Neuaufbau SAAB 90 Bj 85 "Punki"

Danke Euch für das Lob! Auch wenn noch nicht wirklich alles perfekt ist, aber man wächst ja bekanntlich an seinen Aufgaben, was ich selbstkritisch vorallem an meinen Schweißnähten beobachten kann :redface:.
In der Tat, rein wirtschaftlich gesehen macht das Projekt keinen Sinn, dafür ist ein 90er (noch?) zu wenig gefragt und speziell Punki ist rosttechnisch alles andere als eine "gute Basis", aber das war mir aus 2 Gründen egal: Zum Einen wollte ich meine früheren "Schweißkünste" wieder erlangen, zum Anderen @totoking, ja genau, ich mache es aus reiner Freude, nur für mich, ich nenne es "meditatives Schweißen" als Einstiegsprojekt :biggrin:. Der Überübernächste wird dann vielleicht auch elektrisch :top:
@patapaya: Ich habe alle Schweißnähte mit der Dichtmasse vom Korrosionsschutzdepot verschlossen. Der gesamte Kofferraumboden war ja original mit einer dicken Bitumenschicht bedeckt. Hierfür habe ich selbstklebende 2mm Butyl-Matten bestellt, jedoch noch nicht eingeklebt.
Ich hab´ einfach Lust, mit dem Auto irgenwann zu fahren und mir ganz, ganz lange keine Gedanken mehr über Rost zu machen...
 
Wie hast du denn die Bleche eingeschweisst? Alle auf Stoß? Oder auch überlappend?
VG
Frank
 
Die meisten Bleche habe ich überlappend geschweißt. An viele komme ich aber von beiden Seiten ran, außer an den Schwellern natürlich. Hier hoffe ich auf die gute Langzeitwirkung von (viel) Fluid Film...
 
Traum vom Bergfest – Zwischenstand:

So eine Restaurierung ist ein langer Weg. So lange, dass das Ziel in so weiter Enfernung zu liegen scheint, dass es fast irreal ist. Darüber möchte ich gar nicht weiter nachdenken. Ein realistischeres Ziel schein vielmehr der Zeitpunkt zu sein, an dem sich die Demontage-Arbeit in Montagearbeit ändern wird, sprich: Der Tag, an dem die nackte Karosse vom Lacker zurückkommt und auf den Zusammenbau wartet – Bergfest sozusagen. Aber auch davon bin ich derzeit leider noch weit entfernt.

Da motiviert es ein wenig, dass nun eine kleine Komponente doch den Flair des Wiederaufbaus von Punki vermittelt: Die Hinterachse ist vom Sandstrahlen zurückgekehrt!

Das Teil sieht in seinem vollständig entlackten und entrosteten Zustand so topp aus, dass ich es voller Euphorie kaum erwarten konnte, mit dem Zusammenbau der einzelnen Teile, die in der Zwischenzeit von mir aufgearbeitet wurden, zu beginnen. Doch dazu mehr in den nächsten Tagen. Im Zuge der Komplettierung der Hinterachse wird alles, was verschleissen kann erneuert. Der Einbau von Achse, Tank und Abgasanlage wird dann ein „kleines Bergfest“, das mich hoffentlich bei der weiteren Restaurierung motivieren wird. Schliesslich wird Punki dann nach einigen „aufgebockten“ Wochen vorrübergehend wieder rollfähig, das Gras unter ihm kann mal wieder gemäht werden, und vorallem wird seine hintere Hälfte praktisch fertig für den Lacker sein (ein paar Dellen und die Scheiben müssen noch raus)!

Hier aber zunächst Bilder der blanken Achse…

Punki025_Achse.jpg Punki026_Achse.jpg Punki027_Achse.jpg
 
Ja, das sieht echt großartig aus wenn man so eine schmodderrostige Achse dann wiederbekommt in sauber und ohne jeglichen Lack. Du solltest zumindest zügig lackieren bevor der Kollege Flugrost zuschlägt.
Bei dir ist es jetzt zu spät aber vielleicht fürs nächste Mal. Die originalen Gummilager der Schubstreben an der Achse selbst sind von nahezu unendlicher Qualität. Die kann man beim Strahlen drin lassen und weiter nutzen. Das spart Geld und Gefluche beim Einpressen der neuen Lagergummis. Ich selbst habe bei allen anderen Lagern (außer Dämpfer) dann auf Powerflex PU Buchsen umgerüstet. Das ist aber sicherlich Geschmackssache.

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So, die Achse und alle Anbauteile wurden entrostet und mit Chassislack versehen. Alle Buchsen, auch wenn diese tatsächlich noch gut in Schuss waren, werden durch solche von Skandix ersetzt, wenn schonmal alles ausgebaut ist… Wieder einmal bin ich froh, und das möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass ich bei diesem Projekt nicht ganz alleine bin, sondern immer wieder froh über die Hilfe meiner „Kumpels“. So war hier eine eigens angefertigte Presse für die Lagerbuchsen unentbehrlich. Danke Yannick und Tobi!

Die Ankerbleche waren zum Glück noch in einem „rettbaren“ Zustand (ich hab die Tage welche an einem 99er VW Passat vor den Augen gehabt, diese sind von der Konsistenz quasi wie dünner Blätterteig gewesen, wer mit der alemannischen Kultur vertraut ist: Genau wie Fasnetchüechli), Punkis Bleche dagegen hatten lediglich 2 kleine Durchrostungen waren. Diese habe ich nach einiger Überlegung mit Glasfaserspachtelmasse verschlossen, meiner Meinung nach zweckmässig.
 

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So, es gab hier lange nichts Neues, da sich auch „am Objekt“ seit Ende August nichts mehr getan hat. Doch zunächst, was noch passiert ist:

Montage Hinterachse

In der Vormontage wurde alles gemäß „Demontage-Dokumentation“ in umgekehrter Reihenfolge wieder montiert. Wie gesagt, sollten alle Lagerbuchsen gegen neue von Skandix getauscht werden. Das hat leider nicht geklappt, da wir trotz eigens dafür gefertigter Vorrichtung die Dinger einfach nicht reingepresst bekamen. Kurzum, und da muss ich „totoking“ recht geben, haben wir kurzerhand alle Buchsen von Powerflex (Vintage) bestellt und diese dann ohne größere Probleme montiert.

Die Bremsleitungen waren erstaunlicherweise fast neuwertig, die Bremsschläuche von der Achse zur Karosserie habe ich natürlich sicherheitshalber gegen neue getauscht. Nachdem Bremsscheiben und Beläge offenbar kurz vor Punkis Abstellung erneuert wurden, habe ich die Scheiben überarbeitet. Die Beläge sind allerdings neu, so auch die Doppelkolben-Bremssättel von Brembo. Vor dem Tankeinbau habe ich auch alle Kraftstoffleitungen erneuert und mit Edelstahl-Schraubschellen befestigt – wie gesagt: Wenn schonmal alles auseinander ist…

ALLES unter dem Wagen ist nun ab den B-Säulen rostfrei, und mit Chassislack konserviert. Alle Verschleißteile und vieles mehr wurde ersetzt.

Punki steht seit November trocken in einer Garage und wartet dort neben einer immer größer werdenden Menge an SAAB-Teilen auf die Restauration seiner „besseren“ (vorderen) Hälfte.

Allerdings kam dann vor einer Woche der 95 dazu, es bleibt spannend, wie die zeitlichen Prioritäten 2022 verteilt werden…
 

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