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[FONT=Arial, sans-serif]Bei dem Saab 9-3 ab Baujahr 9/ 2002 bis 2003 einschließlich, geht gerne mal die SAI-Pumpe, bzw. "Sekundärluftpumpe" kaputt.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Der Fehler wird dann über die Motorwarnlampe angezeigt und kann ausgelesen werden. Durch die Fehlfunktion selbst kann nichts kaputt gehen. Allerdings können andere Fehler übersehen werden, wenn die Motorwarnlampe dauerhaft leuchtet.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Bei mir kam die Warnlampe bei 175 tsd. km.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Funktion[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Das SAI System dient nur dazu, in der Kaltstartphase die Emissionen zu verringern. Dazu wird von der Luftpumpe einfach Luft aus dem Luftfilter angesaugt, und über das SAI Ventil in den Abgaskrümmer eingeblasen. Der zusätzliche Sauerstoff im Abgas führt dazu, dass der Katalysator schneller auf Betriebstemperatur kommt und schneller seine abgasreinigende Wirkung erzielt. Die Pumpe läuft nach dem Kaltstart so ca. 50 Sekunden mit, was durch ein Surren bei geöffneter Motorhaube vernehmbar ist. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Irgendwann, ich meine schon ab Baujahr 2004 wurde auf das System ersatzlos verzichtet. Die erforderlichen Abgaswerte werden offenbar auch ohne das System erreicht.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]
[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Aufbau[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Vom Luftfilter führt ein Plastikschlauch nach unten (B) und vorne vor dem Motor zur Pumpe (A). Die Pumpe ist von oben fast unzugänglich im Bereich des Anlassers am Motor auf einer dreibeinigen Halterung angeschraubt. Von der Pumpe geht ein Rohr zur Seite und dann als Blechrohr nach oben zum SAI Ventil (C). Der Luftstrom geht dort von vorn in das Ventil rein und unten heraus in den Krümmer.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Das Ventil sorgt dafür, dass die Luft nur in eine Richtung geht und nicht Abgase aus dem Krümmer über die Pumpe zurück in den Luftfilter gelangen (dazu gleich noch mehr).[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Fehlerdiagnose[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Wie schon gesagt, kann man den Fehler auslesen lassen. Man kann auch beim Kaltstart in den ersten 50 Sekunden, wenn die Pumpe laufen sollte, den Schlauch vom Luftfilter (B) abziehen. Dort sollte ein deutlicher Unterdruck feststellbar sein. Man kann auch den Anschluss am SAI Ventil (C) abmachen und prüfen, ob dort ein deutlicher Luftdruck anliegt. So kann man zumindest schon mal feststellen, ob die Pumpe überhaupt Luft pumpt. Das war bei mir nicht der Fall. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Wenn (anders als bei mir) am Ventil ein kräftiger Luftstrom ankommt, zeigt das, dass die Pumpe läuft. Dann ist möglicherweise das SAI Ventil zu, oder die Fehlermeldung ist falsch, was auf einen defekten Sensor hindeuten könnte. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]In den meisten Fällen ist aber -wie bei mir- die Pumpe im Eimer.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]In englischsprachigen Saab-Foren berichten Leute, dass in der Pumpe Wasser stand. Die Vermutung ist in diesen Fällen, dass das SAI Ventil defekt ist, und dadurch Abgase Kondenzwasser in das System leiten, das dann über den Anschluss C zur Pumpe herunter läuft und sich dort sammelt. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Man kann die Luftschläuche von der Pumpe abziehen und versuchen einen Finger in die Pumpe zu stecken um das zu überprüfen (man braucht dafür aber einen sehr langen und beweglichen Finger ;-). Man kann natürlich auch oben den Anschluss vom Ventil abmachen und dort nach Feuchtigkeit fühlen. Die Pumpe verstopft mit Wasser und korrodiert. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Bei mir war jedoch alles trocken.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Ausbau[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Hier fängt das Problem an. Der Ausbau ist aufgrund der mieserablen Erreichbarkeit nämlich nur mit einer Hebebühne zu machen. Zudem ist wohl der Ausbau des Anlassers erforderlich, was ebenfalls nur über eine Bühne möglich ist. Ich hatte mir über ein bekanntes Internetauktionsportal eine gebrauchte Pumpe besorgt und von meiner freien Werkstatt einbauen lassen. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Das SAI Ventil wird gerne standardmäßig mit getauscht. Das Teil kostet nach meinen Recherchen stolze 90,00€ bis 100,00€. Den Austausch kann man aber problemlos selber machen. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Die Pumpe[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Die Pumpe hätte über 600,00€ gekostet, was schlicht eine Frechheit ist. Sie selbst ist nämlich an Primitivität nicht zu überbieten. Im Prinzip handelt es sich nur um einen Elektromotor mit Ventilator dran, der in einer Art Becher sitzt und an der einen Seite die Luft ansaugt und an der anderen sie heraus pustet.
[/FONT] [FONT=Arial, sans-serif]Nach dem Einbau der gebrauchten neuen Pumpe funktionierte alles wieder.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]
Ich hab die defekte Pumpe mal zuhause an 12 V Betriebsspannung gehängt. Es fiel auf, dass sie mal anlief und mal nicht. Ob sie lief, hing von der Stellung des Rotors ab. Beim Durchmessen konnte man dann auch feststellen, dass sie, abhängig von der Stellung des Rotors, Widerstand hatte oder glatten Durchgang. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Als ich sie auseinander schraubte kam mir eine Menge Graphitabrieb entgegen. Die Schleifkontakte kann man mit etwas Geschick herauspopeln. Sie waren deutlich abgenutzt, aber nicht absolut herunter. Die Federn etwas auseinander zu ziehen, um den Anpressdruck der Schleifkontakte zu erhöhen, hat nichts gebracht. Leider gelang es mir nicht, die Motorschalung abzumachen. Ich hätte mir nämlich gerne mal den Kommutator angesehen. Ich vermute, dass dort tonnenweise Graphitstaub zwischen den Kontakten hängt und einen Kurzschluss verursacht. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Fazit[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Das System ist überflüssig wie ein Kropf. Die Reparatur ist teuer, vor allem, wenn man Neuteile verwendet. Es wäre interessant, ob man in der Bordelektronik die Anzeige des Fehlers deaktivieren könnte. Dann wäre das Problem ein für allemal vom Tisch. [/FONT]
Mein Tipp wäre noch: Vor Einbau einer gebrauchten Pumpe, erstmal an Versorgungsspannung zu prüfen, ob sie auch in jeder Rotorstellung anläuft.
[FONT=Arial, sans-serif]
Gruß![/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Carlino
edit: Tipp eingefügt
[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Der Fehler wird dann über die Motorwarnlampe angezeigt und kann ausgelesen werden. Durch die Fehlfunktion selbst kann nichts kaputt gehen. Allerdings können andere Fehler übersehen werden, wenn die Motorwarnlampe dauerhaft leuchtet.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Bei mir kam die Warnlampe bei 175 tsd. km.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Funktion[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Das SAI System dient nur dazu, in der Kaltstartphase die Emissionen zu verringern. Dazu wird von der Luftpumpe einfach Luft aus dem Luftfilter angesaugt, und über das SAI Ventil in den Abgaskrümmer eingeblasen. Der zusätzliche Sauerstoff im Abgas führt dazu, dass der Katalysator schneller auf Betriebstemperatur kommt und schneller seine abgasreinigende Wirkung erzielt. Die Pumpe läuft nach dem Kaltstart so ca. 50 Sekunden mit, was durch ein Surren bei geöffneter Motorhaube vernehmbar ist. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Irgendwann, ich meine schon ab Baujahr 2004 wurde auf das System ersatzlos verzichtet. Die erforderlichen Abgaswerte werden offenbar auch ohne das System erreicht.[/FONT]
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[FONT=Arial, sans-serif]Aufbau[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Vom Luftfilter führt ein Plastikschlauch nach unten (B) und vorne vor dem Motor zur Pumpe (A). Die Pumpe ist von oben fast unzugänglich im Bereich des Anlassers am Motor auf einer dreibeinigen Halterung angeschraubt. Von der Pumpe geht ein Rohr zur Seite und dann als Blechrohr nach oben zum SAI Ventil (C). Der Luftstrom geht dort von vorn in das Ventil rein und unten heraus in den Krümmer.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Das Ventil sorgt dafür, dass die Luft nur in eine Richtung geht und nicht Abgase aus dem Krümmer über die Pumpe zurück in den Luftfilter gelangen (dazu gleich noch mehr).[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Fehlerdiagnose[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Wie schon gesagt, kann man den Fehler auslesen lassen. Man kann auch beim Kaltstart in den ersten 50 Sekunden, wenn die Pumpe laufen sollte, den Schlauch vom Luftfilter (B) abziehen. Dort sollte ein deutlicher Unterdruck feststellbar sein. Man kann auch den Anschluss am SAI Ventil (C) abmachen und prüfen, ob dort ein deutlicher Luftdruck anliegt. So kann man zumindest schon mal feststellen, ob die Pumpe überhaupt Luft pumpt. Das war bei mir nicht der Fall. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Wenn (anders als bei mir) am Ventil ein kräftiger Luftstrom ankommt, zeigt das, dass die Pumpe läuft. Dann ist möglicherweise das SAI Ventil zu, oder die Fehlermeldung ist falsch, was auf einen defekten Sensor hindeuten könnte. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]In den meisten Fällen ist aber -wie bei mir- die Pumpe im Eimer.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]In englischsprachigen Saab-Foren berichten Leute, dass in der Pumpe Wasser stand. Die Vermutung ist in diesen Fällen, dass das SAI Ventil defekt ist, und dadurch Abgase Kondenzwasser in das System leiten, das dann über den Anschluss C zur Pumpe herunter läuft und sich dort sammelt. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Man kann die Luftschläuche von der Pumpe abziehen und versuchen einen Finger in die Pumpe zu stecken um das zu überprüfen (man braucht dafür aber einen sehr langen und beweglichen Finger ;-). Man kann natürlich auch oben den Anschluss vom Ventil abmachen und dort nach Feuchtigkeit fühlen. Die Pumpe verstopft mit Wasser und korrodiert. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Bei mir war jedoch alles trocken.[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Ausbau[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Hier fängt das Problem an. Der Ausbau ist aufgrund der mieserablen Erreichbarkeit nämlich nur mit einer Hebebühne zu machen. Zudem ist wohl der Ausbau des Anlassers erforderlich, was ebenfalls nur über eine Bühne möglich ist. Ich hatte mir über ein bekanntes Internetauktionsportal eine gebrauchte Pumpe besorgt und von meiner freien Werkstatt einbauen lassen. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Das SAI Ventil wird gerne standardmäßig mit getauscht. Das Teil kostet nach meinen Recherchen stolze 90,00€ bis 100,00€. Den Austausch kann man aber problemlos selber machen. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Die Pumpe[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Die Pumpe hätte über 600,00€ gekostet, was schlicht eine Frechheit ist. Sie selbst ist nämlich an Primitivität nicht zu überbieten. Im Prinzip handelt es sich nur um einen Elektromotor mit Ventilator dran, der in einer Art Becher sitzt und an der einen Seite die Luft ansaugt und an der anderen sie heraus pustet.
[/FONT] [FONT=Arial, sans-serif]Nach dem Einbau der gebrauchten neuen Pumpe funktionierte alles wieder.[/FONT]
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Ich hab die defekte Pumpe mal zuhause an 12 V Betriebsspannung gehängt. Es fiel auf, dass sie mal anlief und mal nicht. Ob sie lief, hing von der Stellung des Rotors ab. Beim Durchmessen konnte man dann auch feststellen, dass sie, abhängig von der Stellung des Rotors, Widerstand hatte oder glatten Durchgang. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Als ich sie auseinander schraubte kam mir eine Menge Graphitabrieb entgegen. Die Schleifkontakte kann man mit etwas Geschick herauspopeln. Sie waren deutlich abgenutzt, aber nicht absolut herunter. Die Federn etwas auseinander zu ziehen, um den Anpressdruck der Schleifkontakte zu erhöhen, hat nichts gebracht. Leider gelang es mir nicht, die Motorschalung abzumachen. Ich hätte mir nämlich gerne mal den Kommutator angesehen. Ich vermute, dass dort tonnenweise Graphitstaub zwischen den Kontakten hängt und einen Kurzschluss verursacht. [/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Fazit[/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Das System ist überflüssig wie ein Kropf. Die Reparatur ist teuer, vor allem, wenn man Neuteile verwendet. Es wäre interessant, ob man in der Bordelektronik die Anzeige des Fehlers deaktivieren könnte. Dann wäre das Problem ein für allemal vom Tisch. [/FONT]
Mein Tipp wäre noch: Vor Einbau einer gebrauchten Pumpe, erstmal an Versorgungsspannung zu prüfen, ob sie auch in jeder Rotorstellung anläuft.
[FONT=Arial, sans-serif]
Gruß![/FONT]
[FONT=Arial, sans-serif]Carlino
edit: Tipp eingefügt
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