Motor kurz vorm Exitus - ist der 901 noch zu retten?

Onkel Kopp

Don Quijote de Olja a.D.
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SAAB
900 I
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Turbo
Ohne
Hallo zusammen,

habe ein vermutlich massives Problem mit meinem 88er 901 8V Sauger und bitte um eine Einschätzung der erfahrenen Schrauber hier im Forum:

Am vergangenen Sonntag auf der Autobahn hatte ich Kühlwasserverlust, den ich feststellte, nachdem die Heizleistung gegen Null und die Motortemperatur gen rot ging (fuhr bis dahin konstant 140). Ich musste mir in der Pampa an der Bahn bei einer Gaststätte Wasser besorgen und ca. 2,5 Liter nachfüllen, bis der Behälter wieder voll war. Wegen Dunkelheit=viel und Licht=wenig konnte ich nicht genau erkennen, wo der Verlust war, es muffte aber tierisch nach Abgas aus dem Ausgleichsbehälter. Kopfdichtung platt, Ok, dachte ich. Es war schon spät und ich wollte unbedingt weiterfahren, 100 km waren es noch bis zum Ziel in Aachen. Nach dem Start lief die Kiste unrund (vermutlich nur auf 3 Pötten) und hatte keine Leistung. Ich bin nur mit Teillast und 100 km/h weitergerollt, kurz vor Aachen musste ich nochmals 2,5 Liter nachfüllen. Da blubberte es schon im Behälter und stank noch schlimmer. Am nächsten Morgen fuhr ich statt mit dem Fahrrad die 2 Kilometer mit dem Saab und einem rohen Ei unter dem rechten Fuß zur Arbeit, damit ich bei Tageslicht in der Mittagspause nach dem Rechten schauen konnte:

An der Dichtung zwischen Krümmer und Hosenrohr drückte Wasser raus und verdampfte dort, einen noch größeren Schock bekam ich aber, als ich den Ölpeilstab rausgezogen habe (hätte ich das bloß schon eher gemacht): Der sah aus, als hätte ich den Motor beim letzten Ölwechsel mit Milchkaffee befüllt (natürlich weit über Maximum) :eek:. Die ganze Suppe ist demnach auch in die Ölkanäle gelaufen. Ich hätte also gar nicht erst weiterfahren dürfen, nachher ist man immer schlauer.

Mir sind schon ein paar Autos mit defekter Kopfdichtung unter die Augen gekommen, aber so massiv kenne ich den Defekt bislang nicht. Kann ich davon ausgehen, dass der Kopf derbe gerissen ist? Was kostet ein intakter gebrauchter? Wie schätzt ihr den Schaden ein, der durch den Milchkaffee im Ölsumpf und den zu hohen Füllstand entstanden ist? Gebrauchter Kopf, drauf, neue Dichtung, Ölwechsel, Kerzen und gut is' oder sollte man auch die Pleuellagerschalen erneuern? Wenn ja, ist der Wechsel aufwendig? Hat der Kat das überhaupt überstanden? Fragen über Fragen...:confused:

Weil ich selbst keine Räulichkeiten zum Schrauben habe, muss ich ihn in eine Werkstatt bringen, daher versuche ich vorher schon abzuschätzen, was mich da erwarten könnte. Den Kopf werde ich aber auf jeden Fall mal abbauen lassen, ob dann der Verwerter kommen kann oder nicht, bleibt abzuwarten. Wo aber gebe ich die Karre ab, kann ja gar nicht mehr fahren?

Danke euch schon mal für eine Rückmeldung.
 
Naja, keine Panik. Kopfdichtung beim 8V ist wohl kein so großes Problem...
Ein gebrauchter Motor für den Notfall wird jetzt gerade hier von kundiger Hand feilgeboten, falls Kopf oder Block fällig.
Eine gute Werkstatt zu finden, dürfte erste Amtshandlung sein.

Ob sich das Ganze "lohnt", ist natürlich eine andere Frage. Das wird wesentlich vom Rostbefall an den wichtigen Teilen und der Schaltbarkeit des Getriebes abhängen, denke ich.

Also erstmal die Diagnose der Werkstatt abwarten.

Ich persönlich allerdings wäre beim ersten Verdacht auf Kopfdichtungsschaden keinen Meter mehr gefahren...
 
100 km mit defekter Kopfdichtung fahren ist nicht besonders gut....evtl. hast Du den Schaden dadurch richtig groß gemacht...
 
Ich fürchte das Du ein krankes Pferd zur Schlachtbank gerknüppelt hast. Je nach Zustand des Wagens finanzieller Totalschaden.......
 
Bevor man ihn wegschmeißt, könnte man ja mal 2Stündchen investieren un den Kopf runternehmen. Dann alles anschauen (Kopf evtl. gerissen? Wie sehen die Zylinder aus? Motorseitige Dichtfläche?) und schon ist man wieder schlauer.
 
Hi,
als kompetente Werkstatt kann ich Dir nur Hft in Skt. Augustin bei Bonn nennen. Der müßte den Wagen aber auf einem Hänger abholen, denn fahren solltest Du in dem Zustand nicht mehr.

Bevor Du an einen anderen Motor denkst, sollte zuerst einmal der Schaden analysiert werden.

Wenn der Wagen zum Teil nur nur noch auf drei Töpfen läuft (Vermutlich besonders die ersten Minuten nach dem Anmachen des Motors), wird wahrscheinlich auch Wasser in einen der Zylinder dringen bzw. angesogen. Aufgrund des senfigen Motoröls ist ja, wie Du selbst festellst, auf jeden Fall Wasser in den Ölkreislauf gekommen. Die Symptome für eine defekte Kopfdichtung sind also typisch.

Dir einen Tipp über die Schadenshöhe zu geben, ist deswegen schwierig, weil sich den maroden Motor noch niemand angeschaut hat. Bei einem Riss im Kopf wären die Symptome ähnlich.

Wenn es sich nur um die Kopfdichtung handelt, läßt sich das sicher einigermaßen preisgünstig beheben, aber wenn der Kopf (Nehmen wir mal an, er ist noch in Ordnung) schon mal runter ist, sollte man auch nach anderen Bauteilen Ausschau halten, die demnächst zum Tausch anstehen. Das fängt bei einem Thermostat an und hört nicht unbedingt bei Schaftdichtungen und Wasserschläuchen auf. Hier auf 100 € mehr oder weniger zu achten, macht eigentlich wenig Sinn.

Ansonsten wegen Werkstatt auch "targa" anmailen, der kommt aus Deiner Ecke.
 
Kauf dir doch einen Schlachter und setz den Motor in einer Mietwerkstatt um. Denk mal mit 250€ kommt man aus.
 
Läuft er wieder?:rolleyes:
 

Das hört sich gut an! Pünktlich zum Advent bekommt hft mein Weihnachtsgeld und ich 4 wieder ordnungsgemäß arbeitende Kerzen (mit Blech drumherum). O du fröhliche...

Abholung Samstag zwischen 10 und 11 OK?

Gruß
Andreas
 
Schänderhannes:mad:
 
Sooo, Auto läuft wieder und Auto läuft gut. Es ist jetzt ein gebrauchter Tauschmotor drin. Was auffällt, ist: Bei gleich gebliebener Einspritzanlage und bereits vor dem Defekt erneuerten Zündungsteilen (Kabel, Kappe, Kerzen, Finger --> sind jetzt am Gebrauchtmotor) ist das Warmlaufverhalten jetzt besser. Der Motor läuft ruhiger als je vorher seitdem ich das Auto habe. Da scheint also mit der Kopfdichtung / dem Kopf schon länger was im Argen gelegen zu haben.

Ich habe auf jeden Fall was gelernt bei der Sache. Der Motor hat an der Dichtung und am Kopf seine Eigenheiten die man wissen sollte um künftig Defekte zu vermeiden und rechtzeitig zu reagieren. Da isser halt ein Sensibelchen. Mach nix, ich mag ihn trotzdem und bin froh, dass er wieder läuft.

An dieser Stelle geht ein Dank an alle hier im Forum, die mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben. So konnte ich unter meinen Randbedingungen die geeignetste Lösung finden.
 
..... Was auffällt, ist: Bei gleich gebliebener Einspritzanlage und bereits vor dem Defekt erneuerten Zündungsteilen ist das Warmlaufverhalten jetzt besser. Der Motor läuft ruhiger als je vorher seitdem ich das Auto habe. Da scheint also mit der Kopfdichtung / dem Kopf schon länger was im Argen gelegen zu haben.

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Vielleicht liegt es auch daran, dass sich die einbauende Werkstatt etwas mit dem 900er auskennt?:biggrin:


Du kennst Wagen und/oder Besitzer?
 
Vielleicht liegt es auch daran, dass sich die einbauende Werkstatt etwas mit dem 900er auskennt?:biggrin:

Das ist nicht auszuschließen! Heilenden Hände...


Du kennst Wagen und/oder Besitzer?

Er kennt mich nicht. Ich versuche eigentlich meine Autos pfleglich zu behandeln. Kann bei mangelnder Kenntnis modellspezifischer Eigenheiten aber in die Hose gehen wie man sieht.
 
Unabhängig vom Modell empfiehlt es sich nicht, mit Kopfdichtungsschaden weiter herumzufahren.

Das hat mit dem Saab 900/I gar nichts zu tun.

Aber schön, daß du den Wagen behalten hast.

Gute Fahrt!
 
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