivität im Zusammenhang mit der Fertigungstiefe verwiesen. Ergebnis dabei war, dass diejenigen Betriebe mit geringer Fertigungstiefe auch weniger produktiv waren. - Gerade die Automobilbranche ist ja die Königsklasse des Outsourcings und ich denke, dass sich längerfristig ein gewisser Trend zum Insourcing ergeben wird.
Dabei spielt insbesondere die Knowhow-Geschichte eine Rolle, denn wer das in bestimmten Bereichen hat, der wird sich, besonders mit Blick auf die Kollegen aus Asien, zukünftig dreimal überlegen, ob er sowas zur reinen Fertigung nach draußen gibt. Auch beim Black-Box-Engineering gibt man Daten preis. Und die (Verhandlungs-)Macht der Zulieferer steigt mit jedem weiteren Outsourcingschritt. Magna, Bosch oder Scheffler-Conti sind dabei nur die Namen, die mir auf Anhieb einfallen. Dre Preis ist heiß und diese Brüder kann man schlecht so knebeln, wie den relativen Kleinbetrieb mit 200 Leuten. Bei jeder Änderung der Rahmenverträge (oder gar einem Lieferantenwechsel) mit dem Zulieferer steht die Frage im Raum, wem denn nun eigentlich das gehört, was da in die schwarze Kiste entwickelt wurde (Nutzungsrecht/-entgelt) und da ist dann derjenige schlechter dran, der auf das Zeug angewiesen ist.
Dazu kommen diverse Querelen rund um Qualitätssicherungsvereinbarungen (natürlich nur bei Nichtfunktionieren), die oft vor Gericht, meist aber mit einem Vergleich begelegt werden.
Vielerorts wurden auch die ganzen Nebenkosten des Outsourcings in der Anfangskalkulation nicht berücksichtigt und am Ende liegen die Einsparungen so ziemlich bei 0 oder sogar im negativen Bereich.
Dies mal eine kleine Einschätzung der Sache meinerseits. - Zusammengefasst denke ich, dass man inzwischen einige Erfahrungen mit Outsourcing und Offshoring gemacht hat, die an der einen Stelle gut und anderswo eben anders waren, sodass zukünftige Entscheidungen diesbezüglich auf sicherer Basis gefällt werden dürften. Niemand redet von einer kompletten Umkehr vom Outsourcing-Kurs, aber gewisse Bereinigungseffekte der relativ radikalen "auf die Kernkompetenzen beschränken"-Strategie sehe ich schon.