Guten Tag allerseits !
Wie die Jungfrau zum Kinde bin ich zu einem etwas vernachlässigten SAAB 9-3 Cabrio Automatik mit 185 PS aus 1998 mit 280tkm gekommen. Karosse super, aber die Technik wurde wohl nur noch am Leben erhalten. Da ich gerne schraube (Mercedes W201, W124, W140 und 50er-70er Jahre Citroën - ich weiss, sonderbare Mischung), habe ich "beschlossen", diesem hübschen Cabrio Pflege zukommen zu lassen und es wieder auf die Straße zu bringen.
Verdeck funktioniert wieder, Innenausstattung habe ich überholt, SID2 zeigt wieder etwas an, alles okay. Nun gehts also an den Motor. Nachdem ich hier und in anderen Foren speziell über den B204 so einiges gruseliges gelesen habe, speziell, was die Ölschlammproblematik angeht, habe ich mir vorgenommen, alles fein zu machen. Der Motor tickert nämlich relativ laut. Bei Mercedes würde ich klar auf ein oder zwei vollkommen "ausgelutschte" Hydrostößel tippen. Naja. Neben dem Wechsel aller Flüssigkeiten habe ich erstmal die Ölwanne runtergenommen (für einen "Nicht-SAAB-Menschen" ja erstmal ein ungewohnter Akt) und das Ölsieb gereinigt. Es war tatsächlich mit recht viel Schlamm und Ölkohle (kein Plastik, kein Metall - bzw nichts magnetisches) verdreckt. Alles schön sauber gemacht und mit neuen Dichtungen versehen. Auch das Querrohr unter der Kurbelwelle. Da ja die Ölwanne nun schonmal runter war, habe ich auch gleich die Pleuellager kontrolliert (Plastigauge) und für gut befunden. Motor habe ich per Hand durchgedreht und mir - soweit ich sehen konnte - ein beruhigendes Bild von den Laufbuchsen/Zylindern gemacht. Dann habe ich in den Kettentrieb gefasst, um die Kette für die Ausgleichswellen und deren Spannung zu kontrollieren - ebenfalls mit gutem Ergebnis. Alles fest - der Spanner scheint auch vernünftig zu arbeiten. Per Endoskop habe ich mir die Gleitschienen der Steuerkette angesehen und auch dort nichts böses zu Gesicht bekommen. Leider habe ich vergessen, die Ölpumpe zu kontrollieren. Alles wieder zusammengebaut und mit dem guten DirkoHT abgedichtet. Der Motor war und ist übrigens äußerlich trocken - und bis auf o.g. Tickern annehmbar. Dann habe ich den Kettenspanner gecheckt - etwa 1cm war der "ausgefahren". Nockenwellenräder sehen auch top aus. Nach dem Zusammenbau und dem Einbau neuer Zündkerzen habe ich Motor und Getriebe neu befüllt und den Motor gestartet. Sprang umgehend an, lief in anständigem Leerlauf, keine Öldruckwarnleuchte (die ich bei Überholung der Innenausstattung nebst anderer Birnchen im Tacho getauscht hatte), aber er tickert. Ich habe ihn einfach mal 20-30 min laufen lassen. Betriebstemperatur erreichte er spielend und hielt sich auch da. Das Tickern verschwindet nicht. Also einmal neue Hydrostößel. Habe die Guten von INA gekauft. Laut SAAB WIS/EPC natürlich genau auf Maße geachtet. Eingebaut, alles wieder zusammen, Ergebnis: Motor tickert. Nockenwellen sind übrigens nicht eingelaufen. Sieht absolut ok aus für 280tkm. Also wieder den Ventildeckel runter, Nockenwellen und Hydros raus, einfach mal mit Druckluft in die Zuleitungen der Hydros bearbeitet, alles bis auf den Ventildeckel wieder montiert. Und dann den Motor mal per Anlasser ohne Zündkassette und ohne Zündkerzen mal gut ein paar Umdrehungen (etwa 20 sec) durchdrehen lassen. Vorher natürlich alles mit Papiertüchern rundherum abgedeckt, weil ich ne riesen Schweinerei erwartete. Aber es passierte: NICHTS. Ok, die Steuerkette schleuderte ein paar Tropfen Öl auf die Papiertücher, aber sonst war NICHTS. Ist das wohl normal ? Oder kommt da einfach "nicht viel" ? Nach Lesen hier im Forum wurde schon von falschen Peilstäben berichtet, aber ich denke, dass ich den richtigen habe. Markierung MAX passt auch zu den eingefüllten 4100ml Öl. Meine Vermutung ist nun, dass der Öldruck einfach zu gering ist. esaabparts.com bietet ja auch recht nette technische Übersichtszeichnungen des Motors und da fiel mir auf, dass unten im Steuergehäusedeckel ein sog. Öldruckregelventil sitzt. Mit Kolben, Feder usw. Und obwohl ich Dr. Google, alle mögliche Foren usw durchsucht habe, konnte ich keine nähere Erläuterung zu diesem Ventil finden. Meine Frage an Euch Spezis ist: was tut dieses Ventil ? Und verhält es sich tatsächlich so, dass bei offenem Ventildeckel auch per Anlasser mehr Öl gefördert werden müsste ? Und könnte diese Sache für das Tickern des Motors (wenn ich richtig gehört habe, lokalisiere ich das Tickern am meisten etwa bei Zyl. 4) sein ? (Also Hydros bekommen nicht genug Öl). Ich bin werkstatt-technisch bestimmt nicht schlecht ausgestattet, aber ein Öldruckmanometer besitze ich (bisher) nicht. Und dann natürlich die große Frage: Was kann ich gegen diese Symptome tun ? Kann ich irgendetwas durchblasen? Motorflush benutzen (hasse ich bei meinen Mercedesmotoren eigentlich)? Gibt es noch irgendwelche Siebe, bzw bekannte Engpässe im B204, die ich einfach mal reinigen könnte ? Ich freue mich wirklich auf jede Hilfe von Euch! Im Voraus schonmal vielen Dank allen denjenigen, die sich meinen Text hier durchgelesen haben und womöglich Hirnschmalz in mein Problem investieren.
Wie die Jungfrau zum Kinde bin ich zu einem etwas vernachlässigten SAAB 9-3 Cabrio Automatik mit 185 PS aus 1998 mit 280tkm gekommen. Karosse super, aber die Technik wurde wohl nur noch am Leben erhalten. Da ich gerne schraube (Mercedes W201, W124, W140 und 50er-70er Jahre Citroën - ich weiss, sonderbare Mischung), habe ich "beschlossen", diesem hübschen Cabrio Pflege zukommen zu lassen und es wieder auf die Straße zu bringen.
Verdeck funktioniert wieder, Innenausstattung habe ich überholt, SID2 zeigt wieder etwas an, alles okay. Nun gehts also an den Motor. Nachdem ich hier und in anderen Foren speziell über den B204 so einiges gruseliges gelesen habe, speziell, was die Ölschlammproblematik angeht, habe ich mir vorgenommen, alles fein zu machen. Der Motor tickert nämlich relativ laut. Bei Mercedes würde ich klar auf ein oder zwei vollkommen "ausgelutschte" Hydrostößel tippen. Naja. Neben dem Wechsel aller Flüssigkeiten habe ich erstmal die Ölwanne runtergenommen (für einen "Nicht-SAAB-Menschen" ja erstmal ein ungewohnter Akt) und das Ölsieb gereinigt. Es war tatsächlich mit recht viel Schlamm und Ölkohle (kein Plastik, kein Metall - bzw nichts magnetisches) verdreckt. Alles schön sauber gemacht und mit neuen Dichtungen versehen. Auch das Querrohr unter der Kurbelwelle. Da ja die Ölwanne nun schonmal runter war, habe ich auch gleich die Pleuellager kontrolliert (Plastigauge) und für gut befunden. Motor habe ich per Hand durchgedreht und mir - soweit ich sehen konnte - ein beruhigendes Bild von den Laufbuchsen/Zylindern gemacht. Dann habe ich in den Kettentrieb gefasst, um die Kette für die Ausgleichswellen und deren Spannung zu kontrollieren - ebenfalls mit gutem Ergebnis. Alles fest - der Spanner scheint auch vernünftig zu arbeiten. Per Endoskop habe ich mir die Gleitschienen der Steuerkette angesehen und auch dort nichts böses zu Gesicht bekommen. Leider habe ich vergessen, die Ölpumpe zu kontrollieren. Alles wieder zusammengebaut und mit dem guten DirkoHT abgedichtet. Der Motor war und ist übrigens äußerlich trocken - und bis auf o.g. Tickern annehmbar. Dann habe ich den Kettenspanner gecheckt - etwa 1cm war der "ausgefahren". Nockenwellenräder sehen auch top aus. Nach dem Zusammenbau und dem Einbau neuer Zündkerzen habe ich Motor und Getriebe neu befüllt und den Motor gestartet. Sprang umgehend an, lief in anständigem Leerlauf, keine Öldruckwarnleuchte (die ich bei Überholung der Innenausstattung nebst anderer Birnchen im Tacho getauscht hatte), aber er tickert. Ich habe ihn einfach mal 20-30 min laufen lassen. Betriebstemperatur erreichte er spielend und hielt sich auch da. Das Tickern verschwindet nicht. Also einmal neue Hydrostößel. Habe die Guten von INA gekauft. Laut SAAB WIS/EPC natürlich genau auf Maße geachtet. Eingebaut, alles wieder zusammen, Ergebnis: Motor tickert. Nockenwellen sind übrigens nicht eingelaufen. Sieht absolut ok aus für 280tkm. Also wieder den Ventildeckel runter, Nockenwellen und Hydros raus, einfach mal mit Druckluft in die Zuleitungen der Hydros bearbeitet, alles bis auf den Ventildeckel wieder montiert. Und dann den Motor mal per Anlasser ohne Zündkassette und ohne Zündkerzen mal gut ein paar Umdrehungen (etwa 20 sec) durchdrehen lassen. Vorher natürlich alles mit Papiertüchern rundherum abgedeckt, weil ich ne riesen Schweinerei erwartete. Aber es passierte: NICHTS. Ok, die Steuerkette schleuderte ein paar Tropfen Öl auf die Papiertücher, aber sonst war NICHTS. Ist das wohl normal ? Oder kommt da einfach "nicht viel" ? Nach Lesen hier im Forum wurde schon von falschen Peilstäben berichtet, aber ich denke, dass ich den richtigen habe. Markierung MAX passt auch zu den eingefüllten 4100ml Öl. Meine Vermutung ist nun, dass der Öldruck einfach zu gering ist. esaabparts.com bietet ja auch recht nette technische Übersichtszeichnungen des Motors und da fiel mir auf, dass unten im Steuergehäusedeckel ein sog. Öldruckregelventil sitzt. Mit Kolben, Feder usw. Und obwohl ich Dr. Google, alle mögliche Foren usw durchsucht habe, konnte ich keine nähere Erläuterung zu diesem Ventil finden. Meine Frage an Euch Spezis ist: was tut dieses Ventil ? Und verhält es sich tatsächlich so, dass bei offenem Ventildeckel auch per Anlasser mehr Öl gefördert werden müsste ? Und könnte diese Sache für das Tickern des Motors (wenn ich richtig gehört habe, lokalisiere ich das Tickern am meisten etwa bei Zyl. 4) sein ? (Also Hydros bekommen nicht genug Öl). Ich bin werkstatt-technisch bestimmt nicht schlecht ausgestattet, aber ein Öldruckmanometer besitze ich (bisher) nicht. Und dann natürlich die große Frage: Was kann ich gegen diese Symptome tun ? Kann ich irgendetwas durchblasen? Motorflush benutzen (hasse ich bei meinen Mercedesmotoren eigentlich)? Gibt es noch irgendwelche Siebe, bzw bekannte Engpässe im B204, die ich einfach mal reinigen könnte ? Ich freue mich wirklich auf jede Hilfe von Euch! Im Voraus schonmal vielen Dank allen denjenigen, die sich meinen Text hier durchgelesen haben und womöglich Hirnschmalz in mein Problem investieren.