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- SAAB
- 900 I
- Baujahr
- 1986
- Turbo
- Ohne
Liebe Betrachter,
ich möchte heute mal meinen Saab vorstellen.
Der Saab ist schon ein uriges Auto. Er hat etwas Steinzeitliches von der Form her. Die seltsame Spoilerleiste vorn erinnert an die herunterhängende Lippe eines Elches. Die Frontscheibe wölbt sich steil dem Fahrtwind (und heute dem Zeitgeist) entgegen, aber das schräge Heck (und auch das schiefe kleine "i" neben der "900" am Heck) soll wohl eine gewisse Eile suggerieren. Die Fahrertür ist fast senkrecht angeschlagen. Das Schönste ist das Armaturenbrett mit diesem barocken Schwung und den klobigen Schaltern. Ich habe mich gleich wohlgefühlt.
Unterschwellig weckt der Saab irgendwie Sympathien bei den Menschen. Im Winter malt man Herzchen in die dünne Schneedecke auf der Motorhaube. Im Sommer erzählen einem die Leute an der Tankstelle Sachen von der Solidität des Wagens. Trotzdem bleibt ein Abstand; in meiner Gegend gibt es weit und breit keinen 900/I.
Nun zu den Fakten:
- Zustand und Ausstattung:
Seine Farbe ist kirschrot, der Kilometerstand liegt bei ca. 155.000 km. Der Wagen ist für einen 8V-Saugmotor ungewöhnlich gut ausgestattet: Klimaanlage, Tempomat, diese schwarzen Zierleisten, dazu das damalige "S-Paket" (LM-Felgen, getönte Scheiben, schwarze Fensterrahmen und Türgriffe, Nackenstützen hinten, elektrische Außenspiegel). Dazu gab es eine dicke Saab-Gummimatte im Kofferraum und edle beige Kunststoffußmatten. Rost war an den Türen und sonst kaum vorhanden, Unterboden und Wellentunnel sind gut. Himmel hängt natürlich, siehe Foto... HU/AU erfolgte im März ohne Mängel.
- Geschichte:
Es war ein bewegtes Frühjahr 1986, als unser Saab im schwedischen Arlöv vom Band lief: Olof Palme wurde ermordet, und dann die Katastrophe von Tschernobyl...
Das Auto wurde von Saab-Bredlow in Berlin an eine ältere Dame ausgeliefert, welche ihn fast 15 Jahre in ihrem Besitz hatte und die die für mich jetzt angenehme Angewohnheit hatte, den Wagen bei Regen fein in der Garage zu lassen. Dann wurde er in der Familie weitergegeben und noch bis 2001 bei Bredlow scheckheftgepflegt, bis ich ihn vor gut zwei Jahren von der Ostseeküste holte. Jetzt dient er uns (mit drei Kindern (2,4,10) als Familienwagen im Alltag.
- Motor und Getriebe:
Der Motor ist in Verbindung mit der buttrig schaltenden 3-Gang-Automatik ein unschlagbares Duo. Bereits bei niedrigsten Drehzahlen (3500 U/min.) liegen bärige 161 Nm Drehmoment an; immerhin 110 PS zerren schließlich ungeduldig an den öfters durchdrehenden Vorderrädern und fordern den versierten Fahrer. Erst bei 160 km/h wird der Beschleunigungsorgie (0-100 in 16 s!) ein Ende bereitet, die Mechanik regelt ab...
Nein, im Ernst, ich bin als ruhiger Fahrer zufrieden mit dem eher bescheidenen Temperament des Wagens. Der Verbrauch liegt bei ca. 10,5 l Normal/100 km; auf der Landstraße gehen auch mal unter 9l.
Wie ich überhaupt zu Saab gekommen bin, ist eine andere Geschichte; werd' ich andermal erzählen. Auch davon, was es noch zu tun gibt. Ich bin da ein bißchen hinterher und möchte den Wagen gut erhalten.
Ich hoffe, daß mir der Saab noch lange treu bleibt!
Von hier aus möchte ich noch den Betreibern des Forums hier danken, auch Gerd B. für Ratschläge und die Eilsendung des Warnschwimmers (s. Foto), René für Automatik-Tips und meine beiden Dresdner Saabfreunde Jens und Eike.
Martinez.
ich möchte heute mal meinen Saab vorstellen.
Der Saab ist schon ein uriges Auto. Er hat etwas Steinzeitliches von der Form her. Die seltsame Spoilerleiste vorn erinnert an die herunterhängende Lippe eines Elches. Die Frontscheibe wölbt sich steil dem Fahrtwind (und heute dem Zeitgeist) entgegen, aber das schräge Heck (und auch das schiefe kleine "i" neben der "900" am Heck) soll wohl eine gewisse Eile suggerieren. Die Fahrertür ist fast senkrecht angeschlagen. Das Schönste ist das Armaturenbrett mit diesem barocken Schwung und den klobigen Schaltern. Ich habe mich gleich wohlgefühlt.
Unterschwellig weckt der Saab irgendwie Sympathien bei den Menschen. Im Winter malt man Herzchen in die dünne Schneedecke auf der Motorhaube. Im Sommer erzählen einem die Leute an der Tankstelle Sachen von der Solidität des Wagens. Trotzdem bleibt ein Abstand; in meiner Gegend gibt es weit und breit keinen 900/I.
Nun zu den Fakten:
- Zustand und Ausstattung:
Seine Farbe ist kirschrot, der Kilometerstand liegt bei ca. 155.000 km. Der Wagen ist für einen 8V-Saugmotor ungewöhnlich gut ausgestattet: Klimaanlage, Tempomat, diese schwarzen Zierleisten, dazu das damalige "S-Paket" (LM-Felgen, getönte Scheiben, schwarze Fensterrahmen und Türgriffe, Nackenstützen hinten, elektrische Außenspiegel). Dazu gab es eine dicke Saab-Gummimatte im Kofferraum und edle beige Kunststoffußmatten. Rost war an den Türen und sonst kaum vorhanden, Unterboden und Wellentunnel sind gut. Himmel hängt natürlich, siehe Foto... HU/AU erfolgte im März ohne Mängel.
- Geschichte:
Es war ein bewegtes Frühjahr 1986, als unser Saab im schwedischen Arlöv vom Band lief: Olof Palme wurde ermordet, und dann die Katastrophe von Tschernobyl...
Das Auto wurde von Saab-Bredlow in Berlin an eine ältere Dame ausgeliefert, welche ihn fast 15 Jahre in ihrem Besitz hatte und die die für mich jetzt angenehme Angewohnheit hatte, den Wagen bei Regen fein in der Garage zu lassen. Dann wurde er in der Familie weitergegeben und noch bis 2001 bei Bredlow scheckheftgepflegt, bis ich ihn vor gut zwei Jahren von der Ostseeküste holte. Jetzt dient er uns (mit drei Kindern (2,4,10) als Familienwagen im Alltag.
- Motor und Getriebe:
Der Motor ist in Verbindung mit der buttrig schaltenden 3-Gang-Automatik ein unschlagbares Duo. Bereits bei niedrigsten Drehzahlen (3500 U/min.) liegen bärige 161 Nm Drehmoment an; immerhin 110 PS zerren schließlich ungeduldig an den öfters durchdrehenden Vorderrädern und fordern den versierten Fahrer. Erst bei 160 km/h wird der Beschleunigungsorgie (0-100 in 16 s!) ein Ende bereitet, die Mechanik regelt ab...
Nein, im Ernst, ich bin als ruhiger Fahrer zufrieden mit dem eher bescheidenen Temperament des Wagens. Der Verbrauch liegt bei ca. 10,5 l Normal/100 km; auf der Landstraße gehen auch mal unter 9l.
Wie ich überhaupt zu Saab gekommen bin, ist eine andere Geschichte; werd' ich andermal erzählen. Auch davon, was es noch zu tun gibt. Ich bin da ein bißchen hinterher und möchte den Wagen gut erhalten.
Ich hoffe, daß mir der Saab noch lange treu bleibt!
Von hier aus möchte ich noch den Betreibern des Forums hier danken, auch Gerd B. für Ratschläge und die Eilsendung des Warnschwimmers (s. Foto), René für Automatik-Tips und meine beiden Dresdner Saabfreunde Jens und Eike.
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