zu 1.
Ich weiß nicht, ob man diesen quick and dirty-Trick öffentlich erwähnen darf?
Ein kräftiger Schraubenzieher in die Rippen der belüfteten Bremsscheibe gesteckt und an den Bremssattelhalter gestützt, blockiert die Nabe sicher. Da würde ich dann aber nicht mit dem Schlagschrauber arbeiten.
Ich fahre dazu immer zu einer LKW-Bude, die ihren großen Druckluftschrauber kurz draufhalten.
Und dann mit der gelösten Achsmutter nach Hause fahren? Ist nicht der Weisheit letzter Schluss!
Allerdings habe ich jetzt gelesen, daß man die Mutter nicht mit einem Druckluftschrauber anziehen soll.
Warum verstehe ich nicht.
Weil die mit definiertem Drehmoment festgezogen werden soll!
um die Schelle der inneren Manschette zu lösen und auf die Manschette zu schieben.
Ja, kann man so machen, wenn man die Manschette bequem auf der Werkbank erneuern möchte...
Zur Erklärung ein paar grundsätzliche Erläuterungen zu den möglichen Vorgehensweisen:
Das innere, getriebeseitige Gelenk ist zweigeteilt und nur lose ineinandergesteckt:
Innen steckt der Tripodentopf im Getriebe bzw. der Zwischenwelle. (Wenn man den aus dem Getriebe herauszieht, läuft Getriebeöl aus!)
Auf dem inneren Ende der Antriebswelle sitzt der Tripodenstern, dessen 3 Rollen in den Tripodentopf geschoben werden.
Das ganze wird nur von der Gummimanschette und deren Spannbändern zusammengehalten - wenn man die also löst, lässt sich die ganze Antriebswelle mit Tripodenstern ganz einfach aus dem Tripodentopf herausziehen.
Dazu muss aber entweder das ganze Federbein (mitsamt der Welle) nach außen geschwenkt werden, oder die Welle wird zunächst aus der Nabe gelöst, damit man dann nur sie (am zur Seite geschwenkten Federbein/Achsschenkelgehäuse vorbei) nach außen aus dem Tripodentopf ziehen kann.
Durch Trennen des inneren Tripodengelenks kann man auch beide Manschetten der Welle erneuern, ohne die Welle aus der Nabe herausnehmen zu müssen.
Dazu wird der Sicherungsring entfernt, der den Stern auf der Welle fixiert, der Stern abgezogen und dann beide Manschetten nach innen hin entfernt werden.
Zum Ersetzen dann erst die äußere Manschette aufschieben, dann die innere Manschette, dann den Stern (Achtung, der muss richtigherum wieder aufgesetzt werden - auf einer Seite hat er eine Fase!) und sein Sicherungsring.
Das ganze scheitert aber dann wenn der Tripodenstern doch mal so fest sitzt, dass er sich nicht einfach von Hand abziehen lässt - spätestens dann hantiert man mit der großen Achsmutter an einem bereits lose baumelnden Achsschenkelgehäuse!
Und, gerade, wenn man nicht bequem auf einer Bühne arbeiten kann: man hantiert die gaze Zeit in unbequemer Haltung unter dem Auto!
Um nur die äußere Manschette zu wechseln (das ist offenbar wegen der größeren Knickwinkel häufiger nötig als die inneren), müssen das innere Tripodengelenk und deren Manschette nicht gelöst werden, aber die Achswellenmutter muss gelöst und der Achsstummel aus der Nabe nach innen gedrückt werden.
Um den Achsstummel aus der Nabe herausnehmen zu können, muss wiederum das Achsschenkelgehäuse am Traggelenk gelöst (und ich löse der Bequemlichkeit halber auch immer den Spurstangenkopf) und nach außen geschwenkt werden, bis der Achsstummel aus der Nabe geht.
Dann kann man (wenn er nicht zu fest sitzt) nach Spreizen des Sicherungsringes das ganze äußere Gelenk von der Welle nehmen und dann die Manschette erneuern. (Man kann dann natürlich auch nach außen hin die innere MAnschette erneuern, ohne dein Tripodenstern von der Welle zu entfernen.)
Deswegen würde ich die Welle, wenn nichts konkretes dagegen spricht, grundsätzlich komplett ausbauen - der Mehraufwand ist gering und das Arbeiten an der Werkbank deutlich angenehmer - gerade wenn es mal Probleme mit festsitzenden Teilen gibt.
Das Traggelenk nicht an seiner Verschraubung zum Querlenker lösen, wenn es nur ums Erneuern der Manschetten geht, weil man sich so eine neuerliche Achsvermessung erspart.
Da du aber sowieso die Lager der QL erneuern willst, kommt eine Vermessung eh dazu - da könnte man es auch so machen. Ansonsten die Klemmschraube lösen, mit einem kräftigen Durchschläger/Dorn rausschlagen und den QL nach unten rausziehen - dazu ist meist die Mithilfe eines Montierhebels erforderlich. Aber vorsichtig - nicht die Manschette des Traggelenks dabei beschädigen, das hgeht schnell, wenn man nicht aufpasst!
Vielleicht das Traggelenk bei der Gelegenheit gleich mit erneuern? Glaubensfrage, wenn die alten noch fest sind und man den aktuellen Aftermarket-Qualitäten nicht recht über den Weg traut...
Zu den möglichen Problemen und ggf. nötigen Werkzeugen wurde iin dem verlinkten Thread (und an vielen anderen Stellen) ja schon alles gesagt.