[Edit: gegenüber einer...]
Guten Abend, liebe Saabianer,
muss mir mal den Frust von der gequälten Seele schreiben.
Habe nach langer Recherche gestern einen Satz ATE Powerdiscs für meine 9-3 II besorgt (O-Ton Händler: "Ja, die kosten doppelt so viel wie bei einem Golf oder Benz, weil die halt so selten sind") und mich frohgemut ans Werk gemacht.
Bremsscheiben zu wechseln ist ja kein Hexenwerk für den versierten Schrauber. Habe das schon an vielen VW Käfern, alten Chevrolet, Opel, Mercedes gemacht - ohne Probleme. Deshalb verfüge ich ja über einen Rangierheber in Werkstattqualität, Unterstellböcke, Drehmomentschlüssel, sogar Zoll-Werkzeug.
Aber der Saab überfordert mich. Nicht nur, dass der zentrale Hebepunkt am vorderen Querträger erst dann nutzbar ist, wenn man die Kunststoffverkleidungen löst - bei auf dem Boden stehendem Fahrzeug.
Aber das kriegt man ja locker hin, man ist ja jung und gelenkig.
Sodann das Rad ab, den Bremsschlauch aus dem Halter am Federbein gelöst, und die Schrauben am Bremssattel gesucht. Super. Es gibt keine, sondern zwei Gleithülsen mit Innensechskant. Aber sowas hat man ja noch aus Opel-Zeiten. Von wegen. Opel hat 10 mm, Saab verwendet vornehme 7 mm. Das habe selbst ich nicht. Also den alten Vater zum Baumarkt geschickt.
Derweilen könnte man ja die kleine Innensechskantschraube in der Bremsscheibe schon mal lösen, die bei der Werksmontage die Scheibe am Herabfallen von der Nabe hindert, aber sonst keine weitere Funktion hat.
Sowas gab es früher auch nicht. Die Schraube wollte nicht. Nicht nach 24 Stunden Caramba-Bad, nicht nach kräftigen Schlägen mit dem Hammer auf den auf Spannung gehaltenen Schraubenschlüssel.
Der Vater is so nett und fährt nochmal los, einen Schlagschrauber zu holen. Mit 5-mm-Innensechskant. Gibt's aber nicht im Baumarkt, sondern nur bei einem Händler 8 km weiter. Man fährt ja gern etwas weiter.
Sodann mit Schlagschrauber und gutem Mut einen neuen Versuch gestartet. Erfolglos.
Letzte Möglichkeit: Zahnarztmethode. Ausbohren. Nicht fein, aber wirkungsvoll. Irgendwann ist der Schraubenkopf weg und ein kleiner Teil der hinter der Bremsscheibe liegenden Nabe vielleicht auch. Nun müsste sich die Scheibe eigentlich mit ein paar vorsichtigen Schlägen von hinten von der Nabe lösen lassen.
Wäre da nicht ein Bremssattelträger. Der sollte zu runter, da nicht sicher erkennbar ist, ob die Scheibe auch bei angebautem Träger von der Nabe flutscht. Jetzt folgte die Ernüchterung: Das Teil ist mit einer Schraube mit Außenvielzahn befestigt. Noch ein Trip zum Baumarkt? Nein Danke.
Also den ganzen Müll wieder zusammengeschraubt. Morgen bringe ich die ganze Fuhre mit den Powerdiscs zum Bosch-Dienst. Koste es, was es wolle.
Ich habe schon Zylinderköpfe an Chevy-V8-Motoren gewechselt, beim alten Unimog die Vorderachse getauscht und unzählige VW-Motoren ein- und ausgebaut, aber die Saab-Bremse mit dieser dämlichen Mini-Schraube und den exotischen Werkzeugmaßen hat mich zum Aufgeben gebracht.
Mein nächstes Auto wird ein Lada Niva.
Entnervte Grüße
Euer Wordman
Guten Abend, liebe Saabianer,
muss mir mal den Frust von der gequälten Seele schreiben.
Habe nach langer Recherche gestern einen Satz ATE Powerdiscs für meine 9-3 II besorgt (O-Ton Händler: "Ja, die kosten doppelt so viel wie bei einem Golf oder Benz, weil die halt so selten sind") und mich frohgemut ans Werk gemacht.
Bremsscheiben zu wechseln ist ja kein Hexenwerk für den versierten Schrauber. Habe das schon an vielen VW Käfern, alten Chevrolet, Opel, Mercedes gemacht - ohne Probleme. Deshalb verfüge ich ja über einen Rangierheber in Werkstattqualität, Unterstellböcke, Drehmomentschlüssel, sogar Zoll-Werkzeug.
Aber der Saab überfordert mich. Nicht nur, dass der zentrale Hebepunkt am vorderen Querträger erst dann nutzbar ist, wenn man die Kunststoffverkleidungen löst - bei auf dem Boden stehendem Fahrzeug.
Aber das kriegt man ja locker hin, man ist ja jung und gelenkig.
Sodann das Rad ab, den Bremsschlauch aus dem Halter am Federbein gelöst, und die Schrauben am Bremssattel gesucht. Super. Es gibt keine, sondern zwei Gleithülsen mit Innensechskant. Aber sowas hat man ja noch aus Opel-Zeiten. Von wegen. Opel hat 10 mm, Saab verwendet vornehme 7 mm. Das habe selbst ich nicht. Also den alten Vater zum Baumarkt geschickt.
Derweilen könnte man ja die kleine Innensechskantschraube in der Bremsscheibe schon mal lösen, die bei der Werksmontage die Scheibe am Herabfallen von der Nabe hindert, aber sonst keine weitere Funktion hat.
Sowas gab es früher auch nicht. Die Schraube wollte nicht. Nicht nach 24 Stunden Caramba-Bad, nicht nach kräftigen Schlägen mit dem Hammer auf den auf Spannung gehaltenen Schraubenschlüssel.
Der Vater is so nett und fährt nochmal los, einen Schlagschrauber zu holen. Mit 5-mm-Innensechskant. Gibt's aber nicht im Baumarkt, sondern nur bei einem Händler 8 km weiter. Man fährt ja gern etwas weiter.
Sodann mit Schlagschrauber und gutem Mut einen neuen Versuch gestartet. Erfolglos.
Letzte Möglichkeit: Zahnarztmethode. Ausbohren. Nicht fein, aber wirkungsvoll. Irgendwann ist der Schraubenkopf weg und ein kleiner Teil der hinter der Bremsscheibe liegenden Nabe vielleicht auch. Nun müsste sich die Scheibe eigentlich mit ein paar vorsichtigen Schlägen von hinten von der Nabe lösen lassen.
Wäre da nicht ein Bremssattelträger. Der sollte zu runter, da nicht sicher erkennbar ist, ob die Scheibe auch bei angebautem Träger von der Nabe flutscht. Jetzt folgte die Ernüchterung: Das Teil ist mit einer Schraube mit Außenvielzahn befestigt. Noch ein Trip zum Baumarkt? Nein Danke.
Also den ganzen Müll wieder zusammengeschraubt. Morgen bringe ich die ganze Fuhre mit den Powerdiscs zum Bosch-Dienst. Koste es, was es wolle.
Ich habe schon Zylinderköpfe an Chevy-V8-Motoren gewechselt, beim alten Unimog die Vorderachse getauscht und unzählige VW-Motoren ein- und ausgebaut, aber die Saab-Bremse mit dieser dämlichen Mini-Schraube und den exotischen Werkzeugmaßen hat mich zum Aufgeben gebracht.
Mein nächstes Auto wird ein Lada Niva.
Entnervte Grüße
Euer Wordman