Motorbremse bei kaltem Motor und Automatik

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SAAB
9-5
Baujahr
2001
Turbo
FPT
Hab da mal ne allgemeine Frage, die mich schon länger beschäftigt.

Da ich auf einem Berg wohne, von dem ich täglich ca. 1 km bei 14-16 % Gefälle abwärts losfahre, malträtiere ich meine Bremsbeläge, um die schiere Masse nicht ins Tal rasen zu lassen (Tempo 30 - Zone). Natürlich ist das Öl und Kühlwasser immer noch kalt, wenn ich am Fuße des Berges angekommen bin.

Sonst bin ich ein Fan der guten alten Motorbremse. Ich habe aber keine klare Vorstellung davon, ob der Einsatz der Motorbremse in dieser Situation nicht mehr schadet als nutzt. Deshalb setze ich sie auch nicht ein.

Auch das Automatikgetriebeöl ist noch nicht warm, weiß man ja, und ein erster Versuch zeigt bei Tempo 30 im ersten Gang Drehzahlen von 2.200 und ein hohes Sirren. 2. gang ist schon zu schnell.

Anschließend muss ich die gleiche Steigung wieder hoch, da ist er oben dann schon warm. Toll, so ein Benziner aus Schweden. Da fahre ich maximal 40.

Hat da jemand einschlägige Kenntnisse?
 
Hast du einen Tempomat?
Also 30 bergab habe ich mit meinem Automatik noch nicht versucht aber 80 oder 100 funktioniert mit Tempomat wunderbar. Sonst würde ich wahrscheinlich doch die Motorbremse trotz kaltem Öl nutzen, also niedrigste Fahrstufe und die Bremse schonen.
 
Tempomat im Benziner erst ab 40km/h
 
Tempomat im Benziner erst ab 40km/h

Und kann ich ihn, wenn ich ihn bei 40 einstelle auf 30 am Hebel runterbremsen?
40 lt. Tacho? also 35-37 echte Km/h

Ich habe wie gesagt noch nie meinen Tempomat am Saab bei so niedrigen Geschwindigkeiten gebraucht. Bei unseren Firmen Iveco Dailys funktioniert der Tempomat allerdings super auch bei 30 Km/h
 
Also ich bin schon 35 km/h mit Tempomat durch eine 30er Zone gefahren.
 
Es hat zwar mit dem Problem des TE nix zu tun, aber warum sollte der Tempomat sich auf unter 40 bremsen lassen wenn er da gar nicht funktionieren soll? Der Hinweis auf den Ducato nützt auch nix... Bei den Dieseln funktioniert der Tempomat auch bereits ab 30km/h
 
Den Motor wird das rein mechanisch wohl nicht stören, solange du ihn nicht bis in den roten Bereich drehen läßt (vielleicht vorher kurz laufen lassen, damit überall schon mal Öl angekommen ist!).
Bei der Motorbremse (auch als Schubabschaltung bezeichnet) wird in einem bestimmten Drehzahlbereich einfach die Kraftstoffeinspritzung abgeschaltet.
Der Motor wird dabei weiter durch das Getriebe bzw. durch das rollende Auto angetrieben und damit auch alle "lebenswichtigen" Motornebenaggregate.
Die Frage ist allerdings, ob bei kaltem Motor schon die Schubabschaltung durch das Motorsteuergerät zugelassen wird?
Aber rein mechanisch ist es egal ob der Motor nun selber läuft oder durch's Getriebe durchgedreht wird, Öldruck ist bei beiden Möglichkeiten vorhanden.

P.S. Tempomat läuft auf's gleiche hinaus, denn um die Geschwindigkeit zu verringern, geht der Motor auch in die Schubabschaltung um die Motordrehzahl abzusenken, bzw. um das Motorbremsmoment zu nutzen.
 
Naja. .. die Schubabschaltung bei Tempomatbetrieb ist ja auch nur eine theoretische Konsequenz daraus, dass das Gas weggenommen wird. Theoretisch deswegen weil es im 9-5 eine ewig lange Gefällestrecke braucht damit der in die Schubabschaltung geht...

Und die Motorbremse hat nur wenig mit der Schubabschaltung zu tun...
 
Und die Motorbremse hat nur wenig mit der Schubabschaltung zu tun...

Schubabschaltung und Motorbremse sind für mich das gleiche!
Denn bei aktiver Schubabschaltung muß der restliche Antrieb die Motorschleppleistung aufbringen um den Motor durchzudrehen, da selbiger ja keine Leistung mehr abgibt.
Und da aufgrund der inneren Motorreibung (auch wenn sie nicht allzu hoch ist) das Fahrzeug abgebremst wird, ist es für mich halt auch eine Form der Motorbremse (genau wie Abgasstauklappe und Dekompressionsbremse auch).
 
Gut....dann hat mein 99 also keine Motorbremse. ...
 
Ich muss ssason hier schon beipflichten, die Schubabschaltung ist eine Funktionalität in der Motorsteuerung, die programmiert sein muss, die Motorbremsfunktion resultiert beim Hubkolben-Ottomotor rein physikalisch aus der Reibung und den - ich nenne sie mal so - Druckverlusten des 4-Takt-Prozesses mit geschlossener Drosselklappe. Die sind immer da.

Zur Frage des TE: Ich würde eine Schubabschaltung mit eingelegtem bzw. festgesetztem Gang auch bei kaltem Motor nutzen, denn die Reibung bei höheren Drehzahlen heizt den Motor stärker auf und bringt ihn schneller auf Betriebstemperatur, als wenn du ihn im Leerlauf laufen lässt. Ich würde es aber bei 3000-3500 Umdrehungen belassen und ihn nicht in Richtung roter Bereich laufen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Fehler, ist anfänglich nur beim 1,7l verbaut worden!:redface:
Und natürlich bremst der Motor vom 99 die ganze Fuhre auch ab, wenn man vom Gas geht.
Ob er dabei auch die Kraftstoffeinspritzung abschaltet (was meiner Definition der Schubabschaltung entspricht) entzieht sich leider meiner Kenntnis, hilft dem TE aber auch erstmal nicht weiter.
 
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Zur Frage des TE: Ich würde eine Schubabschaltung mit eingelegtem bzw. festgesetztem Gang auch bei kaltem Motor nutzen, denn die Reibung bei höheren Drehzahlen heizt den Motor stärker auf und bringt ihn schneller auf Betriebstemperatur, als wenn du ihn im Leerlauf laufen lässt. Ich würde es aber bei 3000-3500 Umdrehungen belassen und ihn nicht in Richtung roter Bereich laufen lassen.

So machen wir das auch - 2ter Gang rein und rollen lassen - Ausnahmesituation in Italien Passstrasse (Nebenstrecke) 10 km runtergefahren (teilweise 18% Gefälle) - Motor war Oben warm - Unten auf Temp 0 gestanden (aussentemp Oben 1°C - Unten 18°C) - die Bremsen alleine hätten das nicht gepackt/überlebt.
 
ich habe eine ähnliche situation, 100m von der einfahrt geht´s einen kilometer oder so bergab (allerdings nicht ganz so extrem) und direkt danach wieder bergauf. ich lasse den kalten motor bremsen, je nach route im 3. oder im 2. gang, muß nur noch vor kurven kurz
anbremsen. die schubabschaltung scheint auch bei relativ kaltem motor zu funktionieren.
bei mir arbeitet der tempomat allerdings nicht als "bremse", wenn es bergab geht schaltet er nicht runter sondern läßt den wagen
schneller werden als eingestellt (wenn die schubabschaltung nicht genug abbremst).
 
Ob er dabei auch die Kraftstoffeinspritzung abschaltet (was meiner Definition der Schubabschaltung entspricht) entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Naja, abschalten nicht, aber da beim Vergaser die Kraftstoff Menge wesentlich dich den Luftstrom bestimmt wird, wird der Motor bei geschlossener Drosselklappe auch kurz gehalten. Mit einer elektronisch gesteuerten Schubabschaltung last sich halt noch mehr sparen.

@TE: Wie wäre es mit einer Motor Heizung, DEFA? Ja, Drehzahl nicht zu hoch. Die Ölpumpe wird hier ja auch bei geschlepptem Motor voll angetrieben.

Und das Getriebe wird recht wesentlich durch Arbeit erwärmt. Und dabei ist es egal ob der Wandler Drehmoment vorwärts oder rückwärts macht. Rückwärts ist der Wirkungsgrad deutlich schlechter, aber das ist ja beim Bremsen vollkommen egal solange das Getriebe nicht zu heiß wird.
 
Naja, abschalten nicht, aber da beim Vergaser die Kraftstoff Menge wesentlich dich den Luftstrom bestimmt wird, wird der Motor bei geschlossener Drosselklappe auch kurz gehalten. Mit einer elektronisch gesteuerten Schubabschaltung last sich halt noch mehr sparen.

..würde er in Verbindung mit dem Freilauf den Sprit abschalten wäre zumindest die Krafstoffersparnis bei 100%, ich fände es nur etwas lästig den Motor jedesmal wieder starten zu müssen...

und bzgl des Problems hier, wenn ich es recht im Kopf habe, funktioniert die Schubabschaltung bei der T7 erst ab 65°C Kühlmitteltemperatur. Aber wie gesagt, meiner Erfahrung aus fast 10 Jahren 2,3t mit dem 5 Stufen Automaten ist, dass noch nicht mal der Elzerberg reicht um in die Schubabschaltung zu kommen.
 
ja, lassen wir mal die Zweitakter aussen vor. Damit wären die Vergaser mit einem T7 mehr oder minder gleich auf solange die elektronisch gesteuerte Schubabschaltung noch nicht aktiv ist.
 
Danke, Leute für die rege Teilnahme. Ich will mal zusammenfassen:

Also Tempo 30 mit dem Tempomaten bei 16 % Gefälle gibt keinen, da muss die Bremse kräftig mit ran, was ich ja mit der Motorbremse verhindern will. Die Schubabschaltung kommt erst später ins Spiel, wenn ssason Recht hat.

Dem Motor macht in Gang 2 und 3 das Bremsen nichts aus, wenn mal kurz Öl überall hingekommen ist. Alle Hilfsaggregate laufen mit. So weit, so gut.

Aber der Wagen ist dann ungebremst locker auf 50-70. Zu schnell. Will ich ihn erfolgreich als Motorbremse nutzen, drehe ich ihn kalt im 1. Gang mit 4-Gang-Automatikgetriebe sofort bis über 3.000 rpm.

Das Automatikgetriebe muss ebenfalls sofort auf 3.000 - 3.200 rpm hochdrehen. Dabei erwärmt der Wandler das kalte Öl durch Reibung. Das Getriebe summt. Aber ich hab mal gelernt, dass man bei so älteren Herren die Automatik erst mal schonend warmfahren sollte. Läuft diese Belastung noch unter schonend?

Eine elektrische DEFA-Motorheizung würde das Problem lösen, habe ich in meinem Pajero drin und bin sehr zufrieden. Leider steht mein Elch in artgerechter Haltung auf der Straße, da ist kein Stromanschluss.

Freue mich auf rege Diskussion!
 
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