So, ich führe meinen alten Fred mal weiter mit Neuigkeiten!
Nachdem mir dieses dieselartige Genagel im Standgas langsam auf die Nerven ging, hatte ich mir vor einigen Wochen einen 1.5l Ersatzmotor von einem ehemaligen Saab 96 Besitzer gekauft. Er hatte ihn als Ersatzmotor, der wahrscheinlich vorher in einem Ford Capri gelaufen war. Laufleistung angeblich 60.000km, na ja, Katze im Sack wie immer bei Motorkauf, aber schlimmer wie beim letzten Motor konnte es ja nicht kommen.
Der alte Motor schnurrte jetzt 1 Jahr recht gut, jedoch stellte sich halt dieses Nageln ein, was von außen nicht wirklich lokalisierbar war. Zudem sprang der Motor seit einigen Wochen nach längerem Stehen nur noch auf drei Pötten an und die Kerze war nass! kein gutes Vorzeichen... also neuer Motor muss rein.
Frei nach dem Motto "wenn schon, dann richtig" habe ich den neuen V4 erstmal neugierig zerlegt. Und siehe da, unter den Ventildeckeln kein Schmodder, der Ölwanne wie geleckt und der Wasserkreislauf völlig sauber ohne Verrostungen. Soweit so gut... Nach Abbau der Köpfe sah es dann schon etwas anders aus. Ich mutmaße, Fahrer 70plus, nur Kurzstrecke, falsch eingestellte Zündung und zu mager. Jo, so sahen die Ventile dann auch aus. Dennoch waren die Schaftmasse der Ventile noch OK, kein nennenswerter Bleifreischaden und somit eine gute Grundlage für einen Bleifreiumbau. Den Umbau habe ich bei einem bekannten Ford v6 Papst machen lassen und ich war wirklich begeistert, was er mir im Vorfeld alles zum Motor erzählt hat und vielmehr, was er letztlich an Arbeit geliefert hat. Ich denke die Bilder sagen alles. Absolute Sahne!
Die Kolben hatte ich raus. Mit Nussgranulat in Neuzustand versetzt und natürlich neu beringt. Die alten wären noch OK gewesen, aber das Beste ist gerade gut genug! Übermass war nicht notwendig und die Laufflächen waren nach Honen wieder im Bestzustand.
Lager der Ausgleichswelle waren Schrott! Aber nur deshalb, weil wahrscheinlich vor 30 Jahren irgendein Dödel die Lagerschalen falsch eingebaut hatte, so dass die Ölbohrungen nicht übereinander lagen.
Zu guter letzt alles wieder zusammengebaut und den Block noch grün lackiert!!
Da gemeinsames Schrauben mehr Spass macht, habe ich gewartet bis Meki wieder aus dem Urlaub zurückkam und so haben wir dann einen Samstag damit verbracht, die Peripherie vom alten Motor umzubauen und den Motor dann einzubauen.
Und dann der spannende Moment des Starts: Schlüssel umgedreht und Motor sprang sofort an! Gut, wir hatten noch einen kleinen Fehler gemacht ( hoho) , aber er schnurrte wie eine Nähmaschine.
Um ganz sicher bezüglich der Vergasereinstellungen zu gehen, war ich letzte Woche noch bei Annette H. Wir haben zwei Stunden auf der Rolle verbracht, so dass nach kleiner Änderung der Düsenbestückung (Solex 32 TDID) die Werte in allen Bereichen optimal abgestimmt sind.
Ja, die Arbeit hat sich gelohnt! Kein Klappern, kein Nageln, so gesehen neuer Motor für die nächsten Jahre.
Ach so, den alten Motor haben wir auf die Schnelle auch noch aufgemacht: Ausgleichswellenlager vorne Kernschrott, Nockenwelle ziemlich rund und Riss im Kopf auf Zylinder drei. Das hätte alles nicht mehr lange gemacht.