Überhaupt fahren in Sverige erstaunlich viele SAAB 90 rum. Das war auch der erste SAAB, den wir hier sahen, noch vor den Steinen ganz unten.
Was man noch zu den Autos im Norden sagen muss: Auch im Sommer fahren mindestens 60 % mit monströsen Zusatzscheinwerfern rum, die bei uns jegliche Zulassungsordnung sprengen würden. Meistens "Hella 220 Jumbo" und dergleichen. Brauch ich auch noch, in rechteckig, wenn auch runde allgemein mehr bringen sollen (zumindest was Zusatzfernlicht angeht, nicht Nebellampen), wie der folgende gerade gefundene Text näher erörtert:
http://uk.geocities.com/saab99tips/Electrics/Headlights_BeamPattern.htm
Wieviel Km haben wir eigentlich an dem Tag von Stockholm nach Jokkmokk (erste Stadt nach dem Polcirkeln) und bis zum Platz oberhalb des Stausees verrissen? Map24 sagt mir was mit 1000-1100, nicht schlecht dafür, dass wir mit 80-90 dahingegondelt sind. Dass geht im Gegensatz zum entweder aggressiven Heizen oder katatonischem Murksen auf deutschen Straßen ganz gut. Hier darf eh keiner über 110 fahren und krümmt er den Raum doch entsprechend, sieht das der umsichtige Vordermann ja und kann genüsslich auf den großzügigen Seitenstreifen ausweichen, was in den USA sogar Gesetz sein soll. Also waren praktisch keine Pausen zum Nervenkurieren notwendig, nur die gezeigte an dieser "long and winding road", wo der Schlepper so verlassen steht. In den zwanzig Minuten, die wir da standen, kamen nur zwei Autos und ein wahrscheinlich komplett irrsinniger Radfahrer vorbei. Gesunder Urlaub schön und gut, aber bei diesen Strecken, auf denen relativ wenig zerstreuendes passiert, außer der herrrrlichen Natur natürlich? Jedenfalls immer schön, Leute zu sehen, die einen noch größeren Sprung in der Schüsseln haben.
Just auf dieser Etappe hörten wir größtenteils einen unterhaltsamen Sender, der zwischen wenig verständlichen Reportagen immer wieder ganz andere Musik brachte, von Orchestermusik bis Cool Jazz und handverlesenem Gitarrenpop á là Raconteurs, Hauptsache gut. So eine Spanne hat ja nicht mal mein geliebtes FM4. . .
Das Foto am Polarkreis soll übrigens das folgende Persiflieren, von dem mir noch die Perspektive, nicht aber das Motiv präsent war:
Der braune Benz des irren Besold. Der war die ganze Fahrt über unser Schutzpatron, viel planloser als er kann man kaum an die diversen Ecken Europas und der Welt fahren (Gamvik, Gibralter, Ushuaia, Ancorage. . . seht selbst:
www.brauner-benz.de) und dabei noch hehrich Dusel haben, dass man den W123 nicht in den Sand setzt und er einem nicht ausgeraubt wird. . . oder unterm Sitz wegrostet. Das Foto stellt den Polarkreisübergang zwischen Narvik und Trondheim dar, in Norwegen also. Man kann ja, wenn ich das richtig gesehen habe, nur an drei Stellen über den Kreis heizen bzw, überhaupt durch den "Rücken des Löwen" durchfahren, als da wären die Strecke in Norwegen, der Inlandsvägen (E45) zwischen den Seen in Nordschweden und die Route an der Küste lang durch Rovaniemi in Finnland. Dazwischen ist durch die Myriaden von Seen eine durchgehende Straßenverbindung unmöglich bzw. unnötig bzw. nicht wirtschaftlich zu finanzieren. Es gibt zwar kurze Ausflüge in alle Richtungen und private Stichstraßen auch bis fast zur Norwegischen Grenze, aber man kann immer nur kurz neben den Hauptverkehrsadern fahren und kommt dann doch wieder auf sie zurück. Muss herrlich sein, so zich Kilometer Schotter zum Privatvergnügen direkt vor der Haustür zu haben (und wahrscheinlich zum privaten Schneeräumen im Winter, örks).