Ölschlamm --> KB

Ich glaube kaum. Das sieht OK aus. Die Lackbildung an der Oberfläche der Ölwanne ist bei langer Laufzeit nicht ungewöhnlich.
 
Dann lag da evtl. noch ein anderer bzw. weiterer Defekt vor, oder der Wagen wurde nie richtig warm (Ölschlamm kann man ja prinzipiell in jedem Fabrikat haben). Der Grund jedoch weshalb man bei den B2X5 Motoren die Ölwanne runter nimmt ist wie leo_klipp schon schrieb, ein zugesetztes Sieb bedingt durch Ölkohle (Dichtungsreste sind da aber auch gerne mal mit dabei).


Ein Motorenbauer erklärt mir kürzlich, dass bei Ölkohle falsch konstruierte Abstreifringe an den Kolben der Hauptverursacher sind, v.a da dadurch zu viel blow-by-Gase entstehen. Hat jemand hier nähere Infos zu dieser Problematik speziell beim 9-5? Bei Audi gibt es ja mittlerweile eine Nachrüstung mit anders geformten Ringen um die Probleme dort zu beheben...
 
Hallo Forums-Mitglieder,
Welches ist eurer Meinung nach aktuell das beste Öl der Viskosität 5w30 oder 5w40 auf dem Markt?
Motor ist der b204e aus einem 93 von 2000.
Ölwechsel alle 10tkm ist natürlich klar.

Mfg Aazille
 
.. habs mal verschoben :smile:
 
Hallo in die Runde!

Ich will nun auch mal meine Erfahrungen zu diesem leidlichen, uns ewig belgeitendem Thema einbringen.

Ich habe zwei b205e Motoren letztes Jahr zerlegt, die beide aus diesem Grunde verreckt sind - jämmerlich verreckt sind. Der eine Kandidat hatte einen über 1cm dicken Schlammantel im Kettenkasten gezeigt...

Mir ist vor zwei Monaten mein b204 im 902 auf der Autobahn aufgrund eines Fehlers in der Zündkassette gestorben. Diagnose: Glühzündung. Ergebnis: Teilweise Kolbenschmelze.
Der Motor hatte 390tkm runter. Er wurde vom Vorbesitzer bei 200tkm zerlegt, gereinigt, neu gelagert, neu bekettet, zusammengebaut und in Stage 4(PS) - Stage 5(NM) gebracht. Seither wurden alle 7-8tkm Ölwechsel mit Mobil1 0W-40 durchgeführt.
Ich selbst habe eisern und liebevoll dem Motor Warm- und Kaltlaufzeiten, sehr zum Verdruß meiner Mitfahrer, gegönnt. Die von mir eingebaute Öltemperaturanzeige brachte es mal auf 117°C im Hochsommer, nach sportlicher Landstraßenfahrt an einer Baustellenampel.
Mein Viggen hatte es bei 220 km/h schon mal auf 127°C gebracht.
Ich habe bei dem b204 mit allem gerechnet, da auch nach 8tkm schon schwarzes Öl aus dem Motor kam. Was ich allerdings vorfand hat mich überrascht. Obgleich es der Motor mit der höchsten Laufleistung war, war es der sauberste Saab-Motor, den ich bisher zerlegt habe.
Trotz der beträchtlichen Leistungssteigerung lief der Motor völlig gesund und offenbar ohne thermische Probleme. Bis auf die Aluminiumspähne habe ich keinen Schmutz im Motor vorgefunden. Die Teile, die der Vorbesitzer gereinigt hatte, hoben sich deutlich von den von ihm nicht gereinigten hervor.
Anbei ein Foto der Ölwanne vor(!) dem Reinigen (ca. 170tkm nach Revision):DSC_0295.JPG

Der Kettenkasten vor dem Reinigen:DSC_0311.JPG

Der Schaden: DSC_0291.JPG
Die Kolben sehen für 390tkm sehr sauber aus.

Hier Fotos meines mit 200tkm angegebener Laufleistung gekauften Austauschmotors b204 aus einem 902 Cabrio mit 185PS vor der Reinigung zum Vergleich:
DSC_0303.JPG DSC_0327.JPG DSC_0300.JPG
Diesem Motor hätte ich noch 20tkm bis zum Ölschlammtod gegeben. Kurbelwelle, Kolben und Zylinder zeigten aber noch keinen außerordentlichen Verschleiß.


Fazit: Der Ölschlamm bei den Trionic5-Motoren ist meiner Einschätzung nach allein einer mangelhaften Ölqualität und/oder zu großem Wechselintervall geschuldet. Thermisch läuft der Trionic5-Motor auch bei über 300PS im grünen Bereich. Das Problem liegt bei einem unsachgemäßen, nachlässigen Umgang. Der 2.3l Motor ist sicherlich anfälliger, da er höhere Kolbengeschwindigkeiten hat.

Der Trionic7-Motor ist enger am Wasser gebaut, was auch die höheren Öltemperaturen indizieren. Der Bereich um die Nockenwellen bei meinem Viggen (60tkm Austauschmotor) ist trotz 10tkm-Wechselintervall dunkler als beim o.g. 902 mit 390tkm. Ich werde im B235R zukünftig 5W-50 fahren bei wie gehabt max. 10tkm Wechselintervall.
 
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Schöne Zusammenfassung. Bestätigt nochmal die bereits bekannten Erkenntnisse und Maßnahmen zum Motorenerhalt. :-)
 
JFTR
Ist mir heute gerade über den Weg gelaufen - Astra 5 Jahre ohne Ölwechsel:
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Ich glaube nicht, daß man so etwas mit einem "Flush"-Reiniger vor dem Ölwechsel herausbekommt. Sich bei solchen Verkrustungen nur auf eine chemische Reinigung zu verlassen halte ich für recht spekulativ. Wenn man sich überlegt, was da im Motorinneren so alles abgeht, würde ich immer für eine mechanische Reinigung plädieren.
Ist das ein Turbo oder nur ein Sauger? Und das sind ja nur die Nockenwellen!!! Lief der Motor noch???

PS: Ich schüttele zwar jedes Mal den Kopf wenn ich so einen Saab-Motor sehe. Den anderen Motoren passiert das aber auch. Und so lebt ein Fahrzeug heute im Schnitt auch nur noch 15 Jahre.
PPS: Mich würde mal die andere Seite der Bilanz interessieren, was denn die Öko-Nummer so an Ressourcen kostet. Denn KGE, AGR & Co. helfen nicht den Motoren, sondern nur dem Gewissen. Wieviele Motoren sind für dieses Gewissen wohl schon verreckt?
 
Hallo aerotic, bzgl der Glühzündung: welche DI war da verbaut (Original? Nachbau? Von wem?) mit welcher Laufleistung?
 
Hallo aerotic, bzgl der Glühzündung: welche DI war da verbaut (Original? Nachbau? Von wem?) mit welcher Laufleistung?

Tja, eine originale aus meinem Gebrauchtteileregal... Mir fiel beim Einbau leider nicht auf, daß an der dritten Spule die Kontaktfeder fehlte. Die Trionic hat hier natürlich regelnd eingegriffen, so daß ich das Zündungsproblem des dritten Zylinders beim Fahren nicht bemerkte... Das lief alles recht unglücklich. Irgendwann bei 210km/h trat dann der Leistungsverlust ein...
 
Tschuldigung, war mal wieder Populismus ...

Obacht! Wir wollen doch hier keinen Feinstaub aufwirbeln!!! :cool:

Ich meine, daß Unverhältnismäßigkeiten und Hemmungslosigkeiten (wie man sie oben sieht) ihren Ursprung darin haben, daß der Mensch keine Beziehung oder eine nur unzureichende Beziehung zum Objekt unterhält, die dem Objekt eben nicht gerecht wird.
Da nur noch wenige Leute wissen, was in einem Motor alles vor sich geht und sich auch nicht dafür interessieren, die Motoren jedoch benutzen, so ist dies eine unzureichende Beziehung, die eine unverhältnismäßige Behandlung der Motoren zur Folge hat. In einem gewissen Sinne kann hier von Sklaventreibern der Technik gesprochen werden. Die obigen Fotos verdeutlichen ja, daß die Motoren wie Sklaven behandelt wurden. Ich glaube noch nicht mal, daß solche Fahrer ihre Motoren bewußt Schaden zuführen. Sie haben einfach keine Wahrnehmung für die Realität.

Die Kluft zwischen Vorstellung (des Benutzers) und (technischer) Wirklichkeit wird so für viele Fahrzeuge zur Schrottpresse und zur Auftragseingangsbuchung beim Autohändler sowie zur MwSt-Einnahme beim Fiskus.

Genauso verhält es sich übrigens auch mit der Aufwirbelung von Feinstaub. Auch hier gereicht die Unwissenheit der Einen zum Profit der Anderen.

Das Damoklesschwert heißt Unbildung. Aufmerksamkeit, Analytik und Denken in Zusammanhängen sind schließlich keine Inhalte unserer post-modernen Bildung. "Da kann ich mich so schön hindenken." Dies kommt von das.
 
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... Analytik und Denken in Zusammanhängen ...
Das ist, so glaube ich, recht schwierig zu schulen.
Habe ich im EDV-Support oft genug erlebt. Manche kommen frisch an, und können es irgendwie aus dem Stand. Andere kriegen es nach so einigen Jahren noch immer nicht wirklich gebacken.
Ich sag(t)e mir dann immer "Ich kann weder Malen, noch Singen. Und der/die kann eben nicht analytisch Denken."
 
keine Beziehung... zum Objekt unterhält ... und sich auch nicht dafür interessieren, die Motoren jedoch benutzen ... die eine unverhältnismäßige Behandlung der Motoren zur Folge hat. ... Ich glaube noch nicht mal, daß solche Fahrer ihre Motoren bewußt Schaden zuführen.
So ist es in dem Fall der Fall.
 
JFTR
Ist mir heute gerade über den Weg gelaufen - Astra 5 Jahre ohne Ölwechsel:
Anhang anzeigen 153704
Anhang anzeigen 153705
Manches erklärt sich aber auch nicht. Hier die Ansicht auf den (wirklich sauberen) Kopf meines ältesten Saab. Ein 16S von 1989, 360tkm. 6. Hand, Alltagsbetrieb. Ok, ein 2.3 T Kopf den hft vor sehr langer Zeit in der „Waschmaschine“ hatte und der dann feinbearbeitet wurde.... der hat aber keine Rückstände mehr abgenommen. Öl 10W40 teilsynthetisch alle paar Jahre neu, fahre nicht mehr viel mit dem Wagen. Denkt Ihr, mit frischem Öl alle 4-5 tkm kann man einen Motor voller Ablagerungen sauber fahren ? Wäre eine Idee für den 9-5 ... der sah trotz Schweizer Scheckheft innen nicht toll aus.
 

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Hm, ich denke, Sauberfahren nur durch Öl klappt nicht.
Den Ventildeckel hatte ich 50 Tkm vor der jetzigen Revision ja schon mal unten und nur grob gereinigt wieder aufgesetzt. Der sah nach regelmäßigen 10Tkm-Wechseln jetzt so aus wie zuvor.
Für noch häufigeres Wechseln alle halbe Jahr (oder noch öfter?) wären mir die Kosten fürs Öl und der Arbeitsaufwand auf Dauer zu hoch und der Erfolg zu ungewiss - da kann man IMHO dann doch einemal die gründliche Reinigung durchziehen.
 
Denkt Ihr, mit frischem Öl alle 4-5 tkm kann man einen Motor voller Ablagerungen sauber fahren ? Wäre eine Idee für den 9-5 ... der sah trotz Schweizer Scheckheft innen nicht toll aus.
Ich bin der Meinung, dass das zwar nicht komplett unmöglich ist, aber darauf ankommt wie man sauber definiert.
Gerade die Redline-Öle sind dafür bekannt, dass durchaus auch hartnäckige Ablagerungen und Verlackungen wieder gelöst werden können.
Da sprechen wir dann aber nicht von 1,2 oder 3 Ölwechselintervallen. Sondern von einem Langfristigen Zeitraum.
Bei den Literpreisen von den Ölen kann man aber vermutlich langfristig auch schon fast in Eigenarbeit den Motor zerlegen und einfach in die Teilewaschmaschine werfen.

Hast du Bilder zum 9-5? Vielleicht kann man ja mal vergleichen.
20 Wechsel nachvollziehbar auf 262.000km
Ölsieb
Rücklauf Turbolader
4 Wechsel und 10.000km später beim Tausch der Ventildeckeldichtung
Kettenkasten
Kettenkasten genauer
Nockenwellen
 
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