Eine zentrale Frage ist doch inzwischen: Wer kauft sich als Alltagsauto einen Saab, wenn er mitsamt Familienmitgliedern regelmäßig rund 15000 km im Jahr fahren und nicht alle paar Wochen (bis Monate) eine "Kleinigkeit" erledigen lassen müssen will, wobei sich die Werkstattsuche (und die Ersatzteilbeschaffung) ja auch immer schwieriger gestaltet? Bis vor einigen Jahren wurde der ein oder andere doch noch schwach und hat bei einem interessant klingenden acht bis zwölf Jahre alten Exemplar zugegriffen. Aber 2023...
Auch ich war immer davon überzeugt, im Alltag wieder (lebenslang) einen Saab (9-3, 9-5, vielleicht sogar 9000) fahren zu wollen (müssen). Aber inzwischen habe ich die Sache, nicht nur wegen der Familienmitglieder, die das Auto mehr bewegen als ich (ca. 25000 km pro Jahr), ad acta gelegt. Es soll höchstens einmal jährlich zum Service (sofort in die Werkstatt nebenan), auf keinen Fall liegen bleiben, zig Helferlein haben (am besten alleine fahren), die momentan (Kälte, Autobahn) auf der Uhr stehenden 5,3l sind zu viel und der Motor sollte permanent ruhig, also aus sein.
Und wenn ich von April bis November mit dem Oldtimer fahre oder ganzjährig, wenn kein Salz gestreut ist, mit dem 900er unterwegs bin, denke ich mir auch immer öfter: Bitte kein ungeplanter Werkstattaufenthalt - mit der Giulia klappt es i.d.R. seit 2004 (bei 2000 km jährlich), mit dem Saab leider seit 2018 nicht.
Und für ein Zweit- oder Drittfahrzeug (Youngtimer) stellt sich die "Masse" auch etwas anderes vor als einen super erhaltenen (unterhaltenen) Saab 9-3 oder 9-5 für sechs bis zehntausend Euro. Da muss es, wenn überhaupt Saab, schon ein 900er sein, und der darf dann als Turbo in der richtigen Farbe auch weit über zehntausend Euro, ja sogar knapp zwanzigtausend Euro kosten (wenn es ein inzwischen seltenes Coupe ist).
Nur einige übermüdete Gedanken in der Nacht nach "Brecht"...