@42: Haste das nicht mehr im Griff?
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[TD]Das Düsseldorfer Bier wird hell
„Das könnte der Ausverkauf sein“: Was passiert, wenn Alt aussieht wie Kölsch
Düsseldorf/Köln. Wohl keine Hass-Liebe zwischen zwei Städten ist in Deutschland so ausgeprägt wie die zwischen Düsseldorf und Köln. Zwar trennen die beiden Städte nur rund 40 Kilometer; für die Betroffenen liegen allerdings Welten dazwischen. Jede Seite beansprucht für sich, die schönste Stadt zu sein, den tollsten Karneval zu haben, das beste Bier zu brauen.
In den Streit über Kölsch und Altbier kommt nun Bewegung, denn heute wird ein neues Altbier aus Düsseldorf auf den Markt gebracht, das schon jetzt für Diskussionen sorgt. Statt der traditionellen dunkelbraunen Färbung soll das Bier hell sein. Ein helles Altbier, so hell wie das in Düsseldorf als geschmackloses Wasser verteufelte Kölsch. In Düsseldorf kommt die Marktneuheit einem Tabubruch gleich.
Dort, wo das Altbiertrinken regelrecht zelebriert wird, stößt das helle Altbier auf breite Ablehnung. In den Gassen der Altstadt gibt es mehrere Hausbrauereien, die an ihrem traditionellen Bier festhalten. „Im Grunde ist es kein Altbier, weil Altbier dunkel ist“, sagt Braumeister Dirk Rouenhoff von der Brauerei „Zum Schlüssel“. Es sei „bedenklich“, wenn die Herkunft eines Produkts verleugnet werde. Sein Haus stehe auch in Zukunft voll und ganz zum Düsseldorfer Altbier mit dunkler Färbung.
Ähnlich kritisch sieht es die Brauerei „Füchsen“. „Da wir eine alteingesessene Altbierbrauerei sind, halten wir davon nichts“, sagt Inhaber Peter König. Auch Ur-Düsseldorfer können sich mit der Idee eines hellen Altbiers nicht anfreunden. „Das ist so überflüssig wie der Kölner Dom in der Düsseldorfer Altstadt“, sagt Kabarettist Manes Mecken­stock. Wichtig sei, dass die Brauereien in der Düsseldorfer Altstadt weiter am traditionellen Altbier festhielten und nicht auf Szenegetränke umstellten.
Auch die Kölner nehmen die Produktneuheit auf dem Biermarkt mit großem Interesse zur Kenntnis. Dort vermutet man hinter dem blonden Alt gar eine billige Kopie des heimischen Bieres. „Düsseldorfer fälschen unser Kölsch“, titelte vor einigen Tagen eine Boulevardzeitung. Für den Vorsitzenden des Kölner Brauerei-Verbands, Heinrich Becker, ist die Sache klar: „Das könnte der Ausverkauf der Sorte Alt sein.“
Bei der betroffenen Alt-Brauerei Frankenheim versucht man sich derweil in Beschwichtigungen. Auch wenn die neue Marke hell sei, handele es sich um ein „lupenreines Altbier“, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. Was hinter dem neuen Bier steckt, deutet die Brauerei zaghaft an. „In den Altbiermarkt kommt frischer Wind - denn er braucht neue Impulse“, heißt es, mit anderen Worten: Mit dem neuen Bier sollen wohl neue Kundengruppen gewonnen werden, besonders junge und weibliche Konsumenten.
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(Quelle: Aachener Zeitung, Region und NRW vom 6.12.12)
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